Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Michiko
Michiko
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 22.12.2022, 17:12:32
Selensky muss sich der Tatsache bewusst sein, dass er militärisch und finanziell am Tropf des Westens hängt. Würden die USA aus irgendeinem Grund irgendwann den Daumen senken, dann wäre Selensky Geschichte. Das weiß er auch, und so verhält er sich auch.
Ob man das Verhalten Putins mit "Russland hat sich geoutet" umschreiben kann? Ich bin mir dabei nicht sicher, denn über viele Jahrzehnte war Russland ein verlässlicher Partner auf allen Gebieten, auch unter den 20 Jahren der Putin-Ära, da müssten sie sich diese ganze Zeit über ja ständig verstellt haben.
Weshalb aber hat er im Februar dieses Jahres begonnen, derart durchzudrehen? Weshalb überfiel er die Ukraine nicht bereits vor 10 oder 5 Jahren? Was gab ihm jetzt den Anlass? Das Motiv der "Entnazifizierung" der Ukraine glaube ich ihm nicht, denn wenn dem so wäre, hätte er bereits im Sommer 2014 zuschlagen müssen, denn in dieser ersten "Nach-Janukowitsch-Regierung" gab es tatsächlich einige Nazis in höchsten Positionen. Aber selbst das wäre kein Kriegsgrund gewesen.
Vielleicht hätte ich schreiben sollen: "Putin hat sich geoutet", das trifft es eher. Denn das, was er vom Zaun gebrochen hat, dieser Überfall, die sinnlose Zerstörung der Infrastruktur, das Bomben und Töten, das Foltern und das Ermorden von Zivilisten, ein Land in Schutt und Asche, das geht alles auf sein Konto. Und das habe ich diesem Mann einfach nicht zugetraut.
Ob er einen Wiederaufbau dieses geschundenen Landes ins Auge fasst? Oder wird er es der Weltgemeinschaft überlassen? Wir werden es vlt. erleben.
olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64

Auf seiner Rückreise aus den USA traf Herr Selenskij nun auch noch Herrn Duda, den polnischen  Präsidenten.
Alles Reisen in Kriegszeiten, die Herr Putin vermutlich aktuell sich nicht zutrauen würde..... Olga

pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 22.12.2022, 17:28:04

Seine Vorstellung war vermutlich ,dass die russischen Soldaten dankbar und mit Blumen und Jubelrufen empfangen werden - es kam anders - wer hätte das gedacht? Und es dokumentiert die Tatsache, dass die Zeiten von Diktatoren wie Putin usw. dem Ende zugehen. Olga
Liebe Olga.

Es ist keine schöne Zeit für die Regime, da geht buchstäblich die Angst um, eine unbesiegbare Waffe die Demokratie , wo Biden und Selenskyj in ihrer Rede auch darauf hingewiesen haben.

Es entscheidet sich nun,  wie die nächste Generation bzw. unsere Enkekinder leben werden. Die Regime dürfen nicht mit ihren Menschenverachtenden Werten durchkommen.

Aber noch ist nichts im Trockenen. Phil.

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olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 22.12.2022, 17:54:02

Danke lieber Phil.

Und es wird nie im "Trockenen" bleiben, aber vielleicht verstehen allmählich auch mehrheitlich die Menschen in unserem Land, worum es sich bei Demokratie eigentlich handelt.
Sie ist ein sich ständig veränderbarer Prozess und nur möglich, wenn wir alle mitarbeiten, sie zu erhalten und zu stabilisieren.
Sie ist kein kostenloser Liefer-Service gewählter PolitikerInnen - das wird oft missverstanden, wenn man diesen vorwirft, "der Staat riskiert den Fortbestand der Demokratie". In so einem Satz stimmt praktisch fast nichts. Olga

MarkusXP
MarkusXP
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 22.12.2022, 17:12:32
Selensky muss sich der Tatsache bewusst sein, dass er militärisch und finanziell am Tropf des Westens hängt. Würden die USA aus irgendeinem Grund irgendwann den Daumen senken, dann wäre Selensky Geschichte. Das weiß er auch, und so verhält er sich auch.
Ob man das Verhalten Putins mit "Russland hat sich geoutet" umschreiben kann? Ich bin mir dabei nicht sicher, denn über viele Jahrzehnte war Russland ein verlässlicher Partner auf allen Gebieten, auch unter den 20 Jahren der Putin-Ära, da müssten sie sich diese ganze Zeit über ja ständig verstellt haben.
Weshalb aber hat er im Februar dieses Jahres begonnen, derart durchzudrehen? Weshalb überfiel er die Ukraine nicht bereits vor 10 oder 5 Jahren? Was gab ihm jetzt den Anlass? Das Motiv der "Entnazifizierung" der Ukraine glaube ich ihm nicht, denn wenn dem so wäre, hätte er bereits im Sommer 2014 zuschlagen müssen, denn in dieser ersten "Nach-Janukowitsch-Regierung" gab es tatsächlich einige Nazis in höchsten Positionen. Aber selbst das wäre kein Kriegsgrund gewesen.
Ich denke, dass die Ukraine ohne Unterstützung gegen Russland nicht bestehen kann ist allen beteiligten klar ... mögen die Ukrainischen Soldaten auch noch so tapfer kämpfen.

