Internationale Politik Erdogan ist völlig durchgeknallt
Die Religionen machen unser Zusammenleben weder besser noch einvernehmlicher. Solange über der Hälfte der Menscheit noch ernsthaft erzählt wird, dass wir aus Lehm oder einer Rippe oder sonstwelchem Blödsinn geschaffen wurden, werden uns spätere Generationen noch dem finsteren Mittelalter zuordnen.
Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
Diese Diskussion kann aber, wie ich jetzt an deiner Aussage sehe, an einem Punkt ankommen, wo man sich zuerst einmal einigen muss, wen man eigentlich meint. Nicht dass der eine über Äpfel schimpft und der andere über Birnen.
Was ich sagen möchte ist, dass es unfassbar ist, dass Heute noch Menschen auf Grund ihrer Religion getötet werden. Dem muss Einhalt geboten werden. Auf der anderen Seite ist es nicht das "Verdienst" der christlichen Kirchen, dass wir in Europa religionsfrei und säkular leben, lieben und schreiben können. Diese Freiheit wurde von unseren Vorfahren in blutigen Kämpfen gegen den Willen der christlichen Kirchen erfochten und durchgesetzt.
[i]" ... zum Zitat ""Ex oriente lux" ... eigentlich war damit eigentlich sehr unbescheiden das Christentum bezeichnet worden und nicht etwa der Islam. Noch ältere Hinweise aber gehen dahin, dass mit "Ex oriente lux" die Römer ihre bewunderung für die Hochkultur der Perser lange vor den Mohammedandern ausdrückten. Das nur nebenbei-" Wolkenschieber[/indent]
Hallo Wolkenschieber,
der von mir genannte Begriff bezog sich auf die Frage nach dem Kulturverfall, den Medea ins Spiel brachte.
Es geht um eine unversalgeschichtliche Sichtweise in der Frage Medeas: "Wie ist deine Meinung zum Kulturverfall?" Wo ein Verfall ist, muss ein Aufstieg gewesen sein.
Karl Jaspers in "Sinn und Ursprung der Geschichte" verwendet die Gedankenfigur "ex oriente lux" ebenfalls in seiner Konzeption der "Achsenzeit". Darin wendet er sich gegen die traditionell christlich ausgelegte Darstellung der Universalgeschichte, die nur für den christlichen Glauben gültig sei. Er sieht die reale Geschichte als eine Pluralität vieler Neuansätze, wozu er Konfuzius in China, Zarathustra in Persien rechnet, die Propheten in Palästina, die griechischen Dichter und Philosophen. Sie beenden die Zeit der Hochkulturen, die relativ stabil waren und liefern die Ideen, welche eine Einheit der Welt als Geschichte entstehen lässt.
Bestimmend ist für die Achsenzeit eine Entmythifizierung, womit ein Traditionsverlust einhergeht, der wiederum neues Selbstbewusstsein in den Menschen entstehen lässt. Dieser wiederum führt zu neuen Aktivitäten, kulturellen Aktivitäten. Christentum und Islam, als Nachhall dieser Entwicklung, die aus dem Osten Diese Achsenzeit zwischen 800 und 200 vor Chr. die bestimmend ist bis in unsere Zeit.
Unsere europ. Identität entstand, ich wiederhole mich, zu einem nicht geringen Anteil aus der Auseinandersetzung mit dem Islam. Den heutigen Islam ausschließlich als Verfallsprodukt einer längst vergangenen großartigen Epoche zu sehen, ist zu kurz gesprungen.
Viele Grüße
c.
Hallo Wolkenschieber,
der von mir genannte Begriff bezog sich auf die Frage nach dem Kulturverfall, den Medea ins Spiel brachte.
Es geht um eine unversalgeschichtliche Sichtweise in der Frage Medeas: "Wie ist deine Meinung zum Kulturverfall?" Wo ein Verfall ist, muss ein Aufstieg gewesen sein.
Karl Jaspers in "Sinn und Ursprung der Geschichte" verwendet die Gedankenfigur "ex oriente lux" ebenfalls in seiner Konzeption der "Achsenzeit". Darin wendet er sich gegen die traditionell christlich ausgelegte Darstellung der Universalgeschichte, die nur für den christlichen Glauben gültig sei. Er sieht die reale Geschichte als eine Pluralität vieler Neuansätze, wozu er Konfuzius in China, Zarathustra in Persien rechnet, die Propheten in Palästina, die griechischen Dichter und Philosophen. Sie beenden die Zeit der Hochkulturen, die relativ stabil waren und liefern die Ideen, welche eine Einheit der Welt als Geschichte entstehen lässt.
