Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

poldy
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von poldy
als Antwort auf olga64 vom 30.09.2022, 17:02:33

Viele geschichtliche Aspekte wurden hier nun schon ausgetauscht, was hat es an der jetzigen Situation verändert??

Ich bleibe mal bei der Überschrift .. es ist Krieg in Europa, da prallen viele unterschiedliche Meinungen aufeinander. Jede/r hat eine unterschiedlich Meinung dazu, doch sollte man in einem Diskussionsforum diese auch tollerieren und nicht persönliche Angriffe starten.  Wie gerade geschrieben, viele haben andere Wertevorstellungen.

Warum sollte man in einer Diskussionsrunde an sich selbst arbeiten, das klappt nur, wenn mir einleuchtende Argumente mitgeteilt werden, die auch für mich sachlich und nach meinem eigenen Empfinden fundiert sind.  Ich denke auch, vielleicht sollte man nicht nur die eigenen Schubladen aufräumen, sondern auch mal sachbezogen im Forum schreiben und die Meinung der anderen Diskutanten  versuchen zu verstehen.  Dann muss es nicht heißen, wer austeilt muss auch einstecken können.
Das hört sich ja an wie in einem Boxkampf !!

Also @olga64 der Humor ist mir beim Lesen hier vergangen und passt auch nicht zum Thema.
Mein Geschichtslehrer hätte  zum Thema Humor gesagt .. setzen 5 ..

poldy

 

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 30.09.2022, 19:17:57
Ich habe das ähnlich empfunden, mich aber nicht über die Sitzengebliebenen gewundert. Bei Lawrow dachte ich noch nach, ob er sein grantiges Gesicht macht, weil ihm die Rede von Putin nicht entsprochen hat oder ob es sein übliches grantiges Gesicht ist.
Aber irgendwelche Einordnungen aus deutscher Sicht bis hin zu medizinischen Ferndiagnosen zu Putin erspare ich mir  und anderen gerne, weil sie nichts bringen und unnötig sind.
Es ist noch nicht so lange her, dass bei ähnlichen Veranstaltungen in einem Teil von Deutschland Zwangsverpflichtete mit Fähnchen auffahren und jubeln mussten und der Rest honoriger Männer und Frauen ebenfalls sitzenblieb als ein Honecker mit angeschlossenen Gangstern ähnlich aufgetreten ist. Das waren bis zur Befreiung durch Gorbatschow in Ostdeutschland vermutlich keine Russen, sondern Deutsche. Olga
Eine Nummer kleiner Olga hätte die Erinnerung an die ostdeutschen Jubler auch gereicht. In der Erinnerung muss ich sagen, dass ich mich nicht direkt befreit fühlte, sondern eher "als ob einer die Fenster aufgestoßen hätte und man endlich frische Luft atmen konnte". Hat Stefan Heym so ähnlich gesagt. Aber genug Rückblick zu Honecker und seinen Gangstern.
Der gesamte Westen bis zu den USA empört und echauffiert sich über die heutige Inszenierung in Moskau und Putin schafft kalt und berechnend (mMn) Fakten. Und niemand kann ihn daran hindern. Wie viele Soldaten auf beiden Seiten noch sterben müssen, das ist für ihn nebensächlich.
Nirgendwo bekommt man einigermaßen verlässliche Zahlen von Kriegsopfern und anderen Verlusten seit dem 24.2.2022. Heute habe ich eine kurze Erfassung gefunden und stelle sie mal hier ein:

30.9.2022 +++ 08.45 Uhr: Der ukrainischen Generalstab hat seine Angaben zu Russlands Verlusten aktualisiert. Das sind die Daten im kompakten Überblick:
  • Soldaten: 59.080
  • Flugzeuge: 264
  • Hubschrauber: 225
  • Panzer: 2338
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 4932
  • Artilleriesysteme: 1391
  • Luftabwehrsysteme: 176
  • Mehrfach-Raketenwerfersysteme: 333
  • Autos und andere Fahrzeuge: 3768
  • Schiffe: 15
  • Unbemannte Kampfdrohnen: 1003
  • Stand: Freitag, 30. September 2022
  • Die Angaben zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg stammen vom ukrainischen Verteidigungsministerium. Sie lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der Kreml selbst macht nur sehr wenig Angaben zu eigenen Verlusten.
Quelle: Ukraine-News: Russland in Donezk massiv unter Druck
olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf poldy vom 30.09.2022, 19:41:52

Bei all den klugen Dingen, die Sie hier schreiben, bleibt aus meiner Sicht nur eine Frage - ernsthaft gestellt - damit an und befolgen Sie Ihren gewünschten Diskussionsstil selbst? Bin gespannt und lasse mich gerne überraschen oder sogar überzeugen, wenn mir dies Ihre Argumentationskette erlaubt.
Oder war das Endziel Ihres Beitrages doch wieder der, dass Sie mich '"irgendwie" korrigieren wollten, damit ich endlich ändere - in welche Richtung auch immer.
Das dürfte Ihnen nur gelingen - siehe oben - mit guten, fundierten Argumenten ,die mich überzeugen. Wird nicht leicht - aber versuchen Sie es einfach. Olga


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olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 30.09.2022, 19:44:20

Michiko - als kluge Frau werden Sie es mir sicher nachsehen mögen, dass ich meine eigenen Bilder noch im Kopf habe, wenn es um diese DDR-Aufmärsche ging - zuletzt 1989.
Auch Putin dürfte sich damals teilweise wohlgefühlt haben -- er lebte ja länger und gerne in Dresden.

