Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Erinnerung an die Pogrom - Nacht 1938 9 November

Internationale Politik Erinnerung an die Pogrom - Nacht 1938 9 November

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RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 10.11.2018, 11:03:35

Stimmt,in Österreich geht es dermaßen schlimm zu.
Plant man von EU seiten bereits Sanktionen und entsprechende Weisenräte?

Ich plane nächsten um Asyl im Ausland (vielleicht Türkei, Saudiarabien oder Pakistan) anzusuchen.

margit
margit
Administrator

RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von margit
als Antwort auf sammy vom 10.11.2018, 10:38:55

@sammy,

Das "sich Wehren" kann auf vielen Ebenen, mit langfristigen Projekten und in vielen Alltagssituationen geschehen.

Es muss rechtzeitig geschehen, wie die Geschichte und aktuelles Geschehen in anderen Ländern zeigen. Wenn rechtsradikale Kräfte die Oberhand gewinnen, wird es viel schwieriger und eventuell gefährlich und kaum noch möglich.

Dem Mob, der sich grölend zusammenrottet und  die Straße beherrscht, entgegenzutreten, ist sicher Sache der Polizei, ganz gleich, ob es sich um betrunkene Hooligans handelt oder um radikale politische Gruppierungen. Hier muss der Staat als Ordnungsinstanz eingreifen und nicht nur die Bürger, sondern auch sich selbst und seine Verfassung schützen.

Aber es gibt tausend Alltagssituationen, in denen jeder Stellung beziehen kann. Im Bekanntenkreis, wenn Flüchtlinge pauschalierend verurteilt werden, wenn antisemitische Sprüche, rassistische Parolen , Verharmlosung des Naziregimes auftauchen. Oft reicht da schon ein deutliches "Können Sie mir erklären, wie ich das verstehen soll?", "Da bin ich  anderer Meinung", "Meinen Sie, dass nur Deutsche Menschen sind?" ... Dazu fallen Dir sicher mehr Beispiele ein.

Ich denke auch, dass hier im Seniorentreff deutlich dem Rassismus und Rechtsradikalismus entgegen getreten wird.

Ein anderes gelungenes Beispiel ist auch Karls Initiative in der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet, junge Menschen durch ihre Beschäftigung mit der Reichspogromnacht  gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus widerstandsfähig zu machen. Wer sich selbst mit der deutschen Vergangenheit beschäftigt hat, wird sich von Demagogen nicht so leicht verführen lassen.


Margit
 

arno
arno
Mitglied

RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von arno
als Antwort auf sammy vom 10.11.2018, 10:38:55
 
 
 
 Es ist deshalb falsch abzuwiegeln und sich über den Ausspruch "Wehret den Anfängen" aufzuregen. Wenn Horden Rechtsradikaler durch Chemnitz ziehen und ungestraft rufen dürfen "Wir sind Fans, die Hitler-Hooligans", dann wird es Zeit sich zu wehren!
 
geschrieben von karl
......leider wird nur immer wieder sehr unkonkret die allgemeine Aussage getätigt:"dann wird es Zeit sich zu wehren". WER bzw. WIE sollte sich wehren, damit diesem "Radikalismus" mit Erfolg seinen Nährboden entzogen wird?

sammy 
  Moin, sammy,

nach dem Mauerfall wurden in den neuen Bundesländern die meisten Arbeitsplätze "weg-
rationalisiert", so daß fast alle arbeitsbereiten Jugendlichen in die alten Bundesländer
abwanderten.
Zurück blieben die Alten.
Den Bevölkerungsschwund in den neuen Bundesländern sollten dann später die Flüchtlinge
aus den vom Westen initierten Krieg in Nordafrika kompensieren, was dann total in die Hose
gegangen ist.

Gruß arno
 

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teri
teri
Mitglied

RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von teri
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2018, 09:10:20
Lieber Phil,
du meinst also, Österreichs Kurz plant ähnliches?
Ja,da müssen wohl die Aufrechten Kurz bekämpfen

Also,man kämpft gegen "Rechts". Kurz ist ein Rechter, also na h deiner Meinung antidemokratisch. Dann genügt wohl nicht nach dieser deiner Logik, in einem Forum dazu aufrufen Harte-Kante zu zeigen. Müßtest du dann nicht schleunigst für ein Verbot dieser Partei eintreten?
Ich glaube, du plapperst hier nur einfach drauf los - oder? Kurz (ÖVP)ist kein "Rechter", nur leider hat er sich auf eine Koalition mit den Rechten (FPÖ) eingelassen. 

Seine letztzeitlichen Zugeständnisse wegen der Ausländerpolitik werden sogar in den eigenen politischen Reihen kritisiert.

