Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Mareike vom 24.03.2022, 11:46:07
Wann Karl ist aus Deiner Sicht der Zeitpunkt gegeben, wo Kritik am Maidan berechtigt ist? Wann darf thematisiert werden, das das nationalistische Streben der politischen Kräften in der Ukraine nicht gleichzusetzen ist mit Streben nach Demokratie?
Ist es klug, diese Tendenzen nicht auch in den Blick zu nehmen?

Mareike

Was willst du denn damit jetzt wieder sagen? Dass Putins verlogener Kriegsgrund, er müsse die Ukraine von Faschisten befreien, doch irgendwie eine Berechtigung hat? Oder dass die Ukraine irgendwie selber schuld ist an dem Vorgehen Putins? Oder was willst du hier wieder durch die Hintertür suggerieren?

Ja, es gibt in der Ukraine die rechtsextreme Asow-Partei, genauso wie es in Russland Rechtsextreme gibt. Aber Selenskij hat bei den Wahlen 2019 über 70% der Stimmen bekommen, die Rechtsextremen nur 2,15%. Und sieh mal hier, wie es in Russland aussieht:
Zitat aus diesem Artikel hier: Rechtsextreme Unterstützung aus Deutschland?
Putins Behauptung, ihm gehe es darum, die Ukraine zu entnazifizieren, hält Ritzmann für eine Lüge. Dazu gäbe es keinen Anlass. Als sich bei den Wahlen 2019 der politische Arm der Asow-Bewegung mit rechtsextremistischen Parteien zusammengeschlossen hat, seien sie zusammen nur auf 2,15 Prozent der Stimmen gekommen. Das zeige klar, dass die Ukrainer kein Interesse an rechtsextremen Bewegungen haben.
Russland selbst zählt rund 150 rechtsextreme Organisationen im eigenen Land und scheint selbst ein viel größeres Problem mit Rechtsextremismus zu haben als die Ukraine.

Weißt du, dass es in Deutschland mehr Nazis gibt als in der Ukraine und dass die sogar bei uns im Parlament sitzen?
Klar weißt du das, aber du versuchst hier, ein sehr dubioses Bild aufzubauen von den angeblich nicht demokratiegewillten Ukrainern.
Nach dem Motto: Irgendwas bleibt immer hängen. Und ich frage mich zum wiederholten Mal, warum du dieses miese Spielchen immer wieder treibst.
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 23.03.2022, 20:25:23
Mir fehlen die Kenntnisse ob man den privaten vom Wirtschaftlichen Bereich gastechnisch trennen kann, so ganz einfach ist das sicher nicht! Der Gasbedarf dürfte ja in den kommenden Monaten erst einmal zurück gehen ...

Die Stoßrichtung ist natürlich - wie du richtig sagst -  die Wirtschaft!

Da kommt noch einiges auf uns zu! Das ist dann auch kein Mangel an Rohstoff, der sich über den Preis reguliert ... das wäre dann ein substantieller Mangel! ... und, m.E. der Beginn eines rigorosen Handelskrieges mit Russland, dann gibt es keine Tabus mehr!
MarkusXP
Ich erinnere mich, gelesen zu haben,d ass jeweils ca 35% des GAs in die privaten Haushalte und die Wirtschaft gehen; ca 15% werden übrigens verstromt.
Es ist natürlich richtig, dass in den nächsten Sommermonaten der Bedarf nach Gas als Heizenergie in den privaten Haushalten sinken wird - aber, siehe oben, nicht bei der Verstromung und nicht bei der Wirtschaft (hoffentlich,denn sonst hätten wir eine Rezession, die  dann z.B. verminderte Steuereinnahmen und Zahlungen in die Sozialkassen zur Folge hätte). Da die Bundesregierung soeben ein weiteres, finanziell starkes Unterstützungsprogramm avisiert hat, erhöht dies auch die Schulden wiederum.

Einen "rigorosen" Handelskrieg mit Russland sehe ich nicht. Womit möchte Russland handeln ausser mit Gas, Öl und Kohle? Dieses Land muss jetzt erst mal sehen, wie es mit den gewaltigen Sanktionen umgehend kann - und dies schafft sicher hohe Handelsprobleme. Vermutlich wird Russland versuchen, sich noch enger an China anzubinden - und dieses Land wird es auszunützen verstehen. Olga
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Moai vom 23.03.2022, 19:46:57
 

… und bisher läuft doch alles gut. Hatte ich hier gerade irgendwo gelesen, wir seien gute Kunden von China, mit denen es sich China nicht verscherzen wollen würde ? Ich sage, wir sind mittlerweile abhängig von China und China weiß das nur zu gut …
 
geschrieben von Moai
China hat aktuell gewaltige eigene Probleme: die Wirtschaft schwächelt. Omicron in seiner B-Variante bricht dort mit hohen Infektionszahlen ein. Es zeigt sich,dass die chinesischen Impfstoffe diese Pandemie nicht beenden können und ausländische Impfstoffe sind in China nicht zugelassen.
DasLand wird jetzt wieder, wie bekannt, mit Zwangs-Quarantäne darauf reagieren, also Abschottung usw. Das stört natürlich auch die Wirtschaft, d.h., das Wirtschaftswachstum in China wird weiter sinken, wie es schon seit einigen Monaten der Fall ist.

