Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Es erscheint mir derzeit nicht realisierbar, dass mit dem ominösen Lügner und Alleinherrscher Putin zu verhandeln wäre. Da dieser mit seinen Kriegshandlungen sich anscheinend immer mehr in die Enge gedrückt fühlt, dürfte hier primär Rachsucht vorhanden sein, denn auch Putin muss seinem eigenen Volk vermitteln, warum er diesen Krieg gegen den Bruderstaat Ukraine angezettelt hatte und warum es so scheint,dass das grosse Russland sich militärisch vermutlich noch auf längere Zeit nicht durchsetzen kann.
Ich habe aber nichts dagegen, wenn andere hier konkrete und akzeptierbare Vorschläge erarbeiten, denn mir geht es gewiss nicht darum, Recht zu behalten, sondern das Ende des Blutvergießens wäre auch für mich oberstes Ziel. Ich verstehe nur sehr gut, dass sich die Ukrainer nach den Erfahrungen von Butscha nicht freiwillig in die Hände der Schlächter begeben möchten.
Es müsste also garantiert werden können, dass sich Vorgänge wie in Butscha nicht wiederholen. Die Ukraine würde eine Bestandsgarantie bekommen müssen. Kann der Westen dabei der Ukraine diktieren, auf welche Gebiete sie im Gegenzug verzichten sollte? Ich sehe das als sehr schwierig an.
Karl
Ich befürchte,dass ein in die Enge getriebener Putin noch gefährlicher wird,bzw. halte Verhandlungen mit ihm (und ohne ihn dürfte es nicht gehen) für nicht zielführend.
Wenn das Resultat für die Ukraine dann Akzeptanz der Gebietsverluste und Neutralität wäre (also Verzicht auf Mitgliedschaften in EU und Nato) wäre dies Kapitulation seitens der Ukraine - und danach sieht es m.E. derzeit nicht aus,d ass das Land und Volk Ukraine hierzu bereit wären.
Wie sollte eine solche Bestandsgarantie des Westens auch aussehen und vor allem, mit welcher Art derselben wäre Putin einverstanden?
Es ist und bleibt eine auswegslose Situation, wobei ich für mich persönlich auch sehr unsicher bin, dass die Ausdehnung der Lieferungen schweren militärischen Gerätes usw. auf Dauer zu einer Befriedung beitragen können - es scheint aber nötig zu sein, denn ohne diese Bereitstellung würde es die Ukraine schon seit längerer Zeit nicht mehr geben.
In diesem Zwiespalt des Denkens und Beurteilung dürften wir uns alle befinden, die diesen Krieg aus der Ferner miterleben und innerlich sehr zerrissen sind - bei mir ist es jedenfalls so. Olga
Soviel ich weiß, haben wir doch erst vor kurzem einen Krieg beendet.
Der hat 20 Jahre gedauert.
War ursprünglich auch ein "völkerrechtswidriger, grausamer Angriffskrieg" (die Worte unserer Außenministerin, bezogen auf den russ. Angriffskrieg).
Habe noch unseren tollen Abzug im Kopf. Die dramatischen Bilder aus Kabul.
Der "Westen" hat dort kapituliert. Ist abgezogen. Dabei sollte doch am Hindukusch die
Werte und die Freiheit des Westens verteidigt werden(laut Struck).
Das war ja dann wohl nix.
Jetzt werden die Freiheit und Werte des "Westens" eben in der Ukraine verteidigt.
Und die Gesellschaft durchmilitarisiert.
Unsere "Ostflanke", die muss verstärkt werden. Eine Ostflanke ist ein militärischer
Begriff, wird verwendet, wenn wir in einem Krieg sind.
Ach, da fällt mir noch ein: Als Jugendliche hörte ich, dass die Freiheit West-Berlins
in Saigon verteidigt wird. Hat ja auch super geklappt.
Die NATO ist im Grunde genommen ein reines Verteidigungsbündnis.
Aber in ihrer Geschichte, ist noch nie ein NATO-Mitgliedsstaat angegriffen
worden. Dennoch haben sie etliche Kriege geführt.
Wie kann das denn sein??
Ich habe grössere Probleme, Ihren Beitrag sachlich "zu entwirren".
DAss die Nato ein Verteidigungsbündnis ist, dürften wir als Binsenweisheit nachvollziehen können - aber ein Bündnis, in das viele auch bisher neutrale Staaten eintreten wollen.
Dass wir jetzt wieder Krieg in Europa haben, ist für uns alle, die wir friedenserprobt und -gewohnt waren, eine Situation, mit der wir Probleme haben, umzugehen.
Aber was würden wir tun, wenn sich die USA daraus zurückziehen würden mit dem berechtigten Argument, wir Europäer sollten uns um unsere Kriege selbst kümmern und dies mit mitlitärischem Material und vor allem mit Kapitaleinsatz?
