Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Bodoso
Bodoso
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bodoso
als Antwort auf BerndHeinrich vom 07.03.2022, 10:14:49
Lieber @Bodoso,
ich würde gern besser verstehen, was Du meinst. Bitte mach doch mal ein reales Beispiel, für eine Ausdrucksweise, die Abgerüstet werden sollte, und wie die dann abgerüstet zu hören/lesen wäre.
Das ist wirklich eine informative Frage und nicht provokativ gemeint.

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Auf die schnelle fällt mir dazu der smarte ukrainische Botschafter ein, dem gestern mal wieder eine öffentliche weitreichende Plattform gegeben wurde und der wieder nichts besseres zu tun bzw zu fordern hatte das die Nato den Luftraum über der Ukraine frei halten müsse. Was nichts anderes bedeutet das sie sich operativ in diesem Krieg einmischt .
Und jetzt will ich auch mal provokativ werden. Diese Forderung hört sich eher an nach : Wenn die Ukraine brennt dann soll auch Europa brennen. Denn nichts anderes wäre die Folge, würde seinen Forderungen nachgegeben werden. Und das wirklich schlimme ist, dieser Mann weiß das ganz genau.
Fialka
Fialka
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf BerndHeinrich vom 07.03.2022, 07:52:43
Es sind nicht nur historische erinnerungen an den ersten russischen Staat der Geschichte.
Lieber @carlos1,
@Fialka hatte die gleiche Frage und ich schließe mich da gern an. Die Russische Geschichte ist nicht gerade "unbewegt". Nach meinen wenigen Informationen, zur Russischen Geschichte, wurde gern vom Reich von Iwann III, der Große, als erstem "zentralisierten russischen Staates" geschrieben.
Ich vermute aber, dass Du das nicht meinst.

signatur_frieden.png
Verzeiht mir bitte, dass ich jetzt popelig werde. Die Wurzel des Übels liegt im sprachlichen. Die Kiewer Rus' kann man durchaus als Ausgangspunkt der erst später entstandenen drei ostslawischen Reiche/Staaten erachten. Ja, es war sehr bewegt. Gar so bewandert bin ich darin selber nicht. Aber ich benutzte früher für lexikalische Artikel auch sowjetisch-russische Nachschlagewerke. Ich traute meinen Augen nicht, dass selbst darin klipp und klar geschrieben wurde, wie das kleine Moskau nach und nach alle damalige Fürstentümer, die heute zu Russland gehören mit militärischer Macht unter seine Gewalt brachte. Das waren alles natürlich Kulturzentren. Nur Moskau hatte damals bezüglich Kultur nichts zu bieten.

Von Russland war zu dieser Zeit keine Rede, nur vom Moskowiter Reich.

Nun zurück zum Sprachlichen. Russland nennt sich selber Rosija. So wird es auch in vielen slawischen Sprachen gehandhabt. Nur im Deutschen, Englischen und weiss wo auch immer spricht man von Russia, Russland. Darauf beruht leider der Wirrwarr mit der Terminologie. Rosija hat mit Rus' im engeren Sinne nichts zu tun. (der Buchstabe s' wird weich ausgesprochen, inetwa so wie Schnittlauch, Schmiere, nur noch etwas weicher)

Aber ich verstehe, dass das für Außenstehende wirklich kompliziert ist.
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Bodoso vom 07.03.2022, 13:43:10

Ist es eigentlich vernünftig, wenn in Kriegszeiten hochrangige Politiker, wie z B unsere Außenministerin, ausgiebig in Talkshows ihre Strategien kundtun?


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JuergenS
JuergenS
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS

Nachdem ich nun endlich einsehen mußte, dass Putin nichts ist als ein ganz gewöhnlicher Diktator, ein Tyrann, ist auch ein Tyrannenmord zulässig, wie bei Hitler das auch versucht wurde, zuletzt durch den Grafen Stauffenberg, der heute posthum verehrt wird.
Das know how dazu ist aber nicht vorhanden, denn jeder Tyrann ist umgeben von vielen Speichelleckern.
Und sogar letztere haben Angst, was ja die Aura jedes Diktators ist.

