Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Da kann ich nur sagen: Hoffentlich haben weder du noch Andrij Kurkow  recht!

Die Ukraine geht den Weg in die EU.
Es wird ein gemeinsamer Wiederaufbau geben, um diesen riesigen Schuttplatz ausgeführt von den Kremlterroristen wieder aufzubauen. Die russische Armee könnte mit ihrem schrecklichen Abenteuer so weit geschwächt sein, daß sie zu keinem konventionnelen Krieg in der Zukunft mehr fähig sind. Aber noch ist es nicht soweit. Phil.


QUELLE DIE ZEIT

                              Scholz erwartet "gewaltige Synergien" in Zusammenarbeit mit Ukraine

Von der Leyen fordert internationale Kraftanstrengung
Die EU-Kommissionspräsidentin hat bei der Wiederaufbaukonferenz in Berlin an die Weltgemeinschaft appeliert, weitere finanzielle Hilfe für die Ukraine zu leisten. Kein Land oder keine Union könne dies alleine stemmen, man brauche starke Partner wie die USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Australien und andere Länder sowie Institutionen wie die Weltbank, sagte Ursula von der Leyen. Jeder Euro, jeder Dollar, jedes Pfund, jeder Yen sei eine Investition in die Ukraine, aber auch in die demokratischen Werte weltweit.

Wolodymyr Selenskyj: "Die Ukraine und die EU sind ein Ganzes"
Auch der ukrainische Präsident hat auf der Wiederaufbaukonferenz gesprochen. Er dankte in seiner per Video übertragenen Rede seinen Vorrednern Ursula von der Leyen und Olaf Scholz und machte sich für eine Aufnahme der Ukraine in die EU stark.

Die Ukraine ist die physische Sicherheit für Europa, denn wir nehmen den Schlag Russlands auf.

Dass er Recht hat, zeigt sich ja jetzt schon. Wo wird noch über Sanktionen gegen Putin gesprochen? Die Rede ist nur noch von Energiespartipps und vom neuen Premier in Grossbritannien. Die Ukraine ist längst vergessen. 

Wahrscheinlich hat der russische Schriftsteller, Andrij Kurkow, Recht mit seiner Einschätzung, dass dieser Krieg zunächst grosse Empörung ausgelöst hat, allmählich aber im Stillen weitergeführt werden wird, bis sich niemand mehr dafür interessiert. 

Der "Westen" pocht immer so sehr auf Demokratie und Menschenrechte, doch sobald die wirtschaftlichen Interessen gesichert sind, kümmert sich niemand mehr darum. Siehe Irak, Syrien, Afghanistan und genauso wird es wohl auch in der Ukraine enden. 

Ich gebe Ihnen recht ,dass der Krieg in Syrien (die anderen sind ja beendet) europäische und insbesondere deutsche Menschen nur so lange interessierte, wie sehr viele Geflohene zu uns kamen und bei uns Schutz suchten. Aber die meisten, nämlich mehrere Millionen Syrer, Afghanen und Iraker leben in derTürkei, weil unsere Abwehrmechanismen innerhalb Europas funktionieren.

Aber den Krieg in der Ukraine werden wir nicht vergessen oder verdrängen können. Der ist ja nur wenige Hundert Kilometer von uns entfernt und auch der dortige Präsident Selenskij wird dafür sorgen,dass dieser Krieg nicht in Vergessenheit gerät.
Er wird auch seine Forderungen an uns im Westen nicht aufhören; derzeit wird bereits darüber gesprochen, wie der Aufbau dieses Landes nach dem Krieg funktionieren kann.
Dabei muss man natürich ins Kalkül führen,dass solche gigantischen Aufbau-Aktionen nach Naturkatastrophen oder Kriege auch gewaltige Konjunkturprogramme der auszuführenden Staaten sind. Die werden wir auch nötig haben, wenn wir demnächst in einer Rezession landen und uns daraus wieder herausarbeiten müssen.
Sind wir hier zu langsam oder zu träge, werden z.B. China und andere Riesenstaaten die Gunst der Stunde nutzen und den Aufbau starten und voranbringen.
Denken wir nur an den vegessenen Kontinent - Afrika: hier macht China das, was wir als Europa hätten längst machen können. Olga

