Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Hallo Olga64,
das ist interessant. So weit ich das verstanden habe, entscheidet jedes Land selbst, ob oder in welcher Form es dem Beistandsersuchen nachkommt. Das "ob" wird kaum angezweifelt werden.
Es kann also gefährlich werden, so weit zu eskalieren, dass ein Angriff auf ein NATO-Land in den Bereich des Möglichen kommen kann.
Wie dicht wir da gegenwärtig dran sind, zeigt auch folgende Meldung:
Sicher alles formell rechtlich nach westlicher Lesart in Ordnung. Welchem Ziel diente vor 2009 die Entscheidung in Kalifornien (USA), eine Drohnenfabrik im Baltikum zu stationieren und neben den NATO-Ländern auch die Ukraine zu beliefern. Das war schlicht Aufrüstung.Feuer verwüstet Drohnenfabrik für ukrainische Streitkräfte in Lettland
Artikel von Ingrid Schulze • Gestern um 22:48
Der lettische staatliche Feuerwehr- und Rettungsdienst (VUGD) bestätigte am Dienstag einen Brand in der Fabrik des US-Unternehmens Edge Autonomy, das auf die Herstellung von Drohnen spezialisiert ist und die ukrainischen Streitkräfte beliefert.
Nach Angaben der Behörden brach das Feuer am Nachmittag in der Fabrik in der Stadt Marupe am Rande der lettischen Hauptstadt Riga aus. Nach Angaben von "Diena" wurden bei dem Vorfall zwei Menschen verletzt.
Vertreter der medizinischen Dienste bestätigten, dass mindestens zwei Personen ins Krankenhaus gebracht werden mussten, während eine dritte Person noch am Tatort behandelt wurde. Der Vorfall wird nun von der Polizei untersucht.
Der stellvertretende Direktor von Edge Autonomy, Janis Vilmanis, bestätigte, dass das Feuer schwere Schäden in der Fabrik verursacht hat, obwohl das genaue Ausmaß des Schadens noch nicht bestimmt werden kann.
Edge Autonomy ist auf die Herstellung von Drohnen spezialisiert, die an staatliche und kommerzielle Kunden in rund 70 Ländern verkauft werden, darunter auch an das ukrainische Militär, wie die lettische Presse berichtet.
Nachrichtenquelle: (EUROPA PRESS)
https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/feuer-verw%C3%BCstet-drohnenfabrik-f%C3%BCr-ukrainische-streitkr%C3%A4fte-in-lettland/ar-AA17dMWI
Die Einrichtung liefert unbemannte Systemtechnologien an akademische, kommerzielle und staatliche Kunden in 70 Ländern, darunter die Ukraine und NATO-Verbündete. Laut der Unternehmenswebsite stellt das in Kalifornien ansässige Unternehmen unbemannte Langstreckenflugzeuge für Geheimdienst-, Überwachungs- und Aufklärungsmissionen her.
Das Unternehmen wurde 2009 gegründet.
Juro
Phil,
das hat mit Putin nichts zu tun. Gibt man als Staat erst mal Waffen aus der Hand, hat man es eben nicht mehr in der Hand, wer damit was macht.
Juro
Es kommt meist nicht so sehr darauf an, was jemand sagt, sondern mit welcher Motivation, welchen Erfahrungen usw. er (oder sie) dies tun.
Fakt ist: Die Aussagen von Herrn Mützenich sagen sind nichts anderes, wie das, was UN-Generalsekretär António Guterres geäußert hat.
"UN-Generalsekretär António Guterres befürchtet eine Ausweitung des Ukraine-Kriegs. "Ich befürchte, die Welt schlafwandelt in einen größeren Krieg hinein - ich befürchte, sie tut dies mit weit geöffneten Augen", sagte er in New York vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. "
Wie recht er hat.
Tina
Herr Mützenich ist ein deutscher Politiker, der aber auf der internationalen Bühne oder gar in der UNO keinerlei Rolle spielt.
Und hier nun Herrn Guterres irgendwelche Vorwürfe machen zu wollen ,dass ER es doch in der Hand haben müsste, Putin und Selenskij an irgendeinen Tisch zu zerren und Verhandlungen erzwingen zu wollen, grenzt schon an eine hohe Naivität und Verkennung der Komplexität der Vorgänge:
In dem Staatenbund UNO sind mittlerweile viele Staaten vertreten,die unsere sog. westlichen Werte für sich nicht mehr als nachahmenswert oder erstrebenswert empfinden. Da bilden sich LÄndervereinigungen, die immer mehr hinter Diktatoren wie Putin oder Xi Ping stehen.
