Internationale Politik Erlebt die SChweiz nach den Wahlen jetzt einen Rechtsruck?
Es ist ja bekannt, dass Sie selten etwas akzeptieren, wie es eben ist - das steht Ihnen natürlich zu und nur Sie selbst wissen, warum das so ist.
Von den ca. 2.5 Mio. Ausländern leben bei den «Bio-Schweizern» seltsamerweise etwa 80% Europäische Bürger, wobei Deutschland sich knapp hinter Italien an zweiter Stelle befindet. Also kann es doch gar nicht so unkomfortabel bei den Scheuklappen-Schweizern sein.
Würde ich nach Deutschland auswandern, ginge es mir mit den Pflichten ohne Bürgerrechte genau gleich, wie den Deutschen in der Schweiz, allerdings mit einem kleinen Vorteil, dass ich bereits nach 8 Jahren in Deutschland eingebürgert werden könnte und nicht erst nach 10.
Apropos Neutralität: Kein einziges Land in Europa und in der Welt hat Nachteile, weil die Schweiz ihre Neutralität pflegt, auch die Schweiz nicht - manch Europäisches Land wäre froh, um eine kleine Scheibe der Neutralität. Und eines dürfen Sie nicht vergessen, Europa kostet der Schweiz sehr sehr viel Geld
Und machen Sie sich keine Sorgen um die, wie Sie sagen, "rechtspopulistische" Schweizer Volkspartei, die herzlich wenig mit den sog. Rechten, z.B. in Deutschland, am Hut hat.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Dienstag
Jutta
Dazu noch ein kleiner Beitrag eines Schweizers himself:
Die Schweizer werden oft als träge empfunden, weil in der Schweiz alles ein bisschen laaangsamer vonstatten geht. In der Politik sowieso. Aber das hat auch seine Vorteile. Guckt euch nur mal die Staaten an, wo die Regimes wechseln wie wir die Hemden. Wenn dort dann eine Partei am Ruder ist, ist ihr erstes und einziges Bestreben, möglichst schnell einen möglichst grossen Anteil des Volksvermögens in die eigene Tasche zu bekommen.
Wenn die SVP im Moment im Auftrieb ist, ist dies ihrer aggressiven Bearbeitung der Ausländer- resp. Einwanderer-Politik zuzuschreiben. Aber auch wenn diese Rechts- und Rückwärts gerichtete SVP momentan in den Räten mehr Gewicht hat, heisst dies noch lange nicht, dass ihr Ziel, nämlich nur noch Geld bringende Ausländer ins Land zu lassen, in Erfüllung geht. Weil sie nämlich, um die Mehrheit zu bekommen, auf andere Parteien angewiesen ist. Und da hat es glücklicherweise noch genügend PolitikerInnen, die über die Nasenspitze hinaus denken können.
Übrigens: Ich habe mein ganzes Stimmrechts-Alter lang noch keine einzige Abstimmung geschwänzt. Sobald die Stimmunterlagen im Briefkasten liegen, wird sortiert und beurteilt - und dann sofort gehandelt. Heisst, die Stimmzettel ausgefüllt, das beigelegte Formular unterschrieben, alles ins Stimmcouvert gesteckt - und noch in der gleichen Woche in den Briefkasten der Gemeindekanzlei geworfen.
Man muss nur den Werdegang des Herrn Blocher studieren, der diese Partei vor Jahrzehnten gründete und sie auch so erfolgreich machte - mW. hat er auch heute noch mit 83 Jahren ein wichtiges Wort mitzureden, obwohl er die Parteigeschäfte innerhalb seiner Familie weitergegeben hat. Olga... seine Vorfahren kommen aus Beuggen/Baden (damals noch nicht BW)
Ich komme zwar ursprünglich auch aus Baden ... aber gewählt habe ich ihn trotzdem nicht 😇
Ich wähle selbstverständlich heute in der Schweiz meistens grün, früher aus alter Tradition rot.
Danke Inge-MA und auch Schorsch, dass es durch diese Beiträge möglich ist, sachlich über diese Angelegenheit zu diskutieren.
Für Herrn Blocher interessierte ich mich erstmals vor einigen Jahrzehnten als er noch Inhaber der Ems-Chemie war und ich als Einkäuferin für chemische Rohstoffe auch mit dieser Firma zu tun hatte. Es erstaunte mich dann sehr als er massgeblich an der Gründung dieser rechtspopulistischen SVP in der Schweiz beteilgt war und es bis heute ist. Wie man hört, werden keine Entscheidungen gefällt, ohne ihn zu konsultieren, obwohl m.W. mittlerweile ein Vorsitzender installiert ist ,der aus dem Tessin kommt.
Ich habe die Wahlplakete der SVP gesehen, die in extrem respektloser Art und Weise (sehr vergleichbar mit unserer AFD) Ausländer mit anderer Farbe als Vergewaltiger, Mörder usw. anprangern. Das scheint erfolgreich gewesen zu sein - wie es auch in Deutschland erfolgreich ist, wenn die AFD mit solchen Schauermärchen für ihre Wahlerfolge kämpft. Olga
WEr hätte das von einem Land wie der Schweiz gedacht? Die Auszählung der WählerInnen-Stimmen brachte anscheinend einige Pannen, weil zwar drei Kantone ihre Werte an den Bund übermittelten,diese dann aber dort fehlerhaft verarbeitet wurden.
