Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf olga64 vom 30.01.2023, 19:38:56

Ich kann natürlich nur aus meinem Hintergrund heraus sprechen.
Ich denke, wenn ich eine junge Israelin wäre, würde ich mich zum Militärdienst melden.
Wahrscheinlich! Dann hätte ich aber einen völlig anderen Hintergrund-

Natürlich kann niemand wissen, zu was er alles fähig ist!

" Du weißt nie, zu was du selber alles fähig bist zu tun, bevor du nicht in einer
bestimmten Situation bist. Ich habe mal so viel von mir gehalten. "

Hoffmann, vom Sonderkommando in Auschwitz-Birkenau. Aus dem Film: " Die Grauzone. "

Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 30.01.2023, 20:06:46

Herr Leutnant,

die Nato hatte in Jugoslawien nicht das Ziel, ein Staatsterritorium auszuweiten. Die Einmischung in den Kosovo-Konflikt wurde humanitär begründet, man wollte beim Abschlachten der Minderheit nicht zuschauen.

M. E. ist der Überfall Russlands auf die Ukraine mit dem Ziel der Eroberung von Territorium etwas ganz anderes.

Karl

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Karl vom 30.01.2023, 21:06:28

Das stimmt schon, karl, Landnahme war natürlich nicht das Ziel des militärischen Eingreifens der NATO in Jugoslawien, aber entlastet alleine dieses von der Feststellung, dass es eines entgegem dem Völkerrecht war? Ebenso den völkerrechtswidrigen 3. Golf-Krieg, dessen klares Ziel der Regime-Change im Irak war. Dieser lässt sich schon eher mit dem Ukrainekrieg vergleichen, wurde aber nicht weiter geahndet, d.h., die USA wurden natürlich nicht sanktioniert oder von der "Weltgemeinschaft" isoliert.


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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 30.01.2023, 21:42:39
Das stimmt schon, karl, Landnahme war natürlich nicht das Ziel des militärischen Eingreifens der NATO in Jugoslawien, aber entlastet alleine dieses von der Feststellung, dass es eines entgegen dem Völkerrecht war? Ebenso den völkerrechtswidrigen 3. Golf-Krieg, dessen klares Ziel der Regime-Change im Irak war. Dieser lässt sich schon eher mit dem Ukrainekrieg vergleichen, wurde aber nicht weiter geahndet, d.h., die USA wurden natürlich nicht sanktioniert oder von der "Weltgemeinschaft" isoliert.
 ..... und bedenke das Ende!

Stell dir nur mal einen Augenblick vor, was im ehemaligen Jugoslawien passiert wäre, wenn sich die Völkergemeinschaft, von mir aus auch die NATO, hinter dem Begriff "Innere Angelegenheiten eines souveränen Staates" versammelt bzw. verschanzt hätte? Also kein Eingreifen von außen ... "die machen das schon unter sich aus!"

Ich bin kein Völkerrechtler, viele die davon was verstehen sagen: das war entgegen dem Völkerrecht! Ich sage dazu: dann war es das eben!

Ich denke, das Ergebnis auf dem Balkan kann sich über die Zeitschiene sehen lassen! Es ist wahrlich keine Oase des Friedens, aber das war es noch nie, zumindest nicht seit Bismarck!

Der 3.Golfkrieg hätte nicht stattfinden dürfen, da stimme ich dir zu!
MarkusXP
Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf BerndHeinrich vom 30.01.2023, 15:57:16
Und Russland bricht auch fortlaufend in der Ukraine diese Verträge, aber das scheint ja einige ethisch so hochstehende Menschen kaum zu interessieren.
Man ist halt Pazifist/in!
geschrieben von Alkmar

 
Ich empfinde "andeutende" und allgemein gehaltene Formulierungen, wie "scheint ja einige ethisch so hochstehende Menschen kaum zu interessieren.
Man ist halt Pazifist/in!", zumindest für bedauerlich. Und die Atmosphäre, im Forum, und einem fairen Austausch, von Meinungen, alles andere, als förderlich!
Ich vermute, dass Du durchaus weißt, wen Du als "ethisch so hochstehend" empfindest.

Weißt Du, BerndHeinrich, wenn jemand aus dem warmen reichen Deutschland Sympathie, Wohlwollen und Verständnis für einen Schlächter und Kriegsverbrecher fordert, müssen Wertezuordnungen doch irgendwie abhandengekommen sein oder nicht vorhanden sein.
Putin wird als Diktator, Massenmörder in die Geschichte eingehen und hoffentlich bald.


Oder meinst Du alle diejenigen, die sowohl die Beurteilung von Geschehnissen, als auch Handlungen, an ethischen Grundsätzen orientieren und dann ggf. zu anderen, als Deinen Schlussfolgerungen kommen?
 