Deutschland ist der grösste, europäische Handelspartner von China mit einem Handelsvolumen von 212 Milliarden US-$.
Das hat aber nicht unbedingt etwas damit zu tun,dass Deutschland "ein guter Kunde von China ist". Seit Jahrzehnten haben viele deutsche Grosskonzerne ihre eigenen Werke in China und bedienen vor dort z.B. die asiatischen Werke, d.h., unser Land ist dann ex China auch Lieferant in andere Regionen auf diesem Kontinent.
Da sind also viele voneinander abhängig in diesem Geflecht. Olga

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hobbyradler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Mareike vom 24.03.2022, 11:46:07

Und da setzt meine Kritik ein: Der Ukraine-Krieg kam eben auch nicht aus heiterem Himmel. Dort ist im Osten schon 8 Jahre lang Krieg und alle haben weggeguckt.

Mareike
Hallo @Mareike,

Auch wenn du weggeguckt hast, dir war die Situation doch bekannt.

Dann versuche mal konkret zu beschreiben wer hätte nach deiner Meinung außer den Kontrahenten etwas tun müssen?

Und erkläre bitte woher dir bekannt ist, dass kein deutscher Politiker mit den Regierenden in der Ukraine und Russland darüber gesprochen hat.

Ich bin so unwissend, ich wüsste heute noch nicht was man damals konkret hätte tun können, Russland und die Ukraine sind eigenständige Staaten. Und Scholz sagt es völlig richtig, nur die beiden können Frieden aushandeln

Ciao
Hobbyradler
 
Rispe
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf hobbyradler vom 24.03.2022, 16:31:48

Es stimmt ja sowieso nicht, dass alle weggeguckt haben. Das schreibt sich dann so locker flockig einfach mal dahin.
Es gab nach dem Beginn des Krieges in der Ostukraine 2014 unzählige Gespräche mit Frau Merkel und Herrn Hollande, die dann 2015 mit Putin und Poroschenko ein Abkommen unterzeichnet haben, das sog. „Minsker Abkommen“.
Es hat sich nur keiner daran gehalten, vor allem die russischen Truppen nicht.
Kann man alles hier nachlesen, bevor man so ungefiltert irgend etwas rausposaunt: Minsk II

Zitat:
„Bereits kurz nach der Unterzeichnung der Vereinbarung traten russlandtreue Kämpfer sowie russische Truppen[8] zum Sturm auf Debalzewe an und eroberten den Ort drei Tage nach der offiziell verkündeten Waffenruhe, womit das Abkommen bereits gebrochen war. Im weiteren Verlauf schwelte der Konflikt mit wechselnder Intensität weiter. Im Juni griffen die regierungsfeindlichen Truppen den Ort Marjinka westlich von Donezk an, im August 2015 kam es im Frontabschnitt von Mariupol zu einem schweren Angriff.[9][10][11]
Am 21. Februar 2022 erklärte Präsident Putin, dass es für das Minsker Abkommen keine Aussichten mehr gibt.[12] Am selben Tag verkündete und unterzeichnete Präsident Putin die Anerkennung der selbstproklamierten und international nicht anerkannten Volksrepublik Lugansk und der Volksrepublik Donezk als eigenständige Staaten und ordnete eine Entsendung von Truppen in die von Separatisten kontrollierten Gebiete an.[13][14] Damit war das einzige von allen Seiten unterzeichnete Dokument zur Beilegung des Konfliktes hinfällig. „

 

hobbyradler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Mareike vom 24.03.2022, 11:46:07
........................................
Wann darf thematisiert werden, das das nationalistische Streben der politischen Kräften in der Ukraine nicht gleichzusetzen ist mit Streben nach Demokratie?
Ist es klug, diese Tendenzen nicht auch in den Blick zu nehmen?

Mareike
Hallo Mareike

nehmen wir mal an in der Ukraine hätten die politischen Kräfte tatsächlich nationalistisches Streben.

Dürfen die deshalb überfallen werden?
Darf die Bevölkerung mit Bomben ermordet werden?
Dürfen deren Städte dem Erdboden gleich gemacht werden?

Willst du Putin ein ganz, ganz, ganz, ganz kleines Stückchen recht geben?

Ciao
Hoibbyradler

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Moai
Moai
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Moai

Der Business Insider titelte dieser Tage wie folgt:

Brüder im Geiste: Wladimir Putin und Xi Jinping fühlen sich als Berufene der Geschichte — die Ukraine und Taiwan sind ihre Schicksalsorte

Und ich finde, das trifft den Nagel auf den Kopf.

Während westliche Politiker weiter Waffen in die Ukraine liefern und sich die Politberater Gedanken darüber machen, welche weiteren Sanktionen Putin dazu zwingen könnten, den Krieg zu beenden, scheinen sie mir das Wesentliche der Auseinandersetzung gar nicht zu verstehen.

