Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Bias
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf pschroed vom 02.04.2022, 11:59:36
Wir selbst sind lediglich "Übergang".
Von daher stimmt jede Prognose, die auf Übergang hinaus läuft; selbst dann, wenn sich dieser unselige Krieg ausweitet.
geschrieben von Bias
Recht hast du, aber jeder wo Kinder hat und Enkelkinder, sowie an die nächste Generation denkt sieht sein Leben nicht nur, nach mir die Sintflut.  Phil.
Daran, Pschroed, habe ich Zweifel, seit ich bemerkt habe, wie freudig und bedenkenlos Frau Dr. Angela Dorothea Merkels einlullendes, "alternativloses" politisches Handeln von vielen als durchdacht begrüßt worden und Vernunft unter die Räder gekommen ist.
Doch es ist eben, wie es ist und es wird sein, wie es sein wird.

Zurzeit rieselt der Schnee leise im Odenwald. Es ist unangenehm nasskalt und unser Leben hier wird auch heute wieder ein Quiz bleiben, vermute ich.
lupus
lupus
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von lupus
als Antwort auf lupus vom 30.03.2022, 20:27:19

Aus gegebenem Anlass hab ich eine Information über die Probleme der Gaslieferung  Russland - Ukraine
gesucht und folgenden Text über die Situation von 2009 gefunden:
lupus

Gasstreit Russland - Ukraine

 

Edita
Edita
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf lupus vom 02.04.2022, 12:33:21

Nun Lupus- das schrieb ich hier schon vor 3 Tagen, aber das wurde hier ganz arrogant mit "Das ist Dein Wissen, das aber nicht den Tatsachen entsprechen muss, was den Gaskonflikt Ukraine - Russland angeht.", abgetan!


Edita


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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 02.04.2022, 12:16:31
Die heutige Menschheit verhält sich konsequent so, als würde sie vom Teufel getrieben, dessen einziges Ziel es ist, alles Leben auf unserem Planeten zu vernichten.


Möglicherweise hat sich auch die Physikerin, ebenso wie zig andere vor ihr,  nie  mit Konrad Lorenz beschäftigt...

*Hätte sie es getan, wäre Europa und darüber hinaus heute nicht in dieser fürchterlichen Situation.* Ääääh, Ironie aus!
Tina1
Tina1
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 02.04.2022, 11:23:21
@All
Ich bin mir bewußt dass mein Beitrag Diskussionen auslöst, mit Recht, aber welche Waffe hätte die EU, ausser ein Ölembargo um dieses unsägliche Leid zu stoppen ? 
Danke @Edita für dein Link. Schon interessant wieviele weitere Länder von RU abhängig sind.😕
Phil.
Phil, diese Frage, wie kann man das unsägliche Leid stoppen, welche Alternativen gibt es, hat sich Thomas Fischer( Jahrgang 1953, ist Rechts­wissenschaftler und war von 2000 bis 2017 Richter im 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs, ab 2013 als Vorsitzender. Er ist Verfasser eines jährlich überarbeiteten Standardkommentars zum Straf­gesetzbuch und zahlreicher weiterer Fachbücher. Seit Anfang April 2021 ist er als Strafverteidiger tätig. ) auch gestellt. Das Ölembargo würde den Krieg nicht beenden. Einigem in der Kolumne, kann ich zustimmen.
Tina

https://www.spiegel.de/panorama/ukraine-krieg-gas-und-oel-aus-russland-olaf-scholz-hat-recht-kolumne-a-bf8a5981-a91d-4dda-a537-af65146ee8a8

Scholz hat recht

"Nun sind Mitleid und Mittrauer gewiss keine verdächtigen Motive; zu Recht gelten sie als hohe menschliche Qualität im evolutionären, sozialen und psychologischen Sinn.
Mitten in die Kriegseskalation hinein vertritt die Bundesregierung die These, es sei für den inneren Frieden Deutschlands wichtig, weiter russisches Gas und Öl zu importieren. Der Gedanke ist richtig und ausbaufähig.Der deutsche Kanzler und sein Wirtschaftsminister Robert Habeck haben recht: Man sollte selbstverständlich weiter Öl und Gas von Russland kaufen. Ob man die »Oligarchen«-Schiffe in Hamburg beschlagnahmt, ist zweitrangig. Man könnte bei der Gelegenheit allerdings gleich noch ein paar arabische, amerikanische und chinesische Boote beschlagnahmen und zur Migrantenrettung im Mittelmeer einsetzen.

