Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

F.rosch
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von F.rosch
als Antwort auf pippa vom 16.11.2022, 09:51:13
Die Medien, ob Funk, Fernsehen oder Presse, muss man schon ein Stück weit verstehen, denn es geht um Auflagen und Einschaltquoten, also um Geld. Darüber hinaus gehören sie auch irgendjemanden, vertreten also auch Interessen, verbreiten Meinungen. Die eigentliche Information ist oft nur noch Transportmittel derselben.
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Karl vom 16.11.2022, 09:25:53

Guten Morgen Karl,

danke, dass du gleich ein Paket von Meldungen mitgeliefert hast. Da konnte man sich ein Bild machen. 
Aber bezeichnend finde ich wieder die Reaktion unserer Medien. Es war sofort von einer russischen Rakete die Rede, die ihr Ziel verfehlt hat, weil die ja immer so ungenau schießen, Russland solche Zwischenfälle gern provoziert, nun endlich der Beistandsfall ausgerufen werden müsste usw. Das ist Kriegsrhetorik, aber unsere, des "Westens". Auch dass aus Russland schnell eine Statement kam, dass es sich nicht um eine von den Russen gestartete Rakete gehandelt habe, wurde als eine der üblichen Lügen Moskaus dargestellt (Gestern Abend). Sogar das RND (Madsack-Gruppe titelt in der heutigen Druckausgabe noch "Russische Rakete in Polen eingeschlagen". In den digitalen Ausgaben ist das inzwischen korrigiert. Aber das ist die Erwartungshaltung, die gepostet wird. 
Wie gut der Experte Wiegold ist, wird auch wieder mal deutlich. Wer sich da alles Experte nennen darf.
Die Hohen Herren und paar Damen sollten baldmöglichst zu Verhandlungen kommen. Damit könnten solche "Missgeschicke" der Vergangenheit angehören. Es ist ein Fakt, dass Russland in der Ostukraine eine Annexionspolitik betreibt mit diesem völkerrechtswidrigen Vorgehen. Und seriöse Experten sagen auch, dass sie nicht kampflos abziehen werden. Dann soll man sie wenigstens stoppen, damit auf politischer Ebene Lösungen gesucht werden können. Auf militärischer Ebene nach Lösungen zu suchen bedeutet nur noch mehr Tote, noch mehr Trümmer. Wobei Eskalationsgefahren eingeschlossen sind. Damit unterstütze ich nicht Putins Politik, ausdrücklich nicht! Doch hinter den Kulissen läuft ja schon ein Dialog (s. Ankara in diesen Tagen).
Pippa hat es in ihrem Beitrag gesagt, was nötig wäre. 
Juro

Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf F.rosch vom 16.11.2022, 10:38:57

Hallo F.rosch, 

Darüber hinaus gehören sie (die Medien) auch irgendjemanden, vertreten also auch Interessen, verbreiten Meinungen. 

Genau das ist es. Und damit beginnt man, die Fakten zu manipulieren, durch Signalwörter, Verdrehung von Ursache und Wirkung, Verleumdung unter Zuhilfenahme 
von alten Vorurteilen aus einer braunen Zeit und modernen Politmärchen.

Juro

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JuergenS
JuergenS
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS

Das Thema des Tages ist es geworden, alle Journalisten-Rohre und Medien sind fast abgelenkt vom G20.

Ggf. ist es Putin wieder gelungen, auf eine gute(oder bessere Tat) eine Untat begehen zu lassen, wie es auch fast seine Gewohnheit ist, bei olympischen Spielen so nebenbei irgendwo was anzuzetteln, im Trüben zu fischen.


🐠

Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Juro vom 16.11.2022, 10:57:58
Hallo F.rosch, 
Darüber hinaus gehören sie (die Medien) auch irgendjemanden, vertreten also auch Interessen, verbreiten Meinungen. 
Genau das ist es. Und damit beginnt man, die Fakten zu manipulieren, durch Signalwörter, Verdrehung von Ursache und Wirkung, Verleumdung unter Zuhilfenahme 
von alten Vorurteilen aus einer braunen Zeit und modernen Politmärchen.
geschrieben von Juro
Gewöhnlich reagieren wir auf Sachverhalte, welche wir für wahr halten, so als seien sie wahr.

