Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 29.09.2022, 08:36:15
 

ich hoffe, mich in Bias zu täuschen und nicht in dir. Das wäre eine Katastrophe. Wir werden sehen. Vorerst stehe ich aktiv für den ST nicht mehr zur Verfügung.

 

Verzeih mir bitte meine Einmischung. Mir ging beim Lesen deiner Zeilen durch den Kopf, wie furchtbar es ist, wenn ein bloßer Verdacht unser Urteilsvermögen schwächt und unser Handeln bestimmt…

Vielleicht sollte ich das als Frischling nicht schreiben, aber du bist seit 15 Jahren hier aktiv. 

Wirf die nicht weg, bitte.
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf adam vom 28.09.2022, 22:08:43
. . . . .
Und die zogen begeistert in den Krieg - da gibt es doch die Filmaufnahmen mit der grölenden Frage "wollt ihr den totalen Krieg" und ein frenetisches JA aus vielen deutschen Kehlen.
. . . . .
Erneut ein vielsagendes Olga-Produkt:
https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0200_goe&object=translation&l=de
Kundgebung der NSDAP, Gau Berlin, im Berliner Sportpalast, Joseph Goebbels, 18. Februar 1943

Die Goebbels-Rede nach dem Schlachten-Desaster von Stalingrad hat vor Parteimitgliedern stattgefunden (manche behaupten handverlesenen).
Deren frenetische Zustimmung im vierten Kriegsjahr auf die deutschen Frontkämpfer, Rekruten, Soldaten und deren Angehörige allgemein zu projizieren – dafür bedarfs einer gehörigen Portion Ignoranz, Verblendung und/oder übler Absicht.
 
geschrieben von Bias
Nein, im Gegenteil, es ist ignorant, verblendet und voller übler Absicht, die Goebbelsrede so zu entschuldigen, indem einer Foristin falsches Geschichtsverständnis vorgeworfen wird. Die offene Sympthiekundgebung für diesen Nazi-Verbrecher durch dich Bias, macht sprachlos. Hier ist Protest Bürgerpflicht.

adam
geschrieben von adam
Adam, ich glaube Du irrst Dich, das ist doch seitens Bias keine offene Sympathiekundgebung für den Propagandaminister. Ich habe das so verstanden, dass die erstaunliche Welle der Begeisterung für diesen Typen auch von ganz normalen einfachen Bürgern beiderlei Geschlechts ausging, die sich nicht an der Front befanden. Die Soldaten im 4. Kriegsjahr werden kaum noch gejubelt haben.
Michiko,

ich glaube nicht, daß ich mich irre, denn Bias beziehet sich auf Olgas Deutung. Er macht ihr den Vorwurf und  verharmlost dadurch den Auftritt Goebbels. Es ist schade, daß wir das öffentlich im Forum diskutieren. Ich schreibe das der rechten Szene zu und sehe, daß sie dadurch, zumindest hier im ST, hoffähig wird.

--

adam
geschrieben von adam

Guten Morgen.

Ich weiß nicht, adam... Ich bin wirklich jemand, der "die rechte Szene" so hasst wie kaum irgendetwas, ich bin familiär radikal antifaschistisch und antinazistisch erzogen, ich habe Naziopfer in meiner Familie usw. Und meine "Antennen" für Nazidreck sind höchst sensibel.

Aber diese Interpretation und Schlussfolgerung von Dir kann ich nicht nachvollziehen.

Schönen Gruss

DW
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf adam vom 28.09.2022, 22:08:43
 
Michiko,

ich glaube nicht, daß ich mich irre, denn Bias beziehet sich auf Olgas Deutung. Er macht ihr den Vorwurf und  verharmlost dadurch den Auftritt Goebbels. Es ist schade, daß wir das öffentlich im Forum diskutieren. Ich schreibe das der rechten Szene zu und sehe, daß sie dadurch, zumindest hier im ST, hoffähig wird.

adam
geschrieben von adam

Adam, ich bin nach wie vor der Meinung, dass Du Dich vertan hast. Es ist ja richtig, dass Bias sich auf Olga's Worte und link bezog, aber auch Olga hat das nur als abschreckendes Beispiel genannt. Hier im ST kenne ich keinen, der sich mit der rechten Szene gemein macht.

