Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Hallo Michiko,

diese Beschreibung, also den Zustand 2021 und dass die Wähler nicht mehr hinter ihm standen, weil sie einfach enttäuscht von ihm waren, das konnte sich ja nicht ändern bis jetzt, denn dann kam 2022 der Krieg. Und damit gab es ganz andere Prioritäten, nämlich sich zu verteidigen. Also die Zeit war doch überhaupt nicht da. Das kann man alles erst nach dem Krieg sehen, wie es weiter geht auf dem Weg in eine Demokratie. Aber das heißt, Selenskyj muss seine Strategie, die man ja in dem Bericht lesen kann, die nicht demokratisch sind, total reformieren. Verstehst du wirklich nicht, was ich sagen will? So, mehr habe ich nicht dazu zu sagen. Wir können es nur abwarten. Für mich gibt es wichtigere Sorgen, Probleme u Ängste.
Tina

Zitate: ist das demokratisch?
Das war 2021 das Ergebnis und 2022, das ganze Jahr, war Krieg. Wie sollte sich da bis jetzt was geändert haben können?

"Der Hauptgrund für Selenskijs Absturz aber ist sein Unwille zu echten Reformen. Selenskij führt das postsowjetische Herrschaftssystem fort und akzeptiert Korruption und Rechtlosigkeit im Austausch dafür, dass er und sein Apparat weitgehend die Kontrolle behalten.

Jetzt will sich der Präsident auch das halbwegs unabhängige Anti-Korruptions-Büro Nabu unterstellen, weil es zu Recht gegen mehrere Mitarbeiter Selenskijs ermittelt.

Ein funktionierender Staat braucht unabhängige Institutionen - die gibt es unter Selenskij weiterhin nicht. Im Gegenteil, 2020 unterstellte er sich faktisch die zuvor halbwegs unabhängige Zentralbank und die Generalstaatsanwaltschaft; so gut wie alle angesehenen Reformer wurden gefeuert. Der Geheimdienst SBU, die atemberaubend korrupten Gerichte, die Gremien zur Richterauswahl und -entlassung: Sie alle bleiben unangetastet.t aufzubrechen."



 

Ich denke, viele der Ukrainerinnen und Ukrainer haben mit ihrem Leben dort abgeschlossen. Sie wissen, was auf sie zukommt. Schon Millionen Menschen sind von dort ausgewandert und bilden weltweit eigene Communitys. Sie waren uneins mit der jeweiligen Führung. 

Juro

Darauf muß man mal kommen, offensichtlicher kann man es nicht schreiben, nur zur Erinnerung.
Putin hat am 24ten Februar 2022 die Ukraine überfallen, nicht umgedreht. 
Wäre der Kriegsverbrecher Putin nicht in ihr Land eingedrungen wären die genau noch so glücklich wie du in deinem friedlichen zu Hause, was von der Nato beschützt wird. Phil.

Michiko, ich will ihm nichts ankreiden. Egal was er macht ,er wird immer Kritiker finden. Setzt er sich für Frieden ein, werden ihn die rechten Nationalisten jagen, setzt er sich für Krieg ein, laufen ihm die Leute davon und werden ihn irgendwann hassen, da sie alles verloren haben. 
Die Frage ist doch aber, kann er Putin aufhalten. Aufhalten ja, eine gewisse Zeit, aber besiegen gegenwärtig nicht.
Sollte Selenskij es schaffen, den Donbass oder die Krim zurückzugewinnen, was wird dann mit den dort lebenden Menschen, nach ukrainischer Lesart alles Terroristen und Verräter, passieren? 
Ein Frieden wäre nötig, weil der Krieg immer furchtbarer wird.