Nein, um Gotteswillen!
Wie wichtig könnte ich armer Wicht sein, geschriebenen Fakten für mich persönlich zu beanspruchen?
 
Also ich bin grundsätzlich bescheiden und auch naiv, denn mein Ansinnen ist es nur meine Meinung darzustellen und zu hoffen, dass ich klitzeklein etwas bewirken kann.
Naiv auch deshalb, weil es einfacher ist, mit einem Segelboot den Atlantik zu überqueren, als jemand der Putin versteht, das Recht auf Freiheit, Unverletzlichkeit der Grenzen, Koalitionsfreiheit und Menschenrechte zu erklären.  


Meine ethische Orientierung ist eine Christliche, ich sehe mich als Pazifist und engegiere mich daher bei Pax Christi. Und ich verurteile die Handlungen, von Putin und seiner Gefolgsleute, als verbrecherisch, zutiefst ethiklos und inhuman. Ich hoffe, er kann irgendwann, vor einem entsprechenden Gericht, wg. Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, zur Verantwortung gezogen werden.
Und auch:
Ich verurteile die Lieferung von Angriffswaffensystemen und würde (wenn auch schweren Herzens) die Anzahl, von Waffensystemen, die in erster Linie der Verteidigung dienen, akzeptieren können.
Ich bin, nach wie vor, der Ansicht, dass die Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen, der Russischen Förderation, für westliche Staaten (der Nato) keine Rolle gespielt haben. Meine Vermutung ist, dass faire Verhandlungen es Putin zumindest schwer gemacht hätten, die Ukaine zu überfallen.

Bin ich damit auch einer der "ethisch so hoch stehenden Menschen"; wobei ich mir kaum denken kann, dass Du die Formulierung positiv gemeint hast.

pace e bene
Bernd Heinrichgeschrieben von BerndHeinrich

Ja, dann sollte doch bitte mal jemand klar definieren wieviel Land man in Europa für Putin reservieren und bereithalten sollte, damit sein "Sicherheitsbedürfnis" gestillt wäre.
Von Generation zu Generation mehr, weil ja einfach mehr Russen angesiedelt werden und das Land dann "russisch" ist?

Russland begann mit der Annexion der Krim. Wo war da ein Sicherheitsbedürfnis?
Es war vielmehr die Kontrolle über das was die Ukraine exportiert.
Weiter ging es mit der auch heute anhaltende politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung der prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine.

Nach 25 Jahren, nach dem Ende des Kalten Krieges, befinden wir uns wieder in einem Großkonflikt, den wir im Westen weder wollten noch erwartet haben.
Nun dürfte bis auf die Putinversteher klar sei, dass Russland die Grundprinzipien einer westlichen und europäischen Sicherheitsordnung, die nach 1990 geschaffen wurde und die auch von beide Seiten vertraglich mehrfach anerkannt wurden, nicht mehr akzeptiert.
Es ist also keinesfalls ein berechtigtes Sicherheitsbedürfnis, sondern Land- und Bodenschatzraub der Russen.

Wir waren ja bereit in einer friedlichen Co-Existenz mit Russland zu leben und regen Handel zu treiben.
Doch die Naivität einiger Menschen, die auch im letzten Jahrhundert lieber Faschisten und Kommunisten glaubten, scheint irgendwie unerschütterlich und unausrottbar zu sein.

Bei den viel geäußerten Verständnissen für das größte Land der Erde, frage ich mich, wie viel Land denn eigentlich reichen könnte, damit eine paranoide Angst eines Riesen gestillt sein könnte?

Oder anders gefragt, wie lange will man sich selbst zum Narren halten, damit man nicht erkennen muss, dass dies nie sein wird!
Es muss sogar "nie" sein, weil uns notorische Aggressoren anders sehen, als wir sie.
Sie sehen unsere Schwäche, dass einige von uns für notorische Mörder Diktatoren und Imperialist sogar Verständnis aufbringen, sie gar verstehen und verteidigen.

Die russische Annexion der Krim und die bis heute andauernde politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung der prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine, haben zu einem tiefgreifenden Zerwürfnis zwischen Russland und den Staaten der EU und mehr noch, der gesamten westlichen Welt geführt.

 
Warum also hier in Deutschland nur einen Funken an Verständnis und Sympathie mit einem Kriegsverbrecher hegen, ihn entschuldigen, verstehen und sogar von seiner Notwehr faseln?
Sorry, das wird mir immer ein Rätsel bleiben, außer wenn man mit dem Kommunistischen Manifest unterm Kissen schläft.
 