Also lass bitte die "Verdrehungen".
adam
adam
Mitglied

RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 10.11.2018, 09:01:15
Glücklicherweise haben wir nicht die Verhältnisse von 1938, dann wäre nämlich bereits wieder alles zu spät und Widerstand lebensgefährlich. Es ist deshalb falsch abzuwiegeln und sich über den Ausspruch "Wehret den Anfängen" aufzuregen. Wenn Horden Rechtsradikaler durch Chemnitz ziehen und ungestraft rufen dürfen "Wir sind Fans, die Hitler-Hooligans", dann wird es Zeit sich zu wehren!

Fakt ist, wir können die Demokratie nur dann wirklich verteidigen, wenn wir bereits den Anfängen wehren. Zu warten, bis dass wir Verhältnisse wie 1938 hätten, wäre eine Einladung an die Rechtsradikalen. Wie die Verhältnisse 1938 waren, wird in diesem bereits von mir im Parallelthread gezeigten Zeitzeugenbericht aus Kehl deutlich:



Karl
geschrieben von karl
Wir liegen ja nicht mal eine Blattstärke auseinander, Karl. Weder habe ich abgewiegelt, noch bin ich der Meinung, den Anfängen nicht zu wehren. Ich schrieb an wandersmann:
 
Du siehst, ich habe Verständnis dafür, wenn du das "Wehret den Anfängen" langsam nicht mehr hören kannst. Ich bekämpfe es sogar, wenn es mit Verunglimpfung, Beleidigung und Verleumdung daher kommt und nur sich selber meinen kann. Wer auf andere mit dem Zeigefinger zeigt, zeigt immer mit drei Fingern auf sich selbst. Also: Gedenken unbedingt, verbunden mit Hetze: Nein!
Unter den Bedingungen, die ich genannt habe, kann der Aufruf nur nerven und er läuft ins Leere, wenn er an die Falchen gerichtet, besonders wenn er verleumderisch ist.

Mich nerven die Hooligans auch, die Naziparolen schreien. Aber man muß auch die Richter verstehen, die z.B. Rechtskonzerte nicht verbieten. Ein derartiges Verbot wäre schon eine Beschneidung der Demokratie, wie sie die Schreihälse wollen. Wir bekämpfen also die Anfänge, indem wir die Anfänge nicht selber machen, uns nicht dazu provozieren lassen. Es muß auch das Alter der Schreihälse berücksichtigt werden. Das Geschrei ist abstossend, die Parolen auch und sie "helfen" gleichaltrig Intelligentere derartige Parolen für schlecht zu empfinden. Auch die Schreihälse werden älter, gesetzter und können zur Besinnung kommen. Hüpfen wir heutzutage noch im Trab über die Strasse, deklamieren "Hồ Ho Ho Chí Minh!" und fordern die revolutionäre Räterepublik? Nein, natürlich nicht. Uns haben sie auch nicht eingesperrt und so waren wir im Laufe der Zeit immer ein demokratisches Gegengewicht zur rechten Szene, die eine gleiche Aufgabe erfüllte, auch ohne es zu wissen. Demokratie ist das Gleichgewicht der politischen Kräfte bis in die Grenzbereiche, wo Politik zum Verbrechen wird und justiziabel. Verbote wollen im politischen Bereich gründlich überlegt und spärlich angewendet sein. So hat, meiner Meinung nach die Meinungsfreiheit, der Wille der Justiz nicht voreilig zu verbieten und das Gleichgewicht der Kräfte bis heute sowohl die Räterepublik als auch Zustände von 1938 verhindert. Wachsamkeit bleibt natürlich oberstes Gebot.

Meinung ist ein Prozess, kein stationärer Zustand.

--

adam

 
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RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 10.11.2018, 11:30:32

Aber nein, Teri!

Phil ordnet Kurz unter die  "Rechten" ein. Und stellt darunter ein Video ein, das illustrieren soll,wohin Kurz steuert....zur Judenvernichtung.

Ich dachte immer,dass Kritik, gerade auch aus den "eigenen" Reihen ein Kriterium für die Demokratiereife darstellt.

 


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pschroed
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RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2018, 11:51:07
Aber nein, Teri!

Phil ordnet Kurz unter die  "Rechten" ein. Und stellt darunter ein Video ein, das illustrieren soll,wohin Kurz steuert....zur Judenvernichtung.

Ich dachte immer,dass Kritik, gerade auch aus den "eigenen" Reihen ein Kriterium für die Demokratiereife darstellt.
Kurz hat eine Koalition mit den Rechten gemacht, sag mir mit wem du umgehst ich sag dir wer du bist, möglicherweise ist er als sehr junger Kanzler noch etwas grün hinter den Ohren., sodaß noch Hoffnung besteht

Mart, muß ich "dir"  nun wirklich noch erklären Verwirrt zu was die Ideologie der Rechten FPÖ NPD AFD usw  führen kann ? Das kann ich faßt nicht glauben.
Phil.

Wer ist die FPÖ ?