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Mareike vom 07.03.2022, 14:17:11

nein, das ist dumm und spielt nur in die Hände des Diktators.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Wenn das stimmen sollte, das wäre krass.
Angeblicher Geheimdienst-Leak.  Phil.



QUELLE FOCUS
Dieser Beitrag wurde von pschroed kopiert und unverändert hier gepostet


Christo Grozev

@christogrozev
Last night, an alleged FSB whistle-blower letter was published that damned Russia's military performance in Ukraine and predicted a disaster for the RU in the next weeks and months. I wasn't sure if it was authentic - as Ukraine had previously leaked fake FSB letters as psy-ops.
Tweet übersetzen
8:48 nachm. · 5. März 2022·

Das Dokument ist deswegen so brisant, weil darin ein schonungsloses Bild vom mutmaßlich doch planlosen Einmarsch Russlands in die Ukraine gezeichnet wird - und teils verheerende Folge prophezeit werden.
Das steht in dem angeblichen FSB-Papier
So hätten die Mitarbeiter im FSB lange für vermeintlich hypothetische Planspiele Analysen geliefert, die die Politik hören wollte: „Aber dann stellt sich heraus, dass die Hypothese Realität geworden ist, und die Analyse, die wir dazu durchgeführt haben, ist totaler Müll“, heißt es in dem Bericht. Wenig später schreibt der FSB-Agent: „Wir sitzen bis zum Hals in der Scheiße.“
Weiter heißt es (in Auszügen):

  • „Der Blitzkrieg ist fehlgeschlagen. Mit vernünftigen Informationen vorab hätten wir zumindest darauf hingewiesen, dass der Ursprungsplan strittig ist, dass man vieles überarbeiten muss, sehr vieles.“
  • Die Ukrainer und die ukrainische Armee seien extrem motiviert und hätten gute Waffen und Kommandeure. Der Analyst schreibt: „Wir werden einen Präzedenzfall für menschliche Katastrophen in der Welt schaffen. Jetzt sind sogar diejenigen, die uns loyal gegenüber waren, gegen uns.“
  • Russland könne aus zwei Gründen keine Generalmobilmachung ausrufen: Erstens „zerreiße“ diese das Land politisch, wirtschaftlich und sozial und zweitens sei die Logistik „schon heute überlastet.“
  • Man habe den Überblick über die Verluste auf russischer Seite verloren. „Tote gibt es garantiert im Tausendebereich. Vielleicht 10.000, vielleicht 5000, vielleicht nur 2000. Aber es ist wohl eher in Richtung 10.000.“
  • Eine Belagerung könnten ukrainische Städte „jahrelang“ aushalten, weil Hilfslieferungen aus Europa kommen.
  • Für die Dauer des Konflikts sei die Deadline im Juni. „Weil es im Juni keine Wirtschaft mehr in Russland geben wird – es wird nichts mehr übrig sein.“ Und: Im Sommer sei eine globale Hungersnot „unausweichlich“.
  • Jetzt müsse man abwarten, bis „irgendein beschissener Berater die da oben überzeugt“, Europa vor die Wahl zu stellen: Entweder Krieg oder die Sanktionen lockern.
  • Ein lokaler Atomschlag sei vorstellbar – militärisch zwar nicht sinnvoll, aber um „die Anderen einzuschüchtern.“
Der Analyst prophezeit: In der kommenden Woche werde in Russland eine der Seiten kollabieren: Kriegsbefürworter oder Kriegsgegner. Die gegenwärtigen Spannungen seien länger nicht durchzuhalten.

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Fialka
Fialka
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Fialka
als Antwort auf Karl vom 07.03.2022, 10:57:14
Ist es nicht so, dass dort sehr viele (ca 40%) russischstämmige Menschen leben?

Zur Vertiefung:
https://www.bpb.de/265383/analyse-die-identitaet-der-russischsprachigen-staatsbuerger-der-ukraine/

Mareike
Das weiß ich sehr wohl @mareike, aber auch diese Ukrainer flüchten vor dem russischen Angriff. Es ist zynisch, nun einen Korridor zum Aggressor zu öffnen. Putin will damit nur sein Narrativ zur Stützung seiner Völkerrechtsverletzung stärken. 

