Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 11.10.2022, 19:30:11
 
Ich weiß nicht, was Sie alles aus meinem Beitrag herauslesen. Eines würde ich mir ganz sicher von einem Treffen Putin - Biden versprechen, egal wie lange oder wie kurz es stattfindet, dass ein entscheidender Anstoß gegeben wird, damit der Krieg in der Ukraine beendet wird. Könnten Sie sich im umgekehrten Fall vorstellen, dass Biden und Putin aufeinander treffen und nicht über die Ukraine und ein Ende des Krieges  sprechen? Gerade, weil man es kaum mehr ertragen kann, dass z.B. jetzt willentlich Wohngebiete und Infrastruktur zerstört und Menschen sterben. Warum Sie wiederholt damit rechnen, dass dieser Krieg noch 1 - 2 Jahre dauern kann, verstehe ich nicht. Ich hoffe und glaube es nicht, vlt. weil ich hochgradig naiv bin, belassen wir es dabei. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
 
Michiko - "ich lese" nichts aus Ihrem Bericht heraus, was nicht drin steht. Das mache ich grundsätzlich so bei Menschen, die intelligente Berichte schreiben, die natürlich nicht immer meiner Meinung und meinen Ansichten entsprechen müssen. Aber mit intelligenten und informierten Menschen schafft man auch damit eine gute Diskussionsbasis.
Es ist auch nicht wichtig, was Sie und/oder ich sich von einem solchen fiktiven Gespräch zwischen Biden und Putin versprechen. Aber mich verunsichert, wenn Aussenstehende in Verhandlungen gehen wollen, "um Tacheles" zu reden. Das würde dann natürlich bedeuten,d ass ein Verhandlungspartner die Strategie bestimmt und Forderungen und Befehle erteilt.
So laufen aber Verhandlungen, die im günstigsten Falle einen guten Kompromiss als Ziel haben sollten, nicht ab. Und wenn man eine solche Einstellung vertritt, kann man auf jegliche Verhandlungen vonvornherein verzichten.
Und angenommen - es käme zu einem Kompromiss, mit dem Putin leben könnte: dann muss dieser noch Herrn Selenskiji vorgelegt werden (weil er ja anscheinend bei so einer Verhandlung nicht dabei wäre) und dieser muss dann einverstanden sein, weil es - dies sollte nicht in VErgessenheit geraten - um sein Land und um die von ihm regierten Menschen geht.

Ich rechne übrigens überhaupt nicht mit irgendeiner Zeitdauer dieses Krieges - woher sollte ich so etwas wissen? Ich stütze mich evtl. auf die Aussagen von militärischen Experten mit Kriegserfahrung und es kann ja sein, dass dieser Zermürbungskrieg noch lange anhalten wird. Schauen wir einfach auf das andere Schlachtfeld, wo Putin beteiligt ist: nach Syrien. Dieser Krieg, der die meisten nicht interessiert, geht nun schon länger als 10 Jahre.
Ich hoffe für die Menschen in der Ukraine, dass sie überleben und auch diesen Winter überstehen werden. Nachdem Putin die Infrastruktur nun grossflächig zerstören lässt - dürfte dieser sehr hart werden (um ein Vielfaches härter als uns ein kommender Winter in Deutschland drohen wird).
Derzeit werden die grossen Städte in der Ukraine wieder laufend bombardiert. In einem Interview hörte ich gestern, dass diese Angriffe durchschnittlich 5 Stunden dauern und dies aktuell täglich.
ich kann nur theoretisch erahnen, wie furchtbar dies für Frauen, Kinder und alte Menschen ist, die diesen Grausamkeiten nun wieder ausgesetzt sind. Olga
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 12.10.2022, 10:38:03

Würden Biden und Putin miteinander reden, wäre dies immer noch besser als es nicht zu tun.

