Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.11.2022, 17:45:22
Und der wird so dringend in der Welt benötigt!
Na ja, ich glaube nicht, dass größere Mengen dieser Getreidelieferungen aus der Ukraine und Russland in die vom Hunger am meisten betroffenen Länder gegangen ist oder gehen werden. Die Öffnung der Frachter- Passage ist schließlich nicht aus humanitären Gründen erfolgt, auch wenn manchmal dieser Eindruck erweckt werden soll. Der Nutzen ist eher indirekter Natur (Weltmarktpreise sinken - was ja schon was ist).

Die Getreideschiffe  dürfen schwimmen, weil es Geld bringt, viel Geld sogar,  wegen der immer noch überdurchschnittlich hohen Preise, die für die armen Länder eine große Belastung darstellen (d.h. sie  können nicht so viel gekauft werden, wie nötig wäre, um den Bedarf der  Bevölkerung zu decken).

Das meiste Getreide geht nach Asien, Europa und eine Handvoll 'liquider' Länder, unter anderem zuerst die Türkei (!), aber auch Nordafrika. Bevorzugte Abnehmer (weil sofort bezahlt wird, auch hohe Preise) sind Futtermittelhersteller (Schweinefutter) und Verarbeiter die Mehl für den Export herstellen. Auch da spielen die armen Hunger-Länder nur am Rande  eine Rolle.

Ich habe die Verlängerung des Getreidedeals so verstanden, dass die Zustimmung Russlands nur 'unter Vorbehalt' erfolgt ist, d.h. unter der Bedingung, dass eine Reihe von Zusagen des alten Abkommens in den nächsten Wochen endlich vollumfänglich eingehalten werden müssen, sonst macht Russland (zumindest vorübergehend) nicht mehr mit.
Obwohl der Export von Weizen nicht unter die Sanktionen fällt, werden  Handelsvoraussetzungen/-bedingungen  immer noch als prohibitiv empfunden (z.B. kein Zugang zu Dienstleistungen wie Versicherungen, Probleme beim Anlaufen von Häfen bzw. Verweigerung/Verzögerungen beim Löschen/Lagern/Weitertransport, Zahlungshindernisse durch Bankensanktionen, Probleme mit Düngemittelexporten ...).

Gutieres/UN hat versprochen,  sich um die rasche Beseitigung  dieser Hemmnisse zu kümmern. Klappt das nicht , oder nur teilweise oder gehen die Lockerungen der Sanktionen viel zu langsam, dann dürften die Russen reagieren,  und wenn dann die ukrainischen Schiffe trotzdem weiterschwimmen, dann ist der nächste Konflikt vorprogrammiert ...




 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Persönlich konnte ich mir das nie vorstellen.
Aber das ist mittlerweile die Wahrheit bzw. die Zeit wo wir jetzt leben, wo eine sehr große Entscheidung für die Zukunft für uns alle fallen wird. Möge alles der Ukraine beistehen.  Phil.

QUELLE DIE ZEIT

US-Verteidigungsminister warnt vor Atomwaffen
Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als Vorgeschmack auf eine Welt bezeichnet, in der Atommächte andere Nationen bedrohen. "Die russische Invasion bietet eine Vorschau auf eine mögliche Welt der Tyrannei und des Aufruhrs, in der niemand von uns leben möchte", sagte Austin auf dem Internationalen Sicherheitsforum im kanadischen Halifax. Auch China strebe nach einer Welt, in der Macht Recht schaffe und Streit mit Gewalt gelöst werde.

Austin sagte, der Ausgang des Krieges gegen die Ukraine entscheide mit über die globale Sicherheit in diesem Jahrhundert. Russlands militärische Rückschläge könnten dazu führen, dass dessen Präsident Wladimir Putin erneut mit Atomwaffen drohen werde. Kernwaffen müssten jedoch verantwortungsvoll kontrolliert werden und dürften nicht dazu genutzt werden, die ganze Welt zu bedrohen.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf pschroed vom 19.11.2022, 18:45:13

Ich denke, tragbare Zukunft für die beiden Feindstaaten wird nur über Deals entstehen können, zwischen wem auch immer, im Hintergrund oder sonstwo, Siege gibts da nicht.

Je länger das alles verzögert wird, umso schädlicher, für alle, auch für die ganze Welt.


