Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

teri
teri
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von teri
als Antwort auf Alkmar vom 04.02.2023, 21:31:41
Juro betreibst Du nun das Geschäft mit der Angst?
Aber ich verstehe Deine Logik.
Russland gab bewusst die DDR auf, um ganz Deutschland zu erobern?

Mein Gott was für ein Unsinn!
Aber positiv gesehen, hat der größte Unsinn noch den Sinn zu beweisen, dass es Unsinn gibt.
Alkmar, deine Voreingenommenheit, die du zwar manchmal logisch durchbrichst, die aber dann rasch zurückkehrt zeigt mir immer mehr, daß du nur auf Gelegenheiten wartest, um deinen Frust (wogegen auch immer) sogar gegen den Pazifismus schimpfend loswirst.

Für mich ist das keine Diskussionsbasis, weil ich keine fanatische Kriegsbefürworterin (= das Gegenteil von Pazifistin) bin.

Gute Nacht an alle
teri
aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Alkmar vom 04.02.2023, 21:50:19

So dass eine völlig andere Mehrheit zur Wahl des Reichskanzlers zustande kam

Soviel Geschichte muss sein (allein schon um unser Grundgesetz und die Rolle des Präsidenten zu verstehen):

1. Hitler wurde vom Reichspräsidenten ERNANNT - nix "Wahl".

2. Hitler liess sich per Volksabstimmung (nach Hindenburgs Tod und nach der Ermordung Röhms) über das  Vereinigungsgesetz (Kanzler und Präsidenten werden in einer Person zusammengelegt) auch noch zum Präsidenten 'wählen' und damit zum Befehlshaber über die Streitkräfte.
Aufruf zur Volksabstimmung am 19.8.1934:

"Das Amt des Reichspräsidenten wird mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Infolgedessen gehen die bisherigen Befugnisse des Reichspräsidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über. Er bestimmt seinen Stellvertreter.
Stimmst Du, Deutscher Mann, und Du, Deutsche Frau, der in diesem Gesetz getroffenen Regelung zu?"
 
Fast 90 % stimmten dieser Zusammenlegung zu.

Welche Abgeordneten da wo eingschüchtert wurden ist mir schleierhaft.
Ab Juli 33 gab es keine Fraktionen mehr, nur noch eine,die der NSDAP.
 
Anna842
Anna842
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Alkmar vom 04.02.2023, 21:50:19

Der Reichskanzler wurde damals nicht vom Parlament gewählt.
Er wurde vom Reichspräsidenten zum Reichkanzler ernannt.
Der Reichspräsident war damals Hindenburgh.
Er hatte es mehrmals abgelehnt, Hitler zum Kanzler zu ernennen.

Die NSDAP hatte bei der Wahl im November 1932 enorm an Stimmen
verloren. Waren aber mit ca. 30% immerhin noch die stärkste Fraktion.
Hindenburgh wurde intensiv bearbeitet, auch von seinem Sohn, Hitler zu
ernennen. Die "Deutschnationalen " wollten Hitler ja so "einrahmen, bis er "quietscht".
So kam es, dass Hindenburghs Widerstand zerbröselt ist und der Reichspräsident
ihn zum Reichskanzler ernannte, mit der Aufgabe, eine neue Regierungkoalition zu bilden.


Dann brannte der Reichstag. Das waren die Kommunisten, welche die Regierung zerstören wollten, um die Macht im Reichstag zu übernehmen. Wurde so gesagt.
Daraufhin wendete die Regierungskoalition die vorhandenen Notverordnungen an.
Damit konnten alle "Gegner" des Reiches ausgeschaltet werden.
Letztendlich alle Parteien im Reichstag wurden mit dieser Verordnung kaltgestellt
bzw. ermordet.
Hitler ist damals ganz legal an die Macht gekommen und die Notverordnungen
zum Erhalt des Reiches und gegen seine inneren Feinde, die lagen bereits
vor. Sie mussten nur noch angewendet werden.
Und das war so in Kürze der Ablauf zur sog. "Hitlers-Machtergreifung".
Hitler ist damals ganz legal zum Reichskanzler ernannt worden, wie alle anderen vor ihm auch. Er ist als so demokratisch damals an die Macht gekommen.
Es gab keinen Putsch,

Gute Nacht.
Anna


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Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf aixois vom 05.02.2023, 01:10:25

Anna beschreibts.
Die NSDAP wurde im Nov. 1932 mit 33 Prozent Stimmenanteil in den 7. Reichstag gewählt.
Für die notwendig gewordenen Koalitionsbildung hat von Papen Hindenburg vorgeschlagen, ihn zum Kanzler zu ernennen. Absicht war ihn, den "böhmischen Gefreiten" "einzubinden".
Das ist nachlesbar.
Darüber kann man dennoch anderer Ansicht und Meinung sein - doch das ändert nichts am tatsächlichen Geschehen.
Ansonsten schilderst Du es, Aixois. Nach dem Tod Hindenburgs galt realitär:
"Ein Volk, ein Reich, ein Führer".
Ein "Faszinosum", wie es später Philipp Jenninger genannt hat und der damaligen Sprachwächter wegen dafür sein Amt aufgeben musste.
 

