Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Alkmar vom 07.08.2022, 00:23:51

Du hattest Minerva geantwortet:

Hallo Minerva,
ich gehe von der christlichen These aus, dass es keinen Gott ohne den Teufel gibt und umgekehrt.
Das also der Glaube an Gott unabdingbar die Existenz einer Hölle beinhaltet.
So sagt es die Bibel.
Zudem wäre die Hölle, wie der Himmel auch, in einer anderen Dimension und nicht der Erde zuzuordnen.

In letztem Satz sind sich viele Religionen einig. Aber was sind das für Dimensionen? auf jeden Fall irdische doch nichtmaterielle oder profaner: ausgedachte, angenommene, geglaubte.
Wir haben nur diese eine Erde, niemandem der heute Lebenden wird es vergönnt sein, etwa eine neue Erde zu betreten. Und deshalb sollten wir alles dafür tun, uns diese nicht zur "Hölle" zu machen, sondern allen Menschen den "Himmel auf Erden" zukommen zu lassen. Also weg mit der Konkurrenz, weg mit dem Hass vom Kleinen bis zum Völkerhass und endlich mal anfangen, Vernunft zu leben. Weg mit militärischen Blöcken und Konfrontationen. Hin zu den wirklichen Zukunftsplänen der Klimarettung, einer verträglichen Bevölkerungspolitik, einem Ausgleich von Arm und Reich, einem gerechten Weltwirtschaftssystem und auch einem Ende der Religionskämpfe. Die sind das unnötigste, was wir haben müssten.

Ich bin für eine strikte atomare Entwaffnung aller, für Verbot aller Artillerie, die für einen Angriffskrieg, einschließlich aller Panzerwaffen, geeignet wäre, für ein Verbot aller Raketentechnik für militärische Zwecke. Ich bin auch für die Bildung eines Weltfonds, der soziale Nachteile ausgleicht und eine Mindest-Lebensqualität überall garantiert.

Aus allen religiösen und anderen weltanschaulichen Grundsätzen sind die Angriffe und Verunglimpfungen anderer Religionen zu streichen. Aus staatlichen Entscheidungen haben religiöse Erwägungen herausgehalten zu werden. 
Es gibt nur ein einziges Ziel allen Wirtschaften und allen politischen Handelns - das Wohlergehen aller Menschen dieser Erde und die Erhaltung unseres natürlichen Lebensraumes - unseres Planeten.

Juro

 
Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Edita vom 07.08.2022, 14:08:25

Hallo Edita,
leider gibt es keinen Button "gefällt ganz und gar nicht", den würde ich deinem Beitrag geben. und sei es nur wegen des einen Satzes:

Rußlands Bürger waren damals und sind es größtenteils immer noch, nach Jahrhundertelangen
Drangsalierungen und Entmündigungen politisch einfach nicht reif oder mündig für solch gravierende Veränderungen.

Aber du bist mündig? wofür, wenn ich fragen darf, für Verständigung nicht!

Juro
 
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko

Juro, Dein Beitrag erinnert mich an die Schlussrede von Charlie Chaplin in seinem Film:  "Der große Diktator", die Persiflage auf das NS-Regime, das war im Jahr 1938. Immer wieder, wenn es weltpolitisch im Argen liegt, findet jemand solche nachdenklichen Worte, so wie Du hier auch.

Charlie wird aufgefordert, eine Rede zu halten, eine Verwechslung mit dem Diktator ist der Grund. Er beginnt langsam – er hat eine Heidenangst. Aber seine Worte verleihen ihm Kraft. Beim Reden verwandelt sich der Clown in einen Propheten.
"Es tut mir leid, aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein, das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann. Den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen.

Jeder Mensch sollte dem Anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt! Wir sollten am Glück des Anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher! Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen.

Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein, wir müssen es nur wieder zu leben lernen! Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Missgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten, und sie denken auch für uns. Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen und unser Wissen kalt und hart, wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig, aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann die Maschinen! Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte! Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert!

Aeroplane und Radio haben uns einander näher gebracht, diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch, sie erfordern eine umfassende Brüderlichkeit, damit wir alle eins werden. Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören, Millionen verzweifelte Menschen, Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen. Allen denen, die mich jetzt hören, rufe ich zu: Ihr dürft nicht verzagen! Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich! Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten, werden nicht immer da sein, ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass! Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurückgegeben werden. Auch wenn es Blut und Tränen kostet, für die Freiheit ist kein Opfer zu groß!


 


Anzeige

Juro
Juro
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Juro
als Antwort auf Nick42 vom 07.08.2022, 13:24:56

Hallo Nick24

genau das, diese Absolutheit dieser Behauptung, ist der Streitpunkt in diesem Chat. Für die Vertreter dieser Meinung beginnt die Geschichte und alle Politik am 24.02.2022. 
Weil - wenn sie früher beginnen würde, müssten wir uns ja mal im Spiegel betrachten und da würde ein hässliche Fratze unserer Mitschuld rausgucken.
Juro
 

teri
teri
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von teri
als Antwort auf aixois vom 07.08.2022, 12:36:21
@Karl,

ich könnte zurückfragen, ob für Dich die Geschichte Russlands erst mit Putin beginnt, und ob Du meinst, dass Putin Russland ist.

