Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Erdogan ist völlig durchgeknallt

Internationale Politik Erdogan ist völlig durchgeknallt

pippa
pippa
Mitglied

Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von pippa
Gestern konnte man bereits in den Medien bewundern, wie gut sich Putin und Erdogan verstehen.
Fehlte nur noch die Äußerung, es passe kein Blatt Papier zwischen die Beiden, aber das kann ja noch kommen.

Die beiden könnten Brüder sein, denn die Ähnlichkeit finde ich verblüffend.
Pippa
carlos1
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Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pippa vom 02.12.2014, 10:51:25
Klar doch, Putin versteht sic hmit vielen gut. Marie LePen vom Front National erhielt für ihre Parei ein Darlehen von einer russischen Bank. Deren Direktor: Ein Putin-Vertrauter.

Aber nicht nur Erdogan, der behauptet, dass nicht Kolumbus Amerika entdeckte, sondern, dass vielmehr Muslime es waren, die bereits ein paar hundert Jahre vorher in Amerika gelandet seien. Auf Kuba oder sonstwo in der Karibik stünde ein Gebäude, dass einer Moschee ähnlich sehe.

Der türk. Wissenschaftsminister wandelt ebenfalls auf den Pfaden des Kulturimperialismus und stellte neulich in Konya fest, dass sich um 830 auf Geheiß des Kalifen al-Mamun 70 Astronomen zu einem Kongress versammelten und dabei die Überzeugung äußerten, dass die Erde eine Kugel sei. Und das über 600 Jahre vor Galilei.

Der Wissenschaftsminister berief sich auf die Forschungen des türkischen Historikers Fuat Sezgin. Erd. hatte sich ebenfalls auf diesen berufen.

Der Minister wollte sichtlich dienstbeflissen seinem Herrn nacheifern und die kulturelle und geistige Überlegenheit des Islam unter Beweis stellen.

Allerdings werfen solche Behauptungen Fragen auf. Dass die Erde keine Scheibe sei, wussten bereits Pythagoras um 600v. Chr. In Alexandria lebte im 4. Jhd v. Chr. Erathostenes, der längst wusste, dass die Erde eine Kugel ist. Die Muslime kommen also reichlich spät mit ihren Weisheiten. Wenn man das so noch sagen darf.

Die Erkenntnis, dass die Erde keine Kugel sei geht also nicht auf Galilei (um 1600) zurück. Dessen Verdienst bestand darin, dass er im Konflikt mit der Kirche die Anschauung vertrat, dass die Erde nicht Mittelpunkt des Weltalls sei, sondern um die Sonne kreise. Er vertrat also das heliozentrische Weltbild (Kopernikus): Die Erde drehe sich um die eigene Achse und bewege sich wie andere Planeten auch um die Sonne.

Die islamischen Astronomen dagegen hielten auch im Mittelalter am geozentrischen Weltbild fest (Erde = Mittelpunkt des Alls).

Zitat des türk. Wissenschaftsministers Fikri Isik in Konya:

"Während Europa sich tief im Dunkel des Mittelaters befand, gestalteten islamische Gelehrte mit ihren Erfindungen die Zukunft der Welt."
Medea
Medea
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Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von Medea
als Antwort auf carlos1 vom 02.12.2014, 11:44:00
Hallo Carlos,

" die kulturelle und geistige Überlegenheit des Islam im Mittelalter
war nicht von Dauer, mit dem Ende einiger herausragender Herrscher
verschwand diese Epoche in die Bedeutungslosigkeit und bis auf den einen oder anderen Poeten oder
Baumeister
tat sich nicht mehr viel an Bewunderungswertem. Wie ist Deine Meinung
zu diesem Kulturverfall?

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adam
adam
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Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von adam
als Antwort auf Medea vom 02.12.2014, 13:17:48
Das ist ein interessantes Thema, medea.

Deine Frage war an Carlos gerichtet und ich möchte dem nicht vorgreifen, aber ich würde den Begriff "orientalischer" Kulturraum vorziehen, statt ihn islamisch zu nennen.

Unbestritten dürften die kulturellen Verdienste dieses orientalischen Kulturraums sein, sie gehen zurück bis auf die Sumerer und weiter in dunkle Zeiten der Geschichte. Wissenschaftliche Zusammenhänge lassen sich an einem netten Beispiel zeigen. Der sumerische Begriff "cuhul" wurde mit dem arabischen Artikel "al" versehen und von den Kreuzfahrern als "Alkohol" nach Europa gebracht. Oder, wenn sich die Geschichte von den drei Weisen aus dem Morgenland aus der Bibel wirklich zugetragen hat, waren es sehr wahrscheinlich Gelehrte aus dem Raum des heutigen Bagdad oder noch weiter entfernt, aus dem heutigen Iran. In Sachen Astronomie waren die Gelehrten des Orients denen Europas, nach der Antike, nach dem Untergang des römischen Reiches, weit überlegen. In Alexandria verbrannte zu Zeiten Caesars wahrscheinlich große wissenschaftliche Errungenschaften des antiken Griechenlands, die die Griechen entwickelt oder auch übernommen hatten (Siehe auch Herodot über Ägypten). Wenn ich mich recht erinnere war auch Pythagoras längere Zeit in Ägypten und könnte dort seinen berühmten Satz herhaben.

Der Verdienst der Gelehrten des orientalischen (heute arabischen) Raumes war die Verwaltung der alten Wissenschaften, die Weiterentwicklung (Medizin), aber auch die Zusammenführung der Erkenntnisse des europäisch-orientalischen Raumes mit denen des Indus (Philosophie, da hab ich so meine Defizite). In Europa war man zu dieser Zeit eigentlich nur in den Klöstern bemüht, Wissen zu erhalten und alte Schriften per Hand zu vervielfältigen.

