Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 19.09.2022, 14:02:40

Erstaunt mich, Karl, dass das so ist, mit den Klarnamen.

Was den Krieg und dessen Folgen angeht, fürchte ich, dass das neben dem Niedergang der Wirtschaft zu Unruhen und europaweiten politischen Verwerfungen führt.
Aktuell scheint es ja relativ ruhig zu bleiben.

olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Juro vom 16.09.2022, 23:34:41
Hallo Olga64.
Ein Punkt dringt an die Öffentlichkeit ,dass schon wieder Gefahr besteht ,dass Russland den Getreidelieferungen nicht mehr länger zustimmen möchte und auch die Situation mit dem AKW ist völlig in seiner Hand und dadurch brandgefährlich .Olga
Soso, dringt an die Öffentlichkeit - Woher und in welcher Form? Dein Stil ist propagandistisch, da Ursachen verschleiert werden.
Eine hatte ich aus dem Handelsblatt im ST gepostet: Die ukrainischen Getreideausfuhren laufen. Gleichzeitig werden aber die in demselben Vertrag vereinbarten Ausfuhren aus Russland wie auch die Düngemittelausfuhren verzögert, Sie laufen also nicht. Und schon steht die Vereinbarung in Frage. Sicher wird es noch weitere "Gründe" geben.
Die ukrainischen Lieferungen gingen bisher überwiegend nach Europa, nur ein geringer Teil z.B. nach Djibuti. Der Hunger in Europa ist eben größer als der in anderen Teilen der Welt. Die verhungernden Menschen in Afrika waren aber doch vom Westen mit gewaltigen Bildern und Worten in den Vordergrund gestellt worden, um die humanitäre Lieferung zu ermöglichen. Fragezeichen!

Juro
geschrieben von Juro
Die ukrainischen Getreidelieferungen gehen jetzt hauptsächlich in die Türkei (ob man diese komplett zu Europa oder Asien zählt, bleibt Ihnen gerne selbsteinschätzend überlassen).
Früher gingen die meisten Getreidelieferungen aus der Ukraine nach Tunesien, Ägypten und Indonesien.
Eine sehr grossen Anteil hatten immer Getreidelieferungen z.B. nach Europa zur Verwendung als Tierfutter, um die lukrative Massentierhaltung nicht zu gefährden. Das klappt jetzt nicht mehr so gut, weshalb der Fleischpreis auch kontinierlich ansteigt und weiter ansteigen wird - wenigstens eine gute Nachricht in diesen Zeiten.
Sie bezeichnen meinen Stil als propagandistisch? Da möchte ich es mir dann doch verkneifen, wie ich Ihren Stil seit längerem beurteile - lohnt sich einfach nicht ,dies zu tun. Olga
Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf Bias vom 19.09.2022, 16:05:54
Erstaunt mich, Karl, dass das so ist, mit den Klarnamen.

Was den Krieg und dessen Folgen angeht, fürchte ich, dass das neben dem Niedergang der Wirtschaft zu Unruhen und europaweiten politischen Verwerfungen führt.
Aktuell scheint es ja relativ ruhig zu bleiben.
geschrieben von Bias
@Bias

Zum ersten Satz: Ich habe nichts von Klarnamen geschrieben. Ich kenne inzwischen aber erstaunlich viele der aktiven Schreiber über Reale Treffen und/oder Videochats und/oder Telefonate (wobei reine Telefonate sicherlich am wenigsten zum "Kennenlernen" beitragen).

Zu Deiner Furcht: Die teile ich. Es ist nie gut, wenn eine Gesellschaft soziale Sprengkraft entwickelt und dass dies derzeit wegen der Energie- und Rohstoffpreise geschieht, kann niemand bestreiten. Diese wirken nicht nur auf die Heizkosten der privaten Haushalte, obwohl diese diesen Winter alle real spüren werden, sondern noch stärker auf die Wirtschaft. Wenn es dort zu Verwerfungen kommt und Firmen schließen müssten, kann es ungemütlich werden.

Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist die, ob wir als Gesellschaft die Kraft aufbringen werden, die eigentlichen Verursacher, die Kriegstreiber im Kreml, nicht aus den Augen zu verlieren oder ob wir Sündenböcke suchen werden.