Michiko

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 29.09.2022, 09:20:25
Die Deutschen früher, ein Volk fanatisch Kriegslüsterner?
geschrieben von Bias

Guten Morgen, Bias,

ich las gestern in Florian Illies, "1913. Was ich unbedingt noch erzählen wollte" (Fischer Verlag, Seite 34) folgendes:
" In der "Wochenschrift für Deutschlands Jugend", der "Jungdeutschlnd-Post" schreibt Otto von Gottberg am 25.Januar [1913/DW] allen Ernstes dies: "Still und tief im deutschen Herzen muss die Freude am Krieg und ein Sehnen nach ihm leben, weil wir der Feinde genug haben und der Sieg nur einem Volk wird, das mit Sang und Klang zum Kriege wie zum Fest geht [...] Solchen Stunden wollen wir entgegengehen mit dem männlichen Wissen, dass es schöner, herrlicher ist, nach ihrem Verklingen auf der Heldentafel in der Kirche ewig fortzuleben als namenlos den Strohtod im Bett zu sterben [...] Der krieg ist schön. "
Das war die oder zumindest eine Basis, auf der später die Deutschen in den Zweiten Weltkrieg zogen.
Kriergslüstern? Nein, eher nicht. Aber kriegsbesoffen, das war doch in D schon mehrfach der Fall.
Nichtsdestotrotz stimme ich Deinem Beitrag im Wesentlichen zu.
geschrieben von Der-Waldler
Guten Morgen,
ich war – wie vermutlich Du auch – im August 1914 nicht dabei, als die Soldaten mit Blümchen bedacht in den Krieg (die Mutter aller Kriege) gegen Franzosen und Russen zogen. Mit der Aufschrift: „Jeder Stoß ein Franzos, jeder Schuss ein Russ", draußen an den Güterwagen, in welche sie gepfercht waren.
Wer sich dafür interessiert, kann nachlesen, dass damals ähnliche Formen der Kriegsbegeisterung fast ganz Europa ergriffen hatten.

Vom September 1939 kennt man, kenne ich, solche Bilder nicht. Ist auch schwer vorstellbar nach all den Schrecken, der den Leuten gerade mal 21 Jahre nach Ende des Krieges noch in den Knochen gesteckt haben durfte.
Möglich, dass Du recht hast, Waldler, und Deutschland kriegsbesoffen war, dass solches uns Deutschen gewissermaßen in den Genen steckt und wir es immer noch nicht ausgetrieben haben.
Vorläufig weigere ich mich, das zu glauben.

Gerade eben schickt die russische Regierung Soldaten in den Krieg. Nolens volens kommen viele Russen der Aufforderung nach, die Nazis aus der Ukraine zu vertreiben. In einen Präventivkampf gegen Nazis zu ziehen.
Wir sehen unterdessen mehr oder weniger entsetzt und hilflos die Bilder von Gräueltaten. Wenden uns ab und verurteilen zu Recht die Täter und unterstützen die ukrainische Regierung und das dortige Militär beim Abwehrkampf.
Und – wollen nicht bemerken, wie sehr der Krieg Leute entmenschlicht. Einzelne oder auch viele gegen sämtliche moralischen Regeln verstoßen lässt, die ihnen selbst früher einmal als sakrosankt gegolten haben (unter Umständen zur Tatzeit selbst als heilig gelten).