Karl
geschrieben von Karl
Karl woher beziehst Du eine solche Sicherheit, dass ein Gespräch mit einem Kriegsverbrecher und notorischen Lüger wie Putin besser wäre als dies nicht zu tun?
Und in der Zeit dieserGespräche werden weiterhin Waffensysteme in die Ukraine geliefert, dort gebombt und zerstört und gestorben.
Gute Verhandlungen führen am Ende zu guten Kompromissen, mit den die jeweiligen Verhandlungspartner "leben" können.Hier wäre es komplizierter - ein evtl. Kompromiss müsste dann der Ukraine vorgelegt werden (wenn man sie nicht ab sofort generell aus solchen Verhandlungsaktionen herausnehmen möchte).
Und wenn Herr Selenskiji, der seit Wochen erklärt, dass die Ukraine nicht mit Putin verhandeln wird, einen solchen Kompromiss ablehnen würde (der vermutlich die Annexion Putins der ukrainischen Gebiete plus Krim und volle Neutralität der Ukraine sowie Präsenz russischer Soldaten in diesem Land beinhalten könnte) - was passiert dann?
Der Krieg ginge ja weiter - für die USA wäre dann vermutlich bald ein anderer Präsident im Amt und nur Putin hätte sein grosses Ziel, endlich auf der politischen Weltbühne wieder mal höchste Aufmerksamkeit zu erzielen, erreicht.
Und in der Ukraine würde weiter gebombt, gemordet und zerstört werden.
B ei einem solchen Szenario sehe ich keinerlei Aspekte, es gut zu finden, "wenn geredet" wird.
Olga
olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf teri vom 12.10.2022, 14:02:00
 

 

Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, daß Biden und Putin über eine Neutralität der Ukraine diskutieren werden. Selenskyi wird hoffentlich auch zustimmen, wenn er noch  mehr ukrainischen OPfer, die sich täglich mehren, vermeiden will.

teri

PS.: war nur ein kurzer Einwurf von mir, obwohl ich mich hier nicht mehr beteiligen will - aber anderwertig gut informiert bin.
geschrieben von teri
Interessant - Sie wollen sich "hier" zwar nicht mehr beteiligen, tun es aber dankenswerterweise nun doch. Dann darf sicher die Frage erlaubt sein, woher Sie Ihre "Überzeugung" beziehen dass Biden und Putin überhaupt verhandlen und Sie auch jetzt schon den Zweck dieser VErhandlung zu kennen glauben.
Bitte lassen Sie uns an Ihrem Wissen und den Quellen teilhaben, woraus Sie Ihre Kenntnisse beziehen. Danke - Olga

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schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von schorsch

Putin hat diesen Krieg begonnen. Hätte er auch nur die geringste Absicht, einen Waffenstillstand oder gar Frieden zu wollen, würde er als Zeichen seines "Guten Willens" mal ein paar Tage die Bombardierungen unterbrechen.

Tatsache ist aber, dass er seinem Volk den Überfall auf die Ukraine als "Spezialmission" verkauft hat, bei der es darum gehe, die "Nazis" zu bekämpfen.

Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar

Ich meine:

Die geheuchelte Bereitschaft Putins sich etwas "anzuhören" basiert darauf, möglichst gut die
G-20-Gipfel-Verhandlungen in Bali zu überstehen.
Von echten Verhandlungen ist man allerdings weit entfernt.
Auch wäre Präsident Biden nicht gut beraten, zu diesem Zeitpunkt mit Putin "zu verhandeln", denn das könnte ihm als Schwäche im eigenen Land ausgelegt werden.

Aber man ist da, um zu sprechen. Sprechen ist nicht verhandeln!

Zudem müsste die USA auch zum Verhandeln ein Mandat haben. Dafür wäre jedoch die UNO da, diese zu vergeben.
So müsste Biden jetzt aufpassen, nicht zwischen die Fronten zu geraten.
Und Biden wird also nur USA Interessen wahren wollen. Also konkret die Atomwaffendrohungen nicht weiter eskalieren zu lassen. Die ich übrigens eindeutig als Schwäche Moskaus werte. 
Das könnte sogar durch einen zunehmend wirr argumentierenden Putin noch weiter eskalieren!