Ein Kriegsziel von Putin dürfte klar sein: Putin möchte Europa spalten. Es liegt auch an den Bürgern Europas, ob ihm dies gelingt.

Karl

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Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 19.09.2022, 17:32:58

Mit dem wir als Gesellschaft ist das mittlerweile so eine Sache.
Mein Eindruck ist, dass sich die oben mit jenen unten noch nie gemein gemacht haben und die unten von jenen oben längst keine Solidarität mehr erwarten.

Viele, welche sich derzeit noch dazwischen, zur "Mittelschicht" gehörig, wähnen, werden wahrscheinlich über kurz oder lang zu herben neuen Erkenntnissen gelangen 

Davon abgesehen gibt es aus meiner Sicht viele weitere Unvereinbarkeiten, die sich mit Appellen an ein wir nicht dauerhaft übertünchen lassen werden.

Es kann anders kommen. Ich wünsche mir das, lege keinen Wert darauf recht zu behalten.

Was Putin angeht, scheint der sich in ein Dilemma manövriert zu haben, welches aus seiner Sicht keine wirklich gute Wahl mehr zulässt.
Auch keine gute Nachricht für uns.
Juro
Juro
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf olga64 vom 19.09.2022, 16:33:08

Hallo Olga64,
die Türkei ist kein Hungergebiet.
Frau Baerbock konnte gar nicht intensiv genug den Hunger in Afrika mit Wort und Bild beschwören und dass Russland die Hungertoten zu verschulden habe. Das ist Propaganda gewesen, angesichts der dann eingetretenen Lieferpraxis.
Es hätte ja Alternativen gegeben, das Getreide rauszubekommen. Aber wenn man das Straßen- und Schienennetz zu den Bulgarischen und Rumänischen Häfen vergammeln lässt, geht eben nichts mehr.

Juro

Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf Bias vom 19.09.2022, 17:56:49
...

Es kann anders kommen. Ich wünsche mir das, lege keinen Wert darauf recht zu behalten.

Was Putin angeht, scheint der sich in ein Dilemma manövriert zu haben, welches aus seiner Sicht keine wirklich gute Wahl mehr zulässt.
Auch keine gute Nachricht für uns.
geschrieben von Bias
Dann hoffen wir gemeinsam @Bias

Das Dilemma von Putin sehe ich auch, auch dass er in dieses selbstverschuldet geraten ist. Wichtig ist jetzt jedoch die Frage, wie kann der Krieg beendet werden?

Ist es dazu erforderlich, dass er auf dem Schlachtfeld noch deutlichere Niederlagen kassiert wie bisher oder könnte bei ihm die Einsicht schon früher reifen?

Wichtig scheint mir festzustellen, dass ein siegreicher Putin nicht zu stoppen sein würde. Dieses muss also verhindert werden und es wird wichtig sein, Putin und seiner Entourage die Botschaft zu übermitteln, dass sein Sieg nicht möglich sein wird. Dann und nur dann wird er zu Verhandlungen bereit sein.

Karl

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olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 19.09.2022, 18:15:02

Kriege werden auf vielfältige Art und Weise beendet: primär, z.B. durch Sieg eines Kriegspartners, b zw. wenn der andere besiegt wird.
Ein weiterer Grund ist Ermüdung der kriegsführenden Parteien, sprich,der Soldaten und zu hohe Verluste, auch bei Waffensystemen.
Und dann gibt es auch noch die finanzielle Seite - wer kann sich den Krieg länger leisten?
Russland dürfte das noch lange können - die Ukraine nur, wenn sie weiterhin vom Westen und den USA so grosszügig unterstützt wird, da das Land jetzt bereits wirtschaftlich bankrott ist.
Die Kriegspartei,die erfolgreicher ist, dürfte es dann auch bei den nachfolgenden Verhandlungen sein, .d.h., ihre Bedingungen und Ansprüche zielgerichteter durchsetzen.
Und bis dahin droht Putin (bzw. lässt durchblicken),dass er irgendwelche roten Linien setzt, die dann auch in den Einsatz nuklearer Waffen münden kann. Wann, wie und wo das eintreffen kann - verschweigt er natürlich, weil er erkannt hat, dass alleine diese Drohung alles anderen seit Monaten immens verunsichert.

