Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

adam
adam
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von adam
als Antwort auf Michiko vom 28.09.2022, 21:00:51
. . . . .
Und die zogen begeistert in den Krieg - da gibt es doch die Filmaufnahmen mit der grölenden Frage "wollt ihr den totalen Krieg" und ein frenetisches JA aus vielen deutschen Kehlen.
. . . . .
Erneut ein vielsagendes Olga-Produkt:
https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0200_goe&object=translation&l=de
Kundgebung der NSDAP, Gau Berlin, im Berliner Sportpalast, Joseph Goebbels, 18. Februar 1943

Die Goebbels-Rede nach dem Schlachten-Desaster von Stalingrad hat vor Parteimitgliedern stattgefunden (manche behaupten handverlesenen).
Deren frenetische Zustimmung im vierten Kriegsjahr auf die deutschen Frontkämpfer, Rekruten, Soldaten und deren Angehörige allgemein zu projizieren – dafür bedarfs einer gehörigen Portion Ignoranz, Verblendung und/oder übler Absicht.
 
geschrieben von Bias
Nein, im Gegenteil, es ist ignorant, verblendet und voller übler Absicht, die Goebbelsrede so zu entschuldigen, indem einer Foristin falsches Geschichtsverständnis vorgeworfen wird. Die offene Sympthiekundgebung für diesen Nazi-Verbrecher durch dich Bias, macht sprachlos. Hier ist Protest Bürgerpflicht.

adam
geschrieben von adam
Adam, ich glaube Du irrst Dich, das ist doch seitens Bias keine offene Sympathiekundgebung für den Propagandaminister. Ich habe das so verstanden, dass die erstaunliche Welle der Begeisterung für diesen Typen auch von ganz normalen einfachen Bürgern beiderlei Geschlechts ausging, die sich nicht an der Front befanden. Die Soldaten im 4. Kriegsjahr werden kaum noch gejubelt haben.
Michiko,

ich glaube nicht, daß ich mich irre, denn Bias beziehet sich auf Olgas Deutung. Er macht ihr den Vorwurf und  verharmlost dadurch den Auftritt Goebbels. Es ist schade, daß wir das öffentlich im Forum diskutieren. Ich schreibe das der rechten Szene zu und sehe, daß sie dadurch, zumindest hier im ST, hoffähig wird.

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adam
adam
adam
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 28.09.2022, 22:03:45


So sehr wir gegen den Krieg in Europa sind, dürfen wir ihn nicht dadurch fördern, dass wir zwischen den Völkern charakterliche Grenzen ziehen. Es geht um politische Organisationsformen, es geht um Demokratie oder faschistische Despotie.

Karl
geschrieben von Karl

Und besonders die faschistische Despotie der deutschen Nazis darf nicht verharmlosend verglichen werden. Ich behalte mir weitere Schritte vor.

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adam
Bias
Bias
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 28.09.2022, 22:03:45
@Edita,

ich finde nicht, dass das "wurscht" ist. Es ist schon wichtig zu wissen, dass die Menschen damals im Sportpalast eben kein repräsentativer Querschnitt durch die deutsche Bevölkerung war, sondern dass die Selektion der Zuhörerschaft zur Inszenierung Göbbels gehörte.
Ich muss hier @Bias zustimmen. Ich glaube ebensowenig wie er, dass sich Völker in ihrem Wesen und in ihrer Manipulierbarkeit deutlich unterscheiden.
Es wäre ja so einfach, wenn es nur die Deutschen wären, die anfällig für solche "Sportpalast-Events" wären.
So sehr wir gegen den Krieg in Europa sind, dürfen wir ihn nicht dadurch fördern, dass wir zwischen den Völkern charakterliche Grenzen ziehen. Es geht um politische Organisationsformen, es geht um Demokratie oder faschistische Despotie.
geschrieben von Karl
Danke, Karl,
das ists, was ich denke (und fühle).

Bei Licht betrachtet, handelte es sich bei dem, was ich im relevanten Fall geschrieben habe, eher um ein Selbstgespräch. Um eine Reflexion des grausamen Geschehens rund um Millionen von verzweifelt hilflose Menschen. Sowohl an den Fronten als auch in den heimatlichen Städten und Dörfern.
Überzeugen oder überreden will ich auf meine „alten Tage“ eh niemanden. Wozu auch.

Komm gut durch den Abend.

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Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 28.09.2022, 22:17:18


So sehr wir gegen den Krieg in Europa sind, dürfen wir ihn nicht dadurch fördern, dass wir zwischen den Völkern charakterliche Grenzen ziehen. Es geht um politische Organisationsformen, es geht um Demokratie oder faschistische Despotie.

Karl
geschrieben von Karl

Und besonders die faschistische Despotie der deutschen Nazis darf nicht verharmlosend verglichen werden. Ich behalte mir weitere Schritte vor.

