Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Bruny_K
Bruny_K
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Bruny_K
als Antwort auf hobbyradler vom 27.09.2024, 21:20:04

Und auch bei diesem Artikel sticht für mich heraus:

Was ist denn von der Bereitschaft der Amerikaner, die Russen in die Nato zu holen, bis zum Fiasko mit dem EU-Beitritt der Ukraine passiert, dass sich alles so gedreht hat?
Es gab kein einzelnes Ereignis. Aber die Amerikaner haben in den 1990er-Jahren eine Sicherheitsdoktrin entwickelt, die gesagt hat: Nirgendwo auf der Welt darf es eine Macht geben, die stärker ist als wir; wir wollen überall die Nummer eins sein. Der Wiederaufstieg Russlands zu einem globalen Rivalen musste verhindert werden. Hinzu kommt, dass man in Washington sehr misstrauisch ist, wenn Deutsche und Russen sich verständigen.“

Highlighted von mir. 

 

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Michiko vom 27.09.2024, 21:13:46
Ja, gegen eine Erweiterung der EU gegen Osten sah sich die
RF nicht gefährdet.
In dem Buch, dass Verheugen übrigens nicht alleine geschrieben
hat, geht es um die NATO-Osterweiterung, genau genommen um die
Ukraine.
Bereits in den Nullerjahre kamen warnende Stimmen, auch aus den
USA: Keine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO, auch weil
in der Ukraine die sog. " Soll-Bruchstelle " zwischen Ost und West
verläuft.
Die warnenden Stimmen aus den USA und aus Europa wurden
konsequent überhört.
Weiterhin geht es in dem Buch, wie ich bereits schrieb, um ein mögliches Ende der unipolaren Welt.

Ich habe hier mehrfach geschrieben, dass ich einen EU-Beitrag der
Ukraine im Jahr 2004 gut gefunden hätte.
Auch wenn es ein von Oligarchen gebeuteltes Land war, korrupt,
verarmt, kein gut funktionierendes Rechtswesen: Dennoch bin
ich der festen Überzeugung, es wäre der Ukraine all das erspart
geblieben....

Es ist ein Proxy-Krieg, da gibt es mehrere Akteure....
Stellvertreterkriege sind das mieseste, was sich eine so vorstellen
kann.
Das weiß auch Selenskyi....
Mehr gibt es nicht mehr zu sagen.

Anna

 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed

Was hat RU eigentlich mit der Nato zu tun ? Der Westen und die Nato hat sich nicht bei RU zu rechtfertigen wenn sie sich auf ihrem Territorium erweitert, oder welches Land welchem Bündnis beitritt.
Oder bestimmt Putin was man in den DE Länder bzw. Spanien organisiert ? Man soll sich mal diese Frage stellen.
Das ist Mittelalter,  Finnland und Schweden haben nichts mit RU zu tun.
RU soll froh sein dass sie nicht mit ihrem provozieren eines Tages unter die Räder der Nato geraten, wenn sie ein Nato Land angreifen würden. Gut dass Pistorius vorsorgt und die nötig Abwehr mit Frankreich und den Briten organisiert. Es wird endlich Zeit dass das Völkerrecht in der Zukunft respektiert wird. Eine Herausforderung aber es ist der richtige Weg. Phil.


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Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf pschroed vom 27.09.2024, 22:27:20

Kennzeichnenderweise ist das Kriegsrecht ein Teil des Völkerrechts. Es sind Verträge, in denen genau steht, wie sich alle, die gegeneinander Krieg führen, im Krieg zu verhalten haben. 

Das Völkerrecht besteht aus Verträgen. Wichtigste Merkmale sind die UN-Charta und die Menschenrechte.

Aus der UN-Charta ergibt sich ein Gewaltverzicht und der Verzicht auf einen Angriffskrieg. 

Wie wäre es, wenn User hier einmal aufzählen, welche Länder aktuell gegen das Völkerrecht

verstoßen.


Die "Verfassung der Welt": Was regelt das Völkerrecht? | Galileo (prosieben.de)






 

Elko
Elko
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Elko
als Antwort auf pschroed vom 27.09.2024, 15:26:31

Hallo Phil,
du hast da ein wirklich wichtiges Thema zur Sicherheit Europas aufs Tapet gebracht. Wenn man allerdings diverse Beiträge hier im Forum liest, so gibt es da offenbar wenig Differenziertes zum Thema Atomwaffen. Das ist aber nicht erstaunlich, es gab von von 2009 bis 2013 einen Außenminister namens Guido Westerwelle, der "Spitzenpolitiker" hatte auch keine Ahnung von Zusammenhänge über Atomwaffen in Europa. Der forderte sozusagen vom 1. Tag seiner Amtsführung an ein  "Atomwaffenfreies Europa", dazu Sprüche wie "die Dinger müssen weg". Nach meiner Erinnerung wurde er dann von der Nato binnen Wochenfrist eines Besseren belehrt. Das Thema war vom Tisch!

@pschroed

Eher sind nun Frankreich und die Briten am Zug wo schon A-Bomben in sehr kleiner Anzahl haben und natürlich bei einem Angriff RU auch nicht viel ausrichten könnten.. 
Die Franzosen und Briten können da tatsächlich nicht viel ausrichten, denn die haben den Typ Atomwaffen der im Falle einer Aggression Putins  uns schützen könnte überhaupt nicht!!

Deren Atomwaffen sind -Strategische Atomwaffen-. Ich möchte jetzt nicht flapsig werden, aber trotzdem ein prägender Vergleich: "Zerstörst du meinen Eifelturm, zerstöre ich dein Bolschoi-Theater"

Putin bezieht sich allerdings mit seinen schwachsinnigen Drohungen und "Roten Linien" auf eine andere Art von Atomwaffen, es sind die -Taktischen Atomwaffen-! Deren möglicher Einsatz bezieht sich auf das Gefechtsfeld und die Infrastruktur des Gegners.