Anzeige

Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf pschroed vom 20.11.2022, 08:47:36

So ist das lieber Phil, so sehe ich das auch, die Tyrannei nimmt unübersehbar zu auf der Welt, in poltischer Hinsicht, in digitaler Hinsicht und auch in sozialer und gesellschaftspolitischer Hinsicht, für mich ist das sehr erschreckend, anstatt besser wird es alles sehr viel schlechter ...........
Demokratien werden immer weniger, im Netz werden Menschen gestalkt, gemobbt, bedroht, in der realen Welt werden Angehörige von Minderheiten wie Schwule und Lesben, dunkelhäutige Menschen, Obdachlose, Behinderte, Juden, Moslems, aber auch Polizisten, Ärzte und Rettungssanitäter sowie Feuerwehrleute angepöbelt, behindert, und auch bedroht, man kann die Liste ungebremst fortsetzen!


Edita
 

Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 20.11.2022, 08:47:36
...

QUELLE DIE ZEIT
...
Auch China strebe nach einer Welt, in der Macht Recht schaffe und Streit mit Gewalt gelöst werde.

...
@pschroed,

alles richtig, aber gerade wenn es die USA mit ihren Kriegen in Vietnam, Irak und Afghanistan sagen, klingt es irgendwie nach doppelter Moral.

Richtig ist aber, dass Diktaturen besonders gefährlich sind, weil Einzelpersonen bzw. kleine Machteliten selten das Wohl aller im Blick haben. Wir brauchen aber weltweit Regierungsformen, die es möglich machen zu erkennen, dass wir alle im gleichen Boot sitzen und die Welt als Ganzes zur Disposition steht.

abstand_kol_1.jpg

U. a. deshalb braucht es Demokratien, in denen sich Umweltparteien Gehör verschaffen können.

Karl
Bias
Bias
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 20.11.2022, 10:05:59

Guten Morgen.
Einverstanden, Karl.
Was wir brauchen, sind mehr moralische und weniger moralisierende Politiker; unabhängig von der Regierungsform.
Auch wo "Demokratie" draufsteht, scheint mir längst nicht gewährt zu sein, dass Demokratie drin ist.
Dazu brauchts mehr als ein Etikett.


Anzeige

Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Bias vom 20.11.2022, 10:14:20

Das könnte eventuell nur unter der Voraussetzung stimmen, wenn das Moralempfinden überall auf der Welt und bei allen Menschen gleich wäre, das ist es aber nicht!


Edita
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Karl vom 20.11.2022, 10:05:59

Richtig Karl, die USA machte in der Vergangenheit auch schlimme Fehler , aber heute im „Jetzt“ ist es aber schon eine etwas andere Situation, China möchte die USA ersetzen, das Anstreben der Weltmacht wo Putin den Anfang jetzt macht, würde China und RU die Demokratie leben, dann wäre es mir wesenlich wohler, aber warten wir mal ab, halten wir nun den ukrainischen Bürger die Daumen wo jetzt zum Teil in schwarzen Löcher in der Kälte dahin vegetieren müssen. Phil.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Bias vom 20.11.2022, 10:14:20
Guten Morgen.
Einverstanden, Karl.
Was wir brauchen, sind mehr moralische und weniger moralisierende Politiker; unabhängig von der Regierungsform.
Auch wo "Demokratie" draufsteht, scheint mir längst nicht gewährt zu sein, dass Demokratie drin ist.
Dazu brauchts mehr als ein Etikett.
geschrieben von Bias
Lieber Bias.
Und wo findet man diese Politiker ? 
Politiker sind auch nur ein Teil der Gesellschaft.  Phil.
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 20.11.2022, 10:22:59

Ich habe ja schon einmal vor kurzem geschrieben, dass ich, wenn es schon eine Weltmacht geben muss, die dominierend ist, auf keinen Fall die Weltmacht USA durch die Weltmacht China ersetzt haben möchte.
Es geht ja nicht nur um unterschiedliche Moralvorstellengen, es geht um die politischen Systeme.
Hier ist besonders wichtig die Gewaltenteilung, die es in Diktaturen wie China oder Russland oder Nordkorea im Unterschied zu einer Demokratie nicht gibt.
Die USA haben ihre Kriege geführt und vieles getan, was ich total ablehne. Aber sie haben nie ihre Demokratie aufgegeben, selbst unter Trump funktionierte die Gewaltenteilung noch.
Das sind Kriterien, an denen ich Länder messe, eine chinesische Vorherrschaft in de Welt wäre äußerst gefährlich und würde den Rechtsextremismus weiter befördern. Denn hier treffen sich die Ideologien, und die Überschneidungen von Links- und Rechtsextremismus würden sichtbar werden.

Deshalb warne ich davor, die Augen zu verschließen vor den vielen chinesischen Übernahmen und sie zu verharmlosen.

Das Beispiel Russland sollte uns endlich eine Lehre sein!


Anzeige