Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Ich habe versucht, für mich die letzten Angriffs-Beiträge zu klären. Ist nicht leicht. es wäre gut, wenn dieser persönliche Schlagabtausch beendet würde. Der hilft überhaupt nicht weiter.Ingo,
dieses Moralisieren, nicht nur von dir, geht mir gehörig auf den Wecker. Eine Diskussion ist ein Streitgespräch,das nicht ohne persönliche Anmache auskommt, es unterliegt den gesetzlichen Regelungen, z.B. über Beleidigung, Moralisieren ist meines Erachtens gegen die freie Meinungsäußerung. Ich bin nicht in diesem Threat, um Grüße und fromme Wünsche auszutauschen. Es geht um Krieg, Mord, Toschlag und Atombomben. Da geht es nun mal hart zur Sache.
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adam
Du hast vollkommen Recht Edita, Ich fand diese Aussagen auch nicht in Ordnung besonders wenn es sich nur um persönliche Empfindungen handelt, so einfach ist der Ukraine Krieg nun wirklich. Selenskji ist der gewählte Präsident, sonst keiner, kein Tyrann Putin oder sonst ein Aussenstehender hat ein Recht in oder für die Ukraine zu entscheiden.Phil.
@Edita, ich hab die Stelle jetzt mal nachgesehen, weil ich teri auch ein wenig verteidigt hatte, obwohl ich dazugeschrieben habe, dass ich die Gleichsetzung beider als Kriegsvertreiber nicht nachvollziehen kann.
Du hast den letzten Satz von ihrem Beitrag weggelassen. Der lautet:
"Persönlich ist Putin für mich ein Verbrecher - doch wo steht Selenskyi derzeit? - auf er heiligen Seite???????"
Das ist für mich noch keine Täter-Opfer-Umkehr, Immerhin bezeichnet sie Putin als Kriegsvebrecher, was hier so einige andere Schreiber_innen sich hüten würden zu schreiben.
Trotzdem teile ich deine Kritik, dass das was du zitiert hast, gar nicht geht und die Fakten falsch darstellt.
Denn Selenskij ist es nicht, der sich allen Kompromissen verschließt. Er ist es, der immer wieder die Gespräche mit Putin dem Großen sucht, dem sie aber verweigert werden.
Er hat auch schon Kompromisse angeboten, nämlich dass die Ukraine neutral bleiben kann und anderes.
Irgendwie wollen einige Leute nicht verstehen, dass Putin ein imperialistischer Eroberer ist und ihn niemand erreichen kann, weil er den Plan hat, die Ukraine einzukassieren, koste es, was es wolle. Und vielleicht noch mehr Länder als nur die Ukraine.
Ich fürchte, ganz viele Leute allgemein, nicht nur hier, glauben immer noch, der Mann sei irgendwie gar nicht so schlimm und man könne auf ihn einwirken.
Das ist leider der eine gigantische Illusion.
Wir Deutschen sollten doch endlich aus der Geschichte gelernt haben, dass es solche Leute gibt, wir hatten ja selber so einen.
Liebe Edita,
wenn das teris Meinung ist, darf sie sie haben, ohne hier beschimpft und beleidigt zu werden. Ich schrieb ja, dass man über das Inhaltliche reden könne, aber NICHT darüber, dass sie dann quasi als "Stimme Putins" verunglimpft wird, und gleich "Russlanddeutsche" mit ihr (weil die ja auch "so schreiben").
Das kann es doch nicht sein, Edita.
DW
Es ist ja nicht dem, dass ukrainische Soldaten unter Zwang ihr Land verteidigen. Im Gegenteil, es ist ihnen ein persönliches Anliegen so wird behauptet. Siehe Video "Mit dieser Reaktion hat Putin nicht gerechnet"
Um die Kriegshandlungen ausführen zu können dürfen die Wehrtüchtigen Männer schon gleich einmal das Land nicht verlassen. So schmiedet man aus Familienvätern mutige Helden mit Zwang. Ist nun eine Staatsführung, auch die des sich verteidigenden Staates, dazu berechtigt dieses Elend über den eigenen Staat und dessen Bevölkerung hereinbrechen zu lassen? gebunkert, vorgehalten und verheizt werden.
Daraus resultiert eine hohe Kampfmoral, mit der Putin nicht gerechnet hat, wie mit so vielem. Bei seinen eigenen Soldaten liegt die Sache anders. Sie wurden zu Manövern abbeordert, zu Truppenübungen, ohne jegliche Motivation und Erklärung. Aus den Manövern wurde blutiger Ernst, ein realer Krieg, der Putins Armee wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf. Ich selber, mich in einen russischen Soldaten/in hineinfühlend hätte mich über den Tisch gezogen gefühlt. Ich wäre stocksauer geworden.