Im Fall des fremden Kriegs kommt noch anderes dazu. Zum Beispiel eine große Lust am Strafen, die Freude daran, Schuldige, Verräter und Feinde, nicht zuletzt auch in den eigenen Reihen, zu finden und zu quälen, zur Strafe für die Angst. Deshalb werden russische Tütensuppen aus Regalen entfernt, russische Sängerinnen aus den Ensembles geworfen und Freunde von Russen aus Hundezuchtvereinen und Parteien.
Die erbärmlichste aller Distanz-Kampfmaßnahmen der letzten Woche war es, die russischen Behindertensportler von den Paralympics auszuschließen. Körperlich oder geistig schwer behinderte Menschen, die jahrelang mit bewundernswerter Energie auf diesen Termin hingearbeitet haben und für die der Sport nicht selten eine zentrale Quelle von Überlebensmut und Freude ist, dafür zu bestrafen, dass sie Russen sind: Darauf muss man erst einmal kommen.Dafür und für das pharisäerhafte Selbstlob dieser Tapferkeit sollten sich alle schämen. Mehr ekelhafte Heuchelei auf Kosten Dritter geht kaum noch.

Nun muss man da gewisse Unterscheidungen treffen: Es gibt eine persönliche, es gibt eine soziale und es gibt eine staatliche Ebene. Krieg findet auf staatlicher Ebene statt. Da ist persönlicher Mut nützlich, aber nicht erforderlich. Deserteure werden erschossen, Drückeberger zwangsverpflichtet.
Die Regierung eines Staats ist jedenfalls kein Familienvater. Sie ist dem Wohl und dem Leben ihrer Bürger mindestens so verantwortlich wie dem Rechthaben, dem Heldenmut und dem Prinzip der Notwehr. Will sagen: Einen nicht gewinnbaren Krieg zu führen, ist unter Umständen außerordentlich mutig, kann aber gleichwohl sehr falsch sein.
Ergebnis: Mit höchster Wahrscheinlichkeit wird die Ukraine diesen Krieg verlieren. Daran ändern weder das Rechthaben noch das Mitleid etwas. Wenn nun dieses Ergebnis als sicher feststünde, würden alle zustimmen, dass es abwegig und sinnlos wäre, mehrere Millionen Menschen für die Niederlage sterben zu lassen. Ist es tatsächlich sinnvoller, wenn und solange die Wahrscheinlichkeit des Sieges bei einem oder fünf Prozent liegt? Wollen wir wirklich die Ukrainer darin bestärken, ihre junge Generation in den Heldentod zu schicken?

Was also tun? Wenn Russland sich darüber einigen will, die Ukraine zu »neutralisieren«: Dann ist es halt so. Die Europäische Union, namentlich auch Deutschland, können der ukrainischen Bevölkerung helfen: Die Grenzen so weit öffnen, wie es nur geht. Für zehn Millionen Ukrainer, die vertrieben werden. Geld genug ist da; Herr Scholz hat bekanntlich eine Geld-Bazooka.
»Sanktionen«: nun ja. Es ist schwierig, eine Atommacht mit über 3000 Sprengköpfen wirklich geräuschlos zu vernichten. Auch hier stellt sich die Frage, wie viel eigenes Leid einem das Rechthaben wert ist. Finanzkrise? Weltwirtschaftskrise? Fünf Euro für den Liter Sprit? Ich habe Zweifel an der Dauerhaftigkeit des hiesigen Heldenmuts. 
Die Deutschen verzichten nicht auf Chips, weil China die Uiguren verfolgt, nicht auf Öl, weil Saudi-Arabien eine brutale Diktatur ist, und nicht auf das Internet, weil in den USA ein Ex-Präsident seine Anhänger zum Putsch aufruft und wiedergewählt wird.
Rechthaben ist eine schöne Sache. Es auf Kosten anderer zu tun, ist nicht edel, sondern zynisch. Es auf Kosten des eigenen und des Lebens der eigenen Kinder durchsetzen zu wollen, ist nicht heldenhaft, sondern dumm. Deshalb muss man mit den Mutigen in der Ukraine nicht darüber sprechen, wann man ihnen Panzerhaubitzen, »Schlachtschiffe« und Eurofighter schicken und sie in die Nato und die EU aufnehmen wird. Sondern darüber, ob es für sie eine Perspektive außer dem Heldentod gibt, die ihrem Volk nützt."



 
Bias
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bias
als Antwort auf Tina1 vom 02.04.2022, 13:29:08

Der Thomas Fischer, Tina, hat die Angewohnheit - ist es vielleicht als Richter gewöhnt - alles, was er meint, sehr apodiktisch, keinen Widerspruch duldend, auszudrücken.
Das kann er, er steht in diesem Falle nicht in der Verantwortung.

Sieht man, was er darlegt als These an, ist diese diskussionswürdig, meine ich.
Sagt er doch im Kern, dass keine Chance besteht, sich dem Willen einer Atommacht von der Größe und dem Potenzial Russlands ernsthaft zu widersetzen; es sei denn - um den Preis der Selbstvernichtung.

Wo ich ihm zustimme: Moralbetonte Diskussionen sind meist voll der Bigotterien und Heucheleien.
HIer gilt: Ein reines Gewissen behalten die Moralisten, welche es im persönlichen Umgang mit ihren Ansprüchen nie benutzen.