Meine Literaturempfehlung: Im Westen nichts Neues“ (Erich Maria Remarque)
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe

Ich habe Bias zwar auch anders verstanden, nicht als „offene Sympathiekundgebung für diesen Nazi-Verbrecher“, wie er schreibt, damit geht Adam entschieden zu weit. Aber eins habe ich trotzdem aus Bias’ Zitat herausgelesen: dass er die massenhafte Zustimmung zu der Goebbels-Rede so versteht, dass sie nur auf "handverlesene Parteimitglieder" zutrifft, so schreibt er es.
Und damit verharmlost er ganz gehörig. Denn natürlich gab es auch damals im deutschen Volk eine ganz große Zustimmung zu diesem Aufruf und zum Krieg, Olga hatte völlig recht meiner Meinung nach.

Und hier zitiere ich mal @aixois:
Ich bin gerne verblendet oder ignorant, aber dann müsstest Du Butter bei die Fische liefern, um zu zeigen, dass nicht nur einzelne, sondern die Mehrheit der Gesellschaft, den Krieg ablehnte, ihm seine Unterstützung, seine Zustimmung entzog.
MMn entstand dieses exkulpierende Narrativ erst nach Kriegsende (von nichts gewusst, haben nichts mitbekommen,waren nur die SS-ler, wir alle wurden mit dem Tode bedroht , um mitzumachen, waren alles nur die Ober-Nazis, wir waren schließlich die Opfer usw usw
..) .“

Ich war in letzter Zeit mit wenigen seiner Beiträge einverstanden, mit diesem trifft er m. E. voll ins Schwarze.

Das alles ist von vielen Historikern genauso aufgearbeitet worden, und auch ich bin nicht damit einverstanden, dass wir das im Nachhinein verharmlosen und das deutsche Volk quasi freisprechen.

Insofern kann ich die Aufregung von Adam ganz gut nachvollziehen, der Beitrag von Bias kommt mir wie eine nachträgliche Reinwaschung vor. Er tut nämlich so, als wären die „Frontkämpfer, Rekruten, Soldaten“ alle gezwungen worden. Das waren sie eben nicht, viele sind begeistert in den Krieg gezogen.
 

Bias
Bias
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Bias vom 29.09.2022, 10:06:48
Die Deutschen früher, ein Volk fanatisch Kriegslüsterner?
geschrieben von Bias

Guten Morgen, Bias,
ich las gestern in Florian Illies, "1913. Was ich unbedingt noch erzählen wollte" (Fischer Verlag, Seite 34) folgendes:
" In der "Wochenschrift für Deutschlands Jugend", der "Jungdeutschlnd-Post" schreibt Otto von Gottberg am 25.Januar [1913/DW] allen Ernstes dies: "Still und tief im deutschen Herzen muss die Freude am Krieg und ein Sehnen nach ihm leben, weil wir der Feinde genug haben und der Sieg nur einem Volk wird, das mit Sang und Klang zum Kriege wie zum Fest geht [...] Solchen Stunden wollen wir entgegengehen mit dem männlichen Wissen, dass es schöner, herrlicher ist, nach ihrem Verklingen auf der Heldentafel in der Kirche ewig fortzuleben als namenlos den Strohtod im Bett zu sterben [...] Der krieg ist schön. "
Das war die oder zumindest eine Basis, auf der später die Deutschen in den Zweiten Weltkrieg zogen.
Kriergslüstern? Nein, eher nicht. Aber kriegsbesoffen, das war doch in D schon mehrfach der Fall.
Nichtsdestotrotz stimme ich Deinem Beitrag im Wesentlichen zu.
geschrieben von Der-Waldler
Guten Morgen, Waldler.
Ich war – wie vermutlich Du auch – im August 1914 nicht dabei, als die Soldaten mit Blümchen bedacht in den Krieg (die Mutter aller Kriege) gegen Franzosen und Russen zogen. Mit der Aufschrift: „Jeder Stoß ein Franzos, jeder Schuss ein Russ", draußen an den Güterwagen, in welche sie gepfercht waren.
Wer sich dafür interessiert, kann nachlesen, dass damals ähnliche Formen der Kriegsbegeisterung fast ganz Europa ergriffen hatten.

