Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf pschroed vom 11.01.2023, 12:41:37

Meine Frage ist demnach auch, wie geht das aus, werden die Banditen irgendwann einsehen daß es keinen Sinn mehr macht diesen Krieg aufrecht zu erhalten

Das gilt aber für beide Seiten, diese Einsicht, sonst gibt es kein Ende, es sei denn,einer der Gegner kapituliert und streckt die Waffen. Was aktuell ausgeschlossen sein dürfte.
Wenig habe ich gehört (bis auf die übliche, motivierende, Kriegsrhetorik), welchen 'Sinn' den die jeweiligen Seiten im Moment in einer Fortsetzung sehen.

Die Russen dürften erkannt haben, dass sie nicht gegen eine schwache Ukraine, sondern gegen moderne Waffen und eine ebenso moderne IT basierte Kriegsführung aus dem "Westen" kämpfen.
Gewinnen können sie nicht, es geht jetzt um das 'Absichern' besetzter Gebiete und 'Gesichtswahrung' im weitesten Sinn, um eine erneute Demütigung im Innern zu vermeiden.

Die Sinnfrage für die Ukraine stellt sich, wenn die Einsicht sich einstellt, dass immer mehr Waffen, auch immer mehr Zerstörung ihres Landes, immer mehr menschliche Opfer bedeutet, aber nicht immer mehr Rückgewinnung besetzter Gebiete.

Der Glaube, wegen der hohen Verluste und der Schwächen des russischen Militärs, Russland 'besiegen' zu können, ist eine Illusion, es sei denn,  man fände einen neuen Lenin, den man nach Moskau schicken könnte, um 'Revolution' mit einem ungewissen Ausgang, zu machen.

Da die Waffen des Westens und deren ukrainischen Nutzer eine Einheit bilden und zusammengehören, stellt sich aber die Frage (und deren Beantwortung) nach dem Sinn eines sich endlos  fortsetzenden Kriegs auch dem Westen.
Butterfly72
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Butterfly72
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 11.01.2023, 17:14:55

@Leutnant_der_Reserve

Glaubst Du wirklich, das hat noch etwas mit Denken und Bedenken zu tun, ich habe da leider eine andere
Befürchtung, daß es wieder einmal nur mit wirtschaftlichen Interessen zu tun hat. Hatten wir das nicht Alles schon, man sieht zu und später kommt dann die Reue. Sorry, manchmal geht mir der Gaul durch 🦋
 

pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf aixois vom 11.01.2023, 17:42:41

Hallo Aixois.
Ja aber sollte Selenskjy denn Gebiete abgeben, es ist ja das was er keinesfalls möchte, keiner, auch kein Regim darf Grenzen verschieben, laut dem Völkerrecht. Ausser Selenskjy wäre für eine andere Lösung bereit.

Das ist nun eben so, Putin der Terrorist sollte seine Soldaten aus der Ukraine wieder abziehen, es ist diese Hoffnung wo besteht für einen Frieden, wo man auch an den massiven Hilfen zwecks Verteidigung der Ukraine heute sehen kann.

Es ist ein schlimmer Krieg wo noch mehr Soldaten fallen werden. Mir persönlich gefällt das ganze auch nicht, es ist eben so.   Phil.

Quell ZEIT

5:36

Jona Spreter
Polen bekräftigt Bereitschaft zur Lieferung von Leopard-Panzern
Laut Präsident Andrzej Duda will Polen als Teil einer internationalen Koalition Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine liefern. "Eine Kompanie Leopard-Panzer wird im Rahmen der Koalitionsbildung übergeben", sagt Duda bei einem Besuch in der westukrainischen Stadt Lwiw. "Wir wollen, dass es eine internationale Koalition wird."  Er baue darauf, dass andere Länder sich an den Lieferungen beteiligen würden.

Nach Angaben eines polnischen Militärexperten umfasst der Begriff Kompanie 14 Kampfpanzer.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte Dudas Aussagen, erwartete aber eine "gemeinsame Entscheidung" mit anderen Ländern.
 
15:19

Jona Spreter
USA verlegen Panzer an die Nato-Ostflanke
Eine große Anzahl an US-Panzern und Militärfahrzeugen hat den niederländischen Hafen in Vlissingen erreicht – das Gerät soll an die Ostflanke der Nato in Polen und Litauen verlegt werden. Insgesamt würden rund 1.250 Militärgeräte erwartet, sagte der zuständige US-Militär Robert Kellam.

Dazu zählen US-Schützenpanzer vom Typ Bradley und der Kampfpanzer M1 Abrams. Der Bradley soll auch dem ukrainischen Militär zur Verfügung gestellt werden. Deutschland will den Schützenpanzer Marder an die Ukraine liefern.
In der Debatte um Kampfpanzerlieferungen deutete die britische Regierung eine Initiative an: Großbritannien werde seine Unterstützung für die Ukraine beschleunigen und das Land mit "der Art militärischer Technologie versorgen, die dabei helfen wird, den Krieg zu gewinnen", sagte ein Sprecher des britischen Premierministers Rishi Sunak. Medien hatten zuletzt berichtet, Großbritannien erwäge die Lieferung von Kampfpanzern des Typs Challenger 2.
 