Bestimmend ist für die Achsenzeit eine Entmythifizierung, womit ein Traditionsverlust einhergeht, der wiederum neues Selbstbewusstsein in den Menschen entstehen lässt. Dieser wiederum führt zu neuen Aktivitäten, kulturellen Aktivitäten. Christentum und Islam, als Nachhall dieser Entwicklung, die aus dem Osten Diese Achsenzeit zwischen 800 und 200 vor Chr. die bestimmend ist bis in unsere Zeit.
Unsere europ. Identität entstand, ich wiederhole mich, zu einem nicht geringen Anteil aus der Auseinandersetzung mit dem Islam. Den heutigen Islam ausschließlich als Verfallsprodukt einer längst vergangenen großartigen Epoche zu sehen, ist zu kurz gesprungen.
Viele Grüße
c.
Sicher Carlos,
der Islam kann ja kein "Zerfallsprodukt" sein, er besteht seit Mohammeds Zeiten unverändert. Aber die heutigen arabisch-islamischen Gesellschaften sind in ihrer Rückständigkeit mit ein Ergebnis des Islam.
Die Menschen des christlichen Kulturkreis des ausgehenden Mittelalters hatten einen Vorteil: Das religiöse, aber auch säkular mächtige Zentrum des Christentums in Rom, das Papsttum, das der europäischen Politik, den Herrscherhäusern zu mächtig, einflußreich und zu teuer wurde. Die Reformation war der erfolgreiche, politische Aufstand gegen das Papsttum, das daraufhin Eingeständnisse machen mußte und dem freien Denken Raum ließ.
Dem Islam fehlt dieses Zentrum nicht nur, sondern Glaube und weltliche Macht konzentriert sich auf die Herrschenden in den einzelnen Ländern, die sich auf den Glauben stützen, sich auf ihn berufen und keine Liberalisierung zu lassen, sonlange ihre Macht davon abhängig ist. Wo dies nicht der Fall ist, ist der Islam in seiner Unfähigkeit zur Reform, mit seinen Verboten und Geboten, mit seiner Intoleranz in den eigenen Gesellschaften und gegen alles nichtislamische, der beste Boden für die Diktatur.
--
adam
der Islam kann ja kein "Zerfallsprodukt" sein, er besteht seit Mohammeds Zeiten unverändert. Aber die heutigen arabisch-islamischen Gesellschaften sind in ihrer Rückständigkeit mit ein Ergebnis des Islam.
Die Menschen des christlichen Kulturkreis des ausgehenden Mittelalters hatten einen Vorteil: Das religiöse, aber auch säkular mächtige Zentrum des Christentums in Rom, das Papsttum, das der europäischen Politik, den Herrscherhäusern zu mächtig, einflußreich und zu teuer wurde. Die Reformation war der erfolgreiche, politische Aufstand gegen das Papsttum, das daraufhin Eingeständnisse machen mußte und dem freien Denken Raum ließ.
Dem Islam fehlt dieses Zentrum nicht nur, sondern Glaube und weltliche Macht konzentriert sich auf die Herrschenden in den einzelnen Ländern, die sich auf den Glauben stützen, sich auf ihn berufen und keine Liberalisierung zu lassen, sonlange ihre Macht davon abhängig ist. Wo dies nicht der Fall ist, ist der Islam in seiner Unfähigkeit zur Reform, mit seinen Verboten und Geboten, mit seiner Intoleranz in den eigenen Gesellschaften und gegen alles nichtislamische, der beste Boden für die Diktatur.
--
adam
der Islam kann ja kein "Zerfallsprodukt" sein, er besteht seit Mohammeds Zeiten unverändert.Mit Verlaub adam,
aber Du widersprichst Dir selbst. Wie kann der Islam seit Mohammed unverändert geblieben sein, wenn er heute in so vielen Spielarten daher kommt? Es gibt nichts, was sich nicht verändert. Allein daraus können wir Hoffnung schöpfen.