Nicht nur Männer verteidigen ihr Land mit Waffen, sondern auch Frauen. Und zwar Arztinnen, Journalistinnen und sonstige mit Hochschulabschluß und mit eigenen Kindern. Die hat sicher niemand dazu gezwungen. Stellvertretend dazu noch ein Video Ukrainische Witwe schießt Panzer vor Kiew ab.
Vielleicht hat die Geschichte die Ukraine gelehrt, lieber eigene Opfer hinzunehmen als sich kampflos zu ergeben.
In dem 6-Parteienhaus, indem ich zur Miete wohne, lebt seit zwei Wochen eine Frau mit zwei kleinen Kindern aus L'viv. Ihr Sohn, sechs Jahre alt, heult sich die Augen aus, weil er seinen Vater vermisst.
Liebe Rispe.
Ich glaube es tuen sich einige schwer damit die Situation zu verstehen, ich merke es auch in meinem privaten Umfeld, die Botschaft scheint bei einigen noch immer nicht angekommen zu sein. Phil.
Hallo, Rispe,
auch wenn ich Dir hier im Allgemeinen zustimme, glaube ich NICHT, dass es hier im Forum noch "einige Leute" gibt, die Putin NICHT als Kriesverbrecher sehen, der vor ein Kriegsgericht gehört. Und ich glaube auch nicht, dass es "ganz viele" sind, die hier oder allgemein meinen, er sei "nicht so schlimm". Ich jedenfalls kenne niemanden hier im Forum oder in meiner Umgebung. Dafür ist dieser Mann viel zu gefährlich und eine Riesengefahr für den Weltfrieden, die größte seit 1945.
Womit ICH Probleme habe (nicht in Bezug auf Dich!), dass man sofort angegriffen wird, wenn man versucht, die geschichtlichen Hintergründe zu verstehen. Dann wird einem sofort untergestellt, man wolle etwas rechtfertigen. Oder gar für Verständnis werben. Wenn man Glück hat, wird man "nur" darauf hingewiesen, dass das jetzt nicht der Zeitpunkt sei, das Historische zu beackern. ICH finde, dass es einem selbst überlassen sein muss, wann man versucht zu verstehen, ohne dass man in die Nähe dessen, den man verstehen will, gerückt wird.
Nochmal: Mit den zweiten Absatz meine ich nicht Dich, sondern andere, mehrere, die hier immer dazwischen kloppen, wenn es um das Verstehen dessen geht, was JETZT abgeht.
Schönen Gruß
DW
Verzeiht mir bitte, ich komme hier rein technisch nicht zurecht, will aber den Stein des Anstoßes noch einmal dokumentieren: als Antwort auf teri vom 26.03.2022, 23:08:45
@teri@teriNun, wenigstens traust du mir zwei Augen zu. Vielleicht sollte du beide Ohren öffnen? ;-)
Deine zwei Augen seien Dir gegönnt. Auf nichts anderes besteht Selenskyj, als mit Putin zu sprechen. Putin mag aber nicht. Für Putin ist die Ulraine kein souveräner Staat sondern ein Teil von russischem Staatsterritorium. Würde Putin mit Selenskyj sprechen, käme es dem gleich, dass er die Souveränität der Ukraine anerkennen würde. Genau das kommt für Putin nicht infrage. Verständlich geschildert?
Putin wollte von Anfang an die Ukraine als neutralen Staat. Doch Selenski wollte unbedingt zur NATO und schrie weiter laut und immer wieder in allen Sendern bzw. Sozialen Medien um Aufnahme zur NATO - obwohl die Ukraine zum damaligen Zeitpunkt nicht einmal Mitglied der EU war.
Putin würde auch weiterhin mit Selenskyi verhandeln wollen, aber nicht zu Selenskyis Bedingungen, die er wie ein starker Siegerheld von Rußland einfordert.
Selenskyi kann den Krieg nicht gewinnen. Er kann höchstens die Ukraine weiter zerstören lassen und evtl. sogar einen dritten Weltkrieg heraufbeschwören. Und das weiß er auch. Also warum verschließt er sich allen Kompromissen?
Persönlich ist Putin für mich ein Verbrecher - doch wo steht Selenskyi derzeit? - auf er heiligen Seite???????
teri
PS: Verständlich geschildert?