Zu verlieren hat Herr Putin nichts mehr: bis auf die anderen, grossenteils diktatorischen Staaten am anderen Ende der Welt, die seine Energieprodukte benötigen und wollen, ist er isoliert und wenn jetzt wirklich ein Rumoren im eigentlichen Land losgeht, das seine lebenslange Alleinherrschaft anzweifelt, wird er hier auch nicht allzu lange mit Verhaftungen, Morden an Oppositionellen und Verfolgungen agieren können. Die Welt beobachtet ihn - auch das weiss er; er befindet sich schon in einer Art auswegsloser Situation.
Ob ihn dies gesprächsbereiter oder noch gefährlicher macht - das ist das grosse Rätsel, das schwer zu lösen ist. Olga

pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Alla Pugatschowa:   Russlands Ein und Alles
Die Beliebtheit der Sängerin Alla Pugatschowa in Russland kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Dass sie sich nun klar gegen Putin positioniert, hat große Bedeutung.
Phil.

QUELLE ZEIT
Der Satz löste ein Beben aus in russischsprachigen sozialen Medien. "Alla Borissowna, Sie sind der Selenskyj des patriarchalen Russlands", twitterte Kirill Martynow, der Chefredakteur der im Ausland erscheinenden Nowaja Gazeta Europa. Bei der nächsten Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 sei der heute 73-Jährigen ein Sieg sicher. Der Slogan "Eine Million rote Rosen für den Frieden" dränge sich ja auf – eine Anspielung auf ihren Welthit aus dem Jahre 1983. Alexej Nawalnys Mastermind Leonid Wolkow zählte den Präsidenten schon an: "Putin bleiben noch 3 … 2 … 1 …" Putin sei nur "ein kleiner politischer Funktionär in der Pugatschowa-Ära", spottete ein anonymer Nutzer. 
Selbst wenn Überschwang, Wunschdenken und Ironie Gegner des Regimes im Kreml zu Übertreibung verleitet haben – die klare Positionierung der Primadonna des russischen Showgeschäfts ist eine Zäsur und ein weiterer Rückschlag für Wladimir Putin nach den militärischen Verlusten der vergangenen Wochen.
Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 19.09.2022, 18:29:55

@pschroed,

danke für diesen Link. Ich trage daraus noch die Äußerung nach, die die Diva gemacht hat:

Für einen glamourösen Superstar war das Posting ungewöhnlich nüchtern, das Alla Pugatschowa am Sonntag auf Instagram veröffentlichte. Unter der Überschrift "An das Justizministerium der Russischen Föderation" stand nur ein einziger Satz, wenn auch ein langer. Und der hatte es in sich: "Ich bitte darum, mich in die Reihen der ausländischen Agenten meines geliebten Landes aufzunehmen, denn ich bin solidarisch mit meinem Mann, einem ehrlichen, anständigen, aufrichtigen Menschen, einem echten und unbestechlichen Patrioten Russlands, der seiner Heimat wünscht, dass sie aufblüht, dass sie in Frieden lebt, dass die Menschen frei sprechen können und dass unsere Jungs nicht länger für illusorische Ziele sterben müssen, die unser Land zu einem Paria machen und seinen Bürgern das Leben erschweren."

QUELLE ZEIT
Karl
RosaLilly
RosaLilly
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von RosaLilly

Das einzige Lied, mit dem sie in der DDR bekannt wurde, war ihr "Harlekino", sicher nicht schlecht (im russischen Original finde ich es sogar gut), da es aber eine Sängerin von den "Freunden" war, war sie hierzulande nicht gerade populär und hatte in der Gunst des Publikums wenig Chancen westlichen Künstlern gegenüber.
Dass sie sich heute Putin engagiert entgegenstellt - Respekt!

Hier mal einer ihrer Auftritte im "Kessel Buntes":

(Die Tänzer gehörten zum Fernsehballett der DDR)
 


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