Vom September 1939 kennt man, kenne ich, solche Bilder nicht. Ist auch schwer vorstellbar, nach all den Schrecken, der den Leuten gerade mal 21 Jahre nach Ende des Krieges noch in den Knochen gesteckt haben durfte.
Möglich, dass Du recht hast, Waldler, und Deutschland kriegsbesoffen war, dass solches uns Deutschen gewissermaßen in den Genen steckt und wir es immer noch nicht ausgeschwitzt haben.
Vorläufig weigere ich mich, das zu glauben.

Gerade eben schickt die russische Regierung Soldaten in den Krieg. Nolens volens kommen viele Russen der Aufforderung nach, die Nazis aus der Ukraine zu vertreiben. In einem notwendigen Präventivkampf heldenmütig gegen Nazis zu ziehen.
Wir sehen unterdessen mehr oder weniger entsetzt und hilflos die Bilder von Gräueltaten. Wenden uns ab, verurteilen zu Recht die Täter und unterstützen die ukrainische Regierung und das dortige Militär beim Abwehrkampf.
Und – wollen nicht bemerken, wie sehr der Krieg Leute entmenschlicht. Einzelne oder auch viele gegen sämtliche moralischen Regeln verstoßen lässt, die ihnen selbst früher einmal als sakrosankt gegolten haben (unter Umständen zur Tatzeit selbst noch als heilig gelten).

Meine Literaturempfehlung: Im Westen nichts Neues“ (Erich Maria Remarque)
geschrieben von Bias
Ich lasse es jetzt erst mal gut sein, mit dem Thema.
Jenen, die mein Anliegen verstanden haben, bedarfs keiner weiteren Erklärungen mehr.
Denen, die es verstehen wollen, steht es frei, ein zweites Mal Beiträge zu lesen.
Andere werde ich nicht von ihren Überzeugungen oder – weil sie derzeit gerade andere Sorgen haben – von ihrem Desinteresse daran abbringen; wozu auch.
 

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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Der-Waldler vom 29.09.2022, 09:20:25

Die Deutschen früher, ein Volk fanatisch Kriegslüsterner?
 
geschrieben von Bias

Guten Morgen, Bias,

Das war die oder zumindest eine Basis, auf der später die Deutschen in den Zweiten Weltkrieg zogen.

Kriergslüstern? Nein, eher nicht. Aber kriegsbesoffen, das war doch in D schon mehrfach der Fall.

Nichtsdestotrotz stimme ich Deinem Beitrag im Wesentlichen zu.

Schönen Gruß

DW
Lieber Waldler, man hat den Soldaten, den freiwilligen und den eingezogenen damals wie heute, schöne Geschichten erzählt. Dass sie zu Helden werden, wenn sie ihr Leben geben fürs Vaterland. Man hat ihnen schlimme Feindbilder eingepflanzt, damit sie dazu bereit sind, den Feind zu töten. Und viele Männer haben den Geschichten damals wie heute geglaubt und sind in die Kriege gezogen u ziehen noch heute in Kriege.

Der Text dieses Liedes "Es ist an der Zeit" beschreibt es sehr deutlich, so wie auch der Song von Udo Lindenberg, "Wozu sind Kriege da". Oder der Song "Nachts weinen die Soldaten". Die Soldaten schießen auf Männer, Soldaten, weil sie einen Befehl dazu bekommen haben. Sie schießen auf Männer, die sie nicht kennen, die für sie nie Feinde waren. In Friedenszeiten währen sie vielleicht sogar Freunde. Sie werden aber dazu gezwungen, sich gegenseitig umzubringen. Krieg ist Krieg. Im Krieg gibt es nur Verlierer, die toten Soldaten und die Bevölkerung. Aber die Waffenindustrie verdient schwer, wenn es Kriege gibt.

Text aus "Es ist an der Zeit"
"Ja auch Dich haben sie genauso belogen, so wie sie es heute auch noch immer mit uns tun, und Du hast ihnen alles gegeben, Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben."

