Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

sammy
sammy
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von sammy
als Antwort auf Michiko vom 07.04.2022, 10:12:10

.....vielleicht kann nachstehender Hinweis etwas Klärung dazu beitragen:

Kombattanten sind auch die Mitglieder von Milizen und Freiwilligenkorps, die in die Streitkräfte eingegliedert sind (III. GA, Art. 4 A Nr. 1). Sie müssen ein bleibendes, aus der Ferne erkenn­bares Unterscheidungszeichen tragen und ihre Waffen offen führen.

sammy

oldsmobilefan
oldsmobilefan
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von oldsmobilefan

Danke an Edita, michiko und sammy für die Erklärungen.

Tina1
Tina1
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
als Antwort auf aixois vom 05.04.2022, 18:03:23
Warum sollte er den Gashahn zudrehen, was würde er dabei gewinnen ?
Er freut sich über die Verkaufserlöse solange sie - wie das Gas - fließen. Und wenn ein Embargo kommen sollte (das ohnehin nicht bedeuten würde, dass da so einfach der Schieber runtergeht).

Er kann mit den Liefermengen etwas spielen, den Preis höher jagen, Versorgungsunsicherheit erzeugen, usw. das ist möglich.
r darf es aber auch nicht übertreiben, denn sonst zögern andere Interessenten, die er jetzt dringend sucht,  bei den Russen größere Mengen zu kaufen, wenn sie nicht wissen, ob geliefert wird und wann, und zu welchen Preisen.

Auf längere Sicht ist er eben der Schwächere, nicht der Stärkere, denn seine Energieexporte in den Westblock werden von Jahr zu Jahr sinken und in fünf Jahren nur noch ein kleiner Bruchteil sein, dessen was heute fliesst.

Wir werden unsere Lieferanten diversifizieren und die Eigenerzeugung (EE), Energieeinsparungen,  möglichst schnell hochfahren.
Putin wird das Gleiche versuchen, d.h. neue Kunden finden und sie beliefern wollen.
Dazu wird er schnell neue Pipelines nach China bauen müssen und seine Kapazitäten für den Export von  LNG weiter ausbauen = Verdichterhäfen  und Schiffe (er ist dabei).
Öl und Kohle - da gibt es ja schon Schiffe genug. Das wird zwar teurer als per Pipeline, aber was solls.

aixois

 
Das, was Egon Bahr damals geäußert hat, passt zu der Reportage von Monitor.
Tina
 
„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“ —
Egon Bahr

Egon Bahr am 3. Dezember 2013 im Gespräch mit Schülern im Rahmen der „Willy-Brandt-Lesewoche“ im Friedrich-Ebert-Haus Heidelberg ( rnz.de 4. Dezember 2013 https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-Heidelberg-Egon-Bahr-schockt-die-Schueler-Es-kann-Krieg-geben-_arid,1
 

 

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Mareike
Mareike
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf oldsmobilefan vom 07.04.2022, 09:35:03

Dieses Thema beschäftigt mich auch. Vor allem auch deshalb, weil von ukrainischer Seite von Anfang an kommuniziert wurde, dass auch die Zivilisten kämpfen werden - mit allen Mitteln, die sie zur Verfügung haben. DAS MUSS DANN DOCH ZWANGSLÄUFIG DAZU FÜHREN; DASS VON DEN ANGREIFERN AUF ALLE GESCHOSSEN WIRD.

Dies nur als Schlussfolgerung, nicht als RECHTFERTIGUNG für das Handeln der Angreifer. (Das man das überhaupt erwähnen muss, ist schon von Übel)

aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf adam vom 07.04.2022, 05:56:04
Gleichberechtigung genügte im nicht.
Eine sehr wichtige, entscheidende Feststellung. Nur, stimmt sie auch ?
Könntest Du diese Festellung auch begründen ?

Die Russen sind nämlich der Meinung, dass es eben keine Gleichberechtigung war, sondern dass man sie nur als Juniorpartner, als 'Auszubildenden' behandelt hätte, nicht als ebenbürtigen Partner auf Augenhöhe und dass es von Anfang an das Ziel war, westliche Vorstellungen durchzusetzen und in den Osten zu transferieren.

Erste Versuche wie der NACC (Nord Atlantik Kooperationsrat) oder auch, wenn schon in geringerem Masse der PFP (Partnerschaft für Frieden) ergänzt vom EAPC (Europäisch-Atlantischen Partnerschaft Rat) zeigten den Russen sehr bald, dass es nicht - wie es ihr Ziel war - um eine neue , von ihnen in ihrem Interesse mitbestimmte Europäische Sicherheitssttruktur ging (zum Beispiel durch  eine ausgebaute OSZE) , sondern um eine Fortschreibung der alten, von den  USA kontrollierten NATO, wobei auch noch unterschieden wurde zwischen Mitgliedern (den alten WP Staaten) und der Russischen Föderation.

Das vorgegebene Schlagwort war : "einbinden", was üblicherweise nicht ein Zeichen von gleichberechtigter Partnerschaft ist. Einbinden meint doch, dass der Neue, wenn er zum Partner werden will, sich 'einfügen' muss, nicht, dass er 'gleichberechtigt' seine Vorstellungen einbringen kann.
Dem Westen lag daran, dass klar wurde, wer der (System-) 'Sieger' und wer der 'Verlierer'. Für die Russen mit ihrer Erfahrung und ihrem Stolz aus dem großen Vaterländischen Krieg  bis heute ein völlig inakzeptables Verständnis der Geschichte. 

