Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Inzwischen, also einige Monate Krieg und viel verschossene Munition später, ist die Situation neu zu bewerten. Aber es wird wenig andere Verhandlungsmasse von Putin angeboten. Und Selenskij beharrt auf seinen Maximalforderungen - Abzug aller russischen Truppen, keine Verhandlungen. Es bleibt beim Abnutzungskrieg.Hallo Juro, laut dem Völkerrecht hat Putin doch überhaupt nichts zu erwarten, er soll seine Truppen aus der Ukraine abziehen, mehr ist nicht zu tun. Phil.
Juro
Guten Tag Frau Rispe,@Juro, @der-waldler
ich hab noch mal nachgeschaut. hier ein Link zu den Kriegszielen und zur Verhandlungsbereitschaft Russlands aus der FAZ.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/putins-bedingungen-fuer-frieden-eine-fuerchterliche-wahl-fuer-die-ukraine-17859015.html
Der Artikel ist vom März 2022. Da steht "Einverleiben der Ukraine" nicht drin. Der Rest, Anerkennung der südukrainischen Separatistenrepubliken, der Zugehörigkeit der Krim zur RF, der Neutralität der Ukraine sind Putins Bedingungen. Also keine NATO-Erweiterung, die ja nach Worten von Scholz in den nächsten 15 Jahren nicht zu erwarten gewesen sein sollte. Nicht einmal die Absetzung der Selenskij-Regierung hatte man gefordert.
Der Autor BUSSE schloß damals seinen Artikel mit folgenden Worten:Andererseits stehen der Ukraine die Türen von NATO und EU auf absehbare Zeit nur rhetorisch offen. Die fürchterliche Wahl des Landes lautet: Kapitulation oder Abnutzungskrieg.Inzwischen, also einige Monate Krieg und viel verschossene Munition später, ist die Situation neu zu bewerten. Aber es wird wenig andere Verhandlungsmasse von Putin angeboten. Und Selenskij beharrt auf seinen Maximalforderungen - Abzug aller russischen Truppen, keine Verhandlungen. Es bleibt beim Abnutzungskrieg.
Juro
da haben wir wieder die Schuldumkehr. "Selensky beharrt auf seinen Maximalforderungen". Jetzt ist Selensky der Schuldige und nicht mehr Putin.
Karl
Hallo Frau Rispe,
diesen Gedanken kann ich mich anschließen. Krieg ist immer die falsche Option.
Das Problem liegt bei uns. Bei allem Recht auf Selbstverteidigung sollte man überlegen, ob es sinnvoll ist, die Ukraine so mit Waffen vollzupumpen, dass sie ein weiteres Vordringen Russlands verhindern können, dabei jedoch hunderttausend Tote in Kauf nehmen, um am Ende doch zu einer Verhandlungslösung zu kommen.
Wir - NATO und EU wollen, dass die Ukraine weiter kämpft, und wir keine Kriegspartei werden.
Warum nicht jetzt einen Waffenstillstand einfordern? Dann kann auch Russland nicht weiter vorrücken und ihre zu erwartende Offensive wäre gestoppt. Jetzt besitzt die Ukraine noch Odessa und große Teile der Südukraine. Was ein "weiter so" und damit die zu erwartende Offensive bringt, wissen wir nicht. Auf jeden Fall bringt das noch viele Tote und Verwundete.
Juro
Danke Karl. Phil.
Guten Tag Frau Rispe,@Juro, @der-waldler
ich hab noch mal nachgeschaut. hier ein Link zu den Kriegszielen und zur Verhandlungsbereitschaft Russlands aus der FAZ.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/putins-bedingungen-fuer-frieden-eine-fuerchterliche-wahl-fuer-die-ukraine-17859015.html
Der Artikel ist vom März 2022. Da steht "Einverleiben der Ukraine" nicht drin. Der Rest, Anerkennung der südukrainischen Separatistenrepubliken, der Zugehörigkeit der Krim zur RF, der Neutralität der Ukraine sind Putins Bedingungen. Also keine NATO-Erweiterung, die ja nach Worten von Scholz in den nächsten 15 Jahren nicht zu erwarten gewesen sein sollte. Nicht einmal die Absetzung der Selenskij-Regierung hatte man gefordert.
Der Autor BUSSE schloß damals seinen Artikel mit folgenden Worten:Andererseits stehen der Ukraine die Türen von NATO und EU auf absehbare Zeit nur rhetorisch offen. Die fürchterliche Wahl des Landes lautet: Kapitulation oder Abnutzungskrieg.Inzwischen, also einige Monate Krieg und viel verschossene Munition später, ist die Situation neu zu bewerten. Aber es wird wenig andere Verhandlungsmasse von Putin angeboten. Und Selenskij beharrt auf seinen Maximalforderungen - Abzug aller russischen Truppen, keine Verhandlungen. Es bleibt beim Abnutzungskrieg.