Das wissen selbstredend auch Politiker und ihre Berater.
So gesehen kann die aktuelle Darstellung der USA durchaus auch wohlüberlegtes Ergebnis aus Beratungen und diplomatischen Bemühungen bezüglich des Umgangs mit der Lage sein.
Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf Juro vom 16.11.2022, 10:52:43
Guten Morgen Karl,

danke, dass du gleich ein Paket von Meldungen mitgeliefert hast. Da konnte man sich ein Bild machen. 
Danke auch, das war von Tagesschau.de

Aber bezeichnend finde ich wieder die Reaktion unserer Medien.
Nun, auch tageschau.de gehört zu unseren Medien.

Es war sofort von einer russischen Rakete die Rede, die ihr Ziel verfehlt hat, weil die ja immer so ungenau schießen, Russland solche Zwischenfälle gern provoziert, nun endlich der Beistandsfall ausgerufen werden müsste usw. Das ist Kriegsrhetorik, aber unsere, des "Westens". Auch dass aus Russland schnell eine Statement kam, dass es sich nicht um eine von den Russen gestartete Rakete gehandelt habe, wurde als eine der üblichen Lügen Moskaus dargestellt (Gestern Abend). Sogar das RND (Madsack-Gruppe titelt in der heutigen Druckausgabe noch "Russische Rakete in Polen eingeschlagen". In den digitalen Ausgaben ist das inzwischen korrigiert. Aber das ist die Erwartungshaltung, die gepostet wird. 

Ist das eigentlich ein Merkmal nur unserer Medien? Ist das nicht ein Merkmal aller Medien? Wie ist es mit Vermutungen, Spekulationen etc. in russischen Medien?

Wie gut der Experte Wiegold ist, wird auch wieder mal deutlich. Wer sich da alles Experte nennen darf.
Die Hohen Herren und paar Damen sollten baldmöglichst zu Verhandlungen kommen. Damit könnten solche "Missgeschicke" der Vergangenheit angehören. Es ist ein Fakt, dass Russland in der Ostukraine eine Annexionspolitik betreibt mit diesem völkerrechtswidrigen Vorgehen. Und seriöse Experten sagen auch, dass sie nicht kampflos abziehen werden. Dann soll man sie wenigstens stoppen, damit auf politischer Ebene Lösungen gesucht werden können. Auf militärischer Ebene nach Lösungen zu suchen bedeutet nur noch mehr Tote, noch mehr Trümmer. Wobei Eskalationsgefahren eingeschlossen sind. Damit unterstütze ich nicht Putins Politik, ausdrücklich nicht! Doch hinter den Kulissen läuft ja schon ein Dialog (s. Ankara in diesen Tagen).
Pippa hat es in ihrem Beitrag gesagt, was nötig wäre. 
Juro
geschrieben von Juro

Ich bin bei Dir, wenn Du auf ein Ende der Kampfhandlungen und auf Verhandlungen hoffst. Diese werden aber erst dann erfolgreich sein, wenn beide Seiten einsehen, dass sie durch Kampfhandlungen nichts mehr gewinnen können.

Karl

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aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf pippa vom 16.11.2022, 09:51:13
Dieses Beispiel zeigt wieder mal, dass sich die Medien dringend hinterfragen sollten.
Warum sollten sie das tun ? Selbst - oder überhaupt -kritisch Nachrichten einschätzen ?

Es gilt doch - so mein Eindruck : "es kann nicht sein, was nicht sein darf !"

Warum wird weiter von den beiden russischen Raketen gesprochen, wenn Biden auf Bali schon längst in die Mikrofone gesprochen und gesagt hat (und in anglophonen Medien angekommen war), dass seine Dienste Zweifel an der ersten (polnischen) Version hätten.

Warum wird gesagt, dass das russische Verteidigungsministerium 'überraschenderweise' sofort noch in der Nacht , wo sonst niemand in der russischen Verwaltung arbeitet,  reagiert hat und natürlich das zu erwartende, übliche Dementi des 'wir warens nicht abgegeben hat, sprich da die sowie immer lügen, muss man es nicht ernst nehmen ?

Warum lässt die Öffentlichkeit sich diese neue (?) Medien'kultur' gefallen ?
Von bestimmten Medienkreisen war nichts anderes zu erwarten.
Dass aber mein Rundfunk, (den es ohne meine monatlichen 18 €-Beiträge so gar nicht gäbe), da aber auch mit von der Partie ist, stimmt schon nachdenklich.
Vielleicht hat Tom Buhro mit seiner Forderung nach einem "radikalen" Neubeginn ja Recht und man sollte mal gucken, wie es im öffentlich-rechtlichen Stall so aussieht, am Ende sind es nicht nur die Massagesitze in den Luxuskarossen von Intendanten und Führungskadern die als Steine des Anstoßes im ÖRR-Getriebe so knirschen ?