Aber auch da rate ich zum Nachdenken, denn Putin ist ein waschechter Faschist, kein Kommunist!
Ich frage mich, warum das nur ganz wenige erkennen?
Wo sogar die nicht so ganz geistig flexible AfD erkennt, das man ja eines ihres Gleichen, vor sich zu haben scheint.  

Der „Kalte Krieg“ ist 25 Jahre her und plötzlich gibt es ein besonderes Sicherheitsbedürfnis?

Und es müsste Doch allen klar sein, dass Russland die Grundprinzipien der europäischen Sicherheitsordnung, die sich nach 1990 etabliert haben und die beide Seiten vertraglich mehrfach anerkannt haben, nicht mehr akzeptiert.
 
Ein Schelm, der da Russland in Not sah oder sieht.
Vielmehr sind es innenpolitische Probleme, weil das Land riesig ist und sich demokratische Probleme abzeichnen.
Korruption frisst sich selbst, wenn sie keine andere Nahrung findet.
 
 
Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf lupus vom 30.01.2023, 18:35:29

Nein ich meinte, dass man beim ersten Überfall, als westliche Welt dies nicht hätte akzeptieren dürfen!
Weil aber ungestörter Handel wichtiger war, zahlen wir jetzt alle.

Und warnende Menschen wurden verlacht, dabei führt Russland ununterbrochen Kriege, seit dem Zweiten Weltkrieg.
Zetzt beißt der aggressive Kampfhund in unserem Hosenbein und wir streiten irre darum, ob wir ihm die Hose nicht auch lassen sollten.
Doch danach haben wir nur noch "edle Teile" zu verlieren.
 


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Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Mareike vom 30.01.2023, 16:42:15
Tja Mareike,

der Staat sind wir...!
Also Misstrauen gegen sich selbst?
Oder Misstrauen gegen Politik?
Das ist nie verkehrt.

...
WIR sind die Einwohner oder das „Staatsvolk“.

Die „Staatsgewalt“, das sind die Regierung mit dem Regierungs-Chef, das Parlament, die Gerichte, aber auch die Polizei und das Militär. Einige Wissenschaftler nehmen als viertes Element noch die Verfassung und die Gesetze hinzu. Das Volk ist gut beraten kritisch hinzuschauen, ob das, was in der Verfassung und in den Parteiprogrammen geschrieben steht, auch tatsächlich im Handeln umgesetzt wird oder zumindest versucht wird ...

Zu Deinen Ausführungen zur Judenverfolgung in den Niederlanden möchte ich hier nicht weiter Stellung nehmen. Die Ausführungen der Uni Münster sind aus meiner Sicht wesentlich aufschlussreicher als Deine.
https://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/nl-wissen/geschichte/besatzung/judenverfolgung.html

Mareike
So würde ich das nicht sehen.
Einwohner sind rechtlich schon etwas anderes, als Bürgerinnen und Bürger.
In Deutschland unterscheidet man in der Gewaltenteilung die Legislative, Exikutive und Judikative Gewalt.

Bürger (Einwohner bedingt) dürfen über die Parteien Einfluss nehmen auf Kandidaten, Wahlprogramme und initiativen. Sie sind selbst wählbar.

Ja Mareike, jedem/r wie es beliebt, ich sehe mich auch nicht in der Rolle eines Missionars, der einer Niederländerin die eigene Geschichte nahezubringen hätte.
Nur ich lese die Feinheiten in dem Bericht der Uni Münster, die ja durchaus Deutungen zulassen, die Du so nicht siehst.
Bin halt etwas "Antiautoritär"...
Bias
Bias
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Alkmar vom 30.01.2023, 23:02:41

Wenn anstelle Ludwigs des XIV. früher, sich heute viele als  Sonnenkönige empfinden, mögen sie meinetwegen behaupten "der Staat" zu sein; falls ihr Bedürfnis danach groß ist, Mareike.
Hier im Forum sind das qua Outing jetzt immerhin schon zwei.

Und morgen ist ein neuer Tag🙏

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Bias vom 30.01.2023, 23:34:21

ja, in einer Demokratie ist der Souverän das Volk, also Wir.
Ist so festgelegt.

BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von BerndHeinrich
als Antwort auf Alkmar vom 30.01.2023, 22:32:39

@Alkmar
Bedauerlicherweise hast Du auf meine konkrete, wenn auch etwas rethorische Frage, "Bin ich damit auch einer der "ethisch so hoch stehenden Menschen"; wobei ich mir kaum denken kann, dass Du die Formulierung positiv gemeint hast." nachdem ich, durchaus verkürzt, meinen Hintergrund erläutert habe, nicht eingegangen.

Die, am Ende Deines Beitrages, umfangreichen Erläuterungen, sind mit bekannt. Ich verstehe diese auch, toleriere aber teile diese nicht.

pace e bene
Bernd Heinrich


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