Die werden sich auch nicht ändern - sind meine Bilder, die mir die freie Presse damals auch glaubhaft und mehrfach so vermittelte.
Auch deshalb verweise ich darauf, dass gerade wir Deutsche immer ein wenig zurückhaltend sein sollten, wenn es um die Beurteilung fremder und grausamer Diktaturen geht - wir haben damit auch so einige Erfahrung und werden die hoffentlich nie wieder erneuern müssen. Olga

aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf ingo vom 30.09.2022, 18:56:54

Trotz des Wirrwarrs hat Putin - jetzt nachdem er erreicht hat, was er als Minimum wollte- zu Waffentstillstand aufgerufen und von 'Verhandlungen' gesprochen. Auch scheint er keine neue Drohungen (Atomwaffen) ausgestossen zu haben.

Kiew hat - nicht überraschend - sofort abgelehnt. Aber das heisst ja nicht, dass sich nicht hinter den Kulissen geheime Aktivitäten verstärken, um dieses 'window of opportunities' zu nutzen.

Was laut hinausposaunt wird und für die heimische Öffentlichkeit bestimmt ist,  ist eine Sache, eine andere ist der (Un-) Wille , die Waffen zum Schweigen zu bringen und zu versuchen, mögliche Kompromisslinien herauszuarbeiten, über die man sich wenigstens mal bei einer Tasse Kaffee ganz unverbindlich unterhalten könnte...

Auch Putin ist nicht so blöd, um  nicht mitzukriegen, dass es brodelt und gärt im Volkskörper,und dass die Lebenserwartung  seiner von Oligarchenbosse weiter sinkt, wenn sich fast jede Woche  einer von ihnen auf seinem Balkon selbst entleibt.

Das Winterwetter  naht und da finden normalerweise keine größeren Kampfhandlungen statt.

Wie es weitergeht hängt jetzt von Biden ab und der Einschätzung seiner Chancen bei den mid-term Wahlen am  8. November.
Immerhin meinen 1/3 der Rep Wähler (im März 9 %) , dass die USA der Ukraine "zu viel Hilfe" leisteten.
 

pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf aixois vom 30.09.2022, 19:51:23

Hallo Aixois, es könnte sein daß es Bewegung gibt, auch die Beitretung in die Nato wo Selenskjy heute fordert könnte eine Kondition sein., Lassen wir aber nicht zuviel hoffen.
Kommt noch hinzu daß in Lyman angeblich tausende Russische Soldaten von den Ukrainer eingekesselt sind. phil.

Quelle Focus

Strategisch wichtige Stadt.
Im Kessel von Lyman sitzen jetzt Tausende Russen in der Falle.


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aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf pschroed vom 30.09.2022, 19:57:55

Der NATO Mitgliedsantrag gehört zur Verhandlungsmasse der Ukraine (sie werden verzichten, aber eben etwa dafür haben wollen).

Was sich in Lyman abspielt , kann ich nicht beurteilen.

Kampf (Eliminierung tausender russischer Soldaten)  oder deren Kriegsgefangenschaft ?
Ein Entsatz müsste ja in den nächsten Tagen erfolgen. Wir werden es erleben. 

poldy
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von poldy
als Antwort auf olga64 vom 30.09.2022, 19:45:46

Gute und fundierte Argumente wurden hier schon mitgeteilt und meinen Diskussionstil haben sie auf anderen Seiten schon kennengelernt und beantwortet.

Den Rest dürfen sie sich denken  😉

Schönen Abend - poldy




 

olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 30.09.2022, 19:51:23

Das beurteile ich schon ein wenig anders.
Putin und seine Schergen haben vermutlich zu Recht erkannt, dass es jetzt für die Natostaaten riskanter wird, die Ukraine auch waffentechnisch zu unterstützen. Aus seiner Sicht wird ein Angriff auf die neu annektierten Gebiete der Ukraine, die nun russisch sein sollen, für diese Staaten immer riskanter.
Da nützt es auch nicht viel, wenn zu Recht die westlichen Staaten diese Annexion nicht anerkennen.
Wenn die von dort gelieferten Waffen dort mitlitärisch landen oder eingesetzt werden, kann dies dramatische Folgen auslösen.
Zu der nun wieder massiv vorgetragenen Forderung des Herrn Selenskij, die Ukraine ähnlich wie Schweden und Finnland schnellstens in die Nato aufzunehmen, hat gottlob Herr Stoltenberg ruhig und sachlich reagiert, was ein Nein vermuten lässt, was ich auch erhoffe. Auch wenn Herr Selenskij der Meinung ist ,dass die Ukraine faktisch schon Mitglied der Nato sei - mE. trennt dieses Land sehr viel von den Regularien einer Natoaufnahme, die primär auch aussagt, dass keine neuen Mitglieder aus Krisengegenden aufgenommen werden. Olga

olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf poldy vom 30.09.2022, 20:10:40
Gute und fundierte Argumente wurden hier schon mitgeteilt und meinen Diskussionstil haben sie auf anderen Seiten schon kennengelernt und beantwortet.

Den Rest dürfen sie sich denken  😉

Schönen Abend - poldy




 
Vielleicht haben Sie ja Verständnis dafür, dass ich derzeit grössere Probleme weltweit sehe als mich um o.g. ausdauernd kümmern zu wollen. Das betrifft auch meine Gedankenwelt auf die Sie auch noch hinweisen. Ich denke, es wäre oft geholfen ,wenn sich Einzelne selbst nicht wichtiger nähmen als sie tatsächlich sind. Olga

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