Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Der-Waldler vom 17.03.2022, 11:26:24

Ich muß DW Recht geben, ich weiß nicht ob die Solidarität noch vorhanden ist wenn es an das persönliche geht, ich bin sofort mit einverstanden, könnte auch auf einen Teil von meiner Rente verzichten,"Solidaritäts-Steuer" die Pandemie ist noch nicht vorbei und bezahlt, die Energiepreise zehren an den Bürger, die Inflation ist hoch dh. alles wird teuerer.

Leider muß man immer die ganze Situation von der Seite des finanziellen Zusammenbruchs von einem Teil der Gesellschaft sehen, wo der Mittelstand in Arbeit ist und es garantiert zu Massenentlassungen kommen wird.

Die Schuld und Vorwürfe werden sich massiv auf die DE  Regierungen projektieren, wegen der Abhängigkeit von Russischen Öl und Gas, die vermeidbar gewesen wären.

Interessant gestern abend die Aussagen von Joschka Fischer "Heute Journal" Link unten..
Ich möchte mir diese bevorstehenden Verwerfungen nicht vorstellen, obschon es kein Vergleich gibt zwischen dem Leid der Ukraine und dem Verlust eines Teiles unseres Wohlstandes.

Doch wir wären einverstanden, die Welt würde nicht untergehen.  Phil.

QUELLE FOCUS

ZITAT FISCHER
Im ZDF-"heute journal" am Mittwochabend kritisiert der ehemalige Außenminister Joschka Fischer die Energieabhängigkeit Deutschlands von Russland scharf.
Im Gespräch mit  Marietta Slomka sagte er: „Das habe ich, ehrlich gesagt, nie verstanden, dass man sich sehenden Auges in diese Abhängigkeit begeben hat und dafür jetzt einen entsprechend hohen Preis zu zahlen hat. […] Wo Menschen handeln, werden Fehler gemacht. Aber das ist schon ein sehr, sehr großer strategischer Fehler gewesen.“
 

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2022, 11:42:38

Eben @Enya, eben! Die Nervenkostüme der Bürger im Land sind ohnehin ziemlich strapaziert durch 2 Jahre Corona-Pandemie und der dadurch bedingten Einschnitte in ihrem Lebensalltag.

Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 17.03.2022, 11:44:10

Klar sind wir dekadent.

(...)Niedergang einer Kultur oder Gesellschaft, ausgehend von einem Höhepunkt. Hat eine Gesellschaft diesen Höhepunkt erreicht, setzt damit nicht nur eine Sättigung, sondern eine Übersättigung ein. Bestehende Bedürfnisse können jederzeit befriedigt werden(...)

 

entnommen aus : https://www.helpster.de/was-heisst-dekadenz-eine-verstaendliche-erklaerung_112799

Anzeige

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 17.03.2022, 11:44:10

Auch deine  benannten Punkte sind korrekt!

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2022, 11:42:38
Ich bin dafür, habe aber große Sorge, dass die Unzufriedenheit des Volkes, die zwangsläufig entstehen MUSS, zu einer innenpolitischen Katastrophe führen könnte. Dennoch: Ich bin dafür.
Das muss sehr gründlich überlegt werden.
Sich blindwütig und guten Willen demonstrierend in so eine Lage zu manövrieren hilft
- wenn's richtig blöd läuft - gar niemandem.
Nicht der Ukraine und Deutschland auch nicht.
Höchstens Putin, der sich ins Fäustchen lacht, dass er noch ein Land destabilisiert hat.
Noch dazu ein wirtschaftlich starkes.
geschrieben von Enya

Enya, ich kann Deine Bedenken sehr gut verstehen. Aber siehst Du eine andere Möglichkeit DIESSEITS eines militärischen Eingreifens? Letzteres wäre das Ende der uns bekannten Zivilisation. Gesprächsangebote, Verhandlungen sind bisher immer an Putin und Lawrow gescheitert, und ich befürchte, sie werden weiter scheitern. Die Ukraine wird nicht kapitulieren. Also wird auf beiden Seiten weiter gekämpft und das seitens Putins immer brutaler.