Ansonsten stimme ich dutchweepee zu. Die Freiheit des Denkens wurde im Kampf gegen die Kirchen gewonnen und nicht durch sie. Auch in der westlichen Welt muss noch immer gegen die virtuellen Gedankenschlösser (Luftschlösser) der Religionen angekämpft werden.
karl
Mit Verlaub, Karl - ich finde den Titel dieses Beitrages extrem despektierlich. Wie kommen wir dazu, einen gewählten Regierungschef eines recht erfolgreichen Landes so zu bezeichnen? Ist sicher mal wieder eine grosse Portion Überheblichkeit, die aus uns spricht und wo wir schon gar nicht mehr merken, wie unangebracht diese ist. Olga
der Islam kann ja kein "Zerfallsprodukt" sein, er besteht seit Mohammeds Zeiten unverändert.Mit Verlaub adam,
aber Du widersprichst Dir selbst. Wie kann der Islam seit Mohammed unverändert geblieben sein, wenn er heute in so vielen Spielarten daher kommt? Es gibt nichts, was sich nicht verändert. Allein daraus können wir Hoffnung schöpfen.
Ansonsten stimme ich dutchweepee zu. Die Freiheit des Denkens wurde im Kampf gegen die Kirchen gewonnen und nicht durch sie. Auch in der westlichen Welt muss noch immer gegen die virtuellen Gedankenschlösser (Luftschlösser) der Religionen angekämpft werden.
karl
Nein Karl,
ich widerspreche mir nicht. Die Religion heißt Islam, nicht Wahabitentum, Aleviten oder was auch immer. In meinem Beitrag verweise ich auf die fehlende Zentralmacht des Islam, was ich als Handycap für eine Reform sehe, weil sich die herrschende Klasse nicht beteiligt.
Was ich noch nie getan habe und nie tun werde, ist, Gläubige, gleich welcher Religion als minderbemittelte Dummköpfe (Lehm etc.) und die Religion selber als virtuelle Luftschlösser zu degradieren.
--
adam
Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
Liebe Frau Olga,
ein türkischer Präsident, der in einer Rede Ende November 2014
folgendes verkündet
- Zitat: -
""Sie sehen wie Freunde aus, aber sie wollen uns tot sehen, sie mögen es, unsere Kinder sterben zu sehen", fügte Erdogan beim Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (COMCEC) in Istanbul hinzu. Die Ausländer hätten es auf Öl, Gold, Diamanten und die billigen Arbeitskräfte in der islamischen Welt abgesehen."
erweckt den Eindruck, völlig durchgeknallt zu sein.
Stell Dir bloß mal vor, Frau Dr. Merkel hätte dergleichen gesagt.
Gruß
Medea.
-
ein türkischer Präsident, der in einer Rede Ende November 2014
folgendes verkündet
- Zitat: -
""Sie sehen wie Freunde aus, aber sie wollen uns tot sehen, sie mögen es, unsere Kinder sterben zu sehen", fügte Erdogan beim Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (COMCEC) in Istanbul hinzu. Die Ausländer hätten es auf Öl, Gold, Diamanten und die billigen Arbeitskräfte in der islamischen Welt abgesehen."
erweckt den Eindruck, völlig durchgeknallt zu sein.
Stell Dir bloß mal vor, Frau Dr. Merkel hätte dergleichen gesagt.
Gruß
Medea.
-
Adam, ich gehe kurz auf einige Beiträge ein. Irgendwo muss ich mich einklinken.
Die Christen stellen nicht die Hälfte der Menschheit dar. Nicht allen Christen/Namenschristen aber werden die Narrative der Bibel vermittelt. Dutch, auch die kommunistische Weltreligion mit ihren Zntren, ihren "Konzilien" (Parteitagen), ihrem eifrigem Studium und den Disputationen um die richtige Auslegung der Klassiker (ganz wie zu Zeiten der Scholastik im Mittelalter), haben die Menschen nicht besser gemacht. Schon gar nicht hat die Abschaffung des Privateigentums die Menschen selbstloser und moralisch wertvoller gemacht. Erzählungen vom Paradies (oder dem 'Schlaraffenland der kommunistischen Gesellschaft) machten Menschen auch nicht besser. Das "Mittelalter" ist vorbei aber es sit keinesfalls finsterer als das 20. Jahrhundert mit seinen Massenmorden sowohl unter den Nationalsozialisten und den roten Sozialisten. Der ehemalige KGB-Mann Putin sprach heute von dem Sakralen und meinte damit die Annexion der Krim. Der heilige Boden Russlands. Die Gespenster der Vergangenheit leben noch. Lebendig wie eh und je. Das so nebenbei. Die Ideen des dialektischen Materialismus in einem aufgeklärten Zeitalter zu glauben haben Millionen Menschen nicht als Zumutung empfunden. Hauptsache auf dem Mumpitz steht "wissenschaftlich", dann wird jeder Mist geglaubt.
