Internationale Politik Erlebt die SChweiz nach den Wahlen jetzt einen Rechtsruck?
Ich interessiere mich natürlich auch für die Schweiz, da - wie gesagt - meine Cousine seit Jahrzehnten im Wallis ein Chalet hat, dorthin oft reist und jetzt Ängste hat, was passieren wird, wenn sie krank wird, ins Krankenhaus muss und dort erfährt, man tue nichts mehr für sie, weil die Überlebenschance als zu gering eingestuft werden. Olga
Sie beziehen die alt- konservative Partei der Schweiz in die Verleugnung der Pandemie ein- und das ist schlicht falsch.
Heutige Entscheidung und Präzisierung
Die neuen Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) liegen nun der «Rundschau» vor. Es sind die aktualisierten Richtlinien für die Triage auf den Intensiv-Stationen. Wird es dort eng, sollen unter anderem Patienten über 85 Jahren nicht mehr intensiv behandelt werden. Ausser sie sind fit und brauchen wenig Betreuung. Auch Patienten über 75 Jahre werden in diesem Stadium der Ressourcenknappheit nicht mehr aufgenommen, wenn sie an Leberzirrhose, chronischem Nierenversagen oder Herzinsuffizienz leiden. Neu gilt die Triage auch für das Alter über 65 Jahre: Wenn die Person über 65 und sehr stark pflegebedürftig ist.
Die SAMW schreibt: Das Alter sei per se zwar ein Kriterium, das nicht angewendet werden dürfe, weil es älteren Menschen weniger Wert zumesse als jüngeren Menschen. Allerdings würden ältere und alte Menschen häufig noch unter anderen Krankheiten als Covid-19 leiden. «Im Zusammenhang mit dem Prinzip 'kurzfristige Prognose' ist das Alter also ein Risikofaktor für die Sterblichkeit und muss daher berücksichtigt werden.»
Und diese Entscheidung halte ich für richtig, auch wenn sie mich selbst betreffen würde.
Das Wörtchen Blödsinn nehme ich zurück, Olga, Entschuldigung, es ist der gereizten Stimmung geschuldet und nicht meine Art zu diskutieren, was Sie ja wohl auch wissen.
Luchs35
Ihre Entschuldigung nehme ich gerne an. Es ist halt auch in aufgeregten Zeiten immer sinnvoll, sich erst mal auf den Wissensstand des anderen zu bringen, bevor man den oder die beschimpft.
Aber da schaffen wir hoffentlich auch wieder, oder? Vor allem, wenn dann weitere wiehernde Beschimpfungen aus der Gruppe ausbleiben, die anscheinend nur helfend zur Seite traben wollen. Olga
WAs für eine Überraschung -- der SChwexit ist eingetreten!
Nach 7 Jahren VErhandlungen zwischen der Schweiz und der EU bricht die Schweiz nun die Verhandlungen ab. DAmit erhält sie Drittland-Status und hat künftig grosse Probleme beim Im- und Export der WAren aus diesen Ländern.
Bisher konnte die Schweiz die meisten Vorteile der EU in Anspruch nehmen, ohne Mitglied dieser Staatengemeinschaft zu sein. Dies ist nun nicht mehr Fall.
Bereits aktuell ist die Medizintechnik betroffen, die nicht mehr "barrierefrei" aus der Schweiz in die EU exportiert werden kann.
Der Schweizer Medizintechnik-Verband befürchtet durch diesen Drittland-Status hohe Kosten, die nicht nur auf diese Branche zukommen werden.
Jetzt geht es vermutlich von vorne los, weil alle bisherigen Rahmenverträge zwischen der Schweiz und der EU hinfällig wurden und auch nicht aktualisiert werden.
Olga
Die Schweiz hat sich noch verstärkter dem europäischen Trend nach rechts angeschlossen. Bei den aktuellen Wahlen hat die rechtspopulistische SVP, die schon seit 20 Jahren stärkste Kraft im Alpenland ist, weiter zugelegt.
Nach Corona, Ukraine-Krieg, Untergang der Credit Suisse und nun auch noch Krieg in Nahost und existierenden Folgen des Klimawandels reagiert das schöne, kleine Land mit weiterer Abschottung.
Auch die in der Schweiz praktizierte, intenational umstrittene Neutralität wird vermutlich durch Eintrag in die Verfassung weiter praktiziert.
Wobei die Schweiz hier geografisch grosse Vorteile hat, weil das Land in einem Ernstfall (wie auch Österreich) von der Nato beschützt werden würde.
Die Mehrheit der SchweizerInnen hat nun für eine Scheuklappen-Politik votiert - Augen zu und so weitermachen wie bisher. Aber wie lange wird das wohl noch funktionieren?
