Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Hallo Edita,
da du Herrn Sascha Lobo zitiert hast, hier ein Link zu seiner Person. Er ist ein äußerst aktiver Journalist, Podcaster, Blogger und Aktivist im Medien- und Internetbereich, der zahlreiche gesellschaftskritische Beiträge geliefert hat und an vielen Fronten der Auseinandersetzung wirkte. Er arbeitete an gesetzlichen Regelungen mit.
Seine unkonventionelle und weitestgehend an keine politische Bindung angedockte Art hat immer wieder zu Kontroversen geführt, was nicht unbedingt negativ zu bewerten ist.
Um das zu belegen zitiere ich mal einen Abschnitt, in dem er sich gegen den Vorwurf der Meinungszensur wehrt:
Dieser Disput hatte einen realen Kern. Nimmt man den Satz aber ohne diesen Holocaust-Bezug, dann kann man ihn auch auf unsere derzeitige Frieden-Krieg-Debatte anwenden und kommen zu einer Zensur.‚Wir sollten so redlich sein zuzugeben, dass bestimmte Meinungen in Deutschland reguliert werden müssen‘ – am Beispiel Holocaustleugnung, die anderswo als Meinung gilt.“
Das Ergebnis könnte dann so ein Artikel wie der von dir zitierte sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sascha_Lobo
Juro
Nein, auch dagegen wende ich mich!
Ich lasse mich durch extreme Äußerungen einer Seite nicht selber dazu hinreißen.
Beide Seiten zerstören einen sinnvollen Diskurs.
Karl
Aber genau das passiert in diesem Thread seit Wochen und Monaten!
Edita
Ich habe den Lobo-Artikel bis zum Schluss gelesen und auch wenn einiges davon die Dinge auf den Punkt bringt, finde ich ihn in Teilen auch zu polemisch.
Wenn man jetzt dazu übergeht, den Pazifismus als solchen in die Tonne zu kloppen und zu diskreditieren, bin ich damit nicht mehr einverstanden.
Meine Haltung ist, die, dass man keine Angriffskriege führen darf, sich aber unbedingt verteidigen darf und sogar muss.
Wenn es keine Angriffskriege gäbe, brauchte es auch keine Verteidigung, so gesehen fühle ich mich immer noch als eine Pazifistin in gewisser Weise, denn ich lehne Krieg total ab.
Ich weiß nicht, welcher Begriff hier passend wäre, anscheinend gibt es dafür keinen passenden.
Aber jetzt den Ukrainern die Verteidigung so auszulegen, als wären sie waffengeil und kriegslüstern, wie es einigen Beiträgen beinahe zu entnehmen ist, das geht gar nicht und ist für mich eine komplette Umkehrung der Verhältnisse.
Es wird mir in dieser Diskussion generell zu wenig zwischen Angreifer und Verteidiger unterschieden. Irgendwie werden die alle in einen Topf geschmissen, wenn es darum geht, ob man Waffenlieferungen erlauben soll oder nicht.
Jetzt schreibe ich auch mal wie Tina1: Das sind die Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen und die niemand teilen muss. 😉
Nein, auch dagegen wende ich mich!
Ich lasse mich durch extreme Äußerungen einer Seite nicht selber dazu hinreißen.
Beide Seiten zerstören einen sinnvollen Diskurs.
Karl
So ist es, Karl. Aber ich habe hier auch noch keine Täter-Opfer-Umkehr gelesen, lediglich mehr oder weniger hilflose Versuche, irgendwas zu erklären und zu begreifen, was vermutlich nicht zu erklären und zu begreifen ist.
Auch ich versuche zu verstehen, ob z.B. die Nato-Osterweiterung eine der tieferen Ursachen ist. Das wird hier von einigen sofort von der Hand gewiesen. Mag sein, dass das von "uns" aus gesehen so ist. Aber ich kenne als Abkömmling von Russen und Weißrussen die russische Sicht, die sogenannte russische "Seele", die russische Mentalität und vor allem die russischen Ängste.
Solche Hinweise werden hier allerdings von manchen in nullkommanichts vom Tisch gefegt, man habe Russland nie bedroht, Punkt, Ende, aus.
Mit so wenig "verstehen wollen", lieber @Karl, wird es aber niemals zum Frieden in der Ukraine kommen, denn das alles spielt für Russen (und übrigens auch für Ukrainer!) eine große Rolle, während westliche Länder so etwas schnell abtun, weil man selbst so eine Mentalität nicht hat und darum wohl auch nicht verstehen kann bzw. schnell als "Küchenpsychologie" zurückgewiesen wird, die in der Politik nichts zu suchen habe. Meiner Meinung nach ein großer Irrtum!