Mir sagen Putins Handlungen und Aussagen, dass er schlechte Karten hat und innenpolitisch der Kessel schon abbläst.
Auch die taktische Kriegsführung hat nichts mehr mit Erstürmung der Ukraine zu tun, sondern Gesichtswahrung.

Auch unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu US Konzernen haben gelitten, weil diese die Not der Europäer schamlos für Preiserhöhungen nutzen.
Also von Solidarität kaum eine Spur.

Ich kann durchaus verstehen, dass Menschen in Deutschland nach anfänglich für mich übertriebenen und zu überschwänglichen Sympathiebekundungen, nun real vielleicht "kalte Füße" bekommen und sich sorgen, doch man kann als Volk nicht ständig eine Regierung vor sich her treiben wollen, das rächt sich garantiert bitter.
Politiker kann man austauschen, ein Volk nicht!
Daher wird auch ein Volk immer die Suppe auslöffeln, die es sich dann selbst und in diesem Falle bewusst selbst, eingebrockt hat.
Also sollte man eine Regierung auch stützen, wenn es die aktuelle Lage erfordert und nicht ständig diskreditieren.
Die es dennoch lauthals tun, spielen Putins Lied. Auch wenn sie das nicht wollen oder wissen.
Selbst die kleinste Fußballmannschaft kann gewinnen, wenn man es gemeinsam will. Jedoch nicht, wenn man untereinander verfeindet ist.
 
Wobei ich wieder bei der besonderen Opferbereitschaft und Durchhaltewillen des ukrainischen Volkes wäre.
So unsinnig wie es auch klingen mag.
In jeder Aggression, in diesem Falle Krieg, liegt eine Chance für eine Basis der späteren Zusammenarbeit der Konfliktparteien.
Deutschland ist das klassische Beispiel dafür.

Auch die ständigen Rufe Deutschland sollte oder müsste doch...
Deutschland hatte keinen Führungsanspruch, ist daher auch militärisch ein Zwerg.
Das hätten vorher andere Länder zuvor auch sehr kritisch gesehen.
Nun ruft man nach " Germans to the front!"

Man sieht im Moment genau, dass unser Problem nicht eine Gasleitung ist, sondern eine verwirrte FDP ist.
Die nicht nur eine Laufzeitverlängerung der AKW's will, sondern sogar neue Atomkraftwerke, wobei die Endlagerung oder die Frage einer Super-Gefahr völlig nebensächlich und sogar ausgeklammert wird.
Das nenne ich Problemverdrängung bis hin in zig- Generationen.

Ich schrieb es schon einmal, die Leitungen aus Russland halte ich nach wie vor für richtig und wichtig.
Allerdings nicht für herkömmliches Gas, sondern für umweltfreundliches Gas.

Wenn ich also lese, das "Umweltaktivisten" nach Atomkraftwerken rufen, zudem ohne jeglichen Sachverstand, dann kräuselt es mir die Fußnägel...
Das Klima will man retten, eine Erde jedoch auf zigtausende Jahre verseuchen!
 

Tina1
Tina1
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1

Putin offen für Gespräch mit Biden- Weichert: "Alles ist besser als das Schlachtfeld"

"Russland ist nach Angaben von Außenminister Lawrow im Krieg gegen die Ukraine zu Verhandlungen mit den USA bereit - ohne aber von seinen Zielen abzurücken. Wie das in der Ukraine aufgenommen wird und wie die Lage aktuell in Lwiw ist, berichtet ntv-Reporter Jürgen Weichert."
 
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Kujat-Keine-weiteren-Offensiv-Waffen-fuer-die-Ukraine-article23646226.html

"Schützen nicht die Bevölkerung"- Kujat: Keine weiteren Offensiv-Waffen für die Ukraine

"Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, warnt vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg. "Ein Nukleareinsatz wird Europa zerstören, darüber muss man sich im Klaren sein", so der ehemalige Vorsitzende des NATO-Militärausschusses bei ntv. Entsprechend dürfe der Westen nicht länger auf Gewalt setzen."