Karl
geschrieben von karl
Zustimme. Es ist zynisch, dass Putin von der Ukraine verlangt, dass sie keine Atomwaffen herstellt. Dabei hat die Ukraine alle bei ihr gelagerten Nuklearwaffen Russland überbracht gegen schriftliche Zusage, dass ihre territorialen Grenzen und ihre Souveränität gewahrt wird.

Putin versteht es, alles in sein Gegenteil umzudrehen, komplett alles. Ich empfinde das als Gehirnwäsche. Da weisst du nicht mehr, wo oben und unten, rechts und links und wirst manipulierbar. In meinem großen persönlichen Umfeld habe ich einen Kindheitsfreund, bei dem Schizophrenie diagnostiziert wurde. Er besuchte mich häufig bis es dazu kam, dass ich an meinem "Ich" zu zweifeln begann. Immer alles trotz berechtigter rationaler Einschätzung der Lage in sein Gegenteil zu wenden, destabilisiert. Genau daran scheint Putin zu liegen, den Westen zu destabilisieren, zu manipulieren. Und das zu einem unvorstellbar hohen Preis.
RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 07.03.2022, 12:37:41

Zielführend? Es ist nicht zielführend, dass wir hier überhaupt etwas schreiben, auch nicht, wenn wir Putin nennen, was er ist, ein Mörder und ein Verbrecher und ja, hörte es gerade wieder, ein Wahnsinniger. 

​​​​​​Wir schreiben hier unsere Meinungen und im Fall Putin auch Wut, Angst und Frust ob der Hilflosigkeit des Westens und der eigenen und dem Leid der Menschen in der Ukraine. 

Es wäre gut, wenn hier nicht auch noch jeder seine eigenen Verhaltungsregeln einführen wollte, denn dazu haben wir einen Admin und wenn der etwas unpassend finden würde, bin sicher er wäre eingeschritten. 

Rosenbusch 

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Tina1
als Antwort auf carlos1 vom 06.03.2022, 21:13:27
"Dass die Öffnung der Ukraine nur in Abstimmung mit Putin funktionieren hätte können wird vielen klar gewesen sein. Natürlich war und ist die politische Konstellation für Selenskij der Ritt auf der Rasierklinge." Anderl

Das musste jedem Politiker in der Ukraine klar sein. Es sind nicht nur historische erinnerungen an den ersten russischen Staat der Geschichte. Die Russen haben deutlich gemacht, dass die Entfernung der Ukraine von Moskau zu gering ist, als dass sie bereit gewesen wären dort eventuell  Mittelstreckenraketen (bestückt mit Atomsprengköpfen) mit Zielrichtung Hauptstadt Moskau zu dulden. Sie protestieren auch vehement gegen US-Raketenabwehrsysteme in Rumänien.

Die Politik, auch im Westen, muss solche Empfindlichkeiten registrieren und beachten.

Im Oktober 1962 stand die Welt kurz vor dem Ausbruch eines Nuklearkrieges, weil die Sowjetunion Mittelstreckenraketen in Kuba installierte. In der Türkei waren damals auch schon US-Mittelstreckenraketen stationiert, die Moskau erreichen konnten. Das wird im Zusammenhang mit der Kubakrise erst immer am Schluss erwähnt.


c
Lieber carlos, ich sehe das auch so wie du. Dietrich Genscher äußert sich auch in diese Richtung.
Tina
 
lupus
lupus
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2022, 11:52:40

Hallo Rosenbusch
Du baust eine Argumentation bis zu "Welt ohne Waffen" auf  "Wie es wirkt ???" auf.
Ich schrieb "wirkt hilflos".
Hast du den Zusammenhang dieser zwei Worte nicht erkannt?

Auch dein Hinweis auf Worte die im Fernsehen gebraucht werden macht den Gebrauch nicht feiner.
Ich , kein Freund Erdogans, fand das "Kunstwerk" von Böhmermann unsäglich im Gegensatz zu einigen Liebhabern solcher Sprache im ST.

lupus


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