Das gilt, wie gesagt, auch für die Ukraine. Auch dort sind viele verletzte Emotionen und große Ängste schon vorher vorhanden gewesen, die mit diesem Krieg erst einmal nichts zu tun haben, sondern in der Vergangenheit liegen, Auch das sollte m.M.n. bei Kritik an der Ukraine und bei Friedensplanungen und -vorschlägen viel mehr berücksichtigt werden.
Aus solchen Meinungen/Standpunkten, wie der meine, wird hier gern schnell eine politische "Richtung" des Schreibenden oder gar "Pazifismus" (ist das ein Schimpfwort?) geschlussfolgert. Das halte ich persönlich für unredlich, denn "die einzige Wahrheit" und "die einzig richtige Einstellung/Meinung" gibt es in diesem Krieg nicht. Und man sollte auch nicht so tun, als besäße man sie. Das gilt natürlich auch für mich. Und eigentlich auch für alle Fragen des Lebens.
DW
Ursula von der Leyen besucht Kiew 👍
Solche Besuche können der vom Krieg geschundene Ukraine nur helfen.
Die Kreml Verbrecher werden sich an die neue europäische Einstellung der Ukraine gewöhnen müssen. Phil.
QUELLE ZEIT
09:17
Tobias Dorfer
Ursula von der Leyen besucht Kiew
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist am Morgen in Kiew eingetroffen. Gemeinsam mit 15 weiteren Mitgliedern der Kommission will sie zwei Tage lang in der ukrainischen Hauptstadt bleiben. Zur Delegation gehört unter anderem auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Ein Foto ihres Twitter-Kanals zeigte von der Leyen nach der Ankunft mit dem Nachtzug.
In den Gesprächen soll es vor allem um die EU-Beitrittsperspektive und weitere Unterstützung der Ukraine gehen. Am Freitag findet in Kiew der EU-Ukraine-Gipfel statt, zu dem auch EU-Ratspräsident Charles Michel erwartet wird.
Foto Urheber die Zeit.
Eine Kind wird mit seinen Teddys in Sicherheit gebracht.
Sie sind traumatisiert für ihr ganzes Leben.
Einsatzkräfte helfen am 31. Januar einem Kind, aus Bachmut zu flüchten.Oleksandr Ratushniak/Reuters Zitat.
@Rispe,
ich stimme diesem Deinem Beitrag voll zu.
karl
Ich als Schweizer bin froh, um unser Land herum einen "Schutzgürtel" aus uns Wohlgesinnten zu haben.
Ist es jenen Staaten, die näher an Putin liegen, zu verargen, dass auch sie einen solchen Schutzgürtel um sich haben möchten?
Würde es Russland jemand verwehren wollen, sich zu "Europa" zu zählen?
Guten Tag Frau Rispe,
ich hab noch mal nachgeschaut. hier ein Link zu den Kriegszielen und zur Verhandlungsbereitschaft Russlands aus der FAZ.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/putins-bedingungen-fuer-frieden-eine-fuerchterliche-wahl-fuer-die-ukraine-17859015.html
Der Artikel ist vom März 2022. Da steht "Einverleiben der Ukraine" nicht drin. Der Rest, Anerkennung der südukrainischen Separatistenrepubliken, der Zugehörigkeit der Krim zur RF, der Neutralität der Ukraine sind Putins Bedingungen. Also keine NATO-Erweiterung, die ja nach Worten von Scholz in den nächsten 15 Jahren nicht zu erwarten gewesen sein sollte. Nicht einmal die Absetzung der Selenskij-Regierung hatte man gefordert.
Der Autor BUSSE schloß damals seinen Artikel mit folgenden Worten:
Inzwischen, also einige Monate Krieg und viel verschossene Munition später, ist die Situation neu zu bewerten. Aber es wird wenig andere Verhandlungsmasse von Putin angeboten. Und Selenskij beharrt auf seinen Maximalforderungen - Abzug aller russischen Truppen, keine Verhandlungen. Es bleibt beim Abnutzungskrieg.Andererseits stehen der Ukraine die Türen von NATO und EU auf absehbare Zeit nur rhetorisch offen. Die fürchterliche Wahl des Landes lautet: Kapitulation oder Abnutzungskrieg.
Juro
Hallo Schorsch.
Würde es Russland jemand verwehren wollen, sich zu "Europa" zu zählen?
Wie einfach wäre es, würde RU seine Kriegsmaschinerie einmotten und der europäischen Union beitreten um sich am weltweiten Handel mit zu beteiligen , aber leider bleibt die Führung zur Zeit lieber im Mittelalter stehen. Ich frage mich nur wie lange die junge russische Generation das noch akzeptiertt. Phil.