Da es ziemlich schwierig und langwierig ist, die Schweizer Staatsbürgerschaft zu erhalten, leben mittlerweile 26% ohne Schweizer Pass in diesem Land (ca 2.5 Mio Personen). Diese haben zwar alle Pflichten aber keine Bürgerrechte wie es bei den Bio-Schweizern der Fall ist. Olga
Unsere Tageszeitung Weser-Kurier schreibt zu den Schweizer Wahlen heute morgen folgendes: "Dass die Schweizer Volkspartei bei der Parlamentswahl am Sonntag ihren Stimmenanteil ausbauen konnte, ist kein Zeichen für einen Rechtsruck in der Alpenrepublik. Die europaskeptische und rechtsnationale Bewegung stimmt im Wahlkampf zwar immer wieder rassistische und nationalistische Töne an, gibt sich aber in der praktischen Zusammenarbeit in der Berner Bundesregierung mit Verkehrs- und Umweltminister Albert Rösti und Wirtschaftsminister Guy Parmelin eher pragmatisch. Zudem landete die Partei unter ihren Rekordwerten von 2015 und ist meilenweit von einer parlamentarischen Mehrheit entfernt. Überdies bleibt die starke Position der Rechtskonservativen ein Phänomen der Deutschschweiz.
Die SVP mag zwar als Rollenmodell für die AfD herhalten müssen, hat aber in Wirklichkeit eher wenig mit ihr zu tun. Dazu ist die SVP in ihrem Wesenskern kleinbürgerlich und bäuerlich, die AfD dagegen erheblich stärker von rechtsextremen Strömungen geprägt."
Mein Sohn lebt seit nunmehr 23 Jahren in der Schweiz, besitzt immer noch seinen deutschen Pass, obwohl er die Prüfungsfragen zum Erhalt der schweizerischen Staatsbürgerschaft locker beantworten kann, und hat mir heute morgen geschrieben, "In der FAZ wurde von einem Ruck zu den Rechtsextremen gefaselt. Und natürlich gab es wieder Vorgaben, wohin man sich bewegen müsse ...... Die SVP wird hier übrigens als Mitte-rechts konservativ bezeichnet.. Kein populistisch, extrem oder radikal." Seine Schweizer Kollegen/innen hören solche Aussagen nicht sehr gern.
Die Wahlbeteiligung hat nur gerade 46 Prozent betragen, aber das ist dort nicht außergewöhnlich. Er macht sich jedenfalls keine Sorgen, dass er dort keine Bürgerrechte oder das Wahlrecht hat. Für seinen Aufenthalt besitzt er einen Ausländerausweis und seine Rentenansprüche hat er in der Schweiz durch seine Arbeit erworben und diese können auch ihm nicht einfach aberkannt werden. Zausel2
Also vielleicht kenne ich die Schweiz ein wenig besser als Sie. Ich war oft dort, habe dort Freunde und unterhalte mich mit denen auch über Politik.
Und dies SVP ist eine rechtspopulistische Partei; man musste sich nur deren Wahlplakate wähend des Wahlkampfes ansehen.
Auch eine Wahlbeteiligung von nur 46% finde ich sehr negativ und eben auch das Ergebnis der weiteren Abschottung und dem Ausschluss so vieler dort lebenden Ausländer, sich mit Bürgerrechten in diesen Staat einzubringen.
Auch wenn es natürlich Leute gibt ,die die SVP als rechtskonservativ bezeichnen - das machen in Deutschland die Parteimitglieder und -anhänger der AFD auch, obwohl es nicht so ist.
Man muss nur den Werdegang des Herrn Blocher studieren, der diese Partei vor Jahrzehnten gründete und sie auch so erfolgreich machte - mW. hat er auch heute noch mit 83 Jahren ein wichtiges Wort mitzureden, obwohl er die Parteigeschäfte innerhalb seiner Familie weitergegeben hat. Olga
Schon komisch, gell @Zausel, dass deutsche Menschen die im Ausland wohnen sich keine Sorgen um ihren Status machen, aber Deutsche die in Deutschland wohnen schon 😁.
Wollen Sie schon wieder einen Streit beginnen? Sorry, aber dafür ist mir dieser seltsame Beitrag dann doch zu seltsam. Olga
Nein, ich habe mit Zausel nicht gestritten, wie käme ich dazu?
Nein, ich habe mit Zausel nicht gestritten, wie käme ich dazu?Ich habe es auch nicht als Streit aufgefasst.
Es ist aber so, dass mein Sohn es bis jetzt nicht für notwendig hält, den Schweizer Pass zu erlangen und damit Schweizer Staatsbürger würde. Er wollte dort nur zwei Jahre bleiben, aber dann gefiel es ihm so gut, dass es jetzt schon 23 Jahre geworden sind.
Vielleicht überlegt er es sich ja noch mal, denn irgendwann kann man in D nicht mehr wählen, wenn man mehr als 25 (?) Jahre im Ausland lebt. So viel ich von ihm hörte, hat er sich bis jetzt an den Bundestagswahlen in D beteiligt. Die Wahlunterlagen hat er sich stets bei der deutschen Botschaft in Bern besorgt.
Seinen Führerschein musste er 2000, als er in die Schweiz umgezogen ist, in eine Schweizer Fahrerlaubnis umtauschen, das weiß ich mit Sicherheit.
Die längste Zeit seines Arbeitslebens hat er sowieso schon hinter sich gebracht. Er "schafft" in CH als Ing. für Nachrichtentechnik in der Computerbranche und hat die 50 schon längere Zeit überschritten. Vielleicht kommt er als Rentner ja wieder nach D und dort in seine Geburtsstadt HB zurück.
Ich will mich hier mit niemandem streiten und wenn einer schlauer ist als ich, dann ist es nun mal so und es soll auch gerne so bleiben. In diesem Sinne wünsche ich Euch einen wunderschönen Dienstag 😃 Gruss Zausel2