Adam,
ich schrieb in meinem Beitrag vom 4.12.2014; 16:53.als Antwort an Wolkenschieber:
Du veränderst den Satz ins Gegenteil und Karl übernimmt deinen Satz, woraus ein Durcheinander entsteht.
Selbstverständlich hat der Islam sich verändert und erscheint heute in vielen Schattierungen, wobei uns einzelne Richtungen immer als das "Ganze" und als Alleinvertreter an sich der Spezies Islam erscheinen. Der Islam ist entwicklungsfähig und wird sich weiter verändern. Er hat in den letzten beiden Jahrhunderten auch moderne ausbaufähige Denkansätze entwickelt.
Die heutige Schärfe durch den Islamismus ist inbes. dem Kolonialzeitalter zuzuschreiben, die die Begegnung mi der Moderne brachte. Die Fähigkeit sich zu modernisieren (sie besteht nicht allein aus der Übernahme der modernen Techologien) können wir dem Islam nicht absprechen.
Karl,
die Freiheit des Denkens existierte an den Universitäten des Abendlandes im Mittelter durchaus. Das gilt auch für die Theologen. Man stritt sich im Hochmittelalter (so gen. Scholastik) um die Wahrheit der Auslegung der Heiligen Schrift: Dabei spielt die menschliche Vernunft (Erkenntnisvermögen) immer eine entscheidende Rolle: Reicht die natürliche menschliche Vernunft aus, um Gott zu erkennen und dessen Offenbarungen zu beurteilen? Das war ein strittiger Punkt. Aristoteles hatte (über den Islam vermittelt) Eingang in die Theologie gefunden (schon bei Thomas von Aquin).
ür Philosophen im 16. oder 17. Jhd (Isaac Newton etwa) war es nichts Ungewöhnliches theologische Abhandlungen zu verfassen. Die später als Rationalisten im 16. Jhd. bezeichneten Gelehrten vertraten ebenfalls die Auffassung, dass der menschliche Intellekt in der Lage sei Gott zu erkennen und die göttliche Offenbarung zu beurteilen.
Ein weiteres Beispiel: Ein englisches Zeugnis aus dem Jahre 1646 erwähnt die "rationalists" als eine neue Sekte innerhalb des Lagers der Presbyterianer und Independenten, deren Anhänger nur auf ihre eigene Vernunft bauen. Ihr Rationalismus schloss jedoch eher nicht den Zweifel an der Autorität der Bibel ein, sondern nur den Zweifel an der Autorität der Bibelausleger.
Ich verweise darauf, um zu verdeutlichen, dass diese Auseinandersetzungen auf dem Boden der Kirche stattfanden, jedoch in verschiedenen Konfessionen und Sekten. Es gab nicht immer eine geschlossene monolithische Kirche mit der einzig gültigen Wahrheit. Gestritten wurde von Denkern immer um die Wahrheit, auch wenn es Verfolgungen gab.
Irrige Lehrmeinungen sind auch der modernen Wissenschaft nicht fremd. Sie besitzt aber geeignete Methoden der Wahrheitsfindung, Überprüfung und Korrektur.
Viele Grüße
c
"Die Religionen machen unser Zusammenleben weder besser noch einvernehmlicher. Solange über der Hälfte der Menschheit noch ernsthaft erzählt wird, dass wir aus Lehm oder einer Rippe oder sonstwelchem Blödsinn geschaffen wurden, werden uns spätere Generationen noch dem finsteren Mittelalter zuordnen." dutch
Die Christen stellen nicht die Hälfte der Menschheit dar. Nicht allen Christen/Namenschristen aber werden die Narrative der Bibel vermittelt. Dutch, auch die kommunistische Weltreligion mit ihren Zntren, ihren "Konzilien" (Parteitagen), ihrem eifrigem Studium und den Disputationen um die richtige Auslegung der Klassiker (ganz wie zu Zeiten der Scholastik im Mittelalter), haben die Menschen nicht besser gemacht. Schon gar nicht hat die Abschaffung des Privateigentums die Menschen selbstloser und moralisch wertvoller gemacht. Erzählungen vom Paradies (oder dem 'Schlaraffenland der kommunistischen Gesellschaft) machten Menschen auch nicht besser. Das "Mittelalter" ist vorbei aber es sit keinesfalls finsterer als das 20. Jahrhundert mit seinen Massenmorden sowohl unter den Nationalsozialisten und den roten Sozialisten. Der ehemalige KGB-Mann Putin sprach heute von dem Sakralen und meinte damit die Annexion der Krim. Der heilige Boden Russlands. Die Gespenster der Vergangenheit leben noch. Lebendig wie eh und je. Das so nebenbei. Die Ideen des dialektischen Materialismus in einem aufgeklärten Zeitalter zu glauben haben Millionen Menschen nicht als Zumutung empfunden. Hauptsache auf dem Mumpitz steht "wissenschaftlich", dann wird jeder Mist geglaubt.