Deine Betrachtungsweise ist die von vor über 30 Jahren. Damals zählte auch bei uns die Ukraine zu Russland. UdSSR hin, UdSSR her, sie galt als Russland. Punktum
Dass zu aller Überraschung die Ukraine Widerstand leistet, so dass sich Teile der russischen Armee im Norden auf russisches Territorium zurückziehen sollen (meine Infos entnehme ich deutschen Medien), hat wohl absolut niemand vorhergesehen.
Vor einem dritten Weltkrieg haben wir alle Angst. Wie würdest Du Dich teri fühlen, wenn wir in Deutschland alle Englisch sprechen müssten, die Amtsprache Englisch wäre? Wenn nur in wenigen Schulen in deutscher Sprache unterrichtet würde?
Du schreibst: "Putin wollte von Anfang an die Ukraine als neutralen Staat. Doch Selenski wollte unbedingt zur NATO und schrie weiter laut und immer wieder in allen Sendern bzw. Sozialen Medien um Aufnahme zur NATO - obwohl die Ukraine zum damaligen Zeitpunkt nicht einmal Mitglied der EU war."
Aaaalso, was Putin will, weiss niemand so genau. Eigentlich wollte er die gesamte Ukraine wieder eingliedern als Süd- bzw. Kleinrussland. Allein schon die Bezeichnung "Kleinrussland" spiegelt wieder, wie abschätzig und abwertend die Ukraine bezeichnet wurde.
Nicht die Ukraine ist in Russland einmarschiert, sondern umgekehrt. Oder benötige ich noch ein drittes Auge? Hätte Selenskyj ein Referendum anstrengen sollen, um die Ukrainer zu befragen, ob sie sich wehren wollen? Im Umkehrschluss: hat Putin sein Volk befragt, ob es gegen die Ukraine in den Krieg ziehen will? Putin schickte seine Armee nur zu Manövern. Von Krieg war keine Rede. Und inzwischen sind Tausende seiner Soldaten im Krieg gefallen. Erkläre mir bitte, wofür?
"Putin würde auch weiterhin mit Selenskyi verhandeln wollen, aber nicht zu Selenskyis Bedingungen, die er wie ein starker Siegerheld von Rußland einfordert."
Verzeih mir bitte die Frage: bist Du Putin?
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Es ging mir einzig und allein darum, zu klären, was Putin will, wollte, wollen würde. Kein Mensch weiss das, einzig teri, die uns erklärt, was wirklich Sache ist. Ausschließlich deshalb meine Fragestellung: Verzeih mir bitte die Frage: bist Du Putin?
Vor drei Wochen verlautete es aus dem Kreml ganz offiziell, die Ukraine besäße keine Souveränität aus Putins und Lawrows Munde. Neuerdings wurde man etwas bescheidener. Man verteidige doch nur den Donbass.
Also teri, Du darfst gerne das Sprachrohr des Kremls sein. Benachrichtige uns aber bitte zeitgleich.
Irgendwie habe ich gerade ein Deja-vu, bei Edita habe ich doch gestern erst diesen Beitrag gelesen:
und teri hatte darauf auch geantwortet. Manchmal kann man den Eindruck gewinnen, es ist alles schon (mindestens 1x) gesagt nur nicht von allen ST-Mitgliedern. Ich hatte übrigens auch auf teris Beitrag gestern geantwortet aus genau den gleichen Gründen. Manches scheint sich hier im Kreisverkehr zu bewegen. Besonders, wenn dann alle geschriebenen Beiträge in voller Länge nochmals hoch geholt werden, wenn darauf geantwortet wird.
Ich bin überzeugt, dass man diesen Krieg hätte verhindern können. Man hatte Jahrzehnte dazu Zeit, denn den Konflikt zwischen der Ukraine u Russland gibt es schon Jahrzehnte. Ex-Politiker, Experten haben schon vor Jahren lange über dieses Thema gesprochen und über Lösungen nachgedacht, die es Zweifelsfall gab u man hat sie auch gefordert, denn man wusste, dass der Konflikt ansonsten eskalieren könnte, es zu einem Krieg kommen könnte, das wollte man verhindern u hat gewarnt. Vieles, was vorausgesagt wurde, ist eingetroffen.
An dieser Stelle möchte ich mal wieder meine Gedankenwelt ins Forum einbringen. Es ist wieder ein langer Text, den ich mir zu schreiben traue, weil ich nun eher selten Beiträge einbringe und ich mich an den Diskussionen wenig beteilige. Am Ball zu bleiben ist für mich schwierig, weil ich viele Interessen habe und mich auch anderweitig beschäftige. Um keinen Käse zu schreiben muss man die zurückliegenden Beiträge lesen und das ist dann oft umfangreicher wie meine Schreiberei. Wenigstens herrscht im ST kein Zwang meinen Text lesen zu müssen und darum entschuldige ich mich auch nicht dafür.
