Internationale Politik Erdogan ist völlig durchgeknallt

Liebe Edita,wir ergänzen uns vorzüglich...
LG Inga

* - *
Medea,
Ach ja noch zu den Beschneidungen:

"Die weibliche Genitalverstümmelung wird von den in Indien und Pakistan ansässigen Dawoodi Bohras praktiziert. Fälle von anderen Ethnien oder Sekten sind nicht bekannt. Die Dawoodis leben vor allem in den indischen Provinzen Rajasthan, Gujarat so wie Maharashtra. Einige Dawoodis sind jedoch auch in andere Länder ausgewandert wie zum Beispiel Australien wo Fälle von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) in dieser Gemeinschaft bekannt geworden sind.

Vorgeschichte:
Die Dawoodi Bohras sind eine schiitisch muslimische Sekte die ursprünglich aus dem Jemen stammt. Sie gelten als konservativ, gebildet und pflegen wenig Kontakt zu Nicht-Mitgliedern. Sie folgen den Fatwas ihres religiösen Führers Syedna Mohammed Burhanuddin."

Das sagt Tante Wiki dazu.
Also korrigiere ich, was Pakistan anbelangt.

Der Bericht von Hisum ist sehr gut geschrieben und entspricht der Realität!!!!

Ich gehe jetzt "nur" einmal auf die Bescheidung der Mädchen ein.
Da gibt es einen interessanten Bericht von Amnesty International:
Amnesty Journal Februar 2013 Auf Messers Schneide

Hier ein Abschnitt daraus:

Nach Angaben von UNICEF sind in Ägypten rund 90 Prozent aller Mädchen und Frauen beschnitten - dies ist eine der höchs­ten Beschneidungsraten weltweit. Schon zu Zeiten der Pharaonen sollen diese Eingriffe an Frauen vorgenommen worden sein. Heute halten sowohl koptische Christen als auch Muslime an der Praktik fest. Dabei macht es kaum einen Unterschied, ob ein Mädchen in der Großstadt Kairo oder in einem Dorf am Ufer des Nils aufwächst, ob es eine Schule besucht oder nicht. Während in vielen Ländern die Genitalverstümmelung von Beschneiderinnen durchgeführt wird, ist die Nachfrage nach den traditionellen "Dayas" in Ägypten nicht sehr hoch. Von allen 28 afrikanischen Ländern, in denen weibliche Genitalverstümmelung vorkommt, ist Ägypten das Land mit dem stärksten Trend zur "Medikalisierung": Rund drei Viertel der Mädchen werden trotz des bestehenden Verbots von Ärzten oder anderem medizinischen Personal verstümmelt.

Weiter ist dort zu lesen:
"Scheich Ali Gom'a, Großmufti und Professor für Rechtswissenschaft an der Al-Azhar Universität in Kairo, mit dem Glauben aufgeräumt, die weibliche Genitalverstümmelung sei eine religiöse Pflicht. In einem islamischen Rechtsgutachten, einer Fatwa, bezeichneten Gom'a und andere muslimische Gelehrte weibliche Genitalverstümmelung als eine schädliche Praktik, die im Koran nicht vorgeschrieben und mit den Werten des Islam nicht vereinbar sei."

Das gilt nicht nur für Ägypten, sondern für alle Länder in denen diese Verstümmlung ausgeführt wird.

Monja.

...und weiter kann man lesen :

Nun stehen die Rechte der Frau auf Messers Schneide: Medienberichten zufolge haben sich Muslimbrüder und Salafisten öffentlich für weibliche Genitalverstümmelung und gegen das Verbot ausgesprochen.

Als sie zur Polizei ging, um Anzeige gegen die Verstümmelungen in ihrem Viertel zu erstatten, erntete sie nur bitteres Gelächter: "Wir haben andere Probleme", sagten die Polizisten zu ihr. In der Provinz Minia in Oberägypten wurde von mobilen Kliniken in Bussen berichtet, die Genitalverstümmelung als kostenlosen Gesundheitsservice anbieten. Salafisten und Vertreter der Muslimbruderschaft fordern die Legalisierung der Genitalverstümmelung und die Zahl der Beschneidungen von Mädchen soll seit der Revolution wieder angestiegen sein.

Bedrückend !

Monja, danke für den Link.

