Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Ich zitiere:Da wollen wir mal rechnen: Im 30jährigen war für 6 Jahre Krieg 1 Jahr Friedensverhandlungen. Jetzt haben wir ein knappes Jahr, da dürften gut 2 Monate Friedensverhandlungen rauskommen. - Das ist nicht wirklich ernst gemeint. Aber mir fällt zu dem Desaster auch nicht mehr viel ein.
"An das Wörtchen DIPLOMATIE denkt keiner mehr. "
Um den 30-jährigen Krieg zu beenden, bedurfte es 5-jähriger Friedensverhandlungen.
Entschuldigung, momentan ist es mir kaum mehr möglich zu dem Thema etwas "Sinnvolles" beizutragen.
Ergo lasse ich es sein.
Lenova
Vorhin war wieder Sascha zum Deutsch-Lernen bei mir. Sein Enkel war um den Jahreswechsel für eine Woche in der Ukraine bei seinen Eltern. In den Sommerferien will Sascha mit seinem Enkel noch mal nach Kiew fahren. Da ist der Junge schon 17. Sie haben im Voraus Angst, dass er nicht mehr ausreisen darf, weil er ja dann bald zum Militär eingezogen werden kann.
Sowas ist doch nicht normal! Und wir helfen mit unseren Waffen, dass das weiter und weiter geht. Es muss doch eine andere Lösung geben, dass endlich ein Friedensvertrag geschlossen wird.
Wer soll das Land wieder aufbauen??? Wir natürlich auch mit. Aber vorher helfen wir beim Kaputtmachen. Das ist doch irre!
Simiya
Sowas ist doch nicht normal! Und wir helfen mit unseren Waffen, dass das weiter und weiter geht. Es muss doch eine andere Lösung geben, dass endlich ein Friedensvertrag geschlossen wird.Sie haben ja recht: Krieg ist nie normal - es sollte ihn eigentlich nicht geben. Aber Putin hat das mit seinem Überfall auf das souveräne Nachbarland und früheren Bruder-Staat entweder nicht gewusst oder einfach nicht befolgt.
Wer soll das Land wieder aufbauen??? Wir natürlich auch mit. Aber vorher helfen wir beim Kaputtmachen. Das ist doch irre!
Simiya
Die grössten Helfer mit Waffen und Geld sind die Amerikaner und dies trotz der Tatsache,dass es sich hier um einen europäischen Krieg handelt. Ohne diese Schutzmacht USA gäbe es die Ukraine nicht mehr und vermutlich auch der Junge, den Sie kennen, müsste sich keinerlei Gedanken mehr machen, dorthin zu reisen oder auch nicht.
Ich stelle mir auch oft verzweifelnd die Frage, ob es ausser dieses Mordens und Bombens nicht eine besser Lösung gäbe. Aber ich denke auch ,dass diese längst angegangen worden wäre, wenn es sie gäbe. Aktuell weigert sich das überfallene Land - die Ukraine - mit einem kriegswütenden Putin zu verhandeln, der sich ja sowieso durch grosse Lügenstrategien auszeichnet.
Wenn die Ukraine in die Lage kommt ,dass man über den Wiederaufbau sprechen kann, ist dies zum einen ein gewaltiges Konjunkturprogramm für viele Staaten auf der Erde (wie es immer nach Kriegen war und immer so sein wird). Natürlich zahlen wir als EU da mit, aber auch die bereits eingeforenenen russischen Kapitalien - auch die der Oligarchen - werden dafür verwendet, weil sich Putin und seine Schergen sicher nie freiwillig bereiterklärten, sich daran zu beteiligen, bzw. nach Kriegsende vermutlich dazu aufgrund eines hohen Pleiteaufkommens in Russland nicht mehr in der Lage sehen werden.
Ja, es ist irre - aber das ist Krieg immer, oder? Hoffen wir, dass sich dieser Krieg nicht ausdehnt, wie bereits angedroht vom Kriegsherrn: nach Moldau, die baltischen Staaten, dann evtl. Polen, Rumänien - von da ist es auch nicht mehr weit bis Deutschland. Olga
Wenn da keiner mehr dran denkt, wie kommen dann die Getreideabkommen zustande, oder die Gefangenenaustausche, oder die waffenfreien Korridore, oder die Gespräche um die Verschleppungen, es gibt vielerlei Verhandlungen mit unterschiedlichen Personen und auf unterschiedlichen Wegen, aber immer auf geheimen Wegen und mit geheimen Personen, und somit ist es gut, daß davon nichts an die Öffentlichkeit und vor allen Dingen nichts an die Presse gelangt!
Danke liebe Edita für diese klugen Ausführungen.