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olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 11.01.2023, 17:14:55
 
 

regelmäßig packt mich mittlerweile das Entsetzen, wenn ich die Beiden  bei ihrer Arbeit beobachten kann. Des Wirtschaftsministers Kenntnisse der Wirtschaft sind limitiert, das lehrt er uns regelmäßig, und die Ministerin für auswertige Angelegenheiten versteht nicht viel von Diplomatie. Sicher - im Hintergrund wirken die Staatssekretär sowie weitere kompetente Fachleute, dennoch habe ich den Eindruck, dass die beiden immer wieder abenteuerliche Alleingänge unternehmen.
Eins hätte nie passieren dürfen - dass Deutsche Panzer mit in Deutschland ausgebildeten Besatzungen auf Russische Soldaten schießen. Ich hätte weniger Bauchschmerzen, würden die Ukrainer für ihre Verteidigung bspw. amerikanische/britische/französische Technik verwenden. Dem gefallenen russischen Soldat wäre dies freilich egal, aber wir haben hier nach wie vor eine rote Linie als Lehre aus unserer Geschichte. Unsere Regierung sollte sie sich bedenken.
Jetzt wird es interessant: sind Sie, Herr Leutnant, wirklich in derLage, die von Ihnen anscheinend gar nicht geschätzten Grünen-Minister Habeck und Baerbock "bei ihrer Arbeit" beobachten zu können?
KÖnnen Sie dann auch einen früheren Wirtschafts- bzw. Aussenminister benennen, der in so einer schwierigen Lage wie dem Krieg vor unserer Haustüre und den rabiaten Methoden eines russischen Diktators die Sache besser machen würde und wenn ja, wie?
Es ist sicherlich Ihrer militärischen Leutnants-Expertise geschuldet, dass Sie indirekt bis heute dafür wären, dass sich Deutschland aus allem herauszuhalten hat, was militärisches Engagement erforderlich macht. So wie wir es Jahrzehnte machten und andere oft auch für uns den Blutzoll entrichteten in den Krisenherden dieser Welt (z.B. sehr oft die Amerikaner, die Briten und auch Franzosen).
Aber das klappt nicht mehr: wie unser Kanzler so richtig feststellte, trat mit dem Überfall auf die Ukraine eine Zeitenwende in Europa ein und die wird sicherlich nicht mehr zurückgedreht werden.
Wir können nur noch hoffen ,dass die 'Amerikaner uns weiterhin unterstützen - sonst enden wir wirklich im unübersichtlichen Chaos. Olga
Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf olga64 vom 11.01.2023, 18:07:29

Mit "Bei der Arbeit beobachten" meinte ich natürlich deren Präsenz quer über sämtliche Medien, und dem damit verbundenen Einblick in ihr ministeriales Wirken. Kam vielleicht etwas sinnentstellend rüber, aber mit etwas mehr an Überlegung und etwas weniger an Überhebung hättest Du das auch so erkennen können. Egal.

" Es ist sicherlich Ihrer militärischen Leutnants-Expertise geschuldet, dass Sie indirekt bis heute dafür wären, dass sich Deutschland aus allem herauszuhalten hat, was militärisches Engagement erforderlich macht. So wie wir es Jahrzehnte machten und andere oft auch für uns den Blutzoll entrichteten in den Krisenherden dieser Welt (z.B. sehr oft die Amerikaner, die Briten und auch Franzosen). "

Dafür hätte ich nun aber gern mal ein paar illustrierende Beispiele, in welchen konkreten "Engagements" die von Dir erwähnten Nationen für Deutschland einen Blutzoll entrichteten.

Ich bezweifle durchaus nicht, dass die Vereinigten Staaten ein militärisches Korrektiv darstellen, welches zur Stabilität in bezug auf die Koexistenz von Staaten mi gegensätzlichen Interessen beiträgt. Schlussendlich aber steht deren eigenes Interesse über allem anderen, und oft genug waren sie selbst der Auslöser von Kriegen, und immer ging es dabei um deren geopolitischen Interessen.


 

olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 11.01.2023, 18:32:37

Ich möchte auf Ihren Beitrag nicht detaillierter eingehen, weil Sie und ich hier kein gemeinsames Ziel haben dürften.
Aber wenn nun die alte Geschichte, dass die USA oft genug Auslöser von Kriegen waren, sollten Sie auch das in Relation zu den Kriegsabenteuern von Russland setzen (spontan fällt mir hier Afghanistan, Tschetschenien, Georgien, Syrien und nun die Ukraine ein).
Dazu kommen aktuelle Bemühungen, sich militärisch in Mali einzubringen und auch beim 2 Jahre andauernden Krieg in Äthiopien sind zumindest Waffensysteme ersichtlich, die von Russland geliefert wurden. Olga


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Tina1
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1


Ex-Nato-General über russischen Vorstoß bei Bachmut und drohende Offensive | ZDFheute vor 22 Stunden live gestreamt
 