Welche Möglichkeiten haben "wir" noch? Glaube mir, jede Möglichkeit wäre mir lieber als aktiver Kriegseinsatz und wirtschaftliche Verschärfung der Sanktionen. Siehst Du eine andere? Eine realistische?

Ich sehe keine... Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, wenn China Druck ausübte. Aber das sehe ich nicht...

LG

DW
Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 17.03.2022, 11:52:36
Ich bin dafür, habe aber große Sorge, dass die Unzufriedenheit des Volkes, die zwangsläufig entstehen MUSS, zu einer innenpolitischen Katastrophe führen könnte. Dennoch: Ich bin dafür.
Das muss sehr gründlich überlegt werden.
Sich blindwütig und guten Willen demonstrierend in so eine Lage zu manövrieren hilft
- wenn's richtig blöd läuft - gar niemandem.
Nicht der Ukraine und Deutschland auch nicht.
Höchstens Putin, der sich ins Fäustchen lacht, dass er noch ein Land destabilisiert hat.
Noch dazu ein wirtschaftlich starkes.
geschrieben von Enya

Enya, ich kann Deine Bedenken sehr gut verstehen. Aber siehst Du eine andere Möglichkeit DIESSEITS eines militärischen Eingreifens? Letzteres wäre das Ende der uns bekannten Zivilisation. Gesprächsangebote, Verhandlungen sind bisher immer an Putin und Lawrow gescheitert, und ich befürchte, sie werden weiter scheitern. Die Ukraine wird nicht kapitulieren. Also wird auf beiden Seiten weiter gekämpft und das seitens Putins immer brutaler.

Welche Möglichkeiten haben "wir" noch? Glaube mir, jede Möglichkeit wäre mir lieber als aktiver Kriegseinsatz und wirtschaftliche Verschärfung der Sanktionen. Siehst Du eine andere? Eine realistische?

Ich sehe keine... Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, wenn China Druck ausübte. Aber das sehe ich nicht...

LG

DW
Nein, sehe ich nicht. Das habe ich ja bereits geschrieben.

Aber ein "vielleicht" bei der Frage "was könnte sich als wirksam erweisen?" ist mir zu wenig.
Wenn wir nur damit spekulieren, dass Putin damit gestoppt werden könnte, wenn wir den eigenen Niedergang herbeiführen, dann sehe ich den Sinn nicht.
Das wäre in meinen Augen eine Aktion der Verzweiflung. Und nicht eine, die gut durchdacht ist.
 

Anzeige

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2022, 12:00:31
Nein, sehe ich nicht. Das habe ich ja bereits geschrieben.

Aber ein "vielleicht" bei der Frage "was könnte sich als wirksam erweisen?" ist mir zu wenig.
Wenn wir nur damit spekulieren, dass Putin damit gestoppt werden könnte, wenn wir den eigenen Niedergang herbeiführen, dann sehe ich den Sinn nicht.
Das wäre in meinen Augen eine Aktion der Verzweiflung. Und nicht eine, die gut durchdacht ist.
 
geschrieben von Enya

Es mag Dich wundern, ich sehe vieles ähnlich.

Ich stimme dem Boykott NUR deshalb zu, weil ich es als letzte Möglichkeit sehe, den Krieg zu beenden oder das Ende zu beschleunigen, OHNE dass es zu einer militärischen Konfrontation kommt.

Wenn ich gestern richtig gehört habe, hat Stoltenberg ein militärisches Eingreifen "zum jetzigen Zeitpunkt" ausgeschlossen. Das bisherige "Keine direkte Konfrontation" scheint an Absolutheit verloren zu haben. Ich befürchte, wenn DAS passiert, würde es noch viel viel mehr Schaden anrichten als die Folgen eines Öl-Gas-Boykotts.

Aber wissen können wir nichts. Weder ich kann meine Meinung "beweisen" (wie sollte das auch möglich sein?), noch irgendjemand hier im Forum die seine oder ihre.