Die Frage, warum Putin nicht schon vor 10 Jahren die Ukraine überfallen hat ... OK, man kann sie sich stellen, aber seit 1991 ist die Ukraine ein selbständiger Staat, mit Bündnisfreiheit und allem was dazu gehört! Das war auch vor 10 Jahren nicht anders! Was Putin jetzt den Anlass gab einen Krieg zu beginnen, ist eine politisch / psychologische Frage! Er hat sich 2022 ins Unrecht gesetzt, selbiges hätte er auch vor 10 Jahren getan!

Nationalsozialistisches Gedankengut gibt es auf der ganzen Welt! Ich finde "Nazis" schlimm, aber einen Grund Krieg zu führen ist es nicht! Auch in Russland gibt es das ... und zwar reichlich!
MarkusXP

 
Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf olga64 vom 22.12.2022, 18:01:57

Weiß der Geier wer sich solch einen Satz ausdenkt oder ausgedacht haben mag, Olga.
Mir ist er wissentlich noch nicht untergekommen.

Gewählte Politiker, die glauben, legitimiert durchs Volk dauerhaft über dessen Köpfe hinweg gegen dessen Interessen regieren zu sollen (egal was meine Wähler sagen), die riskieren den Fortbestand einer mühsam errungenen Demokratie, indem sie geschenktes Vertrauen verspielen.


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MarkusXP
MarkusXP
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Bias vom 22.12.2022, 23:29:31
Weiß der Geier wer sich solch einen Satz ausdenkt oder ausgedacht haben mag, Olga.
Mir ist er wissentlich noch nicht untergekommen.

Gewählte Politiker, die glauben, legitimiert durchs Volk dauerhaft über dessen Köpfe hinweg gegen dessen Interessen regieren zu sollen (egal was meine Wähler sagen), die riskieren den Fortbestand einer mühsam errungenen Demokratie, indem sie geschenktes Vertrauen verspielen.
geschrieben von Bias
Sollen die gewählten Politiker jedes mal das Volk befragen, ob es denn auch recht ist was sie entscheiden? Wir haben eine repräsentative Demokratie und kein imperatives Mandat!

Was sind eigentlich die Interessen des Volkes? So einfach ist das nicht zu beantworten! Ich bezweifle, dass "ein Volk"  überhaupt weiß, wie ein Staatswesen, eine Wirtschaft, funktioniert! Deswegen sind wir ja auch bereit, Macht abzugeben, zu delegieren und uns regieren zu lassen.

Nach 4 Jahren ( vielleicht sind es ja bald 5! ) schauen wir uns das Ergebnis an, bestätigen oder wählen eben ab!

Leider haben wir keinen Einfluss auf die sich bildenden Koalitionen ... zumindest die Parteien können ggf. ablehnen, na, ja, wenigstens etwas!
MarkusXP
schorsch
schorsch
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Bias vom 22.12.2022, 23:29:31

Ein kluger Wähler wählt jenen Politiker, der des Wählers Interessen vertritt.

Der dumme Wähler merkt erst nach der Wahl, dass es diesen Politiker gar nicht gibt.....

Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf MarkusXP vom 22.12.2022, 21:18:05

Guten Morgen,

um diese Logik von Putin zu verstehen, muss man sehr weit zurück gehen in der Geschichte der Ukraine, bis zu ihrer Befreiung und kurzen Selbstständigkeit nach dem ersten Weltkrieg.
Im Grunde gesehen aber noch viel weiter zurück.

Man begeht eine Handlung und erfindet eine Rechtfertigung.
Das kennen wir von allen schrecklichen und diktatorischen Menschen.
Ich habe nie gehört, dass sie einen Fehler oder Vorwand zugeben.

Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf schorsch vom 23.12.2022, 09:15:18
Ein kluger Wähler wählt jenen Politiker, der des Wählers Interessen vertritt.

Der dumme Wähler merkt erst nach der Wahl, dass es diesen Politiker gar nicht gibt.....

Aber dazu müsste man doch nur einfach selbst bereit sein Verantwortung zu übernehmen und sich beschwerlich zur Wahl stellen.
Demokratie ist mühsam und aufreibend, doch ich kenne kein besseres System, weil der Politiker in der Regel nicht klüger, als seine Wähler, sein kann.
 

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