Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

MarkusXP
MarkusXP
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf RosaLilly vom 13.09.2022, 21:06:32
( gekürzt! )
Man kann nur hoffen, dass Putin hier nicht heftigeres plant, im Sinne eines A-Bomben-Einatzes.
 
Das waren in der Tat auch meine Überlegungen als die Presse zuerst über diese "erfolgreiche" Phase der Krieges für die Ukraine berichtete.

Was ist, nun wenn die Berichte stimmen, und sich die Situation für Russland tatsächlich so entwickelt, dass sie diesen Krieg verlieren und aus dem Land geworfen werden? Wie würde dann die Supermacht Russland da stehen ... mit ihrer famosen Armee? Die Russische Ehre wäre bis ins Mark erschüttert ... die ganze Welt hätte es gesehen! 

Man darf nicht vergessen, in der Hinterhand ist immer die Atombombe!

Ein Grund mehr nun wirklich in ernsthafte Gespräche einzusteigen.
MarkusXP
Alkmar
Alkmar
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Tina03 vom 13.09.2022, 15:24:17
 
Und noch ein wenig mehr Desgleichen:

Seit die Ukraine jüngst von diversen Ländern (außer Deutschland) deutlich mehr und stärkere Waffen erhalten hat, hat sich der Erfolg ihrer Offensive zur Rückeroberung von Städten und Dörfern im Donez-Gebiet in beeindruckendem Maße beschleunigt. Die Medien sind voll von Berichten darüber.

Rund 6.000 qm = 40 % des Gebiets sollen wieder unter ukrainischer Kontrolle sein. Das russische Militär wurde zurückgedrängt, musste quasi unter Zurücklassung von schwerem militärischem Gerät flüchten. Der Widerstand gegen das eigene Regime wächst kontinuierlich.

Putin widerspricht Mutmaßungen, dass er eine Generalmobilmachung beabsichtige (momentan dürfte es auch an Personal und Gerät dazu fehlen - sic.) und betont plötzlich, dass er für Gespräche offen sei – schon immer gewesen sei. Gerhard Schröder nach einem Treffen mit Putin: "Die gute Nachricht heißt: Der Kreml will eine Verhandlungslösung." (Natürlich nur zu seinen Bedingungen – sic.)
 
Ketzerische Fragen:
  1. Ist diese Entwicklung einer Folge des Erfolgs der ukrainischen Gegenoffensive?
  2. Wäre dieser Stand der Entwicklung schon viel früher erreicht worden, wenn Deutschland nicht so „zurückhaltend“ (hasenfüßig) bezüglich Waffenlieferungen gewesen wäre?

Hallo Tina03,

die Ukraine hat entgegen vieler anderslautenden Meinungen sehr viele Waffen und Ausrüstung von Deutschland und anderen Ländern bekommen.
Ich denke, da läuft sehr viel über die Propagandaschiene.
Auch unsere Sanktionen haben nicht wenig dazu beigetragen, es der Ukraine leichter zu machen.
Das sollte man nicht unterschätzen.
Man muss nicht selbst Fachkenntnisse haben, um zu glauben, dass ein Soldat mehr braucht, als Waffen oder in diesem Falle schwere Kampfpanzer.  Auch da half Deutschland.
 
Ich weiß zudem nicht wie die UNO dazu steht, wenn aus einem Defensivkampf ein Angriffskampf wird.
Panzer zählen zu den Offensivwaffen.
 
Man sollte zweifelsfrei weiter der Ukraine helfen. Gewiss!
Dazu zählt hier in Deutschland endlich zu akzeptieren, dass wir nicht nur als mitfiebernde Sofakrieger die Frontbewegungen gegen Russland applaudieren und kommentieren oder sogar wie einige es tun, die ausgeübte Notwehr der Ukraine zu verdammen.

Wir vergessen allerdings leicht dabei, dass wir auch für Zeiten danach Verantwortung tragen.

Was in Angst und gleichzeitigem Übermut manchmal geäußert wird, kann ich bisweilen nur mit Entsetzen aufnehmen.

Wir bezahlen gerade einen hohen finanziellen Preis in allen Lebenslagen und das müsste der überparteilichen "Mehr-Panzer-Fraktion" auch bewusst sein.
Wir haben sehr viele Waffen geliefert - mehr als den Leuten bewusst ist.
Würde man das mehr deutlich machen, gäbe es mit Sicherheit auch sehr kontroverse Sichtweisen.
Von Zustimmung bis zur resoluten Ablehnung.
Zudem haben wir humanitäre Hilfe gegeben und werden das weiterhin gewiss tun. Das ist auch sehr viel wert!

Was jedoch gerade immerzu leichtfertig gefordert wird, ist im Grunde der Alleingang Deutschlands, unter der alleinigen Verantwortung von Olaf Scholz, neueste Hochtechnologie-Panzertechnik zu exportieren.
Ich denke, dass diese Tragweite und daraus resultierenden Gefahren, kaum jemand bewusst sind.
Auch anscheinend einigen Bundestagsabgeordneten nicht.

Aber es ist immer leicht, etwas zu fordern, wo man möglicherweise später einen angerichteten Schlamassel anderen in die Schuhe schieben kann. In diesem Falle dem Kanzler.

Kanzlerin Merkel verzeiht man bis heute nicht, Menschenleben gerettet zu haben!
Für diese Handlung bewundern ich und viele andere Menschen sie und danke ihr.
 
Fakt ist, dass der Leopard 2 mehrfach zusätzlich aufgerüstet und modernisiert wurde. Es ist also nicht nur Hochtechnologie, sondern Höchsttechnologie.