Gruß
Inga

Hi Monja, hier liegt offenbar ein Mißverständnis vor, denn seit
Jahrzehnten mache ich mich gegen Genitalverstümmelungen stark. Ich
weiß, daß diese widerliche Praxis nicht im Koran verankert ist, habe
dieses auch nie in Frage gestellt.
Ich schrieb:

.....so lange in der Glaubensgemeinschaft des Islam weltweit
Mädchen und Frauen Genitalverstümmelungen erleiden müssen,
(auch wenn sie "übernommen" wurden von einer älteren "Kultur"),.......

mit dem "übernommen wurden von einer älteren Kultur" nahm ich Bezug auf die bereits seit Jahrhunderten in Ägypten unter den Pharaonen
geübte grausame Beschneidung der Frauen und Mädchen, bekannt unter pharaonische Beschneidung.

Ich ging davon aus, daß ich mich deutlich ausgedrückt hätte mit "einer älteren Kultur", war
aber offensichtlich nicht der Fall.

Natürlich wurde und wird im Islam beschnitten, trotz mittlerweile gegenläufiger Gesetze. Auch hier im Westen, Gynäkologen
und Hebammen können ein gar garstig Lied davon singen. In Frankreich
auch in Deutschland werden junge Mädchen für diesen Zweck zu Verwandten in
die Herkunftsländer gebracht. Hier im ST ist ausführlich zu dieser Thematik vor einiger Zeit diskutiert worden. Die entsprechenden threads dürften noch vorhanden sein.
Ich brauche also keinerlei "Nachhilfe" auch wenn sie doch offenbar
gut gemeint ist.



Medea

Nun, eine Nachhilfe wollte und will ich nicht geben!!!!

Habe ich auch nie vor!!!!

Der Link sollte nur eine allgemeine Info sein!!!

Es wird dort zwar behauptet, daß die Beschneidung der Mädchen bereit im pharaonischen Ägypten statt fand, auch gibt es den Begriff "Pharaonische Beschneidung", es ist allerdings nicht belegt, daß die Beschneidung von Mädchen in damaliger Zeit wirklich ausgeübt wurde.
Die Mädchenbeschneidung scheint erst aus griechischer Zeit belegt.
Belegt ist allerdings schriftlich und auf Reliefs und Abbildungen, daß Jungen beschnitten wurden.
Bekannt ist da zum Beispiel eine Beschneidungsszene aus dem Grab des Anchmahor (6. Dyn.- ca. 2347/2297-2216/2166 v. Chr.) aus Sakkara.

Eine interessante Diskussion über die Beschneidung der Mädchen in pharaonischer Zeit ist nachzulesen im Ägyptologie Forum.
Dort ist auch die erwähnte Beschneidungsszene von Jungen zu sehen.
Ägyotologie Forum - Beschneidung

Monja.

Das Letzte liebe Hisun ist, mich mit Dir herumzustreiten, da seien die Gottheiten der verschiedenen Religionen vor. Ich freue mich aufrichtig, daß Du diese schöne, interessante Zeit in Pakistan genießen konntest und nur Gutes erlebtest.
Ich achte Deine Meinung, auch wenn ich es anders sehe.
Die Sonne scheint warm auf meinen Balkon, dort werde ich jetzt
den Vormittag genießen. Für Dich, Schwester und Schwager wünsche
ich das Allerbeste.
Deine Medea.
. * .

Ach liebe Medea,

ich empfinde es nicht als Herumstreiten, sondern als ernsthafte
Diskussion oder Streitgespräch, wie auch in meinem persönlichen
Umkreis. Und ich denke, es ist wie in der Natur, nach einem Gewitter
scheint wieder die Sonne – mit einem Regenbogen als Brücke.

Du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass ich meine Meinung vertrete,
die besonders bei diesem Thema auf persönlichen Erfahrungen beruht,
nicht nur bezogen auf Pakistan, niemals jedoch mit der Absicht, sie Dir
aufdrängen zu wollen, sondern, um die Hintergründe Deiner Dir gebildeten
Meinung zu erfahren.

Ich habe einen tristen Sonntag hinter mir, sowohl draussen wie drinnen.
bin eben vom Spitalbesuch zurück, es ist eine trostlose Situation,

Dir gönne ich es von Herzen, dass die Sonne Dich begrüsste und Du
so einen Sack voll Vitamin D tanken durftest.

Lassen wir es gut sein !!
Deine hisun
.*.

