Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
als Antwort auf olga64 vom 15.03.2022, 19:14:50
Mit Verlaub, Michiko,da kamen schon bessere Argumente aus Ihrer Tastatur. Sie sind ja auch eine kluge Frau.
Will man jetzt auch den Krieg auf einen Erdteil begrenzen und damit eine entsprechende Wichtigkeit geben, wie auch den betroffenen Menschen?
In Syrien ist übrigens auch ein Natoland an diesem jahrelangen Krieg involviert (die Türkei).
ABer ich erlebe es seit Jahren,dass dieser Krieg in Syrien mit seinen vielen Toten, Geflüchteten, seinem zerstörten Land und einem Schlächter,d er sein eigenes Volk verfolgt und tötet und sich dabei vom Freund Putin unterstützen lässt, in unseren Komfortzonen nur Wenige interessiert.
Dabei liefert er die Blaupause für das, was uns jetzt in Bild und Ton aus der Ukraine so erschreckt. Olga
Danke für die Blumen!  Mir ist natürlich nicht entgangen, welcher Gedankengang von Ihnen hier verfolgt werden soll. Muss an meiner Tastatur liegen, die da nicht gefolgt ist.
Meine Komfortzone ist belastbar, täglich ein paar Kurierfahrten trotz hoher Benzinpreise für Flüchtlinge, Dinge zu transportieren von A nach B, das ist wenig genug, andere helfen den Flüchtlingen rund um die Uhr. Große Worte und Appelle gehen an mir vorbei.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 15.03.2022, 19:29:39

Meine Hochachtung, MIchiko - bitte bleiben Sie dran.
Vor 7 Jahren half ich noch bei den Flüchtlingsinitiativen in München und dem Ort, wo ich lebe. Deshalb ist meine Befürchtung so gross, dass diese mit Begeisterung begonnenen Aktivitäten genau so schnell wieder einschlafen, bzw. ins Gegenteil umschlagen.
Aber in unserem Ort (5.000Einwohner) haben sich mittlerweile einige hier gestrandete Flüchtlinge aus Eritrea und Syrien so gut integriert, dass die Kinder nicht mehr von fallenden Bomben nachts aufschrecken; die Eltern Jobs haben und alles sehr gut läuft.
Gerade mit syrischen Bekannten habe ich kürzlich über den Krieg "in Europa gesprochen" - denen sind die Grausamkeiten ja bekannt, wenn sie aus Syrien kommen - sie haben es im Gegensatz zu mir, zu uns Deutschen, ja miterlebt und werden es sicher nie mehr vergessen.
Da kommt dann die Gegenfrage: warum erstaunt euch das so, wenn Putin die Finger im dreckigen Spiel hat? Olga

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Rispe
als Antwort auf olga64 vom 15.03.2022, 19:35:39

Ja, Olga, der Unterschied in der Wahrnehmung ist eklatant, das fällt mir auch auf.
Es gibt jetzt eine weltweite Solidarität mit der Ukraine, überall sieht man die Farben Blau-Gelb, alle Kulturinstitutionen widmen ihre Veranstaltungen jetzt dem Frieden in der Ukraine, ich habe es selbst am Samstag im Ballett erlebt.

Wenn diese Solidarität vorher mal während des Syrien-Kriegs so einhellig dagewesen wäre, wenn alle Länder das so verurteilt hätten und die Flüchtlinge mit genau den gleichen weit offenen Armen empfangen hätten, wie es jetzt Gott sei Dank den Ukrainern passiert, dann wäre der Syrien-Krieg vielleicht schon zu Ende, wer weiß.
Vor allem hätten wir dann nicht die jahrelangen Probleme mit der Verteilung gehabt, dann brauchten sie vielleicht nicht so elend in Moria und anderen Lagern wie im Libanon etc. elend zu vegetieren.

Und natürlich hat das damit zu tun, dass Syrien viel weiter weg, also der Krieg uns nicht so nah auf die Pelle gerückt ist und uns nicht mitbedroht. Aber auch damit, dass es vorwiegend um muslimische Menschen geht.


Anzeige

oldsmobilefan
oldsmobilefan
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von oldsmobilefan

Vielen von russische Olgarichen werden jetzt die Luxusgüter beschlagnahmt, Yachten, Flugzeuge, Villa Sportklubs usw. Ihre Frauen müssen sie aber behalten.
Ob die super reichen in Amerika oder den Scheichs jetzt die Knie zittern das es ihnen auch so ergeht, wenn uSA wieder einen Krieg beginnt? Also den Gates, Zuckerberg und Bezos und Buffet und Musk? Ich hoffe das nicht, denn sie haben der Welt sehr viel positives erbracht.