Die Panne ist nicht so gross wie vor einigen Jahren in Berlin - und sie ändert auch nichts an der Verteilung der Sitze im Schweizer Nationalrat.
Aber ein wenig peinlich ist es schon, weil damit sicher niemand gerechnet hat, bei der überaus korrekten Schweiz. Olga
Haben denn die Eidgenossen schon jemals behauptet, dass sie fehlerfrei sind?
Nur die Uhren laufen perfekt und ausserdem gibt es nichts auf dieser Welt, das sie nicht erfunden hätten 😉
Gruss Inge
PS
Mal gucken, was der oder die echten Helvetier dazu zu sagen hat/ haben. Doch Schorsch ist zurzeit anderweitig beschäftigt. In der Regel schweigt der Schweizer und macht lieber die Faust im Sack.
Inge-Ma - nehmen Sie meinen Beitrag nicht zu ernst. Es ist halt ein wenig Schadenfreude,denn auch in Deutschland wie überall auf der Welt geniesst die Schweiz den Ruf, eines der korrektesten Länder der Erde zu sein. Aber auch da arbeiten Menschen und die machen nun mal auch Fehler.
Und dann wird darüber berichtet - wirklich schlimm ist daran nichts, weil in der Schweiz ja nicht nur die Uhren richtig laufen, sondern auch die Bahnen komfortabel und pünktlich unterwegs sind (weiss ich aus jahrelanger, eigener Erfahrung).
Und ja, über unsere deutsche Katastrophen-Bahn lästern auch Schweizer, z.B. wenn sie mal mit ihr unterwegs sind und verweisen auf das eigene, einwandfreie Transportmittel. Olga
Ja richtig, lästern und spotten, auch über sich selbst, das macht man in der Deutschschweiz (nicht in DER Schweiz) gern.
Dieser trockene Humor ist auch etwas, das mir hier gefällt. Über was und wie man z.B. in der Süd- oder Westschweiz lacht, weiss ich leider nicht.
Das las ich heute:
Der Grund für den Fehler: eine fehlerhafte Programmierung im Datenimportprogramm für die drei Kantone Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Glarus. Diese Kantone lieferten ihre Daten in einem anderen Format als die übrigen. Diese Panne sorgte im Netz für reichlich Spott.
Inge
PS
Mein Partner, der echte Eidgenosse, möchte hin und wieder gerne mal die Armbruscht vürenäh (Armbrust hervorholen) und seinen Apple verschüsse (erschiessen). Er ist auf diese digitale Welt gar nicht gut zu sprechen ... ganz ohne Spass.
Was noch zu erwähnen wäre:
Die Blochers sind zwar selber "Papierlischwizer" (eingekaufte Schweizer. 1861 wurde Johann Georg Blocher in Schattenhalb, Schweiz eingebürgert). Umso unverständlicher ihr Hass auf alles was "von draussen kommt"!
Der Schorsch war wirklich anderweitig beschäftigt. Nämlich sich mit den Unbilden des Internets herumzuschlagen. Konkret: Im Dorf war eine Panne im Netz. Das wollten aber die Betreiber zuerst nicht sagen oder zugeben. Als ich mich telefonisch erkundigte und bat, dass ein Techniker sich meines Problems annehme, sagte mir die Dame am Telefon, das könne aber Tage dauern, bis einer sich bei mir melde. Ich informierte dann den Präsidenten des örtlichen Netzes über diese Auskunft. Und siehe da, als ich am nächsten Tag am Einkaufen war, schellte mein Handy und ein Techniker war dran. Und nachträglich wurde mir auch klar, warum alle Techniker offenbar keine Zeit hatten, sich um so profane Dinge wie eines Schorsch anzunehmen: sie waren alle mit dem Beheben der Panne beschäftigt. Ich meldete mich mal anlässlich einer GV unseres örtlichen Netzes zu Worte und verlangte, dass nach der Behebung einer Panne im Netz sich der Betreiber desselben mit einem E-Mail an die Kundschaft richte und Auskunft über die Art der Panne gebe. Das hat dann auch wirklich geklappt: 1 mal!
Normalerweise nimmt ein Internetlaie ja mal an, wenn etwas im Netz oder am Computer nicht klappe, er habe selber einen Fehler gemacht. So war es auch diesmal mit mir: Ich hatte gemerkt, dass meine Internetverbindung immer langsamer wurde. Schliesslich bat ich einen örtlichen Spezialisten, sich meines Problems mittels "Fernwartung" anzunehmen. Klar, dass er (als auch vom Verkauf von Hard- und Software Lebender) meinen PC als nicht mehr Up the date taxierte. Also bat ich ihn, mir eine Offerte für einen neuen zu machen. Das tat er dann auch und schwärmte davon wie dann mein Neuer viel mehr Speicherplatz und einen viel schnelleren Prozessor und Arbeitsspeicher hätte. Ich bestellte. Er stellte den PC nach meinen Wünschen zusammen und beamte die relevanten Daten vom alten PC auf den neuen. Als ich diesen abholte und zuhause in Betrieb nahm, hatte ich keine Verbindung mit dem Internet. Rest siehe oben!