 

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Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar

Kujat, Kujat... Unter seiner Führung hätte ich Angst.

Ich bezweifele, dass Putin noch etwas entscheidet. Wenn ja, dann nur als Sprechpuppe.

ingo
ingo
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ingo
als Antwort auf Tina1 vom 13.10.2022, 09:17:18
"Russland ist nach Angaben von Außenminister Lawrow im Krieg gegen die Ukraine zu Verhandlungen mit den USA bereit - ohne aber von seinen Zielen abzurücken"""

 
Was soll der dieser Unsinn? Worüber will Putin denn dann verhandeln? Das ist eine rhetorische Frage, weil Putin nicht verhandeln will. Er will nur die öffentliche Anerkennung durch die USA, die ihm seiner Meinung nach zusteht. Kann ich zwar verstehen, weil ihm immer noch Obamas abqualifizierende Bemerkung, Russland sei eine Regionalmacht, im Magen liegt. Aber Putins Signal, mit Biden "sprechen" zu wollen, ist für mich in der derzeitigen Situation kindisch. Sie könnten sich doch allenfalls übers Wetter unterhalten.
Dieses "Gesprächsangebot" passt aber zu Putins gestriger Rede zur russischen Energiewoche. Da hat er ja auch angeboten, Gas durch Nordstream 2 zu schicken. Diese gestrige Veranstaltung war übrigens höchst seltsam. Die meiste Zeit hat Putin uns da  unsere europäische Politik "erklärt".  Das klang albern. Interessant war allerdings, das er angesichts der Tatsache, dass er nicht mehr weiß, wohin mit seinem Gas, angekündigt hat, dass Krankenhäuser Schulen, Kindergärten an das Gasnetz angeschlossen werden sollen, damit dort mit Gas geheizt werden kann.  Ach...und das gab's in dem Land mit den riesigen Gasvorkommen noch nicht? Die mussten bisher mit Holz heizen?
Rispe
Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Alkmar vom 13.10.2022, 09:57:09

Stimmt genau. Inzwischen ziehen da ganz andere, noch Brutalere die Fäden, hier ein Artikel über den Machtkampf im Kreml: Putins Ende? Im Kreml tobt angeblich längst der Machtkampf

Dieser neu ernannte Kommandant der „militärischen Spezialoperation“ General Sergej Surowikin, der auch General Armageddon genant wird, ist ein durch und durch rücksichtsloser und abgefeimter Bluthund, der vor nichts zurückschreckt und schon in Syrien seine besonderen „Talente“ bewiesen hat. Hier kann man mehr über ihn lesen: General Surowikin: Putin schickt „skrupellosen“ Militär in den Krieg
Dieser Mann ist auch für die letzten brutalen Bombardierungen und Energie-Lahmlegungen in der Ukraine veranwortlich. Alles Kriegsverbrechen!

Dann kommen die ebenso brutalen Kerle Kadyrow und Prigoschin dazu, der Eine, der im Tschetschenienkrieg besonders gewütet hat, und der andere, Putins Koch, der die berüchtigte Wagner-Gruppe gegründet hat, die ganz besonders für ihre Grausamkeit bekannt ist und auch schon in Syrien gewütet hat.
Diese Männer sind nun an der Spitze.

Und mit denen soll also verhandelt werden? Oder mit wem sonst? Mit Putin? Der immer nur gelogen und sich an keine Verhandlungen gehalten hat?
Die Leute, die das fordern, können auch gleich fordern, dass die Ukraine an Russland ausgeliefert wird.
Denn mit keinem anderen Ergebnis würden sich diese Kerle zufrieden geben.

Es wird Zeit, die Realität zu erkennen!

Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Rispe vom 13.10.2022, 12:02:26

Es wird Zeit, die Realität zu erkennen!


Und dann?

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