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adam
geschrieben von adam
@adam

Deinem erstem Satz oben stimme ich 100% zu, aber die faschistische Despotie hat hier m. E. auch niemand verharmlost. Ich finde, es ist auch wichtig das Maß nicht zu verlieren und die Urteilsfähigkeit zu behalten. Jede falsche Verdächtigung schwächt den Widerstand gegen rechte Umtriebe.

Karl
Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 29.09.2022, 00:10:54

Guten Morgen.
Mein Eindruck: Während wir das Schlechte in der Welt und in anderen ausmachen und es bekämpfen, entfaltet sich oft unbemerkt Dunkles in uns und breitet sich aus.
Der Versuch ersteres zu blockieren war geschichtlich gesehen - auch aus meiner Lebenserfahrung heraus - nicht besonders erfolgreich.
Wie sollte es auch - es liegt nicht in meiner Macht, erkenne ich.

​​​​​​Das führt mich zu der Aufforderung: Versuchs mal mit Dir. Bemerke wenn es auftaucht. Setz dich damit auseinander und schau, dass es nicht machtvoll wird.
Eine Aufgabe, die einen Menschen ausfüllen kann, empfinde ich.

​​​​​Kein Thema, das innerhalb von Threads erfolgversprechend behandelbar ist, merke ich und hör damit auf
Dennoch - Donnerstag, der 29. September.
Ein neuer Tag, eine neue Chance, eine neue Aufgabe.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Bias vom 29.09.2022, 07:57:36


​​​​​​Das führt mich zu der Aufforderung: Versuchs mal mit Dir. Bemerke wenn es auftaucht. Setz dich damit auseinander und schau, dass es nicht machtvoll wird.
Eine Aufgabe, die einen Menschen ausfüllen kann, empfinde ich.
geschrieben von Bias
Das ist ein intelligenter Satz, Bias solange er nicht nur für die anderen zählt, besonders in der heutigen etwas unsicherer Zeit.
Heute morgen 07:20, gibt es vom Petrus nur 2 Grad, hoffen wir daß er die Heizung noch etwas höher einstellt. Phil.

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adam
adam
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 29.09.2022, 00:10:54

Deinem erstem Satz oben stimme ich 100% zu, aber die faschistische Despotie hat hier m. E. auch niemand verharmlost. Ich finde, es ist auch wichtig das Maß nicht zu verlieren und die Urteilsfähigkeit zu behalten. Jede falsche Verdächtigung schwächt den Widerstand gegen rechte Umtriebe.

Karl
geschrieben von Karl
Karl,

ich hoffe, mich in Bias zu täuschen und nicht in dir. Das wäre eine Katastrophe. Wir werden sehen. Vorerst stehe ich aktiv für den ST nicht mehr zur Verfügung.

--

adam
Bias
Bias
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf pschroed vom 29.09.2022, 08:13:09
Das ist ein intelligenter Satz,
Siehs mir nach, Pschroed.
Selbst ein blindes Hinkel findet mal ein Korn, weiß man im Odenwald.
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
als Antwort auf aixois vom 28.09.2022, 20:14:32

Ich verstehe nicht, warum du mir das
schreibst. Es ist doch genau das Anliegen 
von mir, in meinen Kommentaren, was du
hier erzählst.
Tina

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bias vom 28.09.2022, 21:09:12

Die Deutschen früher, ein Volk fanatisch Kriegslüsterner?
 
geschrieben von Bias

Guten Morgen, Bias,

ich las gestern in Florian Illies, "1913. Was ich unbedingt noch erzählen wollte" (Fischer Verlag, Seite 34) folgendes:

" In der "Wochenschrift für Deutschlands Jugend", der "Jungdeutschlnd-Post" schreibt Otto von Gottberg am 25.Januar [1913/DW] allen Ernstes dies: "Still und tief im deutschen Herzen muss die Freude am Krieg und ein Sehnen nach ihm leben, weil wir der Feinde genug haben und der Sieg nur einem Volk wird, das mit Sang und Klang zum Kriege wie zum Fest geht [...] Solchen Stunden wollen wir entgegengehen mit dem männlichen Wissen, dass es schöner, herrlicher ist, nach ihrem Verklingen auf der Heldentafel in der Kirche ewig fortzuleben als namenlos den Strohtod im Bett zu sterben [...] Der krieg ist schön. "

Das war die oder zumindest eine Basis, auf der später die Deutschen in den Zweiten Weltkrieg zogen.

Kriergslüstern? Nein, eher nicht. Aber kriegsbesoffen, das war doch in D schon mehrfach der Fall.

Nichtsdestotrotz stimme ich Deinem Beitrag im Wesentlichen zu.

Schönen Gruß

DW

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