Mich frustriert immer wieder, wie wenig es um die Toten, die Verwundeten, die Flüchtlinge und um zerbombte Wohnungen und Häuser in den Diskussionen geht. Nicht eingehaltene Verträge und persönliche Befindlichkeiten nehmen den Raum ein. Der Krieg in all seinem Schrecken tritt in manchen Beiträgen fast in ein abstraktes, ausgelagertes Thema zurück. Das ist fast wie in der strategisch denkenden Politik. Da scheinen mir Menschen auch eher zweitrangig zu sein.
Den Punkt, an dem wir uns jetzt befinden, haben wir (die politisch Verantwortlichen) uns redlich verdient. Dem Krieg ging ein totales Versagen der Diplomatie voraus, weil der Westen Russland nicht für „voll“ genommen hat und man den Separatisten nicht die Eigenständigkeit unter russischer Obhut aus freiem Antrieb zugestehen mag. Aber da ist man im Donbass und in Luhansk nicht alleine. Ob Südtirol, Nordirland oder im Baskenland, überall musste erst Blut fließen oder die freiheitsliebenden Aufständischen wurden zumindest verhaftet und eingesperrt. Natürlich rechtskräftig verurteilt. Ganz zu schweigen von den Kämpfen am Balkan. Da verschließen wir gerne die Augen, wenn es um unser gesittetes Westeuropa geht. Ein Pendant zur Annexion der Krim , die allerdings 75 % russischer Bevölkerung haben soll, gibt es auch. Israel darf in Palästina ungestraft in Nachbars Garten siedeln. Zu Obamas Zeiten war das noch Thema. Heute nicht mehr.
Ich führe die Dinge an, nicht weil ich damit die russischen Aktionen schön Reden will, sondern weil ich aufzeigen möchte, dass sich Verhandlungspositionen angeboten hätten, die an anderen Orten durchaus gangbar waren oder sind. Besonders berührt es mich, dass alle Verantwortlichen Krieg kennen. Viele der Entscheidungsträger, wie auch wir im ST, sind in zerbombten Städten aufgewachsen, haben die Kriegsversehrten und Flüchtlinge miterlebt. Sie waren vielleicht auf der Flucht mit Leiterwagen oder Rucksack und haben Eltern, Angehörige und die Heimat verloren. Mein Ziehvater, der bei zahlreichen Feuerwehreinsätzen während des 2.Weltkrieges in München dabei war, erzählte von den Phosphor-Brandbomben der Alliierten, deren Hinterlassenschaften auch die Schuhe der Feuerwehrleute in Brand gesetzt haben. Die Beendigung des 2. Weltkrieges oder die Vergeltung für Pearl Harbour mit Einsatz der Atombomben auf Nagasaki und Hiroshima. Dann die Entlaubungsaktion des US Militärs mit „Agent Orange“, das nicht nur das Laub beseitigt hat, sondern auch die Vietnamesen vergiftet hat. Noch heute leiden Menschen dort an nicht heilenden Verätzungen und Herzbeschwerden. Den Krieg gegen den Irak hat man versucht durch „Wahrheiten“ des Geheimdienstes dem eigenen Volk plausibel zu machen. Dabei flogen B 52 Bomber strategische Ziele an, hinterließen jedoch zerbombte Städte, Tod und Leid. Gleiches passiert jetzt in Syrien durch Assad und Russland. Weiter möchte ich nicht ausholen.
Das ist Krieg und wir sollten nicht so überrascht tun über den Krieg in der Ukraine und eine Fairness einfordern, die sich nur auf strategische Ziele beschränkt. Krieg ist kein Spiel sondern grausam in allen Variationen und darum muss man versuchen, ihn um jeden Preis zu verhindern, selbst wenn einige Positionen aufgegeben werden müssen.
Freilich ist nun gewaltig zu spät für eine friedliche Lösung. Die Lage hat sich zugespitzt und die wirtschaftlichen Sanktionen treiben Putin immer mehr in die Enge. Ich hoffe inständig, dass er nicht pubertär reagiert, ihm alles egal ist und er einen Atomschlag ins Auge fasst. Wobei es da perfide Abarten gäbe. Eine verirrte Hyperschallrakete wäre wohl imstande einen Gau in einem AKW auszulösen. Anschließend eine Entschuldigung beim betroffenen Land und alles ist politisch halb so schlimm, weil eben kein atomarer Sprengkopf zum Einsatz gekommen wäre.