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Michiko
Aktivisten: Russland rekrutiert tausende Syrer für Kampf in der Ukraine
Russland kann für seinen Krieg in der Ukraine nach Angaben von Aktivisten auf die Kampfbereitschaft Zehntausender Syrer zählen. "Mehr als 40.000 Syrer haben sich bisher registrieren lassen, um an der Seite Russlands in der Ukraine zu kämpfen", sagte Rami Abdel Rahman, Direktor der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. 22.000 dieser Bewerber seien bislang akzeptiert worden.
Der Kreml hatte vergangene Woche verkündet, dass freiwillige Kämpfer, auch aus Syrien, in den Reihen der russischen Armee willkommen seien. Nach Angaben der Beobachtungsstelle haben russische Offiziere seitdem in Abstimmung mit der syrischen Armee und verbündeten Milizen Rekrutierungsbüros in von den Regierungstruppen kontrollierten Gebieten Syriens eröffnet. Anders als in Syrien, das Soldaten im Monat umgerechnet zwischen 13 und 32 Euro bezahlt, winke den Freiwilligen in Russland ein Gehalt von 1000 Euro, berichtete die Beobachtungsstelle. Sie hätten zudem Anspruch auf Entschädigungszahlungen in Höhe von 7000 Euro im Fall von Verletzungen und 15.000 Euro im Todesfall.
Beobachtungsstelle: Russland rekrutiert in Syrien
 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Ich wünschte mir es wäre nicht so.
Aber vielleicht verstehen auch die Bürger wo gegen eine Aufrüstung sind, dass es solange es Putins gibt keinen anderen Weg gibt, schaut die Schutthaufen in Syrien und jetzt in der Ukraine.
Die Zeiten wo kleine Parteien mit Anti-Amerikanismus bzw. Friedenstauben den Frieden wahren wollten ist entgültig vorbei. Mein Respekt für SPD Scholz.
Ein Diktator ist zu allem fähig. Phil.


QUELLE FOCUS > kopiert vom USER pschroed

Berlin ist gegen konventionelle Raketenangriffe nicht geschützt

Erstens: Russland ist die größte Atommacht der Welt. Von den gut 13.000 Atomwaffen auf der Erde befinden sich 6.370 Nuklearsprengköpfe in russischen Beständen, wie das Nuclear-Notebook des Bulletin of Atomic Scientists meldet. In Europa sind ungefähr 150 amerikanische Kernwaffen des Typs U.S. B61 stationiert, 20 davon in Büchel in der Eifel.

Zweitens: Die nächstgelegene russische Raketenabschussanlage befindet sich in Kaliningrad, 530 Kilometer Luftlinie von Berlin entfernt. Die Flugzeit einer von dort abgeschossenen Mittelstreckenrakete beträgt viereinhalb Minuten.

Drittens: Die deutsche Hauptstadt ist derzeit gegen den Beschuss mit Atomraketen nur bedingt geschützt. Zur Raketenabwehr betreibt die Nato eine spezielle Radaranlage in Rumänien und eine Shooter-Einrichtung in Polen. Berlin wird von dort „mitverteidigt”.

Viertens: Eine solche Raketenabwehr könnte bei einer einzelnen Rakete gelingen, ein Raketenhagel würde die Systeme überfordern. Zur Erinnerung: Aus dem russischen Arsenal gelten 900 Atomsprengköpfe nach Nato-Erkenntnissen als unmittelbar einsatzfähig.

Fünftens: Schon gegen konventionelle Raketenangriffe ist Berlin nicht geschützt. Nur wenn man alle zwölf in Norddeutschland stationierten Patriot-Staffeln in der Hauptstadt zusammenzieht, könnte der Himmel über Berlin konventionell verteidigt werden. Die Trefferquote der Systeme ist nicht sehr hoch: Die US-Army gab nach den Erfahrungen im Golfkrieg 1991 zuerst eine Trefferquote von bis zu 80 Prozent an, sprach später jedoch nur noch von 40 bis 70 Prozent

Sechstens: In der Philosophie der militärischen Abschreckung würde der Erstschlag, noch bevor er sein Ziel erreicht hätte, einen zweiten Schlag auslösen. Diese Zweitschlagskapazität garantieren hierzulande Amerikaner und Bundeswehr; beide müssten sich trotz aller Zeitknappheit organisieren. Einen Abschuss-Automatismus gibt es nicht.

