Internationale Politik Erdogan ist völlig durchgeknallt

Nerida,ich sehe es eher wie Carlos.

""Der Islam ist gehandicapt durch seine Missachtung der Frau und ijrer subalternen Stellung in der Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die die Rolle der Frau so sieht wie der Islam, schadet sich selber. Darin liegt eine der Gründe für die Rückständigkeit islamischer Gesellschaften. Dshihad genügt nicht, um eine Hochkultur zu begründen. Kriegsverherrlichung ist übrigens Kennzeichen des Faschismus. Moderne Gesellschafen brauchen die Frauen, ihre Imagination, Erfindungsgabe, ihr Einfühlungsvermögen, ihre Arbeitskraft. Frauen sind nicht die Kulis der Männer. Dieser Atavismus müsste überwunden werden."

Anbei ein Link für Interessierte.

Gruß
Inga

Der Islam ist gehandicapt durch seine Missachtung der Frau und ijrer subalternen Stellung in der Gesellschaft.

Vertreter des Islams und auch die meisten muslimische Frauen würden wohl ebenso wie Katholiken und katholische Frauen diese "Missachtung" weit von sich weisen. Es wird argumentiert, dass die hohe Achtung der Frauen es gerade nötig mache, sie zu beschützen. Dass hierin eine Degradierung zur Unselbständigkeit enthalten ist, wird nicht gesehen.

Die generelle Bezeichnung aller islamischen Gesellschaften als "rückständig" ist zudem in meinen Augen viel zu undifferenziert als richtig sein zu können. Karl

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Man muss sich doch nur erinnern in welch enges gesellschaftliches Korsett bestimmt durch Tradition und vor allem der Kirche die Frauen noch in 50er oder 60 Jahren waren und zum Teil in der katolischen Kirche noch heute sind.

nerida, das islamische korsett der frauen war aber immer enger. ging tiefer runter und höher rauf, als das christliche korsett.
und die leine, an der die frauen gehalten wurden. war immer kürzer (bildlich gesprochen ).
als der koran geschrieben wurde, waren die darin festgehaltenen regeln ja ein fortschritt für dortige frauen, deren wert zuvor noch unter dem des viehs lag.
ich bin evangelisch getauft, aber hoffe, dass die katholische kirche regeln abschafft, die von den meisten sowieso schon lange nicht mehr eingehalten werden.

atatürk war ein reformer, ich wollte es hätte mehrere nach ihm gegeben.
sein wichtigster schritt war, gegen heftigen widerstand, staat und kirche zu trennen
und den frauen mehr rechte zuzubilligen, das äusserliche zeichen war kopftuch/schleier-verbot in der öffentlichkeit.
nebenbei: die männer sollten auch den fez nicht mehr tragen (auf zeichnungen immer mit bömmelchen , ich weiss nicht, ob im original auch).

erdogan hat das kopftuch-verbot nun wieder rückgängig gemacht,
ein schlechtes zeichen.
trotzdem ist noch nicht feststellbar, wohin er will,
er legt seine karten noch nicht offen.
niemand, auch nicht die jungen türken, die ich befragte,
weiss genau, was und wohin er will ...

atatürk und erdogan stimmten aber in einem überein:
gegen abtrennungbestrebungen der kurden. ich finde: leider.

lg m./.
ausnahmen bestätigen -wie immer- die regel
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zitat Karl:
In Istanbul gibt es Frauen, die an Emanzipiertheit denen in Berlin nicht nachstehen.

antwort: leider immer weniger.
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"erdogan hat das kopftuch-verbot nun wieder rückgängig gemacht,
ein schlechtes zeichen.
trotzdem ist noch nicht feststellbar, wohin er will,
er legt seine karten noch nicht offen.
niemand, auch nicht die jungen türken, die ich befragte,
weiss genau, was und wohin er will ..."

Nun wissen wir,wo Erdogan hin will :

Rückbesinnung auf alte Größe und alte Werte - das ist der Kurs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Schüler in der Türkei sollen künftig wissen, wie groß und mächtig das Osmanische Reich einmal war. Dazu sollen sie erst einmal wieder das osmanische Türkisch lernen, das einst gesprochen und mit arabischen Schriftzeichen geschrieben wurde.