Juro
da haben wir wieder die Schuldumkehr. "Selensky beharrt auf seinen Maximalforderungen". Jetzt ist Selensky der Schuldige und nicht mehr Putin.
Karl
Wo schreibt Juro denn, dass die Ukraine die Schuld an dem Krieg hat? Wenn er das schriebe, DANN wäre das meinem Wortverständnis nach eine "Schuldumkehr".
DW
Guten Tag Karl,
keine Schuldumkehr. Ich habe nur darauf reagiert, dass hier von "Einverleibung der Ukraine" geschrieben wurde. Die FAZ hatte dies als Kriegsziel nicht erwähnt. Das Verhandlungsangebot lautete anders.
Ansonsten lies bitte meine soeben geschriebene Antwort an Rispe. Die Situation ist vertrackt. Man kann auf die weitere russische Offensive warten oder jetzt einen Waffenstillstand herbeiführen. Die Schuldfrage Russlands wird davon nicht abgemildert. Die Auseinandersetzung darum muss weitergehen. Aber es wird nicht mehr das Morden erlaubt sein.
Juro
Wie einfach wäre es, würde RU seine Kriegsmaschinerie einmotten und der europäischen Union beitreten um sich am weltweiten Handel mit zu beteiligen ,Hallo Phil,
genau das wollten Gorbatschow ( zusammenleben in einem 'gemeinsamen europäischen Haus') und auch Yeltsin, als die UdSSR in Agonie lag bzw. zusammengebrochen war. Einschließlich der glorreichen russischen Armee, die völlig am Boden lag, bis sich (nicht uneigennützig !) die Oligarchen (darunter die Putin Clique) , die sich die Staatsbetriebe unter den Nagel gerissen hatten, ihrer annahm.
Beide, NATO und EU lehnten dies ab, zum einen waren die neuen Mitglieder im Osten (aus ihrer damaligen Sicht verständlicherweise) vehement dagegen, aber last but not least zeigte der alles entscheidende Daumen der USA nach unten.
"Einfach" wäre es sicher nicht gewesen, diesen Wünschen zu entsprechen, die NATO wäre überflüssig geworden, Europa hätte sich neu finden müssen, einen Platz für Russland freimachen, aber machbar schon, mit ein wenig Pioneergeist, dem Willen, endlich eine Ordnung in Europa schaffen , die das WK II Erbe verarbeitet und überwindet ... die Chance war da, sie wurde nicht genutzt.
Ob es 'funktioniert' hätte, könnte man erst wissen, wenn man es versucht hätte.
Die mittelalterichen Ritter in ihren Panzerungen gab es schon vor 30 Jahren, nicht erst jetzt und sie werden auch weiter die Zeiten überdauern, trotz oder wegen, aller 'Wenden'.
Im Mittelalter verschwanden die raubenden Ritter, weil es welche gab, die so 'clever' waren das Schießpulver zu erfinden bzw. einen neuen Einsatz, aber wer wollte heute so 'clever' sein, das Schießpulver neu zu erfinden ?
Nette Parallelisierung.
Nur frage ich mich jetzt, wer denn da die unsportliche 13jährige sein soll
und wer der trainierte 20jährige.
Die grundlegende Frage, warum denn überhaupt verglichen werden sollte,
bleibt völlig unbeantwortet.
Wer TI ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Und du hast verglichen! Wie von " jedem Ukrainer" so ein Vergleich
gesehen werden könnte, weißt du nicht. Denke, die haben andere Probleme.
Im Übrigen ist der Südsudan im Grunde genommen ein sehr reiches Land.
Leider wütet da seit ihrer Unabhängigkeit ein Bürgerkrieg.
anna
Hallo Phil,
also Schluss mit Schießen, Abzug und dann ... reichen sich die großen Kontrahenten die Hände, saufen einen drauf und gehen zur Tagesordnung über. Du bist so was von "blauäugig" dass es schmerzt.
Es muss eine Klärung geben!
Juro
@der-waldler,
Du klaubst jetzt Wörter m. E. und bist irgendwie blind bei den verbalen Klimmzügen mancher hier.
Wenn Selensky Schuld an dem Abnutzungskrieg ist, weil er bei seinen Maximalforderungen bleibt, dann ist das Augenmerk von Putin auf Selensky gewandert. Da kann auch @juro im Nachhinein alles abstreiten, aber was offensichtlich ist, bleibt offensichtlich.
Ob gewollt oder nicht, Putin wird sich freuen.
Zitat Juro:
"... Und Selenskij beharrt auf seinen Maximalforderungen - Abzug aller russischen Truppen, keine Verhandlungen. Es bleibt beim Abnutzungskrieg."
Karl