Liebe Olga
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ja, die Kriege im Irak und in Afghanistan sind beendet, aber was Einmischung der USA ausser Verwüstung da gebracht haben soll, ist mir nicht klar. Saddham Hussein wurde zwar getötet und danach wollte man den sogenannten Islamischen Staat vernichten; in Sachen Wiederaufbau sind die beiden Länder aber völlig auf sich selbst gestellt. 
Im Moment gibt man sich mit der Ukraine noch solidarisch, weil der Krieg, wie Sie zurecht hervorheben, praktisch vor unserer Haustür stattfindet. Aber auch da würde ich Andrij Kurkow zustimmen und behaupten, dass mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt eintreten und man, solange keine direkte Bedrohung Europas zu befürchten ist, die Sache auf sich bewenden lässt. 
Die Reaktion auf die von Russland jüngst annektierten ukrainischen Gebiete spricht schon mal Bände: Man erkennt die Annexion nicht an, hiess es. Das kratzt den Putin nicht im Geringsten. Er wird seinen Krieg fortführen und der Rest der Welt wird derweil einfach schulterzuckend zuschauen. 
So wie es jetzt aussieht, ist das die traurige Wahrheit. 
S. 

Das, was Sie Einmischung der USA benennen (in Afghanistan haben sie ja nicht als einziger Staat gekämpft), schätzen wir jetzt doch in der Ukraine sehr. Immerhin sind es die USA, die dort die meiste finanzielle und militärische Unterstützung leisten, obwohl der Krieg in Europa stattfindet.
Wie lange die amerikanischen Steuerzahler dies noch akzeptieren, wird man sehen und es kann gut sein ,dass nach einem Präsidentenwechsel ein Ende der US-Hilfe erfolgen kann.
Dann ist Europa allein auf sich gestellt. Mir fehlen jedoch jegliche Möglichkeiten, hier in Zukunft zu blicken. Aber ich bin der festen Meinung, der Präsident Selenskij wird nicht aufhören, sich lautstark zu melden oder diesen Krieg "still" weiterzuführen.
Nur Putin kann den Krieg beenden - täte die Ukraine dies, müsste sie gegen den Willen des eigenen Volkes kapitulieren und sich einer nicht vorstellbaren Zukunft mit allen Konsequenzen aussetzen.

Inwieweit jedoch die Bevölkerungen auch in Europa hier noch solidarisch sein werden, wenn deren Hauptaugenmerk mittlerweile auf warmen Wohnungen im Winter usw liegt, da habe ich auch so meine Zweifel. Aber wie schon erwähnt - ich habe keine Möglichkeiten, in die Zukunft zu sehen. Olga
 

in Sachen Wiederaufbau sind die beiden Länder aber völlig auf sich selbst gestellt. 

Dem ist wohl so, allerdings musste Iraq die Kriegsschäden weitgehend selbst bezahlen aus dem Verkauf seines Öls. Schließlich hatte er mit Massenvernichtungswaffen rum gespielt und damit der Kriegsschuldige.
Die Wiederaufbauarbeiten erfolgten mit aktiver 'Mithilfe' der USA, d.h. die Mehrzahl der großen Verträge gingen an amerikanische Unternehmen, Ingenieurfirmen usw.

In einem Bericht des GAO (amerik. Rechnungshof) von 2005 heisst es:

"Der Wiederaufbau des Irak ist eine Priorität der nationalen Sicherheit und der Priorität der Außenpolitik der USA . Der Wiederaufbau  stellt das größte US-Hilfsprogramm seit dem seit dem Zweiten Weltkrieg. Milliarden von Dollar an Zuschüssen, Krediten, Vermögenswerten,und Einnahmen aus verschiedenen Quellen wurden für den Wiederaufbau für den Wiederaufbau des Irak zugesagt.
Die Vereinigten Staaten, zusammen  mit ihren Koalitionspartnern und verschiedenen internationalen  Organisationen und Gebern haben begonnen erhebliche Anstrengungen zu unterenehmen, um den Wiederaufbau des Irak nach mehreren Kriegen und jahrzehntelanger Vernachlässigung durch das des früheren Regimes voranzubringen.