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ja, inga, atatürk schaffte ja die arabischen schriftzeichen ab
und führte die lateinische schrift ein !!!

aber arabische schrift lernen (zumindest gebildete) moslems doch sowieso? zum lesen des korans?

gibt es noch eine osmanische schrift?
danke für den link, werde ihn später lesen.
muss jetzt erst mal was anderes erledigen.

lg m./.
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Sieht so der Schutz der Frauen aus:

Das zeigt vor allem der Anstieg von häuslicher Gewalt. Statistisch gesehen wird in der Türkei fast jeden zweiten Tag eine Frau innerhalb ihrer Familie ermordet. Frauen, die sich an die Polizei wenden, werden nur in den seltensten Fällen wirksam geschützt. Erst vor wenigen Wochen wurde eine Frau von ihrem Ex-Mann vor den Augen der Polizei getötet.

Karl : "...die meisten muslimische Frauen würden wohl ebenso wie Katholiken und katholische Frauen diese "Missachtung" weit von sich weisen."

Karl,Frauen empfinden möglicherweise alles etwas anders.

Ich meine,der Titel passt:
Erdogan ist völlig durchgeknallt

Wir haben noch genug vor der eigenen Tür zu kehren.

Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich

Rund 25 Prozent der Frauen im Alter von 16 bis 85 Jahren haben körperliche oder sexuelle Gewalt - oder auch beides - durch Beziehungspartnerinnen und Beziehungspartner mindestens ein- oder auch mehrmals in ihrem Leben erlebt. Dies zeigt die 2004 veröffentlichte repräsentative Studie "Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland". Quelle

Karl

Kehren wir doch in einem gesonderten Thread vor unserer eigenen Tür..

Erdogan in Jahr 2014:
"Ankara - Recep Tayyip Erdogan hält die Gleichberechtigung von Mann und Frau für keine gute Idee. "Man kann Frauen und Männer nicht gleichstellen. Das ist gegen die Natur", sagte der türkische Präsident in einer Rede vor dem Frauenverband Kadem in Istanbul, wie mehrere türkische Zeitungen übereinstimmend berichten."

Inga

@ Inga,

ich möchte jetzt nicht plötzlich als Verteidiger von Erdogan auftreten, vielleicht hat er das Gesagte ja wirklich so gemeint, wie von Dir interpretiert. Grundsätzlich sollten wir bei Übersetzungen der Texte ausländischer Politiker aber immer vorsichtig sein. Wenn jemand sagt, dass Männer und Frauen nicht gleich sind, kann das auf unterschiedlichen Ebenen verstanden werden.

1. Biologische Ebene (da sind sehr viele Männer und Frauen glücklich über die Unterschiede)
2. Rechtliche Unterschiede (die sollte es nicht geben)
3. Unterschiede in den beruflichen Chancen (die sollte es auch nicht geben)
4. Unterschiede im gesellschaftlichen Ansehen (sollte es nicht geben).
5. Unterschiede im Rollenverständnis (hier wird es schwierig. Die katholische Kirche und der Islam sehen hier eindeutige Unterschiede durch die biologischen - in deren Sinne gottgewollten - Unterschiede, gesellschaftlich gleichen sich bei uns die Rollen, durch die Gesetzgebung unterstützt, immer mehr an).

Ich würde also gerne mehr über den Zusammenhang erfahren, in dem Erdogan über die Ungleichstellung der Frau geredet hat. Auch in der katholischen Kirche sind Männer und Frauen nicht gleichgestellt. Diese Feststellung ist per se ja noch nicht frauenfeindlich.

OK, ich sehe jetzt im Spiegelartikel, dass Erdogan, wie zu erwarten war, die Mutterrolle der Frauen betont hat. Das könnte ja auch der Papst gesagt haben, allerdings hat Erdogan als politischer Führer mehr Gewicht und er bestätigt den Eindruck, dass er die Türkei religiös-fundamentalistisch reformieren will, was hoffentlich langfristig misslingen wird.

Karl

Ich hatte schon vor langer Zeit behauptet, dass Erdogan eine absolute Fehlbesetzung ist, bekam aber immer starken Gegenwind hier.

Schön, dass ich nicht mehr alleine im Boot sitze. Der Mann ist einfach um 100 Jahr rückständig und passt absolut nicht in unsere Zeit. Ich frage mich, wie lange die Türken - die ja recht aufgeschlossen sind - sich diesen Mann noch antun wollen?

Hafel