Für atomare Angriffe und Gegenschläge hat sich Russland einen Verhaltenskodex gegeben. Bei Lawrow’s Rede vom hybriden Krieg kamen viele Redewendungen vor, die das Recht auf den atomaren Schlag, nach dem eigenen Kodex, rechtfertigen würden. Nun bleibt uns nur zu hoffen, dass Putin nicht der Irre ist, als der er im Moment gehandelt wird. Denn ihn als Geisteskranken und seine Strategien als irr zu bezeichnen, öffnet natürlich das Fenster für einen Einstieg in den Krieg für die Nato weit um den Mann zu bremsen. Mr. Biden sagte es sehr direkt und genauso undiplomatisch wie Polens Außenminister beim Besuch bei Lawrow eine Nato Friedenstruppe verlangt hat.
Noch zu einem eher ethischen Problem. Herr Selenskji hat die Gabe Massen mobilisieren und begeistern zu können. Zudem spielt er hervorragend, aus Sicht der Ukraine, auf der Klaviatur der Medien um Nato und EU nach Möglichkeit in den Krieg einzubinden. Der Mut der Ukrainer, sich einem übermächtig scheinenden Gegner entgegen zu stellen imponiert uns allen. Aber wie ist das mit diesem Mut? Die Mutigen werden nach dem Krieg meistens auf den Tafeln der Gefallenen und Vermissten aufgeführt. Wenn noch am Leben sind viele Verletzt und oft fürs Leben gezeichnet. Sie hinterlassen Familien, Frauen und Kinder. Man sagt, sie seien Helden. In meiner Familie gibt es auch Helden, die alle leider tot sind. In den betroffenen Familien werden sie oft erst in der zweiten oder dritten Generation als mutig und als Helden geführt. Ihre Frauen und Kinder hätten oft lieber Feiglinge als Väter gehabt. Um die Kriegshandlungen ausführen zu können dürfen die Wehrtüchtigen Männer schon gleich einmal das Land nicht verlassen. So schmiedet man aus Familienvätern mutige Helden mit Zwang. Ist nun eine Staatsführung, auch die des sich verteidigenden Staates, dazu berechtigt dieses Elend über den eigenen Staat und dessen Bevölkerung hereinbrechen zu lassen? Beantworten kann das vermutlich nur ein Theologe.
Sehr froh bin ich persönlich darüber, dass sich EU, Nato und die USA nicht in den Krieg hineinziehen lassen. Jedoch sei die Frage erlaubt, ob dies fair ist? Im Besonderen, wenn wir den Krieg quasi als Stellvertreterkrieg für ein freies Europa und gegen einen machtbesessenen Putin proklamieren. Die USA, ohne Nato, hätten Putin auch strikt mit Atomwaffen drohen können, wie es ehedem Kennedy getan hat. Doch damit hätte man sich den Krieg eventuell ins eigene Land geholt. Sollten sich ein atomarer Konflikt entwickeln, so wird sich der in Europa abspielen und wir sind dabei. Die Aufrüstung in dieser Hinsicht schreitet voran. Ich bin mal gespannt, ob wir wieder US-Raketensilos für den Gegenschlag bekommen.
Hoffen wir einmal, dass der Westen Putin auf finanzieller Basis entwaffnen kann, ohne ihn zum Gesichtsverlust und zu sehr in die Enge zu treiben. Denn ein Rundumschlag nach dem Motto, „jetzt ist schon alles egal“, könnte das Ende Europas bedeuten.
Das wird uns (die älteren ST Diskutanten nicht mehr) vermutlich aus klimatischen Ursachen sowieso ereilen. Denn die Klima-Diskussion ist vollständig aus dem Fokus gerückt. Kohle, Erdöl, und Erdgas müssen gebunkert, vorgehalten und verheizt werden.
Geld für den Bau von Gasterminals, die allerdings den Betrieb erst in fünf Jahren aufnehmen können, wird ausgegeben, genauso wie Geld für die Aufrüstung mit konventionellen Waffen, wobei wir ja wie das Kaninchen vor der Schlange vor der nuklearen Bedrohung zittern. Wäre es da nicht klüger, die Unsummen in den Ausbau der erneuerbaren zu stecken. Jedes Windrad und jede Solaranlage würde die Abhängigkeit von Russland sofort ein Stückchen vermindern und diese Anlagen sind schnell gebaut. Dabei wundert mich, dass ein norwegischer Batteriehersteller in ein großes Werk an der Nordsee investiert, weil er dort aus einem großen Windpark mit Energie versorgt wird, während die deutsche Wirtschaft nach Energie lechzt.
Bei so viel Text gibt es viel zu tun für die Leute, die die Texte korrigieren müssen. Leider steht mir kein Lektor zur Verfügung.
Anderl
Tina