Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Michiko vom 17.01.2023, 09:12:16

Vor allem der Terrorist Putin wo nichts aber auch überhaupt nichts in der Ukraine verloren hat. Die Ukraine war ein friedliches Land. Putin soll sein mörderisches Werk stoppen und seine grausamen Truppen abziehen. Phil,

Anna842
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf teri vom 16.01.2023, 23:27:12

Hi, terri, ja, vielen Dank für deine aufmunternden Worte.
Mir ist auch aufgefallen, dass bei diesem Krieg nicht mehr unterschiedliche
Meinungen und Haltungen ausgetauscht werden können, sondern sehr schnell
diffamiert wird. Und alles wird auf "Putin" heruntergebrochen.                                                   So kam es, dass ich mir Sätze anhören musste, wie: " Putin wird als nächstes Lettland
angreifen und sich das unter den Nagel reißen." Also, Putin!
Und wenn ich dann sagte: " Putin greift nicht Lettland an, sondern er greift damit
die NATO ", an, wusste erst niemand, was gemeint ist.

Ja, Krone-Schmalz ist mittlerweile "verboten".
Der Beck-Verlag bringt noch nicht mal mehr die Bücher heraus, die Krone-Schmalz
lange vor dem Russischen Angriffskrieg geschrieben hat.
Ein Hoch auf die Meinungs - und Pressefreiheit.
Precht und Welzer sind mit ihrer "Vierten Gewalt" auch sehr angegriffen worden.
Widerlegt worden sind sie bislang aber nicht.
Auch Krone-Schmalz ist nicht widerlegt worden.

aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Bias vom 17.01.2023, 05:14:04

Einen ebensolchen - inzwischen sehr alt gewordenen  - Morgen wünsche ich auch .

Mit einem 'öffentlichen Debattenkorridor' , den es noch weiter einzuengen gilt (Korridore sind per se ja schon 'eng') kann ich begrifflich nicht viel anfangen.

Wo ich aber ein deutliches NEIN vernehmen lasse, ist die Frage nach der Annäherung (ob subtil oder nicht) an das Modell der DDR Meinungsfreiheit.
Ganz einfach gesagt, in der DDR lag die Schere (zum Herausschneiden amtlicherseits 'geächteter' Ansichten) in den Händen staatlicher Organe iwS. 
Das ist aber was völlig anderes als die "Schere im Kopf", die meist vorauseilend, ohne jeglichen Staatseingriff funktioniert.

Nicht bei allen, zugegeben,  aber bei vielen. Mehr jedenfalls als dies - nach meinem Empfinden - im Durchschnitt in den letzten Jahrzehnten (nach Abschaffung des Berufsverbots bzw. der tiefbohrenden Seelenprüfung von Kriegsdienstverweigerungswilligen) der Fall war.

Der Hallensische Professor aus Unterfranken,  Johannes Varwick (fast in Sichtweite des Odenwalds geboren !)  vertrat dazu dieser Tage eine 'steile' (?) These,  als er den "gesinnungsethischen Kompass" zur Meinungsbildung vom realpolitischen "verantwortungsethischen Ansatz" unterscheidend, schrieb :

"Wer abhängig von der Politik ist oder wie die Mehrzahl der Berliner Thinktanks am direkten finanziellen Tropf des Auswärtigen Amtes oder des Verteidigungsministeriums hängt, der muss darauf achten, seine Finanziers nicht zu verprellen. Wer diesen Zwängen nicht unterliegt, dem wird freilich auf andere Weise signalisiert, dass Abweichlertum nur bis zu einem bestimmten Grad akzeptiert wird. Im sicherheitspolitischen Abseits darf man nicht mehr mitspielen."
Zitat aus der  Berliner Zeitung vom 13 01 , deren Redakteure versprechen, "für Debatte und Debattenkultur zu stehen".


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aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 16.01.2023, 20:27:52

Wir müssten bei den maidan-Protesten, bei der sog. orangenen
"Revolution" anfangen. Dieser Krieg hat einen sehr langen Vorlauf.