Auch wären die neuen NATO Mitglieder auf die Barrikaden gegangen, wenn den Russen gleiche Rechte eingeräumt worden wären, den Russen,  deretwegen sie ja sich unter die Fittiche der NATO geflüchtet hatten.

Aber vielleicht hast Du ja Fakten, die die behauptete Gleichberechtigung stützen. Raus damit !

Ich denke es ist wichtig, wenn man sich an eine Nach-Ukraine -Krieg- Ordnung machen will,  sich darüber klar zu werden, ob , und wenn ja, Russland  ein gleichberechtigter Partner sein soll (das Riesenland liegt nun einmal auch in Europa) oder als ein unsere Sicherheit permanent bedrohenden Gegner gesehen wird.
Da werden in den nächsten Monaten Weichen gestellt werden, die die Richtung, wohin die Fahrt gehen wird,  auf sehr, sehr  lange Zeit bestimmen werden.

Ich habe da so ein dumpfes Gefühl, das mir suggeriert, dass sich Geschichte eben doch wiederholen kann.

aixois
 
Rispe
Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Mareike vom 07.04.2022, 11:08:41

Und trotz deines Zusatzes stößt mir dein Beitrag übel auf.
Denn es ist auffallend, dass du immer wieder versuchst, die russischen Kriegsverbrechen unerwähnt zu lassen und stattdessen die ukrainischen hervorzuheben.
Da bist du allerdings nicht die Einzige hier.

Hast du eigentlich einmal versucht, dich in die Seite von Menschen hineinzuversetzen, die täglich ums Überleben kämpfen müssen und diese Massaker miterleben?
Vielleicht würdest du dann auch als Zivilistin kämpfen wollen, sofern du du den Mut dazu hättest. Oder du würdest die Männer in deiner Familie dazu ermuntern, wer weiß!


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freddy-2015
freddy-2015
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Tina1 vom 07.04.2022, 11:07:18
Im Grunde schadet die USA mit dem Ukrainischen Gas der eigene Wirtschaft.
Wenn da noch ein Schuh draus werden soll,
dann müsste die USA viel mehr Waffen liefern,
um da weiter tätig sein zu können.


Was mir nicht ganz verständlich ist, für viele Staaten ist Gas doch nur noch eine Übergangs-Lösung.

Lohnen sich diese Milliarden Investitionen denn wirklich.???
lupus
lupus
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von lupus
als Antwort auf Tina1 vom 07.04.2022, 11:07:18
 
 

 
geschrieben von Tina1

Von wann war denn dieser Monitorbeitrag?
Sicher nicht von jetzt, denn dann würde ich wie unser letzter sächsischer König auf die Sendung diese Beitrags bezogen fragen:
"Derfen die denn das?"
lupus


 
Mareike
Mareike
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Rispe vom 07.04.2022, 11:32:13

Wir diskutieren hier momentan über das Töten von Zivilisten im Krieg und da reicht es eben NICHT immer wieder darauf hinzuweisen, dass der Krieg von Putin ausgelöst wurde.

Mein Mitgefühl mit den Opfern ist meine ganz persönliche Angelegenheit, die ich hier nich ständig beteuern muss.

Der Vater meiner Freundin (Zivilist) wurde 1945 nicht von Soldaten erschossen, sondern von einem langjährigen Nachbarn. Auch solche Delikte gibt es in Kriegssituationen.

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Karl vom 06.04.2022, 12:41:00
So sehr ich mir wünsche, dass Putin und seine Clique mit dem Vorhaben der Einverleibung der Ukraine scheitern, so sehr hoffe ich, dass wir zwischen Putin und dem russischen Volk zu unterscheiden nicht verlernen.

Ein gedemütigtes Russland, das über Atombomben verfügt, wäre ein echtes Schreckgespenst. Ich erinnere nur, wie kontraproduktiv der Versailler Vertrag nach dem 1. Weltkrieg gewesen ist und die Frustration der Deutschen darüber ein wesentlicher Grund für den Aufstieg Hitlers gewesen ist. Das bedeutet, nach dem notwendigen Niederringen der russischen Aggression auf die Ukraine, muss kluge Politik versuchen Russland wieder einzubinden. Russland wird auf immer ein Bestandteil Europas sein und es wird auch eine Zeit nach dem Ukrainekrieg geben.

Wir werden nach dem Krieg einen Marshallplan für die Entwicklung Russlands benötigen und dem Land wieder auf die Beine helfen. 

Nun gut, noch ist es leider nicht absehbar, wann dieser Schritt nach der erfolgreichen Verteidigung der Ukraine getan werden kann.

 Karl
geschrieben von Karl
Karl, wie hoch waren nochmal die Reserven die Russland angesammelt hat.???

Russland braucht keinen Marshallplan,
sondern danach einfach normale politische
und wirtschaftliche Beziehungen zum Rest der Welt.

Wir müssen ja nicht ewig das Gas blockieren, wenn wir es denn noch brauchen.
Alles klappt nur wenn R. bereit ist der Diktatur den Rücken zu kehren.
Auch die Bevölkerung muss mit einbezogen werden, denn sie glauben das Putin Recht hat und der Westen nur schlecht ist.
(wie einst ein Grossteil der Deutschen 33-45)

Da sehe ich schonmal das grösste Problem, die Bevölkerung.

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