Edita
Es ist richtig, dass von diesen auf sicher vielen Kanälen stattfindenden indirekten Gesprächen wenig bis nichts an die Öffentlichkeit gelangt, bis es Ergebnisse gibt: auch aufgrund der asozialen Medien würde hier alles vorher zerredet und schon im Vorfeld zerstört werden, weil sich jeder, der virtuell agiert natürlich als der oder die grosse Weise sieht, die die optimale Lösung zu bieten hat....
Es ist nur nie so bei diesen Selbstinszenierern, deren Hauptwaffe in der Argumentation meist ist "hätte", "würde" usw. - also im Nachhinein mit Kenntnissen und Wissen aufzutrumpfen, das zu diesem Zeitpunkt schon allen zur Verfügung steht. Olga
Mir wäre wohler endlich ernsthaft mit Verhandlungen zu beginnen. Allerdings so lange waffenlieferungen erfolgen wird es nicht so sein. Zerstörte Städte, Tote und Verwundete, getrennte Familien und Umweltschäden müssten doch Diplomaten auf den Plan rufen, Alles zu unternehmen damit Schluss mit diesem unsäglichen Krieg ist.
Ich weiß, wie man hierauf reagieren wird, aber ich bleibe dabei.
Heddy
Da wollen wir mal rechnen: Im 30jährigen war für 6 Jahre Krieg 1 Jahr Friedensverhandlungen. Jetzt haben wir ein knappes Jahr, da dürften gut 2 Monate Friedensverhandlungen rauskommen. - Das ist nicht wirklich ernst gemeint. Aber mir fällt zu dem Desaster auch nicht mehr viel ein.
Vorhin war wieder Sascha zum Deutsch-Lernen bei mir. Sein Enkel war um den Jahreswechsel für eine Woche in der Ukraine bei seinen Eltern. In den Sommerferien will Sascha mit seinem Enkel noch mal nach Kiew fahren. Da ist der Junge schon 17. Sie haben im Voraus Angst, dass er nicht mehr ausreisen darf, weil er ja dann bald zum Militär eingezogen werden kann.
Sowas ist doch nicht normal! Und wir helfen mit unseren Waffen, dass das weiter und weiter geht. Es muss doch eine andere Lösung geben, dass endlich ein Friedensvertrag geschlossen wird.
Wer soll das Land wieder aufbauen??? Wir natürlich auch mit. Aber vorher helfen wir beim Kaputtmachen. Das ist doch irre!
Simiya
Was ist schon zur Zeit normal Simiya? Dieser Krieg nicht, Angriffe bis zu Körperverletzungen auf Polizei und Feuerwehrleute nicht, heute Nacht in Berlin-Mitte Randale von 200 auf Krawall gebürsteten Leuten mit eingeschmissenen Schaufensterscheiben und angezündeten Abfallcontainern aus Verbundenheit für die Lützerathaktivisten u.s. weiter und so fort.
Was Du geschrieben hast, das schreiben wir nun seit Monaten und Putin macht immer weiter. Natürlich wird es Verhandlungen zwischen Personen auf höchster Ebene geben, wie sollen sonst z.B. Gefangenenaustausche funktionieren? Und sie funktionieren. Geheimdienste haben es an sich, dass ihre Bemühungen und Erkenntnisse geheim bleiben und das ist durchaus richtig. Friedensvertrag ist ein großes Wort, Waffenstillstand würde auch schon mal genügen. Wir helfen mit unseren Waffen wie andere Länder auch, weil wir dringendst darum gebeten werden. Hätten die anderen Länder der Ukraine nicht geholfen, wäre sie schon längst platt und Putin hätte bekommen, was er wollte. Schlimm wäre es, wenn er am Ende wirklich bekommt worauf er abzielt. Wir werden es erleben.
Man könnte es auch als 'verstärkendes Narrativ' bezeichnen, das die Bereitschaft, der Ukraine zu helfen, sich gegen den Aggressor zu verteidigen, um eine eigene direkte Betroffenheit, nämlich der Sorge wegen eines geplanten Überfalls der russischen Armeen auf den Westen, auf Deutschland im Speziellen, erweitern soll.Für unsere Freiheit "den Kopf hinhalten"? Dies ist ein oft und gern gebrachtes Glied innerhalb der Argumentationskette
Das ist NATO Sprachregelung, hergeleitet aus ihrer aktualisierten Strategie der Verteidigung.
Für mich entwertet diese Motivationsverstärkung, die doch offensichtliche Bereitschaft aller, der Ukraine legitime Unterstützung zukommen zu lassen, bei der Verteidigung seines angegriffenen nationalen Territoriums.
Als ob das Argument deshalb der Ukraine zu Hilfe kommen zu wollen, allein nicht stark genug wäre. Zu dem "wir kämpfen für Befreiung unseres Vaterlands", wurde hinzugefügt, "wir kämpfen auch für euch, für eure Freiheit, usw.".