Juro

Hallo Michiko,

diese Beschreibung, also den Zustand 2021 und dass die Wähler nicht mehr hinter ihm standen, weil sie einfach enttäuscht von ihm waren, das konnte sich ja nicht ändern bis jetzt, denn dann kam 2022 der Krieg. Und damit gab es ganz andere Prioritäten, nämlich sich zu verteidigen. Also die Zeit war doch überhaupt nicht da. Das kann man alles erst nach dem Krieg sehen, wie es weiter geht auf dem Weg in eine Demokratie. Aber das heißt, Selenskyj muss seine Strategie, die man ja in dem Bericht lesen kann, die nicht demokratisch sind, total reformieren. Verstehst du wirklich nicht, was ich sagen will? So, mehr habe ich nicht dazu zu sagen. Wir können es nur abwarten. Für mich gibt es wichtigere Sorgen, Probleme u Ängste.
Tina

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Zitate: ist das demokratisch?
Das war 2021 das Ergebnis und 2022, das ganze Jahr, war Krieg. Wie sollte sich da bis jetzt was geändert haben können?

"Der Hauptgrund für Selenskijs Absturz aber ist sein Unwille zu echten Reformen. Selenskij führt das postsowjetische Herrschaftssystem fort und akzeptiert Korruption und Rechtlosigkeit im Austausch dafür, dass er und sein Apparat weitgehend die Kontrolle behalten.

Jetzt will sich der Präsident auch das halbwegs unabhängige Anti-Korruptions-Büro Nabu unterstellen, weil es zu Recht gegen mehrere Mitarbeiter Selenskijs ermittelt.

Ein funktionierender Staat braucht unabhängige Institutionen - die gibt es unter Selenskij weiterhin nicht. Im Gegenteil, 2020 unterstellte er sich faktisch die zuvor halbwegs unabhängige Zentralbank und die Generalstaatsanwaltschaft; so gut wie alle angesehenen Reformer wurden gefeuert. Der Geheimdienst SBU, die atemberaubend korrupten Gerichte, die Gremien zur Richterauswahl und -entlassung: Sie alle bleiben unangetastet.t aufzubrechen."
 

Hallo Tina,

Deine obigen von mir fett gemachten Worte sind mir ein Rätsel, denn das alles habe ich gerade selbst - natürlich mit anderen Worten - geschrieben. Könnte es sein, dass Du an meinen Beiträgen etwas nicht verstanden hast? Und warum hast Du zum 2. Mal Text aus Deinem eingestellten link gepostet?

Michiko
 

Die Umfragewerte sind vor dem Angriffskrieg, nach fast 2 Jahren Amtszeit, für Selenskyj stark in den Keller gegangen. Die Ukrainer waren unzufrieden mit ihm, denn er hatte nichts umgesetzt, von dem, was er versprochen hatte. Er wäre nicht mehr gewählt worden. Durch u. seit dem Angriffskrieg standen wieder viele hinter ihm. Aber wie wird es nach dem Krieg für ihn aussehen? Wie wird es in Bezug Demokratie nach dem Krieg in der Ukraine weiter gehen? Selenskyj hatte es nicht geschafft, in der Richtung Erfolge zu haben. 

Tina

https://www.sueddeutsche.de/meinung/ukraine-korrupt-wie-eh-und-je-1.5217924

Korrupt wie eh und je

"Selten ist ein Präsident in der Gunst seiner Wähler so schnell und so steil abgestürzt wie Wolodimir Selenskij in der Ukraine. Weniger als zwei Jahre nach seinem triumphalen Sieg über Amtsinhaber Petro Poroschenko würde laut Umfragen gerade noch ein Fünftel der Ukrainer in einem ersten Wahlgang für Selenskij stimmen. Einem renommierten Institut zufolge sagt gar die Hälfte der Befragten, sie fordere Selenskijs sofortigen Rücktritt und vorzeitige Präsidentschaftswahlen. Das sollte auch dem Westen zu denken geben.

Der Hauptgrund für Selenskijs Absturz ist sein Unwille zu echten Reformen. Selenskij führt das postsowjetische Herrschaftssystem fort und akzeptiert Korruption und Rechtlosigkeit im Austausch dafür, dass er und sein Apparat weitgehend die Kontrolle behalten. Selenskij hat mit der Ausnahme seines Vorgehens gegen den kremlnahen Politiker und Medienmogul Wiktor Medwedtschuk nichts getan, um die Macht der Oligarchen über weite Teile der Politik, der Medien und der Wirtschaft aufzubrechen.