"Seit Monaten toben heftige Gefechte um die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine – mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Das britische Verteidigungsministerium meldet, dass reguläre russische Truppen und Einheiten der Söldnergruppe Wagner den Ort Soledar in den vergangenen Tagen größten Teils eingenommen haben. Damit will die russische Armee offenbar das nahe gelegene Bachmut einkesseln und die ukrainischen Kämpfer dort zur Aufgabe zwingen.
Droht der ukrainischen Armee ein Rückschlag? Darüber spricht Alica Jung bei ZDFheute live mit dem ehemaligen Nato-General Egon Ramms und ZDF-Reporter Timm Kröger in Charkiw. "


Leutnant_der_Reserve
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf olga64 vom 11.01.2023, 18:36:42

Das kriegerische Engagement der Russen wird wohl von Niemandem ernsthaft bezweifelt, ebenso nicht die von Dir gebrachten Beispiele. Aber wenn Du unterstellst, dass andere Nationen für Deutschland einen Blutzoll entrichtet haben, indem sie für uns in den Krieg gezogen sind, solltest Du dafür auch Beispiele auf der Pfanne haben.
 

aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 11.01.2023, 17:14:55

aber wir haben hier nach wie vor eine rote Linie als Lehre aus unserer Geschichte.

Haben wir die tatsächlich ? Und wie sähe eine solche Lehre aus ? Wo fängt das Stopp-Rot an ? In der globalen Positionierung der Einflusszonen der Großmächte, sehen die USA (weitgehend im Einklang mit der Mehrheit der NATO Staaten) für Deutschland als der stärksten Wirtschaftsmacht Europas die Rolle der Führungsmacht in Europa vor damit die USA ihre Kräfte auf die Eindämmung Chinas konzentrieren können.

Für mich ist das die (Bauchgrummeln verursachende) eigentliche Zeitenwende, Deutschland ist nicht länger Täterland das weiter seinen alten Machtgelüsten frönen will , sondern  ein starkes Land mit einer gefestigten Demokratie, von dem die anderen nichts mehr zu befürchten haben und nur  von seiner Stärke  Nutzen ziehen können.

So haben es US Strategie-Entwickler in den Kreisen der Think Tanks und universitären Umfeldern schon vor vielen Jahren geschrieben, bis es jetzt offizielle Politik geworden ist.

Deutschland ist bereit (und dabei) diese Rolle zu übernehmen. Eine 'rote Linie' gibt es nicht mehr, sie würde nur stören bei der Wahrnehmung dieser Rolle und die in DE gesetzten Erwartungen enttäuschen. Da unsere Regierung, bes. die Grünen, 100 % ige 'Transatlantiker' sind, ist da aber nichts zu 'befürchten'.
Sorgen sollten wir uns aber machen, was die wenig zuversichtlichen Aussichten der Entwicklungen in den USA angeht.
Weshalb EU-Europa mehr sich seiner eigenen Stärken und Verantwortung annehmen sollte, was aber mit einer 'Überspreizung' durch weitere Beitritte immer schwerer werden dürfte.

Glaubst Du wirklich, den beiden letzten Generationen würde eine 'rote Linie', würden irgendwelche 'Lehren' aus längst vergangenen Zeiten noch was sagen ?
Die jüngere und mittelalterliche 'Jugend' blickt in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit.
Kriegsschuld, klar nein.
Verantwortung aus geschichtlichem Erbe ? Etwas vielleicht. 
Aber schön wäre: viel mehr und vielleicht auch mit einem roten Stift, um eine Linie zu ziehen ?

Ich bin einigermaßen erschrocken,  als ich verschiedene Texte las aus der Zeit 1914/1915  (die Kriegsanfangszeit mit der ich mich z.Z. ein kleines bißchen beschäftige) und feststellen musste, wie groß (bei allen gebotenen Abstrichen und zeitgemäßen Interpretationen natürlich) doch die Ähnlichkeiten sind.  Manchmal beschleicht mich sogar das Gefühl, dass uns ein kleiner Bismarck, d.h.seine diplomatischen Fähigkeiten ganz nützlich  sein könnten.
Aber im Außenministrium wurde  ja das Bismarck-Zimmer  - trotz des Vorwurfs der Bismarck gegen Baerbock wegen 'mangelndem Geschichtsbewusstseins' - umbenannt  ( besteht aber im Namen eines kleinen Saals im alten Bonner AA zum Gedenken an den Begründer und Leiter des 'Auswärtigen Amtes'  zumindest vorläufig weiter).
 
Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf aixois vom 11.01.2023, 19:00:13

Schaun wir mal, wie lange der steinerne Bismarck noch irgendwo steht.
Gerüchteweise, soll er demnächst gegen einen grünen Buchsbaumfrosch namens Kermit ausgetauscht werden.
Weshalb?
Weil der Name Kermit besser als Otto Eduard Leopold in die Zeit passt
Weil ein solcher Frosch grün, umweltfreundlich und geschichtlich nicht vorbelastet ist.


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