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pippa
pippa
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pippa
als Antwort auf Tina1 vom 02.04.2022, 13:29:08

Die Deutschen verzichten nicht auf Chips, weil China die Uiguren verfolgt, nicht auf Öl, weil Saudi-Arabien eine brutale Diktatur ist, und nicht auf das Internet, weil in den USA ein Ex-Präsident seine Anhänger zum Putsch aufruft und wiedergewählt wird.
Rechthaben ist eine schöne Sache.

@Tina1
Thomas Fischer hat recht.

Die Menschen sind ja noch nicht einmal bereit auf Fußball zu verzichten, obwohl alle wissen, wie diese Sportstätten entstanden sind und wie viel Blut daran klebt.
Pippa
lupus
lupus
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von lupus
als Antwort auf Edita vom 02.04.2022, 12:58:41

Und du meinst wirklich, dass dein blanker Satz:
" Weil die Ukraine seit 2005 immer wieder von Rußland erpreßt wurde und sogar der Gashahn zugedreht wurde!"
mit der Darstellung  im Link übereinstimmt?

lupus
 

Fialka
Fialka
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf Tina1 vom 02.04.2022, 13:29:08
Mit höchster Wahrscheinlichkeit wird die Ukraine diesen Krieg verlieren. Daran ändern weder das Rechthaben noch das Mitleid etwas. Wenn nun dieses Ergebnis als sicher feststünde, würden alle zustimmen, dass es abwegig und sinnlos wäre, mehrere Millionen Menschen für die Niederlage sterben zu lassen. Ist es tatsächlich sinnvoller, wenn und solange die Wahrscheinlichkeit des Sieges bei einem oder fünf Prozent liegt? Wollen wir wirklich die Ukrainer darin bestärken, ihre junge Generation in den Heldentod zu schicken?

geschrieben von Tina1
Mit höchster Wahrscheinlichkeit wird die Ukraine diesen Krieg verlieren. Das könnte passieren. Oder auch nicht. Worauf beruht Deine Annahme? Gleich zu Kriegsbeginn stand für alle Miltärexperten fest, dass die Ukraine militärisch nichts entgegenzusetzen habe. Siehe da, aus dem von Putin geplanten Blitzkrieg entstand ein Dauerkrieg. Die Berichte, dass die ukrainische Armee im Norden die russische zurückdrängt mehren sich laut britischer und anderer unabhängiger Beobachter.

Dieser putinsche Angriffskrieg schlug weltweit wie eine Bombe ein.

Niemand hat damit gerechnet. Jetzt laufen auch bei uns viele Bestrebungen, diesem Krieg entgegenzuwirken. Denn Putin ist, wie ersichtlich zu keinen Gesprächen mit Selenskyj bereit. Das würde nämlich nach internationalem Recht bedeuten, dass Putin die Souveränität der Ukraine anerkennt.

Gegenwärtig kann Deutschland nicht sofort auf russisches Gas verzichten. Private Haushalte werden mit Sicherheit weiter beheizt. Nur die Industrie, die sehr viel Gas benötigt, würde zusammenbrechen, was extrem viele Arbeitslose zur Folge hätte. An diesem sehr schweren Balanceakt arbeitet Habeck gerade intensiv wie ein Hochseilartist ohne Sicherungsnetz unter ihm.

Auch für mich war unvorhersehbar, dass sich der Westen in seiner Gesamtheit derart für die ukrainischen Belange einsetzen wird. Das hätte ich niemals vermutet. Flüchtlinge werden ohne Wenn und Aber bei uns aufgenommen mit sehr viel Hilfsbereitschaft und administriellen Erleichterungen wie wohl nie zuvor.

Dass die Flüchtlinge bei uns unterkommen in privaten Haushalten bedeutet besonders für kleine Kinder, dass sie ihr gewohntes Umfeld verlassen mussten und sich nach ihrem Vater die Augen ausheulen. Wie sollen sie auch verstehen, worum es geht?

Ich finde es überwältigend, wie auch hier im deutschsprachigen ST ein starkes Gefühl der Verbundenheit mit der Ukraine offensichtlich ist. Ehrlich, die ukrainische Nationalflagge gleich oben im Logo! Danke Dir Karl!

Solches rührt zu Tränen und wirkt psychisch-moralisch als eine sehr kräftige Stütze für den Widerstand in der Ukraine. Es spricht sich herum und kommt auch bei den Ukrainern vor Ort an.
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Tina1 vom 02.04.2022, 13:29:08

O.T.
Ich wundere mich jeden Tag darüber, mit welcher Dreistigkeit du weiterhin hier dauernd vollständige Artikel kopierst und einstellst, Wie oft schon hat man dir gesagt, dass das urheberrechtlich nicht erlaubt ist! Ein Abschnitt mit Verlinkung würde vollauf genügen, dann kann jede/r das genauso gut lesen.
Na ja, mir kann es ja egal sein, ich hafte nicht dafür, wenn die Abmahnjäger kommen. Aber es sollte vielleicht doch mal wieder darauf hingewiesen werden.


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