Erinnere nur an BRICS (ein Staatenbund, der im sog. Westen meist ignoriert wird): Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - hier werden mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung repräsentiert) sowie weitere afrikanische und asiatische Staaten. Da verschieben sich gerade die Gewichte und wie sollte es einem redlichen Herrn Guterres gelingen, darauf einzuwirken?
Auch das kann er mit seinem Satz, dass die Welt sich in einen grösseren Krieg hineinbewegt, gemeint haben. Olga
Phil,Sowie es zur Zeit bei den Waffenlieferungen eine grosse Einigkeit im Westen besteht, wird sich nichts daran ändern, auch Scholz bekräftigte heute Mittag noch "kein Putin Diktat", Pistorius geht sogar weiter die Ukraine muß gewinnen. Warten wir mal ab, was noch von der ukrainischen Armee kommen mag. Phil.
das hat mit Putin nichts zu tun. Gibt man als Staat erst mal Waffen aus der Hand, hat man es eben nicht mehr in der Hand, wer damit was macht.
Juro
Wenn man diese never ending story der Panzerforderungen, der zögerlichen Zusagen, den letztlich erreichten Lieferverspechen vergleicht mit den tatsächlich zu erwartenden Panzergaben, deren Lieferterminen ,die bis ins Frühjahr 2024 reichen, und letztlich Gefechtsbereitsschaft an der Front, dann frage ich mich schon, wann denn die Russen meinen, dass es Frühjahr sei, für ihre befürchtete Groß-Offensive ....
Eine Antwort gab mir Michael Kofman, ein in Kiew geborener, in US Militärkreisen sehr angesehener, Militär-Experte, und think tanker, als er dieser Tage in einem Interview sagte :
"Ich finde, dass die Dinge, über die die Leute (the folks) jetzt immer sprechen, nur die großen, hochglänzenden Waffen (things) betreffen.
Keines dieser „Dinge“ wird aber im Krieg einen wirklich großen Unterschied machen, wenn sie ins Verhältnis gesetzt werden zu dem bedeutenden gesamten Gewicht, das die Kombination vieler anderer Maßnahmen, alle zusammengenommen, ausmacht. ....
Dies ist ein langer Krieg, es wird ein langwieriger Krieg werden. Die Medien treiben oft punktuelle, aus dem Augenblick heraus entstandene Narrative voran. Sie haben hohe Erwartungen an Dinge, die einfach nicht mit der Realität vor Ort übereinstimmen."
In dem Zusammenhang ist mir auch aufgefallen, dass von amerikanischer Seite Hilfe nicht mehr zugesagt wird 'solange die Ukraine meint, sie zu brauchen', sondern - wie jüngst erst Biden, ich glaube auch vdLeyen - 'solange es nötig ist', was ja nichts anderes meint, dass die USA, als entscheidender Hauptlieferant von Waffen, sich das Recht vorbehalten (zumindest mit-) zu bestimmen, wie lange das ist, dieses 'nötig' und dies in ihren wohlüberlegten, wohldosierten, letztlich den Kriegsverlauf steuernden' Waffenzusagen und Lieferungen berücksichtigen.
Das m.E. zielt auf ein 'containment' als mittelfristiges Kriegsziel (verhindern, dass Russland den Verlauf der jetzigen Frontlinen wesentlich nach Westen schieben kann) ab, schliesst andererseits aber immense und weitgehende (=eskalierende) Militärhilfen an die Ukraine für eine völlige Rückeroberung aller besetzten Gebiete aus.
Quasi eine Patt Situation, bei der es keine großen Sieger, aber auch keine großen (Alles-) Verlierer geben wird.
Die Hoffnung dahinter wäre, dass irgendwann eine Seite ermüdet (ihre Wirtschaft an ihre Leistungsgrenzen kommt, die Bevölkerung es leid ist, immer neue Gräber ausheben zu müssen) , dass aber auch kein Zweifel besteht, dass es nicht die USA/ihre Freunde und deren mit frischen Finanzmitteln versorgten Rüstungs-Industrien sein werden, die diese Ermattungserscheinungen aufweisen werden, d.h.letztlich das kapitalistische System über die kleptoman-korrupte Oligarchenhegemonie obsiegen wird, es zu einem "déjà-vu" kommt und die Sektkorken wieder knallen werden.
