Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Stimmt, auch die Ukraine wird diesen Krieg möglicherweise nicht gewinnen können.Ein Zerstörer ohne Geld kann keine Kriege mehr ...Ein Hitler hatte auch 'Kein Geld' - und dennoch ...
Alles eine Frage der Organisation.
In der Hoffnung daß Putin aufgibt, oder es zu einem Putsch gegen ihn kommt. Phil.
Nun @bruny,
Danke Karl - ich denke wir alle, die wir pazifistisch vorgeprägt und kriegsunerfahren sind, befinden uns in dem Dilemma,dass es keine Antworten auf diese Frage gibt: helfen mehr Waffen oder weniger einem Land, zu überleben, das sich mit einem sehr grossen Land unschuldig im Krieg befindet.
es macht eben einen Riesenunterschied, ob man im warmen Spanien oder Freiburg oder im kalten Kiew wohnt. Ich bin sicher, dass viele hier, würden sie in der Ukraine wohnen, sich nichts sehnlicher wünschen würden als maximale Unterstützung.
Natürlich kann ich das vorsichtige und möglichst nicht eskalierende Verhalten von Scholz verstehen. Ich weiß ja selber nicht, was wirklich die optimalen Entscheidungen wären - um was zu erreichen?
Karl
Ich schätze auch die vorsichtige Art des Herrn Scholz und vor allem, dass er nicht an Alleingängen interessiert sind. Aber er ist es auch, der letztendlich die volle Verantwortung sowohl für seine Schritte und Strategien als auch für unser aller Überleben in diesen Kriegszeiten tragen muss.
Ich empfinde es schon oft aussergewöhnlich in diesen Zeiten, was regierende PolitikerInnen leisten müssen und dies nicht nur im eigenen Land, sondern im Zusammenspiel mit vielen anderen Ländern, mit welchen sie im Verbund stehen. Olga
Guten Abend,
völlig richtig dargestellt.
Wir sehen auch gerade die "Verlässlichkeit" einiger Länder, uns Hilfestellung zu geben oder sollte man besser sagen, zu verweigern, wenn wir Munition bestellen.
Auch die Rolle der Türkei macht mich fuchsig.
Wir brauchen eine EU, die sich auf eine eigene Armee stützt.
Auf die Mutterbrust der USA zu hoffen, dürfe ein böses Erwachen sein, zumal jeder Hinterhofdiktator und eine Spätmittelalterdiktatur bald oder aktuell mit Atomwaffen drohen.
Und deshalb findest du die ständigen Forderungen von Selenskyj und Co. in Ordnung? Warum soll Deutschland gezwungen werden massiv in diesen Krieg einzugreifen? Mach dir bitte nichts vor, mit weiteren Waffenlieferungen wird dieser Krieg noch länger dauern und es werden noch viele Menschen sterben.
Je mehr Waffen geliefert werden umso weniger gibt es die Möglichkeit zu verhandeln. Es muss jetzt um Frieden gerungen werden.
Bruny
Hallo Olga64,
die Republik Frankreich gründet einen großen Teil ihres Nationalstolzes auf die Revolution von 1793 bis 1799. Wenn du dich mit dieser Zeit beschäftigst, wirst du diese Mechanismen von Revolution und Befreiung, von Konterrevolution und Niederschlagung, von gegenseitigem Hasst und Angst voreinander und einer Eskalation des Kampfes in gegenseitigem Terror finden. Das war auch in den Revolutionen in Russland im 20. Jahrhundert nicht anders. Stalin war Georgier, für ihn galten andere Traditionen und er hatte den "Weißen Terror" der Zarentreuen und der Banden in Armeestärke erlebt. Hinzu kam eine ständige Angst, die Revolution doch noch zu verlieren.
Das soll nichts an seinen Taten vertuschen oder relativieren.
Juro
es eindeutige Antworten in diesen Situationen nie geben wird - weder bei Kriegsführenden, noch bei den Pazifisten.Wer an den Weihnachtsmann glaubt, der hat auch keine Probleme mit "eindeutigen" Antworten.
Ansonsten ist 'Eine Deutigkeit' (=Alternativlosigkeit = 100 % Gewissheit) eher nicht das, was alltäglich ist.
Was die "Kriegsführenden" tun müssen, um ihr Ziel zu erreichen, "eindeutiger" Sieg über die Russen, kein Russe auf ukrainischem Territorium, ist klar : kämpfen (dazu braucht viele Waffen und Munition und ein 'paar' Soldaten) bis das Ziel erreicht ist, alles andere wäre eine Niederlage.