So ist es, der 'Vorlauf' ist sehr lang und fängt schon bei der (echten) Zeitenwende an als das Sowjetreich kollabierte, wie die Amerikaner damals sagten , vor dem westlichen, effektiveren, besseren System des Kapitalismus kapitulierte.

Ich hänge der Auffassung an, dass in den Demütigungen, die ein unterlegener Feind erfährt, der Keim gelegt wird für weitere Konflikte getrieben von Hass und Rache.

Versailles (Kapitulation)  hätte nicht sein müssen (hat der Westen erst eingesehen als es zu spät war), der Kalte Krieg 1.0 hätte vermieden werden können, wenn man sich überlegt hätte, wie ein friedliches Zusammenleben in Europa nach der Karlshorster Unterschrift Keitels (Kapitulation) möglich gewesen wäre.

Auch schon 1991 war,  zumindest den USA,  klar, wie wenig die Russen und Ukrainer sich brüderlich liebten ... angefangen vom das erpresserischen Geschachere um die Atomwaffen, über die permanenten, nationalistisch gefärbten  Streitereien wegen der Gaslieferungen, bishin hin zur befürchteten Kontrolle (Pachtverträge)  über den Flotten-Hafen Sewastopol (Krim).

Minsk hätte ein Korrektiv sein können (sollen). Aber wo kein Vertrauen ist, taugen die besten Verträge und Absichten nichts. Das hat bewusst oder unbewusst, die Ex-Kanzlerin bestätigt, als sie - vereinfacht ausgedrückt - vor ein paar Wochen sagte, dass mit den Minsker (II) Vereinbarung nur der Ukraine Zeit gegeben werden sollte, um sich stärker gegen Russland aufzustellen.

Auch der jetzige Krieg wird geschichtlich wieder mal so eine Gelegenheit bieten, alte Fehler zu korrigieren und sich endlich ehrlich  um die  Frage zu kümmern, wie  es in Europa weitergehen soll.
Ich befürchte, diese Chance aus Grausamkeit geboren,  wird wieder wegen machtpolitischer Sichtweisen  und mit dem Ziel der "ultimativen Demütigung" Russlands  (so Gerhard Mangott Focus 08.12.22) verpasst werden.
Damit wird erneut der Keim der "ewigen Feindschaft bzw. ärgsten Geschwister-Rache" in fruchtbaren Boden gelegt.

 
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Bias vom 17.01.2023, 05:14:04
Guten Morgen.
Verstehe ich Dich richtig, Aixois
- Du behauptest ernsthaft, dass es in Pressehäuserrn, Sendeanstalten und Verlagen Tendenzen gibt, den öffentlichen Debattenkorridor gezielt einzuengen?

Wäre es so - hätte sich dann die Art der Berichterstattung, des Umgangs mit der Meinungsfreiheit, -vielfalt, nicht mehr oder weniger subtil jener in der früher darob kritisierten ehemaligen DDR angenähert?
Wem, in der hier langjährig gewachsenen und gefestigten Demokratie sollte das denn dienen?
Wer sollte sich warum so etwas wünschen können?
geschrieben von Bias

Das wünscht sich niemand glaube ich und doch stellt sich die Frage "Wozu gibt es thinktanks"? Mir fiel beim Lesen der Antwort von aixois auf Deinen Beitrag sofort ein Zitat von Noam Chomsky ein. Ist darin vlt. die Antwort auf Deine Frage enthalten? Und nehmen nicht thinktanks unterm Strich auch Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung? Sind sie nicht eigens dazu da? Nur heisst es dort:  Beratung von Politikern und in der Wirtschaft tätigen Manager.
Chomsky ist einer der angesehensten Intellektuellen im Weltmaßstab, in diesem Jahr wird er 94 Jahre alt.
Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Michiko vom 17.01.2023, 13:57:39
 
Chomsky ist einer der angesehensten Intellektuellen im Weltmaßstab, in diesem Jahr wird er 94 Jahre alt.
Eine wahrhaft universelle Erkenntnis!
Und so wahr!
Anzuwenden auf nahezu alle Lebensbereiche.
Auch Internet Foren.
Da ganz besonders!

Sorry für das OT. Aber ein Zitat, das so passt, kommt einem nicht alle Tage unter.