Es geht nicht um das - jedem leicht einsichtige, weil konkrete - Stoppen des Vormarschs und das Zurückschlagen der Russen aus den besetzten Gebieten, nein, es geht um viel mehr, um eher abstrakte, dem Normalbürger eher weniger greifbare Werte wie: den Erhalt der westlichen Werteordnung, die Bewahrung der überkommenen europäischen Friedensordnung und Sicherheitsstruktur, die Abwehr der Gefährdung der liberalen, regelbasierten Weltordnung usw. ...
Werden diese dem Kämpfen weiteren sinnzuteilenden Ziele dann aber auch noch verknüpft mit zeitlich gestafftelten Waffenlieferungen, dann kommen so - für mich schwer erträgliche - Ableitungen heraus, die in Schuldzuweisungen gipfeln à la: derjenige, der zögert, trägt persönlich Schuld am Tod vieler (ukrainischer) Soldaten, die jeden Tag deshalb sterben müssen, weil sie nicht über die nötigen Waffen verfügen.
Das kippt etwas völlig aus dem Rahmen : aus dem 'für uns' kämpfen, wird ein 'wegen uns' sterben !
Danke, danke Michiko für diesen sachlichen und vernünfigen Bericht.
Waffenstillstand? Könnte sofort und ohne weitere Verhandlungen erfolgen ,wenn Putin seine Truppen aus der Ukraine abzieht, wo er sie völkerrechtswidrig schon vor längerer Zeit zuerst an den Grenzen und dann im Land plazierte. Aber er wird es vermutlich zu seinen Lebzeiten nicht mehr tun und so lange wird sich auch das russische Volk nicht einbringen, um dem eigenen Präsidenten die roten Linien aufzuzeigen.
Da verlassen lieber Millionen Russland und fügen dem Land auch durch diese Massnahme grossen Schaden zu. Olga
Hoffen wir, dass sich dieser Krieg nicht ausdehnt, wie bereits angedroht vom Kriegsherrn: nach Moldau, die baltischen Staaten, dann evtl. Polen, Rumänien - von da ist es auch nicht mehr weit bis Deutschland. Olga
Glauben sie das selber, was sie hier immer wieder behaupten? Man kann Putin bestimmt viel zutrauen, aber eins ist doch Fakt, dass Putin nie ein Natoland angreifen wird u damit auch nicht Polen, Rumänien, die baltischen Staaten und auch nicht Deutschland, denn dann wäre der 3. Weltkrieg da, ein Atomkrieg. Was keiner von den Großmächten will. Wenn er das wöllte, hätte er es schon längst getan, aber das wäre Selbstmord. Was wollen sie mit solchen Behauptungen bezwecken? Angst schüren? Wenn sich der Krieg ausbreitet, dann nur, wenn die Nato mit reingezogen wird, was ja schon öfter versucht wurde.
Meine Gedanken, die ihnen nicht passen müssen. Man sollte aber schon überlegen, was man da äußert, ob es wirklich realistisch ist oder nur Fantasie.
Tina
Tina - warum sind Sie schon wieder so aggressiv? Sie haben Ihre Meinung und ich meine.
Wenn ich davon ausgehe, dass auch Sie Putin nicht persönlich kennen, keinerlei Kontakt zu ihm haben - also auf dem gleichen Level sind wie ich, wundere ich mich nur darüber, dass Sie vorgeben, genau zu wissen, was er tun oder nicht tun wird.
Kurz vor seinem Einmarsch in die Ukraine gab es genügend Leute im deutschen TV (z.B.FrauWagenknecht und einige hochrangige Militärs in Rente), die vollmundig erklärten, ER würde nie einen Krieg mit der Ukraine beginnen.
Und was ist dann geschehen und gilt bis heute?
Im russischen Staatsfernsehen werden solche Szenarien mit der Ausweitung des "vaterländischen Krieges" auch auf zB. Deutschland lustvoll Abend für Abend zelebriert - .Auch diese Informationen sollten Sie einfach mal für sich zulassen und froh sein,wenn sie nie realisiert werden. Olga
Carlo Masala | Ukraine und die Geopolitik – bringt der Krieg globales Chaos?
"Der russische Angriff auf die Ukraine ist auch ein Ende der Illusionen. Seit 1990 glaubten viele im Westen, die Weltgeschichte habe sich erledigt. Bald würde die gesamte Menschheit den Verlockungen von Demokratie, Marktwirtschaft und Globalisierung erliegen. Das war schon damals mehr Wunschdenken als Realität. Inzwischen ist jedoch unübersehbar, dass Russland und China an der Uhr drehen. Mit dem Politikwissenschaftler Carlo Masala diskutiert der NZZ- Chefredaktor Eric Gujer über die neue Weltlage. Ist der Krieg in der Ukraine Anfang einer neuen globalen Unordnung? Oder beweist sich gerade Amerikas Standhaftigkeit? "