Nun gibt es Verträge unter den Ländern, die den Leopard neuester Bauart besitzen, eine Weitergabe zu verhindern.
Nun wundert mich die Prozedere immer, wenn man leichtfertig Olaf Scholz unter Druck setzen möchte, um diese Technologieweitergabe-Verbote zu unterlaufen.

Warum liefert also kein anderes Land die Panzer?
Olaf Scholz hätte sicher kein Problem diesen Verbündeten Ersatz zu liefern (Ringtausch).

Anmerkung:
Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass der Panzer sehr schwer ist.
Da frage ich mich, ob dieser schwere Panzer überhaupt von allen Brücken im Einsatzgebiet getragen wird?
Ob es denn der geeignete Panzer für diesen gewünschten Zweck ist?
Daher denke ich mal, ob es nicht mehr um gewünschten Technologietransfer gehen könnte. Oder was wäre, wenn er den Russen in die Hände fällt?
 
pschroed
pschroed
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Gibt es Hofnnung daß Putin von Innen gebremst wird ?
Interessant den ganzen Beitrag zu lesen. Phil.


QUELLE focus

Rufe nach Rücktritt und Hochverrats-Prozess: Russlands Staatschef Putin sieht sich angesichts militärischer Rückschläge im Ukraine-Krieg und der Krise im eigenen Land massiver Kritik ausgesetzt, selbst Getreue mucken auf. Muss der Kreml-Chef einen Aufstand fürchten?

In Russland rumort es: Offene Kritik an Wladimir Putin
Der Politikwissenschaftler Andreas Heinemann-Grüder vom International Centre for Conflict Studies in Bonn sieht in dieser Entwicklung den Beginn einer neuen Zeit. „Erste Risse im Lügengebäude Putins und der Regimeloyalität werden sichtbar“, sagte der Konfliktforscher zu FOCUS online. Das Neue dabei sei: „Die Kritik kommt von Putin-Getreuen, nicht von der ohnehin eingesperrten oder ins Exil getriebenen Opposition.“
So äußerte der gewalttätige Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow, der seit Jahren als loyaler „Bluthund Putins“ gilt, scharfe Kritik an der russischen Kriegsstrategie und griff die militärische Führung verbal an. „Wenn nicht heute oder morgen Änderungen an der Durchführung der militärischen Spezialoperation vorgenommen werden, bin ich gezwungen, zur Staatsführung zu gehen, um ihr die Lage vor Ort zu erklären", sagte Kadyrow auf Telegram.


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schorsch
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von schorsch
als Antwort auf pschroed vom 14.09.2022, 08:30:11

Ich denke, dass Putin und seine engsten Generäle und Berater bereits ihre Fluchtpläne im Kopf haben.

RosaLilly
RosaLilly
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von RosaLilly
als Antwort auf pschroed vom 14.09.2022, 08:30:11
Gibt es Hofnnung daß Putin von Innen gebremst wird ?
Interessant den ganzen Beitrag zu lesen. Phil.
 
Was käme aber nach Putin?
Anarchie und Barbarei?
Eine Demokratie nach westlichem Vorbild?
 
ingo
ingo
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ingo
als Antwort auf RosaLilly vom 14.09.2022, 11:21:48

Über das, was nach Putin kommen würde, mache ich mir keine Gedanken. Warum auch? Schlimmer kann es gar nicht werden.


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Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf ingo vom 14.09.2022, 11:31:08
Über das, was nach Putin kommen würde, mache ich mir keine Gedanken. Warum auch? Schlimmer kann es gar nicht werden.
geschrieben von ingo
„Lächle und sei froh, es hätte schlimmer kommen können!“
„Und ich lächelte und war froh, und – es kam schlimmer.“
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von MarkusXP

Ich bin nicht der Berater von Selenskyj, wäre ich es, so würde ich ihm empfehlen, in dieser offensichtlich "guten" Phase des Kriegsverlaufs für die Ukraine, auf einen Waffenstillstand zu drängen und in Verhandlungen einzusteigen!

Es wäre  - auch für die Zukunft der Nachbarschaft -  nicht gut, Russland tatsächlich zu "besiegen", die Armee zu demütigen und aus dem Land zu jagen. Dafür gibt es in der Geschichte genügend Beispiele ... 

Jetzt, aus eine guten Position heraus zu verhandeln und nicht auf die Maximalziele zu setzen ... auch wenn dies im Moment verlockend zu sein scheint, so kann er m.E. langfristig mehr erreichen.

Nun an den Gegner auch Zugeständnisse zu machen würde ihn zu einem Staatsmann mit Weitsicht machen!
MarkusXP

Tina1
Tina1
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1


phoenix runde: Am Wendepunkt? - Der Krieg gegen die Ukraine

Ines Arland diskutiert in der Sendung vom 13.09.22 mit ihren Gästen:
- Lars Pohlmeier, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs
- Daniel Brössler, Süddeutsche Zeitung
- Ralph Thiele, Oberst a.D., Militärexperte
- Nataliya Pryhornytska, Politikwissenschaftlerin, Allianz Ukrainischer Organisationen

adam
adam
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von adam
als Antwort auf MarkusXP vom 14.09.2022, 12:45:01

Auch aus der Sicht von Selenskyj würde ich die Gesamtlage eher als kritisch bezeichnen, denn es ist nicht Selenskyj, der den weiteren Verlauf bestimmt, sondern Putin oder dessen Nachfolger. Und da stehen die Zeichen eher auf Sturm, nicht auf Verhandlungen. Wie zukünftige Verhandlungen geführt werden können, hängt vom weiteren Kriegsverlauf ab und der sollte eindeutig für die Ukraine/Nato sprechen.
Deshalb sollten jetzt die Leopard geliefert werden, um Putins Truppen aus der Ukraine drängen zu können und dann Verhandlungen aufzunehmen.

--

adam


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