Fazit: Die Strategen haben allen Grund, sich Gedanken über die Wehrhaftigkeit Europas zu machen. Oder um es mit den Worten der Sicherheitsexpertin Dr. Jana Puglierin, Leiterin des Berliner Büros des European Council on Foreign Relations, zu sagen: „Was Putin versteht, ist eine Sprache der Stärke und nicht eine Sprache der Schwäche. Ich glaube, dass wir ihn mit Schwäche eher zur Aggression eingeladen haben.“


Anzeige

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von hobbyradler


Selenskyj spricht am Donnerstag vor dem Bundestag
An diesem Donnerstag wendet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache an die Abgeordneten des Bundestags. Melnyk forderte Bundeskanzler Olaf Scholz auf, anschließend eine Regierungserklärung abzugeben. Er solle sagen, wie Deutschland die Ukraine weiter unterstützen wolle. »Es wäre genau drei Wochen nach Kriegsbeginn an der Zeit, dass der deutsche Regierungschef sich wieder dazu äußert und ganz konkrete Hilfsmaßnahmen avisiert.«


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-krieg-ukrainischer-botschafter-erklaert-schroeders-vermittlungsversuch-fuer-gescheitert-a-285b1f9d-21e1-4918-b6be-febf6deff55f



Das geht mir nun von Selenskyj etwas zu weit, unsere Regierung zu Regierungserklärungen veranlassen zu wollen. Das Selenskyi im Bundestag spricht ist ok.

Unter Diplomatie verstehen ukrainische Botschafter und Regierung offensichtlich etwas anderes als im Westen.

Ciao
Hobbyradler
 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf pschroed vom 16.03.2022, 08:27:08

das muß ich erst mal verdauen, man hätte also ohne Vorankündigung erst mal seitens der USA vor dem Einmarsch der russischen Armee alle strategischen Atomwaffen Russlands vernichten müssen.
Ist die Ukraine also ohnehin verloren und damit mehrere Millionen Flüchtlinge vorprogrammiert? 


Sogenannte Friedenstruppen der Nato im jetzigen Zustand der U. mit robustem Mandat Kiew "besetzen", ähnliches haben glaub ich gestern die drei MP's von Polen, Tschechien und Slowenien vorgeschlagen?

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf hobbyradler vom 16.03.2022, 08:35:01

Selenskyj spricht am Donnerstag vor dem Bundestag
An diesem Donnerstag wendet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache an die Abgeordneten des Bundestags. Melnyk forderte Bundeskanzler Olaf Scholz auf, anschließend eine Regierungserklärung abzugeben. Er solle sagen, wie Deutschland die Ukraine weiter unterstützen wolle. »Es wäre genau drei Wochen nach Kriegsbeginn an der Zeit, dass der deutsche Regierungschef sich wieder dazu äußert und ganz konkrete Hilfsmaßnahmen avisiert.«


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-krieg-ukrainischer-botschafter-erklaert-schroeders-vermittlungsversuch-fuer-gescheitert-a-285b1f9d-21e1-4918-b6be-febf6deff55f


Das geht mir nun von Selenskyj etwas zu weit, unsere Regierung zu Regierungserklärungen veranlassen zu wollen. Das Selenskyi im Bundestag spricht ist ok.

Unter Diplomatie verstehen ukrainische Botschafter und Regierung offensichtlich etwas anderes als im Westen.

Ciao
Hobbyradler
 

Melnyks Verhalten geht nicht nur "zu weit", das ist unverschämt.

DW
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf JuergenS vom 16.03.2022, 08:56:30

Hallo Juergen,
Ich bin auch etwas verwundert wie die EU Politik RU so naiv vertraut hat, kommt dann noch China hinzu, sowie Nordkorea.

Es muß nach dieser schrecklichen Ukraine Erfahrung ein Umdenken geben, obschon dieses Geld anders besser angelegt gewesen wäre.

Ich wünschte mir auch daß Friedenstruppen in der Ukraine akzeptiert würden, ich glaube aber der Irre ist noch nicht fertig mit seinem Töten und der Zerstörung. Phil.


Anzeige