Putin und Xi Jinping fühlen sich von der Geschichte berufen. Es gilt das zurückzuholen, was der Westen genommen hat. Das sind sie ihrem Mutterland schuldig. Das ist eine höchst patriotische Angelegenheit, keine wirtschaftliche, auch keine banale territoriale im üblichen Sinne.

Dass die Macht in der Hand des Volkes liegen könnte, ist sowohl für Putin als auch für Xi Jinping inakzeptabel und nicht diskutabel. Der Mauerfall muss für Putin eine innere Katastrophe gewesen sein. Das schnelle Verschwinden der UdSSR sein Trauma und zugleich die Quelle eines riesigen Traumas der russischen Volksseele.

Putin wird “seinem“ Volk (den Ukrainern) die Entwicklung zu einer westlichen Demokratie niemals erlauben, ebensowenig wie China seinen Anspruch auf Taiwan aufgeben wird. Nach der Kapitulation Japans wurde Taiwan am 25. Oktober 1945 offiziell an die Verwaltung der Republik China zurückübertragen. 

 

hobbyradler
hobbyradler
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Rispe vom 24.03.2022, 16:45:46

Hallo @Rispe,

vielleicht hätte @Mareike gute Lösungen gehabt.
Ich bin gespannt ob sie mir diese erklärt.  👼

Ciao
Hobbyradler

Moai
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Moai
als Antwort auf olga64 vom 24.03.2022, 16:28:30
 

… und bisher läuft doch alles gut. Hatte ich hier gerade irgendwo gelesen, wir seien gute Kunden von China, mit denen es sich China nicht verscherzen wollen würde ? Ich sage, wir sind mittlerweile abhängig von China und China weiß das nur zu gut …
 
geschrieben von Moai
China hat aktuell gewaltige eigene Probleme: die Wirtschaft schwächelt. Omicron in seiner B-Variante bricht dort mit hohen Infektionszahlen ein. Es zeigt sich,dass die chinesischen Impfstoffe diese Pandemie nicht beenden können und ausländische Impfstoffe sind in China nicht zugelassen.
DasLand wird jetzt wieder, wie bekannt, mit Zwangs-Quarantäne darauf reagieren, also Abschottung usw. Das stört natürlich auch die Wirtschaft, d.h., das Wirtschaftswachstum in China wird weiter sinken, wie es schon seit einigen Monaten der Fall ist. […]
 
@olga64

Deutschland hat aktuell ebenso gewaltige Probleme, die Wirtschaft schwächelt nicht nur, sie liegt am Boden. Das gesamte Ausmaß wird wohl erst in Zukunft sichtbar. Es zeigt sich zunehmend, dass auch westliche Impfstoffe die Pandemie nicht beenden können. Selbst die öffentlich-rechtlichen berichten mittlerweile kritisch und haben damit aufgehört, ungeimpfte Menschen für das Impfdisaster verantwortlich zu machen. Aber das ist ein anderes Thema …
olga64
olga64
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Moai vom 24.03.2022, 17:02:02
@olga64

Deutschland hat aktuell ebenso gewaltige Probleme, die Wirtschaft schwächelt nicht nur, sie liegt am Boden. Das gesamte Ausmaß wird wohl erst in Zukunft sichtbar. Es zeigt sich zunehmend, dass auch westliche Impfstoffe die Pandemie nicht beenden können. Selbst die öffentlich-rechtlichen berichten mittlerweile kritisch und haben damit aufgehört, ungeimpfte Menschen für das Impfdisaster verantwortlich zu machen. Aber das ist ein anderes Thema …
geschrieben von Moai
Das sollten Sie aber faktengestützt erklären, wo "unsere Wirtschaft" am Boden liegt. Bei uns herrschen teilweise Lieferengpässe vor, weil die internationalen Lieferketten nicht zuverlässig arbeiten - ausserdem haben wir einen eklatanten Bedarf an Fachkräften, was zB. im Bereich Handwerk und Bau zu grossen Engpässen führt.
Ausserdem der Dienstleistungssektor - überall Personalmangel.
Welche Bereiche liegen nach Ihrer Meinung "am Boden"?

Bei uns sind mittlerweile ca 80% der Menschen geimpft (ca 60% sogar geboostert).Man hat eingesehen,dass man die nicht einsichtigen Impfverweigerer nicht umstimmen kann und dies auch nicht, obwohl der sog. "Tot-Impfstoff", den die sich immer wünschten, seit Wochen verfügbar ist.
Dass die Impfstoffe die Pandemie nicht beenden können ,war von Anfang an klar, da die Impfung mit einem ca 80%igen Wirkungsgrad sich im Laufe der Zeit weiter abschwächt.
Ich mache diese Impfverweigerer nach wie vor verantwortlich, z.B. für deren eigenes Schicksal, wenn sie dann besonders schwer erkranken oder gar sterben sollten und in diesem Zusammenhang auch noch andere anstecken, bzw. die Krankenhäuser überlasten. Das sind für mich völlig unsolidarische Leute, die mein Mitleid zumindest nicht verdienen - für eigene Entscheidungen sollen die auch selbst einstehen. Olga

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