Adam,
ich schrieb in meinem Beitrag vom 4.12.2014; 16:53.als Antwort an Wolkenschieber:
" Den heutigen Islam ausschließlich als Verfallsprodukt einer längst vergangenen großartigen Epoche zu sehen, ist zu kurz gesprungen."
Du veränderst den Satz ins Gegenteil und Karl übernimmt deinen Satz, woraus ein Durcheinander entsteht.
Selbstverständlich hat der Islam sich verändert und erscheint heute in vielen Schattierungen, wobei uns einzelne Richtungen immer als das "Ganze" und als Alleinvertreter an sich der Spezies Islam erscheinen. Der Islam ist entwicklungsfähig und wird sich weiter verändern. Er hat in den letzten beiden Jahrhunderten auch moderne ausbaufähige Denkansätze entwickelt.
Die heutige Schärfe durch den Islamismus ist inbes. dem Kolonialzeitalter zuzuschreiben, die die Begegnung mi der Moderne brachte. Die Fähigkeit sich zu modernisieren (sie besteht nicht allein aus der Übernahme der modernen Techologien) können wir dem Islam nicht absprechen.
"Ansonsten stimme ich dutchweepee zu. Die Freiheit des Denkens wurde im Kampf gegen die Kirchen gewonnen und nicht durch sie. Auch in der westlichen Welt muss noch immer gegen die virtuellen Gedankenschlösser (Luftschlösser) der Religionen angekämpft werden" Karl
Karl,
die Freiheit des Denkens existierte an den Universitäten des Abendlandes im Mittelter durchaus. Das gilt auch für die Theologen. Man stritt sich im Hochmittelalter (so gen. Scholastik) um die Wahrheit der Auslegung der Heiligen Schrift: Dabei spielt die menschliche Vernunft (Erkenntnisvermögen) immer eine entscheidende Rolle: Reicht die natürliche menschliche Vernunft aus, um Gott zu erkennen und dessen Offenbarungen zu beurteilen? Das war ein strittiger Punkt. Aristoteles hatte (über den Islam vermittelt) Eingang in die Theologie gefunden (schon bei Thomas von Aquin).
ür Philosophen im 16. oder 17. Jhd (Isaac Newton etwa) war es nichts Ungewöhnliches theologische Abhandlungen zu verfassen. Die später als Rationalisten im 16. Jhd. bezeichneten Gelehrten vertraten ebenfalls die Auffassung, dass der menschliche Intellekt in der Lage sei Gott zu erkennen und die göttliche Offenbarung zu beurteilen.
Ein weiteres Beispiel: Ein englisches Zeugnis aus dem Jahre 1646 erwähnt die "rationalists" als eine neue Sekte innerhalb des Lagers der Presbyterianer und Independenten, deren Anhänger nur auf ihre eigene Vernunft bauen. Ihr Rationalismus schloss jedoch eher nicht den Zweifel an der Autorität der Bibel ein, sondern nur den Zweifel an der Autorität der Bibelausleger.
Ich verweise darauf, um zu verdeutlichen, dass diese Auseinandersetzungen auf dem Boden der Kirche stattfanden, jedoch in verschiedenen Konfessionen und Sekten. Es gab nicht immer eine geschlossene monolithische Kirche mit der einzig gültigen Wahrheit. Gestritten wurde von Denkern immer um die Wahrheit, auch wenn es Verfolgungen gab.
Irrige Lehrmeinungen sind auch der modernen Wissenschaft nicht fremd. Sie besitzt aber geeignete Methoden der Wahrheitsfindung, Überprüfung und Korrektur.
Viele Grüße
c