Ein funktionierender Staat braucht unabhängige Institutionen - die gibt es unter Selenskij weiterhin nicht. Im Gegenteil, 2020 unterstellte er sich faktisch die zuvor halbwegs unabhängige Zentralbank und die Generalstaatsanwaltschaft; so gut wie alle angesehenen Reformer wurden gefeuert. Der Geheimdienst SBU, die atemberaubend korrupten Gerichte, die Gremien zur Richterauswahl und -entlassung: Sie alle bleiben unangetastet.

Jetzt will sich der Präsident auch das halbwegs unabhängige Anti-Korruptions-Büro Nabu unterstellen, weil es zu Recht gegen mehrere Mitarbeiter Selenskijs ermittelt. Würden in der Ukraine nicht Milliarden geklaut, bräuchte das Land keine Kreditmilliarden aus dem Westen. Der Internationale Währungsfonds immerhin hat sich nun geweigert, Selenskij weiteres Geld zu leihen, solange dieser nur wohlfeile Reformversprechen abgibt."
 

Auch wenn der Artkel vom 25.2.2021 stammt, ist er wesentlich für das Verstehen vieler Ereignisse.

Doch leider machen es sich hier viele sehr leicht, indem sie ständig einfordern, Ursachen wegzuwischen. Na ja, im hiesigen Diskussionsbereich konnte man schon im Vorjahr über den "charismatischen" Selenskyi in einem eigenen Forums-Threa  Lobeshymnen hören. Bei einer Selenskyi Kritik wurdest du gleich als Putinversteher stigmatisiert.

Tja, Geschichte wird während solcher Kriegszeiten ständig verdrängt - so war es auch beim 1. und beim 2. Weltkrieg.

Ein Glück, daß die heutigen Politiker wie derzeit Biden und Scholz intelligenter sind.

teri

PS.: Ich bin weder eine Putiversteherin, noch eine Selenskyi - Versteherin. Weder Putin noch Selenskyi haben Recht.

Ich verstehe die Ukrainer, daß sie sich gegen diesen überfallsartigen Krieg zur Wehr setzen - Aber Selenskyi soll endlich aufhören, echte Angriffswaffen lautstark  einzufordern.


 

Michiko, ich will ihm nichts ankreiden. Egal was er macht ,er wird immer Kritiker finden. Setzt er sich für Frieden ein, werden ihn die rechten Nationalisten jagen, setzt er sich für Krieg ein, laufen ihm die Leute davon und werden ihn irgendwann hassen, da sie alles verloren haben. 
Die Frage ist doch aber, kann er Putin aufhalten. Aufhalten ja, eine gewisse Zeit, aber besiegen gegenwärtig nicht.
Sollte Selenskij es schaffen, den Donbass oder die Krim zurückzugewinnen, was wird dann mit den dort lebenden Menschen, nach ukrainischer Lesart alles Terroristen und Verräter, passieren? 
Ein Frieden wäre nötig, weil der Krieg immer furchtbarer wird.

Juro

Juro, ich will nicht den ganzen Tag mit immer den gleichen Vermutungen lesend und schreibend verbringen. Deinem letzten Satz stimme ich zu, von Verhandlungen (auch im geheimen) keine Spur. Das ist die einzige Lösung und ein Beenden des Krieges.

Michiko

Ich verstehe die Ukrainer, daß sie sich gegen diesen überfallsartigen Krieg zur Wehr setzen - Aber Selenskyi soll endlich aufhören, echte Angriffswaffen lautstark  einzufordern.  

Nur als Information.

Diese Hilfe ist vom Europäischen Rat vorgesehen und wird nicht alleine von Selenskjy eingefordert, diese Behauptung ist falsch.  Phil.

II. UKRAINE
4. Der Europäische Rat hat sich mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine in seinen verschiedenen Dimensionen befasst. Der Europäische Rat bekräftigt, dass er fest an der Seite der Ukraine steht und dass die Europäische Union weiterhin entschiedene Unterstützung für die allgemeine wirtschaftliche, militärische, soziale und finanzielle Widerstandsfähigkeit der Ukraine, einschließlich humanitärer Hilfe, leisten wird.