Schönen Gruß

DW
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Der-Waldler vom 17.03.2022, 11:52:36
 Gesprächsangebote, Verhandlungen sind bisher immer an Putin und Lawrow gescheitert, und ich befürchte, sie werden weiter scheitern. Die Ukraine wird nicht kapitulieren. Also wird auf beiden Seiten weiter gekämpft

LG

DW
Eine schnelle Lösung kann es nicht geben
Die Ukraine IST Grenzland, bildet im Grunde die MAUER.
Diese Mauer wurde nicht von DE geschaffen.
Hilfreich dazu das Video aus dem Parallelthread: Der Ukraine-Konflikt - die Geschichte dahinter.

Ich vergleiche die Situation mit der Lage der Niederlanden 1940.
Die Niederlanden wären gerne neutral geblieben, wurden dann durch DE überrollt.
Beim Luftangriff auf Rotterdam wurden 1.728 Zivilpersonen getötet. Dieses Ereignis wird, neben der Androhung eines weiteren Angriffs auf das ebenfalls zäh verteidigte Utrecht und der nahezu hoffnungslosen militärischen Gesamtlage, als entscheidend für den Entschluss zur Gesamtkapitulation der niederländischen Streitkräfte im Mutterland gesehen. Sie wurde am 14. Mai um 20:30 Uhr per Rundfunk verkündet.

Eine solche Entscheidung ist letztlich eine Abwägung: Weichen Preis will man für die Freiheit zahlen?
Welche Aussichten auf erfolgreichen Widerstand und Hilfe gibt es?
Wie sicher und stabil sind bestehende Abkommen?
Um solche Entwicklungen auch nur einigermaßen verstehen zu können, braucht man fundierte Kenntnisse über die politische und militärische Lage.

Ich gestehe: Meine Kenntnisse heute sind unzureichend.
Ich fand die Anmerkung von Lafontaine bemerkenswert, dass es an der Zeit ist Russland als Teil von Europa zu betrachten. Auch das wird Bemühungen über Generationen brauchen ...

Mareike
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 17.03.2022, 11:25:26
....................
Da sind wirklich sehr viele gute Gedanken von Lanfotaine dabei:
  1. Russland wird Putin überleben.
  2. Wir sollten die Zusammenarbeit auf Kultur-, Städte- und Privat-Ebene nicht aufgeben!
  3. Kein russischer Bauer würde mit einem ukrainischen Bauer Krieg führen wollen.
  4. Verteidigungskrieg sei der einzige legitime, alle anderen lehne er ab.
  5. u. v. m.
Karl
geschrieben von karl

Hallo Karl,

die Punkte die du aufführst sind wohl Konsens bei den meisten hier Diskutierenden und wurden alle bereits angesprochen. Vielleich mit kleinen Ausnahmen bei Punkt 2

Welche Lösungen bietet aber Lafontaine an, wenn er zum Beispiel davon spricht, dass keine Atomwaffen nahe der Grenze einer Nuklearmacht stationiert werden dürfen?

In Kalingrad hat Putin Atomwaffen. Er bildet von dort aus mit St. Petersburg und Belarus eine Zange um die baltischen Staaten. Ich hatte das erwähnt als vollkommen falsch von eine Zange Europas um Russland gesprochen wurde.

Es wurde zwar auch im ST schon erwähnt, doch das Europa sich nicht von den Atomgroßmächten Russland, China und USA in Konflikte hineinziehen lassen sollten, ist eine gute Aussage.

Ist aber sein Vorschlag zur Verteidigung einen Frankreich-Deutschland-Bund mit den Bestrebungen der EU vereinbar? Lafontaine argumentiert mit dem Hinweis, dass die Bevölkerung und die Wirtschaftsmacht beider Staaten größer als die von Russland ist? Wo und wie er die anderen EU Staaten sieht verrät er nicht.

Man kann über diese Vision sicherlich diskutieren, im Augenblick finde ich sie vom Zeitpunkt her zumindest sonderbar. Wollen Deutschland + Frankreich tatsächlich militärisch mit Amerika, China und Russland gleichziehen?

Ciao
Hobbyradler
 
RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 17.03.2022, 12:18:38

Lass mal eine russische Rakete bspw. in Polen einschlagen!


Anzeige