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Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.01.2023, 14:21:36

Ich weiß nicht, ob das hier auch schon mal angesprochen worden ist.
Aber bei den Paraolympischen Winterspiele in Peking sind die behinderten
Sportler/Sportlerinnen aus Russland und aus Belarussland ausgeschlossen
worden. Wegen "Putins" Angriffskrieg.
Das passiert, wenn alles auf "Putin" bezogen wird.
Was die russische Bevölkerung davon hielt, dass ihre behinderten Sportler
ausgeschlossen wurden, was die Sportlerinnen, die sich Jahre darauf vorbereiten,
davon hielten, interessiert nicht. "Putin"- muss gestoppt werden, Das war die Lesart
und sonst gar nichts. Ich fand, das war eine eindimensionale Berichterstattung.
Einige Behindertenverbände kamen in den Nachrichten kurz zu Wort. Und das war es.

F.rosch
F.rosch
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von F.rosch
als Antwort auf aixois vom 17.01.2023, 12:48:26

Wem die Kausalität von Ereignissen, ihre Vorgeschichte nicht interessieren, ist natürlich wunderbar manipulierbar. Interessant ist doch auch hier klar nachlesbar, wie sich in dieser Beziehung die öffentliche Wahrnehmung auf den Krieg in der Ukraine im Laufe der Monate immer mehr den medialen Vorgaben angepasst hat.
Gestandenen Politikern ist schon lange aufgefallen, dass große Teile der Presse und Medien ihre Funktion als Korrektiv der Politik verloren haben und sich zum willfährigen Werkzeug derselben entwickelt haben. Spätestens nach der Causa Roland Koch vs. Nikolaus Brender war mir klar, dass der ÖR von der Politik besetzt und in ihrem Sinne benutzt wird. Auch Merkel hat die Medien in ihrem Sinne instrumentalisiert. Solange die ÖR im Sinne der Politik funktionieren dürfen sie ja auch als Selbstbedienungsläden ihrer Führungsriege genutzt werden.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Anna842 vom 17.01.2023, 17:03:42
Ich weiß nicht, ob das hier auch schon mal angesprochen worden ist.
Aber bei den Paraolympischen Winterspiele in Peking sind die behinderten
Sportler/Sportlerinnen aus Russland und aus Belarussland ausgeschlossen
worden. Wegen "Putins" Angriffskrieg.
Das passiert, wenn alles auf "Putin" bezogen wird.
Was die russische Bevölkerung davon hielt, dass ihre behinderten Sportler
ausgeschlossen wurden, was die Sportlerinnen, die sich Jahre darauf vorbereiten,
davon hielten, interessiert nicht. "Putin"- muss gestoppt werden, Das war die Lesart
und sonst gar nichts. Ich fand, das war eine eindimensionale Berichterstattung.
Einige Behindertenverbände kamen in den Nachrichten kurz zu Wort. Und das war es.
Tja - diese "eindimensional Berichtserstattung" erkenne ich nicht ausser bei Ihnen: Sie kritisieren dies auch erst nach einem Jahr.
Tatsache war aber,dass diese Paraolympic-TeilnehmerInnen Opfer ihrer Regierungen in Russland und Belarus waren. Hätte man sie antreten lassen, wären viele andere Staaten mit solchen Teilnehmern nicht angetreten.
Grund war der russische Überfallskrieg auf die Ukraine. Die Frage ist natürlich berechtigt, wie das russische Volk es beurteilt, wenn ihre Teilnehmer an den Paraolympics gesperrt werden. ich gehe davon aus, dass auch das die russische Bevölkerung nicht sehr interessiert - ebenso wenig - so scheint es - dass in ihrem Nachbarland beim ehemaligen Bruderstaat Ukraine seit einem Jahr gebombt, getötet, vergewaltigt, geplündert usw. wird. Olga
Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 17.01.2023, 17:20:24

@Olga64,

m. E. sollten wir uns bei dem, was eine Bevölkerung anderswo denkt, zurückhalten. Mehr als Vermutungen können es kaum sein. Zudem denken auch Russen individuell verschieden und wir sollten sie nicht über einen Kamm scheren.

Karl


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