Die Bemühungen der USA, die grundlegenden irakischen Infrastrukturen  und die grundlegenden Dienstleistungen wiederherzustellen, sind  wichtig für die Erreichung  der militärischen und politischen Ziele der USA im Irak, d.h. dem Irak zu  helfen,  Demokratie und Freiheit zu erreichen. "quelle

Man erinnere sich: Saddam wollte den Dollar als Leitwährung abschaffen, hatte bereits Verträge mit Lukoil (Russ) abgeschlossen und war dabei,  auch welche mit Total zu schließen.

Das Ukraineprogramme, das ist sicher, dürfte das Irakprogramm ablösen, und damit das größte nach dem WK II werden.

Steinmeier kann einem schon leid tun, in Bezug der schweren Vorwürfe wo er nun leben muß.
Gerhard Schröder hat sich schön galant herausgezogen, in etwa ist der Ruf erst ruiniert so lebt es sich ganz ungeniert.

Gestern beim Ingo Zamperoni Tagesthemen gab Steinmeier eigene Fehler im Umgang mit der Energiepolitik in Bezug des Terroristen Putin zu. 

Er ist als früheren Aussenminister nicht zu beneiden, fragt sich nur wann Frau Merkel die Ukraine besuchen wird und möglicherweise einige Sätze in Bezug des mißlungenen  "Wandel durch Handel" anspricht.   Phil.

QUELLE SPON

Ist damit also alles wieder gut? Wohl kaum. 
»Man geht respektvoll, aber noch ein wenig steif miteinander um«, schreibt mein Kollege Christian Esch, der den Auftritt Steinmeiers und Selenskyjs am Dienstagabend beobachtet hat. Eine Versöhnung auf offener Bühne fand in Kiew jedenfalls nicht statt.
Dafür wiegt die Vorgeschichte wohl zu schwer: Immer wieder haben die Ukrainer Steinmeier nach Russlands Überfall seinen viel zu lange viel zu verständnisvollen Umgang mit Wladimir Putin und seinen Getreuen vorgehalten. Als das deutsche Staatsoberhaupt erstmals Kiew besuchen wollte, wurde er ganz undiplomatisch ausgeladen, ein Eklat, der Steinmeier und den Kanzler schwer erzürnte. Eigene Fehler in seiner Russlandpolitik als Außenminister und Kanzleramtschef aber hat der Präsident nur zögerlich eingestanden.

ZITAT ZEIT ONLINE
Rishi Sunak sichert "unerschütterliche Unterstützung" gegen Russland zu
Der neue britische Premierminister Rishi Sunak sagte dem ukrainischen Präsidenten unterdessen die "unerschütterliche Unterstützung" seines Landes bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zu. Sunak habe Selenskyj in einem Telefongespräch versichert, er könne sich der "anhaltenden Solidarität" der britischen Regierung sicher sein, erklärte eine Sprecherin Sunaks. Selenskyj äußerte seinerseits nach dem Gespräch die Hoffnung auf "noch stärkere" Beziehungen zu Großbritannien.

@olga64 @Sandra1975

Ich finde, es ist falsch davon zu sprechen, dass der Ukrainekrieg im Stillen stattfindet und die Menschen sich daran gewöhnt hätten. 

Deutschland tut sehr viel für die Ukraine und die Menschen sind aufmerksam und werden es m. E. auch bleiben.

Aber dies bedeutet ja nicht, dass z. B. über einen PM-Wechsel in GB geschwiegen werden müsste. Im Gegenteil, alles spielt zusammen und wirkt sich auch auf den Krieg aus.

Karl



 

Dass er Recht hat, zeigt sich ja jetzt schon. Wo wird noch über Sanktionen gegen Putin gesprochen? Die Rede ist nur noch von Energiespartipps und vom neuen Premier in Grossbritannien. Die Ukraine ist längst vergessen. 

Ich aber vermute, dass im zuständigen Gericht, welches über Menschenrechtsverletzungen zu befinden hat, bereits eine Anklage gegen Putin und seine Kumpane vorbereitet wird.