Kleiner Nebeneffekt: wegen der Beschäftigung in der Waffenindustrie könnte das Thema (Ukraine) derart auch für den Präsidentschaftswahlkampf eher mehr als weniger 'entschärft ' werden....
Der zukünftige Status der Territorien dürfte/müsste dann Gegenstand von Verhandlungen sein, idealerweise eingebettet in eine übergreifende 'Gesamtlösung' mit der Option einer späteren (das können durchaus auch 40 Jahre sein) friedlichen "Wiedervereinigung", wenn es Volkes Wille sein sollte.
Aber ich denke, es ist schon eine Art Affront oder eine deutliche Aussage von Selenskij, der nun nach London, Paris und Brüssel reist und dort auch seine Forderungen wiederholen wird - aber partout Berlin nicht besucht. Das führt sicherlich auch in Berlin und bei unserer Regierung zu etwas Missmut, bzw. Unsicherheit.
Heute Abend trifft Herr Selenskij dann Herrn Scholz in Paris, wohin dieser fliegt - . Ich wäre dafür, wenn Herr Scholz diese Frage an Herrn Selenskij direkt stellt ,warum dieser Berlin ausklammert - aber ich denke,das wird Herr Scholz nicht machen. Olga
Liebe Olga, wer weiß was alles im Hintergrund läuft jetzt scheint GB der grosse Unterstützer zu sein.
Phil.
Aber warum erklärt sich Herr Selenskij nicht direkt? Er ist doch sonst auch nicht der "geborene Diplomat"? Und GB sind nach den USA die grössten Untestützer und Lieferanten - aber Frankreich?
Ich nehme an, Herrn Selenskij geht es jetzt primär um Kampfflugzeuge und die hat Deutschland ja nicht, wenn man von den alten NVA-Geräten absieht, die an Polen verkauft wurden. Da genügt von Deutschland auch eine Erlaubnis, dass Polen sie weiter in die Ukraine liefern darf.
Vermutlich hängt es aber auch damit zusammen,dass zuerst Herr Scholz gedrängt und in die Rolle des Zauderers bei Panzern gedrängt wurde und sich jetzt herausstellt, dass die anderen europäischen Staaten es eigentlich waren, die bis jetzt zaudern und nicht liefern wollen.
Damit hat sich dann auch das Argument des Scholz`schen Zögerns erledigt, der immer erklärte, er würde sich mit allen andern absprechen. Bis auf die USA hat er es anscheinend nicht getan - ziemlich peinlich, wie ich finde. Olga
Kein Bürger Deutschlands wurde seinerzeit gefragt, ob er für einen NATO-Beitritt der Baltics ist, mit welchem die NATO direkt an Russland herangerückt wurde, und dieses Szenario von denen dann ganz natürlich als Bedrohung empfunden werden musste.
Es ist mittlerweile den meisten bekannt,dass die Nato-Staaten bei einem etwaigen Angriff von Russland auf eines ihrer Mitglieder hier Beistandspflicht leisten würde und muss.
ABer wie stehen die Deutschen dazu? Eine Allensbach-Umfrage ergab,dass nur 45% der Deutschen zum Beistand bereit wäre, wenn ein anderes Nato-Land angegriffen würde (in Ostdeutschland sind es nur 30%).
Es wurde konkret nach einem etwaigen Angriff Russlands auf einen baltischen Staat gefragt - nur ein gutes Drittel der Deutschen wäre dafür, hier Beistand zu leisten.
Die Beistandsverweigerung von zwei Dritteln der Deutschen sollte deshalb auch gar nicht verwundern.
Sehr vernünftig diese Haltung.
Liebe Olga, es sieht so aus als bekäme er von GB die Flugzeuge. Phil.
QUELLE ZEIT
6:45
Anna-Lena Schlitt
Großbritannien prüft Verfügbarkeit von Kampfjets für Ukraine
Der britische Premierminister Rishi Sunak lässt prüfen, welche Kampfflugzeuge das Vereinigte Königreich theoretisch an die Ukraine liefern könnte. Sunak habe Verteidigungsminister Ben Wallace um Prüfung gebeten, teilte die britische Regierung mit. Es handele sich um eine langfristige Lösung, hieß es.