Schöner Tag.
Tina
 
 
Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 29.09.2022, 10:16:20

ähnliches schrieb ich hier vor einigen Tagen auch schon einmal, vielleicht erinnerst Du Dich? Das sogenannte Augusterlebnis stand lange Zeit synonym für den von der gesamten Zivilbevölkerung euphorisch begrüßten Eintritt Deutschlands in den Ersten Weltkrieg. Dabei handelte es sich rückblickend bereits 1914 um eine Vermischung realer Kriegsbegeisterung und medialer Inszenierung. (Zitat Ende)
Und ich fürchte wie Du, dass sich daran nicht viel geändert hat - gerade steuern wir auf eine durchaus vergleichbare wirtschaftliche Situation zu, die Angst und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung nimmt zu und ich persönlich rege mich weniger über die Wahl in Italien auf als über die Tatsache, dass die nächsten Bundestagswahlen mehr als nur einen "Rechtsruck" ergeben können, wenn nicht ganz schnell etwas passiert in Sachen Inflation und Energieversorgung. 

An Remarques Buch dachte ich auch gleich .. ich sah den Film noch als Kind zum ersten Mal und die Schlussszene hat mich bis heute nicht mehr losgelassen

Und ja, die Zeiten haben sich zwar geändert, aber die Menschen nicht und deshalb ist so eine Kriegstrunkenheit wieder zu erwarten, nicht bei allesn, zum Glück, aber bei zu vielen 
 




AUGUSTERLEBNIS
 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bias vom 29.09.2022, 10:06:48

Nein, Bias, mir scheint, Du hast meinen Beitrag falsch verstanden oder ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich sehe da keinen Ausschließlichkeitsanspruch für Deutschland. Dass das ein europäisches Phänomen war (und wenn ich mir die Geschichte Japans und der USA und anderer Staaten anschaue, dann vermutlich sogar ein globales), ist mir klar. Ich wies auf Deutschland hin, weil ich diese Quelle gerade gestern gelesen habe. Wir sind uns in dieser Sache gar nicht gern, betrachten es nur aus anderen Blickwinkeln.

Danke für die Empfehlung, ich habe Remarques Buch mehrmals gelesen, zuletzt vor wenigen Wochen, weil ich mich (wie ich an anderer Stelle schrieb) momentan mit der Zeit vor dem WK I und dem Krieg selbst intensiv beschäftige, da mir durch das erste Buch von Illies (das oben Zitierte ist ein Fortsetzungsband) so klar wurde, dass unsere Gegenwart der Zeit 1913/14 sehr ähnelt, was mich nicht gerade beruhigt.

Schönen Tag noch

DW

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Bias vom 29.09.2022, 10:06:48
................................

Gerade eben schickt die russische Regierung Soldaten in den Krieg. Nolens volens kommen viele Russen der Aufforderung nach, die Nazis aus der Ukraine zu vertreiben. In einen Präventivkampf gegen Nazis zu ziehen.
Wir sehen unterdessen mehr oder weniger entsetzt und hilflos die Bilder von Gräueltaten. Wenden uns ab und verurteilen zu Recht die Täter und unterstützen die ukrainische Regierung und das dortige Militär beim Abwehrkampf.
Und – wollen nicht bemerken, wie sehr der Krieg Leute entmenschlicht. Einzelne oder auch viele gegen sämtliche moralischen Regeln verstoßen lässt, die ihnen selbst früher einmal als sakrosankt gegolten haben (unter Umständen zur Tatzeit selbst als heilig gelten).

Meine Literaturempfehlung: Im Westen nichts Neues“ (Erich Maria Remarque)
geschrieben von Bias
Nazis vertreiben .... das ist auch so ein Narrativ geworden. Viele der russischen Soldaten haben inzwischen gemerkt, dass es bei ihrem Einsatz überhaupt nicht darum geht. Aber Deine Literaturempfehlung nehme ich auf, habs bestimmt vor 20 Jahren das letzte Mal gelesen, es stand noch verstaubt und zerlesen hinten im Regal.
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