Was die 'Pazifisten' wollen, ist auch ausgiebig geschrieben und selbst in Büchern dargelegt worden, aber als Irrwitz, als nicht schlagzeilenwürdig, wenn überhaupt als veröffentlichenswert (man muss ja den Putin Dienern nicht auch noch eine Bühne geben) und von daher auch schon gar nicht als einer Diskussion lohnenswert abgetan worden.
Welche Behandlung die Autoren verschiedener 'friedensfordernder ' Briefe erfuhren, wie sie in der Öffentlichkeit 'fertig' gemacht wurden, bis hin zu finanziellen Verlusten , ist ja noch nicht vergessen.
Zugegeben, man hat den Eindruck, dass der eine oder die andere auf den öffentlichen Plattformen nicht mehr ganz so selbstsicher, siegesgewiss oder gar überheblich auftreten wie letztes Jahr. Da scheint sich etwas mehr Nachdenklichkeit Bahn verschaffen zu wollen. Besser spät als gar nicht.
A propos 'Pazifisten' . Was ist eigentlich mit den feministischen Pazifistinnen ? Friedensstifterinnen ?
Wenn partiarchale Machtverhältnisse, Macho Gehabe und autoritäre Herrschaftsformen Ursachen von Kriegen sind, was sind dann feministische Friedensstiftende Ansätze ?
"Feministische Friedensförderung heisst, sich für einen transformativen, strukturellen Wandel einzusetzen. Wir lehnen jegliche Gewalt und die Militarisierung der Gesellschaft ab. Stattdessen stärken wir feministische Perspektiven und Ansätze, welche die Alltagssicherheit, insbesondere von Frauen, ins Zentrum stellen." Friedensfrauen Weltweit
Was das konkret bedeutet, welche eindeutigen Einsätze und welche Perspektiven bisher 'gestärkt " aus diesen auf die frauliche Friedfertigkeit abstellenden Anstrengungen hervorgegangen sind, weiss ich nicht. Der Einsatz von Frau Selenskyj fällt nicht unter diese Kategorie.
Wer und wo ist heute die Lida G.Heymann, die 1915 auf dem Frauenkongreß in Den Haag rief :
" Frauen _Europas, wann erschallt Euer Ruf ? Wo bleibt Eure Stimme, um Frieden zu säen ?“
Die Vorsitzende des Bundestagsverteidigungsausschusses ist es ganz sicher nicht.
Da bisher keine - zumindest mir bekannten - ernst gemeinten friedensführenden Einsätze (von den 4-5 Runden in Istanbul mal abgesehen) erfolgt sind, kann auch nicht verifiziert werden, ob es da etwa "eindeutige" Antworten mit Erfolgsgarantie geben könnte zumindest zur 'Konflikt'- Neutralisierung.
Wenn Russland eine NATO Mitgliedschaft der Ukraine ausschliesst und als Forderung erhebt, dann bringt die Antwort "das ist unter keinen Umständen verhandelbar" ganz sicher keinen Dialog in Gang, auch nicht das Angebot, 'lasst uns statt dessen mal über Abrüstung reden ...".
Das ist für mich so eindeutig wie das letztendliche Scheitern - zu einem sehr hohen Preis obendrein - der militärischen Anstrengungen, um die gesetzten Kriegsziele zu erreichen.
Und deshalb findest du die ständigen Forderungen von Selenskyj und Co. in Ordnung? Warum soll Deutschland gezwungen werden massiv in diesen Krieg einzugreifen? Mach dir bitte nichts vor, mit weiteren Waffenlieferungen wird dieser Krieg noch länger dauern und es werden noch viele Menschen sterben.
Je mehr Waffen geliefert werden umso weniger gibt es die Möglichkeit zu verhandeln. Es muss jetzt um Frieden gerungen werden.Wäre vom Westen keine militärische Unterstützung geleistet worden, gäbe es die Ukraine nicht mehr - hier natürlich an vorderster Stelle die USA.
Bruny
Sie formulieren nun fast so, wie es Frau Baerbock machte, die dafür sehr beschimpft wurde.
Führt Europa (oder gar Deutschland) wirklich Krieg gegen Russland?
Eine Verhandlungsmöglichkeit wäre sehr zu begrüssen. Aber wo sehen Sie diese? Und wer würde wo und worüber mit wem verhandeln? Auch ein starkes Ringen um Frieden sollte realistische Voraussetzungen haben.