Putin konnte nur zum Putin werden, weil wir den Russen zu verstehen gegeben haben, dass sie , ihr Land, ihre Wirtschaft, ihr System nichts taugen, nicht mit dem Westen mithalten können, Verlierer vor der Geschichte sind. Die Sektkorken knallten in Washington unter dem lauten Jubelgeschrei wegen des Siegs des kapitalistischen Westens über den planwirtschaftlichen Sozialismus.

Wir sahen nicht, oder wollten es bewusst nicht sehen, dass der Zerfall eines historisch gewachsenen ost-europäischen Großreichs verarbeitet werden muss, dass dieser Zusammenbruch  was macht mit einem Volk, das stolz ist auf sich selbst und seine Geschichte, das viele Opfer gebracht hat, um uns vom Joch des Faschismus zu befreien, das sich zurecht zu den Siegermächten rechnen durfte, aber dann vom amerikanischen Präsidenten, stellvertetend für die westliche Wertegemeinschaft verächtlich als nicht ebenbürtige, zu vernachlässigende "Regionalmacht" abqualifiziert wurde.

Hilfen jeglicher Art wurde den ehemaligen sowjetischen Kolonien zuteil, keiner fragte danach, ob nicht auch die Russen mit ihrer am Boden liegenden Wirtschaft eine Art 'Marshallplan' hätten gebrauchen können.  Sie wurden (weitgehend) sich selbst überlassen, eine Zusammenarbeit von der Akzeptanz der Spielregeln des sich als Sieger fühlenden Westens, abhängig gemacht bei gleichzeitiger Stärkung eines Bündnisses dessen erklärter Feind Russland war.  
Die Russen haben das - zumindest für mich, nachvollziehbar - als Demütigung empfunden.

Wer etwas darüber gelesen hat, was Demütigungen machen aus Menschen, sollte sich nicht überrascht zeigen, über Putin und seine imperialen - aus Sicht des Westens - Wahnvorstellungen.

Gedemütigte Menschen glauben entweder an die ihnen vermittelte Minderwertigkeit , werden devot oder servil, depressiv oder apathisch oder aber sie wehren sich , werden ihrerseits aggressiv, schlagen zurück, mit dem Ziel, es dem Demütiger zu zeigen, ihn selbst zu demütigen.
Berufenere im ST hier können das sicher  besser erklären als ich.

Die Russen gehören mehrheitlich zu den Letzteren und haben deshalb Putin auf den Schild gehoben, der tief in alte Geschichtsbücher geguckt hat, um dem Volk die Einbildung alter Größe und der Notwendigkeit der Abwehr weiteren Wertezerfalls als  erstrebenswerte Ziele quasi als Kompensation  für die Demütigungen zu geben.

Putin ist nicht vom Himmel gefallen. Er und seine ihn stützende Zerfallsgewinnlerclique haben das (Macht) Vakuum gefüllt, das die schwachen, weitgehend alleingelassenen Gorbatschow/Jelzins nicht füllen konnten.

Da selbst viele jungen Russen (ob zurecht oder nicht ist dabei ohne Belang) an den 'gestohlenen' Sieg glauben, an das Bemühen des Westens, einen regime change herbeiführen zu wollen, um ihr System den Russen 'aufzudrängen', wird es keinen 'Frieden' geben, auch keinen 'Systemsturz' im Inneren, höchstens die Ablösung (mit oder ohne Gewalt) einer Clique durch eine andere.

Aber vielleicht ist wirklich nur Putin die Ursache allen Übels und wenn man ihn wegschafft, wird alles wieder gut. ?
 

Reinhard Mey, 1994 (auch einer von den naiven 'Putin-Verstehern')
 
Danke @aixois. Ich bewundere immer wieder deine Sachlichkeit in diesem Thread. 👍

Leider sind die Diskussionen zum Thema Krieg in Europa derartig von persönlichen Emotionen überladen, daß ich hier nach sachliche Berichten giere-;)

Danke nochmals und weiter so 👍 👍 👍
t
eri
 
aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf pschroed vom 07.08.2022, 14:49:48

Mal ganz dumm gefragt:

glaubst Du:
-ohne einen Versailler Vertrag und alllem was da drum rum dazugehört,
-ohne die Schonung der hochadelingen Kamarilla der kriegsverbreechjerischen Generalitäten, den Eminenzen in Ledermänteln und ihrer  Handlanger in der Wirtschaft, Gesellschaft , Kirchen
- ohne Stigmatisierung als ewiger Kriegstreiber , ...

aber

- mit einer EGKS, EWG, d.h. mit einer handreichenden Anstrengung,  gemeinsam ein einiges Europa aufzubauen,
- mit einer Hilfe zum Aufbau- Umbau der Wirtschaft, mit umfassenden Programmen günstiger Kredite usw.

hätte Hitlers Rumgebrülle offene Ohren gefunden, hätte die Bevölkerung in ihm den Retter aus der Not,  ,den 'Heils'bringer gesehen ?