FPÖ laut Wikipedia

ZITAT WIKIPEDIA

Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) ist eine rechtspopulistische[5][6] Partei in Österreich, die im Nationalrat, in allen neun Landtagen und vielen Gemeinderäten vertreten ist. Sie bezeichnet sich als Vertreterin des „Dritten Lagers“ und sieht sich selbst im Erbe des nationalliberalen Wertesystems der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848. Ihr wird ein Näheverhältnis zum Rechtsextremismusvorgeworfen.[6][7]
Als kleiner Koalitionspartner der ÖVP ist die FPÖ seit Dezember 2017 in der Bundesregierung Kurzvertreten und stellt den Vizekanzler.
Seit 2015 ist die FPÖ im Burgenland Teil einer Koalition mit der SPÖ unter Landeshauptmann Hans Niessl, in Oberösterreich besteht im Rahmen der Proporzregierung ein Arbeitsübereinkommen zwischen FPÖ und ÖVP unter Landeshauptmann Josef Pühringer bzw. dessen Nachfolger Thomas Stelzer. In der ebenfalls nach dem Proporzsystem besetzten niederösterreichischen Landesregierung Mikl-Leitner II stellt die FPÖ einen Landesrat.
 
teri
teri
Mitglied

RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von teri
als Antwort auf adam vom 10.11.2018, 11:32:41

Darf ich dir diesbezüglich das Buch "die Psyhologie der Massen" von Leo Bon empfehlen? Daraus haben sich sogar die Nationalsozialisten, z.B. wie sie die "Massen" bzw. den "Poebel" beeinflußen können, inspieren lassen.

[PDF]
Le Bon Gustave: Psychologie der Massen


Le Bon stellt dar, wie politische Meinungen, Ideologien und Glaubenslehren bei den Massen Eingang- und Verbreitung finden, wie man Massen beeinflussen kann, wie die dazu notwendigen Führerschaften entstehen, welche Eigenschaften einzelne Führungsfiguren haben müssen, um Gehorsam zu erzeugen, wie sie wirken und untergehen - und wo die Grenze der Massensuggestibilität liegt.

Immer wieder betont er den geringen Einfluss von Vernunft, Unterricht und Erziehung sowie die Anfälligkeit der Massen für Schlagworte und geschickte Täuschungen: Je dreister die Lüge, die man den Massen suggeriert, desto wahrscheinlicher wird sie geglaubt und massenhaft übernommen.

In seinem Vorwort bekennt Le Bon sich zur zentralen Rolle des Unbewussten beim Handeln des Menschen, das der für den Menschen noch relativ neuen Vernunft in ihrer Wirkkraft weit überlegen sei. Dabei bedauert er, dass man über dieses Unbewusste noch so wenig wisse.
(wiki)


 
teri
teri
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RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von teri
als Antwort auf pschroed vom 10.11.2018, 12:03:14
Aber nein, Teri!

Phil ordnet Kurz unter die  "Rechten" ein. Und stellt darunter ein Video ein, das illustrieren soll,wohin Kurz steuert....zur Judenvernichtung.

Ich dachte immer,dass Kritik, gerade auch aus den "eigenen" Reihen ein Kriterium für die Demokratiereife darstellt.
Kurz hat eine Koalition mit den Rechten gemacht, sag mir mit wem du umgehst ich sag dir wer du bist, möglicherweise ist er als sehr junger Kanzler noch etwas grün hinter den Ohren., sodaß noch Hoffnung besteht

Mart, muß ich "dir"  nun wirklich noch erklären Verwirrt zu was die Ideologie der Rechten FPÖ NPD AFD usw  führen kann ? Das kann ich faßt nicht glauben.
Phil.

 
Die politisch "abbauende" ÖVP war bei den Wahlen auf Stimmenfang und somit kam ihnen die Stimmung in Richtung "Ausländerhatz" sehr gelegen. Man offerierte der Öffentlichkeit einen jungen, unschuldig blickenden Knaben an und so kam es zu dieser unglücklichen poltischen Verbindung mit der FPÖ in Österreich.

Wir wissen leider nicht, wie es weitergeht, denn die Opposition ist innerhalb ihrer eigenen Fraktionen so zerstritten und gelähmt, daß die Rechten nun machen können, was sie wollen....

Ich hoffe nur, daß auch für Kurz endlich einige Stolpersteine, wenigsten von Seiten der EU kommen und er kräftig auf die Nase fällt.

 
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RE: Erinnerung an die Progrom - Nacht 1938 9 November
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 10.11.2018, 12:03:14

Ja ,das klingt ja fürchterlich.

Da hast du mit Recht die österreichische Regierung mit Judenhatz in Verbindung gebracht.

Wie ist es mit deinem Demokratieverständnis bestellt?

Ich meine, schaut,dass bei euch keine Hatzen stattfinden und belehrt nicht andere souveräne Länder, wie und wen sie wählen dürfen.

 


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