5. Der Europäische Rat verurteilt nachdrücklich Russlands willkürliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur und fordert Russland auf, alle seine Streitkräfte sowie seine gesamte Militärausrüstung aus dem gesamten Hoheitsgebiet der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen unverzüglich und bedingungslos abzuziehen. Das humanitäre Völkerrecht muss geachtet werden – auch in Bezug auf die Behandlung von Kriegsgefangenen. Ukrainerinnen und Ukrainern, vor allem Kindern, die zwangsweise nach Russland verbracht wurden, muss unverzüglich die sichere Rückkehr ermöglicht werden. Russland, Belarus und alle Verantwortlichen für Kriegsverbrechen und andere schwerste Verbrechen werden nach dem Völkerrecht für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
Mit der Annahme des sechsten Sanktionspakets der EU wird der Druck auf Russland, seinen Krieg gegen die Ukraine zu beenden, weiter verstärkt. Die Arbeit zu den Sanktionen wird fortgeführt, unter anderem um die Durchführung der Sanktionen zu stärken und deren Umgehung zu verhindern. Der Europäische Rat ruft alle Länder, insbesondere die Bewerberländer, auf, sich den Sanktionen der EU anzuschließen. Die Arbeit an dem Beschluss des Rates über die Aufnahme des Verstoßes gegen restriktive Maßnahmen der Union in die Liste der EU-Kriminalitätsbereiche sollte rasch abgeschlossen werden.

6. Die Europäische Union ist nach wie vor fest entschlossen, weitere militärische Unterstützung zu leisten, um der Ukraine zu helfen, ihr naturgegebenes Recht auf Selbstverteidigung gegen den Angriff Russlands auszuüben und ihre territoriale Unversehrtheit und Souveränität zu verteidigen. Zu diesem Zweck fordert der Europäische Rat den Rat auf, zügig an einer weiteren Aufstockung der militärischen Unterstützung zu arbeiten.

WWW CONSILIUM  Selenskjy bekommt jede Hilfe angeboten von dem europäischen Rat.

Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zur Ukraine, zu den Beitrittsgesuchen der Ukraine, der Republik Moldau und Georgiens, zum Westbalkan und zu Außenbeziehungen, 23. Juni 2022

Phil,

auch wenn du es noch zehn mal wiederholst, dass der 24.02.2022 stattgefunden hat... Ich halte dies auch für einen Bruch des Völkerrechts, für den Putin sich zu verantworten hat. 
Ich versuche nur, die Perspektive anzusprechen. Der Überfall und die derzeitige Besetzung sind Realität. im Herbst konnten Gebiete zurückerobert werden. Jetzt gehen wieder Gebiete verloren. Es werden auf beiden Seiten Waffen in das Land gepumpt. Ausgang ungewiss. Die halbe Welt ist für die Ukraine, die andere Hälfte für Russland (s. Kanzlerreise). (Bitte nicht nachzählen wegen der Hälften, ist nur bildlich.)

Die Situation eskaliert gerade, so dass wir an den Rand eines Weltkrieges geraten. Es ist an der Zeit, nicht über weitere Waffen sondern über das Schweigen der Waffen nachzudenken.

Juro

Was sollte die Ukraine denn tun, Aufgeben hier Putin bediene dich, nimm dir was du möchtest.
Nein so einfach ist es nicht Juro, wir befinden uns in einem heißen Krieg, wo mir auch an die Seele geht.
Phil.

Auch "Nur als Information":
Als Reaktion auf den mutmaßlichen Korruptionsskandal in der ukrainischen Regierung sind am Dienstag fünf Gouverneure und vier Vize-Minister ihrer Ämter enthoben worden. Wie die Regierung bekanntgab, werden die Gouverneure der Regionen Dnipropetrowsk, Saporischschja, Cherson, Sumy und der Hauptstadt Kiew mit sofortiger Wirkung abgesetzt. 
Außerdem wurden die stellvertretenden Minister für Verteidigung, Sozialpolitik und zwei Vize-Minister für regionale Entwicklung entlassen. 

Korruptionsskandal? Selenski feuert vier Vize-Minister