Danke Medea, ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass die Schweiz weiß, wieviel Moslems im Lande leben, wir aber nicht. Bei der letzten Volksbefragung wurde nicht nach der Religion gefragt - absichtlich nicht.
Vielleicht würde es die Diskussion versachlichen - allgemein gesprochen - wenn die Bürger wüßten, wie groß das Problem sein könnte.
Insgesamt sollen 16% unserer Bevölkerung ausländische Wurzeln haben. Woher diese Zahl kommt, weiß ich allerdings nicht. Ich vertraue unseren Behörden nicht mehr bzw, der Politik.

Danke, Edita, es hilft mir weiter. In den Blogs, in denen überwiegend junge Leute über Politik schreiben, sind die Moslems deren Hauptproblem. Diese Generation wird sich damit ja hauptsächlich auseinandersetzen müssen.
Wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche!

Liebe Medea,
die Diskussion ist weitergelaufen und hat sich auf die Genitalverstümmelung verengt. Dabei ist das nicht das Kernproblem. Die Verstümmelung von Frauen und Mädchen ist unbestreitbar ein humanitäres Problem.

Der Islam will den Aufbau einer gerechten Gesellschaft und den Erhalt der Umma, der weltweiten Gemeinschaft der Muslime. Diese existiert auf dem Papier, in der Vorstellung eher als in der Wirkllichkeit. Den islamischen Universalismus gibt es nicht. Es wird ihn wohl nicht geben können. weil viele Spielarten des Islam bestehen. Natürllich gibt es dann ncoh die islamische Staatenwelt. Wo sollen also Reforme ansetzen, die doch eine Eindämmung und einen Rückschnitt des Wildwuchses an Ritualen beinhalöten muss? Es gibt keine zentrale
Instanz, die das befehligen/koordninieren kann. Nötig wäre ein radikalrer Reformer wie Luther anno 1517. Aber genau der wird nicht kommen. Der Islam ist, wie du richtig sagst in allen interreligiösen Gesprächen absolut unnahbar. Von seinem Selbstverständnis als Gottes Offenbarung her und dem Koran als Gottes unmittelbarem Wort ist nicht zu erwarten, dass Vernunft über den Glauben die Oberhand gewinnen wird. Christliche Theologen haben darüber gestritten, ob die Vernunft Gottes Wahrheit erkennen kann. Ich bezweifle, dass der Islam dazu bereit wäre.

Glaubenswahrheiten lassen sich deshalb in Gesprächen gegenüberstellen, aber nicht miteinander in Einklang bringen. Die Rechte der Rashidun, der Rechtsgelehrten zu bestimmen, was recht und legitim ist, wird nicht aufgegeben werden.

Was wir zur Zeit im Zeitalter der Globalisierung erleben ist das Zusammenwachsen verschiedener Kulturen zu einer Art Weltzivilisation. Es ist der Anfang. Es wird lange dauern. Aber es wird so kommen. Zivilisationen wandeln sich, verschwinden, indem sie sich anpassen oder unterwerfen. Die Erde hat nicht genügend Raum, um jeder Kultur genügend Distanz gegen über anderen zu bieten. Das ist das Problem.

Der Islam ist gehandicapt durch seine Missachtung der Frau und ijrer subalternen Stellung in der Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die die Rolle der Frau so sieht wie der Islam, schadet sich selber. Darin liegt eine der Gründe für die Rückständigkeit islamischer Gesellschaften. Dshihad genügt nicht, um eine Hochkultur zu begründen. Kriegsverherrlichung ist übrigens Kennzeichen des Faschismus. Moderne Gesellschafen brauchen die Frauen, ihre Imagination, Erfindungsgabe, ihr Einfühlungsvermögen, ihre Arbeitskraft. Frauen sind nicht die Kulis der Männer. Dieser Atavismus müsste überwunden werden.

Viele Grüße
c.

Schon erstaunlich, wohin diese despektierliche Bezeichnung eines Regierungschefs so führte - zu den altbekannten Aversionen gegen Muslime usw.
Aber allmählich muss ja auch Deutschland ein wenig netter werden zu Herrn Erdogan, wenn die Türkei demnächst dafür zuständig ist, das russische Gas zu uns weiterzuleiten. In diesem aktuellen Joint-Venture baut dann Russland in der Türkei das Atomkraftwerk.
DA freuen sich dann bestimmt wieder die virtuellen Erdogan-Gegner - haben sie doch einen weiteren Grund, um gegen ihn zu wettern. Olga