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf MarkusXP vom 04.02.2023, 23:37:14
Der TRIGEMA-Chef im Interview mit Gregor Gysi.
Ein Unternehmer von altem Schrot und Korn und ein Politiker, der keiner Parteiräson mehr unterliegt zum Ukraine-Krieg ab  etwa 1:50 h. Sehenswert:
 



 
Ich setze mich mit Sicherheit nicht 90 Minuten vor den Rechner, um mir deine Empfehlung anzusehen! Das hat mit der Qualität nichts zu tun ... das mach ich einfach nicht!
MarkusXP

Ich fände es auch sehr schön, wenn die Einsteller von Filmen eine kurze Zusammenfassung dessen geben könnten, was sie selbst damit aussagen und begründen wollen (manche tun das ja). Ich habe mir zwar schon einige eingestellte Filme angesehen, durchaus auch mit Informationsgewinn, aber mir wird das langsam auch zu viel. ich würde ja den ganzen Tag nichts anderes mehr machen als vor dem PC hocken, wenn ich das alles anschauen würde. So erfahre ich leider öfters nicht, was der Einsteller damit sagen will.

Aber es ist halt so.

LG

DW
 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf aixois vom 05.02.2023, 01:10:25
So dass eine völlig andere Mehrheit zur Wahl des Reichskanzlers zustande kam
Soviel Geschichte muss sein (allein schon um unser Grundgesetz und die Rolle des Präsidenten zu verstehen):

1. Hitler wurde vom Reichspräsidenten ERNANNT - nix "Wahl".

2. Hitler liess sich per Volksabstimmung (nach Hindenburgs Tod und nach der Ermordung Röhms) über das  Vereinigungsgesetz (Kanzler und Präsidenten werden in einer Person zusammengelegt) auch noch zum Präsidenten 'wählen' und damit zum Befehlshaber über die Streitkräfte.
Aufruf zur Volksabstimmung am 19.8.1934:

"Das Amt des Reichspräsidenten wird mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Infolgedessen gehen die bisherigen Befugnisse des Reichspräsidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über. Er bestimmt seinen Stellvertreter.
Stimmst Du, Deutscher Mann, und Du, Deutsche Frau, der in diesem Gesetz getroffenen Regelung zu?"
 
Fast 90 % stimmten dieser Zusammenlegung zu.

Welche Abgeordneten da wo eingschüchtert wurden ist mir schleierhaft.
Ab Juli 33 gab es keine Fraktionen mehr, nur noch eine,die der NSDAP.
 

Das alles, lieber aixois, kann man minutiös (!) in der zweiteiligen ARTE-Doku "Berlin 1933" anschauen oder in dem äußerst lesenswerten Buch "Februar 1933" von Wittstock  (CH Beck Verlag) nachlesen.

Liebe Grüße

DW

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 05.02.2023, 08:38:45
Der TRIGEMA-Chef im Interview mit Gregor Gysi.
Ein Unternehmer von altem Schrot und Korn und ein Politiker, der keiner Parteiräson mehr unterliegt zum Ukraine-Krieg ab  etwa 1:50 h. Sehenswert:
 
Ich fände es auch sehr schön, wenn die Einsteller von Filmen eine kurze Zusammenfassung dessen geben könnten, was sie selbst damit aussagen und begründen wollen (manche tun das ja). Ich habe mir zwar schon einige eingestellte Filme angesehen, durchaus auch mit Informationsgewinn, aber mir wird das langsam auch zu viel. ich würde ja den ganzen Tag nichts anderes mehr machen als vor dem PC hocken, wenn ich das alles anschauen würde. So erfahre ich leider öfters nicht, was der Einsteller damit sagen will.
Aber es ist halt so.
geschrieben von Der-Waldler
Der Wunsch ist verständlich, Waldler.
Was der Einsteller in dem Fall sagen will, hat er für mich erkennbar gesagt: Nämlich, dass in dem Video zwei ihre Gedanken weitgehend unkastriert äußern
Wers hören will hörts, wer es nicht will, der lässts.

Kernaussage ist für mich: Aus unterschiedlichen Gründen zensieren sich Menschen seit einer geraumen Weile selbst, bevor sie
ansatzweise öffentlich sagen, was sie in etwa denken (verschaff ich mir damit Ärger, bzw "häb ich do aach kaa Nachdaale, wann ich saach was ich werklich denk"?).
Für mich ist das eine Teilbeschreibung des gegenwärtigen Zustands einer Demokratie, in welcher das Jakobinertum fröhliche Urständ feiert.