Putin würde sich darüber freuen - Sie auch? Olga
Das ist möglich geworden , weil sich in den über 70 Jahren seit ihrer Gründung 1949, das Verständnis von Angriff und folglich auch von Verteidigung (bes nach 9/11) geändert und ihr Einsatzbereich sowohl thematisch ( jetzt werden eher "Werte", nicht so sehr nur Territorium verteidigt) als auch geographisch ('out of area') sich entsprechend erweitert, sprich globalisiert (Afghanistan u.a.) hat. Wegen des Urteils des BVerfG von 1994 muss allerdings die Volksvertretung jedem Einsatz deutscher Soldaten im Rahmend er NATO explizit zustimmen, weshalb ja auch die Bundeswehr bis zum chaotischen Ende in Afghanistan geblieben ist, um ihrem Verteidigungsmandat (u.a. Schutz von Entwicklungshilfeprojekten) gerecht zu werden. Leider erfolgslos.Die NATO ist im Grunde genommen ein reines Verteidigungsbündnis.
[...] Dennoch haben sie etliche Kriege geführt.
Wie kann das denn sein??
Deshalb kann das sein.
Was letztlich auch belegt, dass es nicht unbedingt die Wirklichkeit sein muss, welche die Leute bewegt, sondern die Worte über die Wirklichkeit, die Wirklichkeiten schaffen.
Ich denke, wir sollten da aufpassen. Wir leben auf einem Kontinent mit Russland und nicht
die USA. Die Nato wird mehr und mehr in diesen Krieg mit hineingezogen.
Ich finde das gefährlich.
Es gab bereits zwei Kriege in Europa: Jugoslawien, Kosovo, welches zu Serbien
gehörte und mit Hilfe der NATO in einem "Befreiungskrieg" abgespalten wurde. Libyen wurde auch bombardiert. Ghaddafi sollte weg. Deutschland hat sich enthalten.
Das Land befindet sich immer noch im Bürgerkrieg.
Die NATO mit Führung USA sind nicht immer die "Guten"
Welches Interesse hat die USA eigentlich an der Ukraine??
Ich habe ein Buch vor kurzem gelesen: " Ein willkommener Krieg?. NATO, Russland und die Ukraine." Es schreiben dort unterschiedliche Leute. Ich habe etliches erfahren, das sonst nicht so an die Öffentlichkeit gelangt. Ich finde es auch merkwürdig, dass immer von "Putin" geredet wird. Der sitzt in der Duma und kann jederzeit kalt gestellt und von heart-linern ersetzt werden.
Dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine gleichsam "unser Krieg" sei, ist ein Argument, das
Aber was würden wir tun, wenn sich die USA daraus zurückziehen würden mit dem berechtigten Argument, wir Europäer sollten uns um unsere Kriege selbst kümmern ...
nicht von allen Bundesbürgern nachvollzogen werden kann, um es mal milde auszudrücken. Nicht unser Krieg im Verständnis davon, dass wir ihn weder begonnen haben noch angegriffen worden, dennoch eine Kriegspartei, das wir Partei für die Ukraine ergriffen, und diese mit Waffen und Geld versorgen, wobei ich mir hier gewünscht hätte, dass die inneren Ursachen, die zum Ausbruch dieses Krieges führten, tiefer analysiert worden wären.
Dafür ist es aber schon seit längerem zu spät, und Deutschland gehört von Beginn an zu den Getriebenen, was Waffenlieferungen betrifft, der unsägliche Hr. Melnyk steht symbolisch dafür.
"Getriebene"
Sehenden Auges getrieben durch die eskalierende Kraft des Faktischen.
Geschichte wiederholt sich nicht, sagen die einen.
Geschichte wiederholt sich unaufhörlich. Es wird nur nicht immer rechtzeitig erkannt, die anderen.
Ich habe grössere Probleme, Ihren Beitrag sachlich "zu entwirren".Liebe Olga.
Es handelt sich um eine neue registrierte Userin, es wäre nicht schlecht würde Anna842 sich etwas im Thread einlesen, um zu verstehen um was es geht, das sollte kein Vorwurf sein.
Sonst beginnen wird wieder bei Adam und Eva . Phil. @Anna842
Ich kann nicht 1.174 Seiten nachlesen. Das heißt aber nicht, dass ich hier nicht meine
Haltung klar machen kann, nur weil ich "neu" bin.
Der eine User hat recht. Wir müssten bei den maidan-Protesten, bei der sog. orangenen
"Revolution" anfangen. Dieser Krieg hat einen sehr langen Vorlauf.
Aber vielleicht ist das ja auf 1.174 Seiten bereits besprochen worden.
Auch, dass die Kiewer-Zentralregierung einen 8jährigen Bürgerkrieg gegen die
Ostprovinzen geführt hat. Hat aber damals kaum jemanden interessiert.
Es gibt eben Kriege und es gibt "Kriege"....Vielleicht sollte der thread geschlossen werden, damit keine Neulinge ihn verhunzen können.