Internationale Politik Es ist Krieg in Europa
Zur Abwechslung mal was zum Thema, wer Lust und Zeit hat, sollte sich diesen Beitrag antun. Der Verfasser ist der ehem. Moskau-Korrespondent Dietmar Schumann, der Artikel erschien in der Berliner Zeitung vor drei Tagen und die bpb hat ihn in ihr Deutschlandarchiv übernommen.
"Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte"
Am Ende des sehr ausführlichen Kommentars ist zu lesen: (...) Im Frühjahr 2015 wurde im ZDF die Idee geboren, eine Dokumentation zu produzieren über Putins aggressive Außenpolitik und die Folgen für Deutschland und Europa. „Putins Kampf um Europa“ wurde als Titel gewählt. Sein Aufstieg vom Geheimdienstler zum autoritär regierenden Präsidenten sollte skizziert werden. Seine Versuche, die EU zu spalten. Seine aktive Unterstützung für rechtsextreme Parteien in ganz Europa. Sein ausgeklügeltes Propagandasystem zur Verbreitung von Desinformationen und Lügen. Nicht zuletzt seine erfolgreiche Strategie, Europa, vor allem Deutschland, von Rohstofflieferungen aus Russland abhängig zu machen, auch erpressbar, sowie damit die Kassen des Kreml zu füllen.
Vier Redakteure schwärmten aus, um Experten in aller Welt zu befragen: John Kornblum, Madeleine Albright, Orlando Figes, Timothy Garton Ash, Gernot Erler, Matthias Platzeck und viele andere mehr. Ich übernahm den russischen Part, fuhr nach Moskau und traf mich mit einstigen Weggefährten und Beratern Putins. Auch mutige Oppositionelle gingen vor unsere Kamera, die schon damals fürchten mussten, für offene Kritik am Präsidenten verhaftet und ins Gefängnis geworfen zu werden.
Zum Beispiel Wladimir Ryschkow. Er sagte uns vor sieben Jahren: „Auch wenn sich der Westen zurückhaltender verhalten hätte, die Nato nicht nach Osten erweitert hätte, wäre es trotzdem zu einem Bruch mit der Politik Putins gekommen. Denn Russland und die EU haben sich in völlig unterschiedliche Richtungen entwickelt. Die EU hält an den Prinzipien der Menschenrechte und Demokratie fest. Russland aber ist abgeglitten auf einen Weg des Autoritarismus, der persönlichen Macht eines einzelnen Menschen und der Verfolgung der Opposition.“
Ignorierte Warnungen
Für Ryschkow war damals klar, Putin strebt nach einer Neuaufteilung der Einflusssphären in Europa. Putin denke in den Kategorien des 19. Jahrhunderts, sagte Ryschkow. Am liebsten wäre ihm ein neuer Wiener Kongress, wie es ihn 1815 gab, auf dem sich die Großmächte darüber einigten, wie sie Europa unter sich aufteilen können. Darauf müssten wir uns in Westeuropa einstellen. Wenn es diesen neuen Wiener Kongress nicht gäbe, werde sich Putin die Gebiete holen, die er für sich beansprucht. Mit seiner Armee. Ryschkow verwies auf die immer gleichen Muster: In Transnistrien (Republik Moldau), in Abchasien und Südossetien (Georgien) sowie auf der Krim und im Donbas (Ukraine). Erst werden Unruhen geschürt, dann „kleine grüne Männchen“ geschickt, danach russische Pässe ausgeteilt. Am Ende rücken russische Streitkräfte ein, um die „neuen Russen“ vor einem „Genozid“ zu beschützen. So, wie es jetzt wieder in der Ukraine passiert.
Diese Warnungen des russischen Oppositionspolitikers Wladimir Ryschkow wurden im ZDF 2015 nicht gesendet. Die Dokumentation „Putins Kampf um Europa“, eine eindringliche Warnung vor seinen gefährlichen Ambitionen, war im Herbst 2015 in großen Teilen fertiggestellt worden. Doch sie kam nicht auf den Bildschirm. Nach dem Einmarsch der russischen Armee in Syrien waren die Verantwortlichen im ZDF der Meinung, eine Sendung über Putins Pläne für Europa sei nicht aktuell. Wie sehr sie sich irrten. Sie hätte aktueller nicht sein können.
Diese blockweise Zitiererei ist nervig; vor allen Dingen, wenn dabei noch mit Schmutz geworfen wird.ist aber teilweise dringend notwendig @ingo, da einige User ihre Beiträge nach
Erscheinen ändern.
Xalli
von ihm zu erwarten ist.
Jörg Schönenborn im Gespräch mit Wladimir Putin Russlands Präsident Wladimir Putin stellt sich vor seinem Deutschland-Besuch anlässlich der Hannover-Messe im ARD-Interview den Fragen von WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn. Themen sind unter anderem die Razzien bei deutschen Stiftungen in Russland und Russlands Rolle bei der Zypern-Krise.
Das geht doch wohl nur 30 Minuten nach Erstellung und wenn es schon eine Antwort gibt nicht mehr.
Wenn ich falsch informiert bin, bitte ich um Richtigstellung.
lupus
Das geht doch wohl nur 30 Minuten nach Erstellung und wenn es schon eine Antwort gibt nicht mehr. Wenn ich falsch informiert bin, bitte ich um Richtigstellung.So ist es lupus und diese 30 Minuten sollte man abwarten können, wenn man auf einen Beitrag antworten möchte. Ist bereits geantwortet worden, ist eine Korrektur durch den Beitragsersteller nicht mehr möglich.
lupus
während ich die Antwort schrieb.
Wenn ein Beitrag Bezug auf einen anderen User nimmt, wird auch selten jemand darauf antworten.