Es wäre ja so einfach: Putin zieht seine widerrechtlich in die Ukraine einmarschierten Truppen ab und dann kann verhandelt werden - und dies zwischen der Ukraine und Russland. Anders dürfte es nicht gehen und der Krieg wird lange dauern und es werden auf beiden Seiten viele Menschen sterben.
Mittlerweile verbraucht die Ukraine so viel an Munition, dass sowohl Europa als auch die USA diese nicht mehr liefern können - wenn es zur befürchteten russischen Frühjahrs-Offensive kommt, sind das schlimme Vorzeichen für die Ukraine. Olga
Was hält man denn hier von dem Präsidenten Lula und dessen Anstoß zu Verhandlungen mit Beteiligung
Chinas und Brasiliens?
Als ich das hörte, keimte ein ganz kleines Hoffnungsfünkchen...
Hallo Olga64,
Deutschland hatte eine, bewunderungswürdige und unblutige Revolution, nämlich als die DDR in das Nirwana der geschichtlichen Ereignisse geschickt wurde.
die Republik Frankreich gründet einen großen Teil ihres Nationalstolzes auf die Revolution von 1793 bis 1799. Wenn du dich mit dieser Zeit beschäftigst, wirst du diese Mechanismen von Revolution und Befreiung, von Konterrevolution und Niederschlagung, von gegenseitigem Hasst und Angst voreinander und einer Eskalation des Kampfes in gegenseitigem Terror finden. Das war auch in den Revolutionen in Russland im 20. Jahrhundert nicht anders. Stalin war Georgier, für ihn galten andere Traditionen und er hatte den "Weißen Terror" der Zarentreuen und der Banden in Armeestärke erlebt. Hinzu kam eine ständige Angst, die Revolution doch noch zu verlieren.
Das soll nichts an seinen Taten vertuschen oder relativieren.
Juro
Ansonsten sollten wir uns in Sachen Revolution nicht mit anderen Ländern vergleichen.
Sagte doch schon Lenin, dass Deutsche, die im Zusammenhang mit einer Revolution einen Bahnhof stürmen wollen, vorher eine Bahnsteigkarte käuflich erwerben würden.
Diese Bahnsteigkarten gibt es zwar nicht mehr - aber Ähnlichkeiten bei geplanten Revolutionen schon noch. Erinnern wir uns nur an den vor einigen Wochen verhafteten, etwas operettenhaften Prinz mit Jagdschloss in Thüringen.... Olga
vielleicht sollte man auch nicht jeden Schuh anprobieren, den man meint zu finden. 😉
Einfach mal ohne Zorn lesen, drüber nachdenken und ich lasse manchen Beitrag eine Nacht "ruhen", denn zu oft weiß man einen Beitrag am anderen Tag besser zu lesen.
Zu Deinen Ausführungen.
Anna, Du hast das nicht geschrieben, ich habe mich lediglich hier zu diesem Land bekannt, wo ich bei mancher berechtigter Kritik an ihm, jedoch gerne lebe und mittlerweile einige Eide auf das Land und die Verfassung abgelegt habe.
Zwei Eide enthielten sogar die Gefahr, ... Du weißt schon.
Als 1969 Soldaten vereinzelt desertierten oder mit dem Gedanken spielten, nicht mehr aus dem WE Urlaub zurückzukehren, wurde mir klar, was der Eid beinhalten könnte.
Ich wollte also relativieren, wo so viel schlecht geredet wird und man einfach nur verwöhnt ist, was ein Land zu Leisten hätte und man selbst nichts.
Sorry also, das war nicht an Dich persönlich gerichtet.
Aber genauso rege ich mich auf, wenn die CDU/CSU nach amerikanischem Vorbild Abzeichen trägt, um anscheinend diese Nation und gleich Europa mit, für sich zu vereinnahmen.
Das gipfelt ja mittlerweile schon darin, Herzschmerzen vorzutäuschen, wenn die Nationalhymne gespielt wird.
Wo aber bei Minderheiten, Frauen, und Arme, das Herz doch aus Stein sein muss und mancher es gar mit der Steuer auch nicht ganz genau nimmt.
Auch das alles, Anna, schreibe ich allgemein und nicht als Vorwurf an Dich.
Und meine Bemerkung war wohl mehr auf Deine Kritik zu Deiner Meinung nach schlechten Urteilen gemünzt.
Tröste Dich! Es geht mir manchmal auch so.
Doch Urteile mögen durchaus mal falsch sein, solange es unsere Vorurteile es auch sind, kann ich persönlich damit leben.