Howgh, sage ich „kulturell aneignend“
und – oute mich dadurch in den Augen von Sprach- und Gesinnungsprüfern als schlimmer Rassist.
Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf Bias vom 05.02.2023, 08:54:49

@bias,

tja, wo muss man wohl mehr auf seine Worte achten? In einer Demokratie oder in einer Diktatur?

Karl

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 04.02.2023, 22:08:10

Liebe CharlotteSusanne,
ich habe es sehr deutlich in Erinnerung. Ein einziges Bild.
Sehr einprägsam, beim Einmarsch der russischen Armee in Prag:
Ein Mann steht völlig unbewaffnet vor einem sowjetischen Panzer
und breitet seine Arme aus! Was für eine Symbolik!
Ich glaube dieses Bild ging um die halbe Welt.
Später kamen Bilder im Fernsehen, dass Prager zusammen mit russischen
Soldaten auf ihren Panzern sitzen.....aber wann das war?

Ich war damals noch recht jung, allerdings über die damalige Gewerkschafts-
jugend bereits politisch munter unterwegs.
Ich war froh, dass es in der CSSR nicht zu einem Krieg gekommen
ist. Mich machten schon die Bilder aus dem Krieg in Vietnam völlig fertig.

Gewaltfreier Widerstand ist möglich. Dazu gibt es viele Beispiele.
Es sollte immer auch, wenigstens als Option, mitgedacht werden.

Ob und wie das in der Ukraine funktioniert hätte, wissen wir nicht.
Ich habe lediglich geschrieben, dass ich es versucht hätte, wäre ich
Staatsoberhaupt gewesen.

Beim " Vernichtungskrieg " der Wehrmacht gegen Osten, hätte es nicht
funktioniert. Sie hatten die Option der Kapitulation gar nicht. Nicht so wie
all die Staaten im Westen.
Der Krieg gegen den Osten war völlig anders. Ein anderer Krieg.
Selbst wenn sie kapituliert hätten: Die Wehrmacht wäre weiter mordend
durch die damalige Sowjetunion marschiert.( Und im Rückfeld die SS)

Ich denke, bei der Krim und auch beim Donbass müssten die Einwohner
selber entscheiden.
Ein korrekt durchgeführtes Referendum, das wäre meine Option.
Das Recht auf Selbstbestimmung hat nicht nur das Kosovo, sondern
alle anderen auch.

Aber wir wissen nicht, wie alles so ausgeht.
Ich denke, was uns hier allesamt eint ist der Wunsch, dass der Krieg
bald aufhört.

" Mir reichts", heißt: Ich muss jetzt erstmal durchatmen.
Besonders wenn Hitler/NS-Zeit Vergleiche kommen, werde ich sehr
ungehalten. Das ist für mich schwer erträglich.

So, gleich kommt eine Freundin und wir fahren weit in die Natur hinein.
Es regnet in Strömen.
Das wird bestimmt ein schöner Sonntag!
Bis dann. Anna

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 04.02.2023, 23:54:59
Der TRIGEMA-Chef im Interview mit Gregor Gysi.
Ein Unternehmer von altem Schrot und Korn und ein Politiker, der keiner Parteiräson mehr unterliegt zum Ukraine-Krieg ab  etwa 1:50 h. Sehenswert:

Video entfernt
 

Guten Morgen,

ich habe mir soeben stichpunktartig das Video angeschaut und die drei Minuten zum Ukrainekrieg, Inflation und Strom/Nordstream 1+2. Den Unternehmer Wolfgang Grupp interessiert im großen und ganzen Politik nicht, aber er hat eine Meinung. Er ist freundlich, beschäftigt russische Näherinnen, warum auch nicht, bezahlt inzwischen das Doppelte für Wecken und Brot, nun ja, nimmt es hin. Die letzten Minuten thematisiert Gysi den Ukrainekrieg, den hält Grupp für falsch und unklug, seine Devise wäre gleich zu Anfang "Schlichten" gewesen. Ebenso falsch, in Nordstream 1+2 so viel Geld zu investieren und dann nicht zu nutzen. Und dass die Amerikaner sich die Hände reiben, ist für ihn sonnenklar, von denen hält er sowieso nicht viel. Für seine Äußerungen erhält er Beifall vom Publikum und von Gregor Gysi jeweils sofort ein zustimmendes Nicken.
Was hätte die Veranstaltung mir gebracht, wäre ich dabei gewesen? Nichts Neues, außer dass zwei Größen aus der Wirtschaft und Politik auch mal wieder im Rampenlicht standen, im Tränenpalast in Berlin neben dem S-Bahnhof Friedrichstrasse..

Michiko

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