 


Anzeige

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Juro vom 07.08.2022, 14:52:47

Ja, das klingt schön und beinahe idealistisch.
Aber geschrieben von jemandem, der mit jedem Beitrag die verbrecherische Politik eines Faschisten (und nichts anderes ist Putin) relativiert, schönredet und herunterspielt.
Ich nehme Ihnen nichts ab von dem, was Sie da schreiben, Herr Juro, denn der, als dessen Sprachrohr Sie sich gerieren, droht schon seit längerem mit dem Einsatz von Kernwaffen, um die ganze Welt zu erpressen, führt einen verbrecherischen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen ein freies Land, lässt Oppositionelle foltern, einsperren oder töten und sogar dann inhaftieren, wenn sie den Krieg als das benennen, was er ist.

Ihre salbungsvollen Worte, Herr Juro, machen auf mich keinen Endruck; aus der Tastatur eines Reinschwäschers der Untaten eines solchen Verbrechers sind sie nur leere Phrasen und Schaumschlägerei, nichts anderes.

P.S.
Ich bitte Sie darum, mich in Zukunft genauso zu siezen, wie ich es mit Ihnen tue, Sie gehören nicht zu den Menschen, mit denen ich per Du sein möchte.
Uns trennen Welten! Ich bedanke mich im Voraus für das Respektieren meines Wunsches.

Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Juro vom 07.08.2022, 14:52:47

@Juro

Es war eine Antwort von mir in einem Kontext.
Aber Du darfst mir ruhig sagen, wo man Himmel oder Hölle real findet, wenn für Dich das Wort „Dimension“ nicht zutreffend erscheint.
Dass Du das nicht verstehst, sorry, wundert mich nicht. 😄

Also tolle Forderungen für die Du bist!
Nur ich sehe keine Realität und absolut keine Machbarkeit in deinen Thesen.
Und nur durchsetzbar, wenn man wie bei Erich Kästner die Menschheit abschafft.

Der Realist sorgt vor, der Träumer verlässt sich auf den Realist.
Das ist doch die Quintessenz aus deinen Forderungen.

So machte es Deutschland nach der Wiedervereinigung und da nutzt es auch nichts, dass Andere und ich dagegen waren, denn der Traum war zu schön und wie ein einschläfernder Rausch.
Er hat aber letztlich Reiche zu Überreichen und Arme ärmer gemacht.

Und nun wacht man auf und erkennt seine Blöße und hat panische Angst.
Verständlich, keine Frage!

Die Frage aber lautet: Ob man bereit ist, notfalls in Knechtschaft unter fremder Herrschaft und ohne Demokratie zu leben?
So wie: Lieber rot als tot?
Denn viele Menschen können sich nicht vorstellen, wie einige sich eine Aufteilung der Welt real vorstellen, wo doch andere hingegen zur rechtsradikalen Kleinstaaterei zurückfinden wollen.

Und findest Du es nicht seltsam, dass radikale Demokratie Verächter einer Meinung sind, um ihre Ziele zu erreichen?

Und noch schnell zu Deiner Abrüstungsthese.
Schaffen wir auch die Bäume ab, um keine Keulen zu schnitzen?
 

aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf teri vom 07.08.2022, 15:33:55

Leider sind die Diskussionen zum Thema Krieg in Europa derartig von persönlichen Emotionen überladen


deshalb schicke ich mich in einen dringend benötigten "Entzug" und grüße mit den Worten eines braven Soldaten : "Also dann,  nach dem Krieg um halb sechs "Im Kelch! "

Mein Besuch "Im Kelch" war nicht um halb sechs, etwas später, aber doch schon vor 55 Jahren.

Ich bleibe wachsam  .
Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Juro vom 07.08.2022, 14:52:47

Hört sich sowas von vernünftig an, leider, aber das weißt Du auch, nicht umsetzbar weil es menschelt, überall menschelt und sämtliche Diktatoren und Tyrannen dieser Welt da nie mitspielen würden!
Schöne Augenwischerei ........

"Der Dritte Weltkrieg sei im Gange und es sei möglich, sich auf der Seite Russlands daran zu beteiligen.

"Meine Leute gehen in afrikanische Länder und lassen innerhalb von zwei Tagen nichts am Leben. Und jetzt machen sie es mit ihren Feinden in der Ukraine genauso", soll Prigoschin dabei vor den Häftlingen mit den zweifelhaften Vorzügen seiner Truppe geworben haben.
Dem Bericht zufolge ist die Wagner-Truppe vor allem "an Mördern und Räubern interessiert, bei Drogenabhängigen sind sie misstrauisch, dasselbe gilt für Vergewaltiger". "  
Söldner für die Wagner-Truppe Putin-Vertrauter wirbt offenbar um "Mörder und Räuber"


Edita


Anzeige