Schon zur Zeiten des -Kalten Kriegs- gab es in der "Roten Armee" die Doktrin zum Einsatz dieser Art Waffen. Beispiel, wenn eine Vormarschgeschwindigkeit mit 15 km pro Tag angestrebt wurde, konnte diese Marschgeschwindigkeit unter Einsatz von taktischen Atomwaffen erheblich beschleunigt werden. (zumindest in der Theorie)

Aber wie setzt jetzt der Westen die Waffenkategorie im Kriegsfall selbst ein? Nach dem was bekannt ist hat kein Land in Europa Taktische-Atomwaffen (nein, nochmal, auch nicht Frankreich und Großbritannien). Die Nato verfügt aber sehr wohl über diese Waffenkategorie. Es gibt daher bestimmte Länder in der Nato, dazu gehört auch Deutschland, die könnten im Kriegsfall Taktische-Atomwaffen- nach Vorgabe der -Nuklearen Teilhabe- und der -Nato Planungsgruppe-  dazu einsetzen. 

Eigentümer dieser Atomwaffen sind die USA. Festgelegt werden die möglichen Szenarien eines Einsatzes im Planungsrat der Nato! Da sind aber nur die Länder vertreten welche auch die technischen Fähigkeiten haben  diese Waffen einzusetzen. Die deutsche Luftwaffe hat dafür das Kampfflugzeug Tornado. Dieses wird in einigen Jahren durch die F 35 (Version-Atomwaffenträger) ersetzt. In einem Ernstfall nach den -Kriterien Planungsrat-, würden die USA diese Waffen freigeben.
Von da ab hätte dann im Einsatz auf dem Gefechtsfeld und bei Auswahl der Ziele die Bundeswehr die Verantwortung. Das wäre der Ernstfall.

Darum hat auch bisher jede Regierung der Bundesrepublik keine Initiative für  EU-Atomwaffen ergriffen. Was sollte das? Selbst wenn es kurzfristig gelingen würde eine Art  B 61 zu entwickeln, wer sollte dann diesen Einsatz befehligen? Frau von der Leyen?  Die  wusste schon damals als Verteidigungsministerin nicht was sie tat. Wir wissen ja alle, wer keine Schwierigkeiten hat macht sich welche. 

Jeder der halbwegs Ahnung von militärischen Zusammenhänge hat würde sich gegenwärtig hüten das jetzige Prinzip der Nuklearen Teilhabe infrage zu stellen. Deutschland bestimmt doch im Planungsrat mit, was wollen wir dann noch mehr?

Hier noch sehr ausführlich. Information und Kritik zugleich.
Wurde aber schon vor dem brutalen Angriffskrieg von Putin verfasst.

https://www.swp-berlin.org/10.18449/2020S11/


Peter



 
aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf pschroed vom 27.09.2024, 22:27:20

Der Westen und die Nato hat sich nicht bei RU zu rechtfertigen wenn sie sich auf ihrem Territorium erweitert, oder welches Land welchem Bündnis beitritt.

Hast Du wirklich verstanden, was das Prinzip des "Gleichgewichts des Schreckens" bedeutet, einem Abschreckungsprinzip (MAD - mutual agreed destruction, gegenseitig zugesicherte Zerstörung) , basierend auf einer effektiven Zweitschlagskapazität,  einem Prinzip,  das über 70 Jahre erfolgreich verhindert hat, dass aus einem kalten, ein heißer wird ? Kuba - auch schon vergessen ?

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aixois
aixois
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RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Elko vom 27.09.2024, 23:37:19

Nach dem was bekannt ist hat kein Land in Europa Taktische-Atomwaffen (nein, nochmal, auch nicht Frankreich und Großbritannien). Die Nato verfügt aber sehr wohl über diese Waffenkategorie. Es gibt daher bestimmte Länder in der Nato, dazu gehört auch Deutschland, die könnten im Kriegsfall Taktische-Atomwaffen- nach Vorgabe der -Nuklearen Teilhabe- und der-Nato Planungsgruppe-  dazu einsetzen. 

Könntest Du mal die Logik dieser Sätze erklären ? Wenn die NATO über taktische A-Waffen verfügt,kein NATO MItgliedsstaat in Europa aber solche Waffen hat (was übrigens nicht stimmt, Frankreich hat sehr wohl welche) , dann können nur die USA  in Frage kommen, als alleiniger Eigentümer von taktischen A-Waffen.

Eins ist jedenfalls sicher und sollte bei diesen Phantastereien deutlich zum Ausdruck kommen: Es wird Europa, in erster Linie Deutschland sein (wo ja der Fliegerhorst in Büchel unter Hochdruck den neuen F -35A  A-Waffen -Trägerflugzeugen angepasst wird -Kosten weit über eine Milliarde €) wo die taktischen A-Bomben niedergehen, aber keine einzige in den USA.

Ist es denn sicher, dass die USA diese Teilhabe- Waffen 'frei' geben, wenn sie dadurch den Einsatz russischer strategischer A-Bomben befürchten müssen ?
Wegen Europa ihre Städte kaputt machen lassen ?

Wollen die Militärs das etwa von der Meinung der Öffentlichkeit abhängig machen ? Kaum  anzunehmen.
Wer hat sich schon für das neue deutsche Sicherheitsstrategie von 2023 oder das Verteidigungskonzept  von  2024 interessiert ?
Das Ampel - Bashing war doch viel anregender .

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