Ein Journalist meinte auf eine kritische Vorhaltung: die Russen sind, selbst wenn es diesmal ausnahmsweise mal nicht ihre Raketen waren, aber doch schuld , denn  ohne ihre Aggression wäre es nicht zu diesen Einschlägen gekommen.

Bequemes Totschlagargument, geeignet, jede Undifferenziertheit zu entschuldigen und Qualitätssicherungsüberlegungen zu erübrigen, denn mit so einem Verständnis  kann man auch mangelnde journalistische Sorgfalt mit dem 2-24 entschuldigen und alles ist wieder gut ?

Ist es Mangel an Kompetenz, wenn eine Moderatorin annimmt, dass beim Greifen des Artikels 5 des NATO Vertrags,  sofort Mobilmachung der geballten Streitmacht der 30 NATO Mitglieder angesagt ist und die Truppen unmittelbar den Gegenschlag vorbereiten ?
Ach so, da ist ein einstimmiger Beschluss für den Eintritt des Bündnisfalls nötig ?
Ach so, es steht jedem Land frei, ob und auf welche Weise es sich im Verteidungsfall einbringen will ?

Schon peinlich, weil durch uninformierte Berichterstattung  die Panikschwelle in der Bevölkerung weiter sinkt. 

Russland wird sich mit  solchen 'Kollateralschäden' seiner  Invasion noch sehr, sehr  lange auseinandersetzen müssen.
Was mal in den Köpfen drin ist, geht so schnell nicht wieder raus.
 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Juro vom 16.11.2022, 10:57:58
Hallo F.rosch, 
Darüber hinaus gehören sie (die Medien) auch irgendjemanden, vertreten also auch Interessen, verbreiten Meinungen. 
Genau das ist es. Und damit beginnt man, die Fakten zu manipulieren, durch Signalwörter, Verdrehung von Ursache und Wirkung, Verleumdung unter Zuhilfenahme 
von alten Vorurteilen aus einer braunen Zeit und modernen Politmärchen.

Juro
geschrieben von Juro
Sollen jetzt auch noch die Medien abgeschafft werden und Putin als Nachrichtenvermittler eingesetzt werden ?

Fakt ist wenn die Kremlterroristen die Ukraine am 24ten Februar in Ruhe gelassen hätten , wäre es jetzt auch nicht zu diesem Zwischenfall gekommen, so einfach ist es , indirekt ist der Kreml der Schuldige, ausserdem startet nicht so ohne weiteres einen Weltkrieg auch wenn die Blö... Bild oder wer auch immer schon ihre Helme angezogen haben.

Ich vertraue auf die USA und die NATO sie sind die einzigen wo die Mittel der Rückverfolgung haben zur Belegung der Fakten, nein, den russischen Fakten würde ich nicht glauben.  Phil.  
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf pschroed vom 16.11.2022, 11:57:14
Sollen jetzt auch noch die Medien abgeschafft werden und Putin als Nachrichtenvermittler eingesetzt werden ?
 

Ich erinnere mich nicht, dass das irgendjemand hier im Forum geschrieben oder gar gefordert hat, Phil.

Ist jetzt auch jeder, der die Medien kritisiert, ein "Putinist"? Das kann es doch nun wirklich nicht sein...

DW
pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.11.2022, 12:10:59

Man kann die Medien kritisieren DW, der untenstehende Text von Donald Tusk offenbart die Situation genau wie sie ist, das hat nichts mit den Medien zu tun. . Phil.

Quelle Zeit.


Polens Ex-Premier: Russland verantwortlich für Gefühl der Bedrohung
Der frühere polnische Ministerpräsident und heutige Oppositionsführer Donald Tusk sieht das Gefühl der Bedrohung seiner Landsleute erneuert. Dieses Gefühl gebe es in polnischen Haushalten seit des russischen Einmarschs im Nachbarland und sei nun durch die Nachrichten aus dem Przewodów erneuert worden. "Und Russland ist zu hundert Prozent für diese Situation verantwortlich", sagte der ehemalige EU-Ratsvorsitzende in Warschau.

Aus polnischer Sicht sei dies der "dramatischste Tag" seit Beginn des Ukraine-Kriegs.

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