Xalli
@Xalli: Als ich das geschrieben habe, war das nicht der Grund.
schon 2013 @Michiko, war schon recht deutlich erkennbar wie Putin denkt und was von ihm zu erwarten ist.Ich habe mir das Video angeschaut @Xalli, Putin sprach über die Finanzierung der ausländischen Stiftungen, die ihm nicht passt. Für mich vermittelte er aber nicht den Eindruck, dass er falsch oder unsachlich antwortete. Es ist seine Sichtweise, die mit dem mehrfach wiederholten: "Ordnung muss sein" natürlich viel aussagt. Schoenenborn etwas blass, wenn er denn Gelegenheit hatte, auch zu sprechen. Putin beherrschte die Szene, auch wenn seine Körpersprache Unsicherheit erkennen ließ. Muss ich noch als alter "Personaler" hinzufügen.
Jörg Schönenborn im Gespräch mit Wladimir Putin Russlands Präsident Wladimir Putin stellt sich vor seinem Deutschland-Besuch anlässlich der Hannover-Messe im ARD-Interview den Fragen von WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn. Themen sind unter anderem die Razzien bei deutschen Stiftungen in Russland und Russlands Rolle bei der Zypern-Krise.
- Video habe ich rausgenommen -
Und dann darf man was von Tontauben-Schiessen lesen (ach wie witzig, wenn jemand aus seinem noch ungefährdeten Lehnsessel Kostproben seines Humors abzugeben bereit ist).Gründlich missverstanden, Miss.
geschrieben von olga64
Für Putin ist es ein Tontaubenschießen, mehr nicht.
Für alle anderen gar kein Spaß.
Holen wir mal etwas aus, aus der Bibel.
Dort heißt es ja bekanntlich: Liebe Deine(n) Nächsten ...
Auch das wird oft (meistens?) falsch verstanden.
Den Nächsten zu lieben - dazu gehört vor allem, ihn zu verstehen, ihn ggf mit allen Macken zu erkennen. Und vor allen Dingen sich darum zu bemühen, die Gründe wirklich zu verstehen, zu erkennen und die Eigenschaft zu akzeptieren, ihn nicht nach meinem Gusto umzufunktionieren.
Das heißt nicht, diese Eigenschaften auch gut zu finden. Gerade wenn sie abstoßend wirken, sollte Mensch diese Macken kennen.
Und versuchen, sie dem Nächsten aus dem Weg zu räumen - und sich selber danach zu richten.
In der Großen Politik nennt sich das Diplomatie, und nicht Sonomanie.
Da ist von westlicher Seite mMn was verbeutelt worden. Mit eigenen Sorgen beschäftigt, keine Zeit für die Sorgen anderer. War ja Wahlkampf in einer rauhen Periode.
Und da 'mussten' halt NATO Manöver auch noch stattfinden. Weil ja 'der Russe' per se der BöseBube ist. Ja Himmel, er hätte uns ja überhaupt keine Energie/Gas zu liefern brauchen, aber er tat es. Um andere dafür zu überfallen?
Ich finde den Überfall auch nicht gut, und wie Putin reagiert auch nicht.
Aber das hat nichts damit zu tun, dass ich ihn verstehe, seine Gründe erkenne/erahne.
Signale waren vorhanden, auch wenn sie uns nicht passten, in unserem Westen nicht passten.
Es wäre eigentlich Aufgabe unserer gewählten Vertreter gewesen, diese Signale zu erkennen.
Von angeblich geschulten Vertretern (besonders Außenminister), die sich auch mit den Machenschaften der etablierten Mafia auskennen sollten.
Das ist eine ganz andere, irrationale Welt. Oh ja, die gibt es, und es hat keinen Sinn, schaudernd davor die Augen zu schliessen. Auch der beste Wunsch dagegen hilft nichts. Es wäre allerdings bühnenreif gewesen, mit solch MafiaStrukturen sinnvoll umzugehen.
Ich glaube, das wurde sträflich leichtfertig ignoriert, und es wurde geglaubt, dass es solche Strukturen gar nicht gibt, nicht geben darf.
Und die Menschen der Ukraine müssen es jetzt ausbaden.
Während 'der Westen' sich nach Ausreden suchend 'vornehm' mit allen möglichen Winkeltricks heraushält, (noch) versucht sich rauszuhalten. Mit Dicker Lippe Unruhe stiften, demonstrieren; aber wenns ernst wird, den Schwanz einkneifen. Und auch das müssen die Mensch in der Ukraine bitter ausbaden.
Ich schreibe hier extra groß nochmal, ich finde das Vorgehen Putins auch nicht gut,
aber ich hätte nach seinem Grund gefragt, bevor er die Große Keule wirklich rausholte.
Jetzt kann er sie allerdings nicht mehr einfach so wieder im Schrank verstecken. Denn da ist nichts weiter als eine Wand.
Eines der Großen Versagen der Diplomatie unserer frei gewählten Vertreter.
Hab ich da vlt mit Schuld an dem Krieg jetzt?
Ist unsere hochgepriesene Demokratie, nach der getan wird, was die Mehrheit wünscht/wählt, doch nicht so das einzig Richtige? Esst Shit, 26 Zillionen Fliegen können sich nicht irren. Ob es allerdings das beste ist, was sie machen? Vielleicht irren sie ja doch? Von mr aus gesehen eindeutig 'ja'. Aber ich denke, wenn denen Honig präsentiert würde, nähmen sie den doch lieber.
Der UkraineÜberfall hätte vermieden werden können.
Und wir alle hätten eine schöne, bezahlbare Zukuft. Auch Putin und 'der Russe'.
........ja digi, da fällt mir nur noch der etwas abgewandelte Spruch ein:
"Die einen schreiben wie sie denken-andere denken wie sie schreiben-und manche schreiben wie andere denken"
sammy