Ein Verdienst des Islam waren die orientalischen, wissenschaftlichen Verdienste m.A. nicht. Mit dem Untergang der großen Dynastien verfielen die Wissenschaften, weil sich niemand mehr kümmerte oder die Forschung nicht finanzierte. Jedes Dorf hatte zwar seinen Imam, aber der interessierte sich nicht für geistige oder naturwissenschaftliche Ergüsse, sondern für den Einfluß des Glaubens auf das tägliche Leben der Menschen. Islam war Politik, nicht Zugpferd für kulturelle Entwicklung. Die fand inzwischen, nach/durch Renaissance, Reformation, später Humanismus und Aufklärung, in Europa statt. Dort war die Bremse der Religion gelockert.

Das Ergebnis des kulturellen Niedergangs des arabischen Orients sehen wir heute. Nach dem arabischen Frühling hat die islamische Konterrevolution mit dem IS ihren grausigen Höhepunkt erreicht, in Ägypten wurde auch die Konterrevolution der Muslimbruderschaft durch das Militär gestoppt. Alles ist wieder beim Alten.

Der erste Anlauf der arabischen Völker auf mehr Freiheit, durch bessere Versorgung, d.h. Umverteilung, auch einer kulturellen Weiterentwicklung eine Chance zu geben, wurde durch den Islam, d.h. durch dessen Machthaber, unterbunden. Erdogan gehört zu diesen Machthabern, die kulturellen Fortschritt verhindern, durch den Islamismus.

--

adam
nerida
nerida
Mitglied

Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von nerida
als Antwort auf adam vom 02.12.2014, 14:16:58
@adam
bleibt zu hoffen, dass Dein Beitrag als Ganzes wahrgenommen wird und nicht selektiv.
Gilt auch für die von mir gern gelesenen Beiträge von @carlos
Karl
Karl
Administrator

Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von Karl
als Antwort auf nerida vom 02.12.2014, 14:37:05
@ nerida,

was genau ist unter "Ganzes" zu verstehen. Bitte schreibe doch eine Anleitung, was darf, was darf nicht, danke.

Karl

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Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 02.12.2014, 14:37:05
.
ich bedanke mich auch bei adam und carlos für ihre fast immer sehr guten beiträge,

m./.
.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von Edita
als Antwort auf carlos1 vom 02.12.2014, 11:44:00
[quote=carlos1
Die islamischen Astronomen dagegen hielten auch im Mittelalter am geozentrischen Weltbild fest (Erde = Mittelpunkt des Alls).

Zitat des türk. Wissenschaftsministers Fikri Isik in Konya:

"Während Europa sich tief im Dunkel des Mittelaters befand, gestalteten islamische Gelehrte mit ihren Erfindungen die Zukunft der Welt."[/quote]

Und da hat er sogar recht !
Nun lach mich nicht aus Carlos, aber ich habe auch schon mal gelesen, daß ein syrischer Astronom fast 200 Jahre vor Kopernikus bewiesen hat, daß die Erde sich erstens um die eigene Achse dreht, und dann noch um die Sonne kreist! Nein, Erdogan hat es mir nicht geflüstert!!!
Ich habe auch schon gelesen, daß sogar die Dampfmaschine, lange Zeit vor Europa, im Orient erfunden wurde, und zwar soll ein reicher Mann das Ding erfunden haben, um bei Festlichkeiten das Schaf ringsrum köstlich braun werden zu lassen!

Aber irgendwann sind sie halt, vielleicht vor lauter Festlichkeiten, eingeschlafen, die Orientalen, als der Seeweg nach Indien entdeckt wurde, hat die Gewürzstraße die Bedeutung verloren, und die Wegekontrolleure die Macht und das Geld, und von da ab ging's auch bergab! Man kann das in Europa vielleicht mit dem beginnenden Industriezeitalter vergleichen, von da ab ging es auch teilweise bergab, aber mit ständig neuen Erfindungen auch wieder bergauf, und im Orient passierte nichts mehr, aber warum das so ist, ich glaube daß das noch niemand eindeutig und umfassend beantwortet hat, auch kein Wissenschaftler oder Orientforscher!

Edita
nerida
nerida
Mitglied

Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von nerida
als Antwort auf Karl vom 02.12.2014, 14:47:36
@ nerida,

was genau ist unter "Ganzes" zu verstehen. Bitte schreibe doch eine Anleitung, was darf, was darf nicht, danke.

Karl
geschrieben von karl

warum diese Bitterkeit, Karl?
Selbstverständlich bleibt es jedem User hier selbst überlassen wie es oder sie sich an den Diskussionen beteiligt.
Ich fände es nur schade, wenn man gute Beiträge "zerrupft" und damit jeglichen Sinn nimmt.
Ich habe nur einen sehr frommen Wunsch geäußert und bitte hier innigst, wieder zu diesem interessanten thema zurück zu kehren.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Erdogan ist völlig durchgeknallt
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.12.2014, 21:04:02
Nein, es sind nicht nur einige Rentner, die denken, mit ihrer geringen Rente könnten sie z.B. in der Türkei besser überleben als im teuren Deutschland. Es gibt ja auch viele junge Leute, die hier beruflich hier kein Bein auf die Erde bekommen und denken, "im Ausland" würde man auf sie warten: auf diese Leute ohne Sprachkenntnisse des Gastlandes, ohne Anfangskapital, ohne Berufsausbildung - aber mit sehr vielen Flausen im Kopf und dem unbedingten Wunsch, bald Millionär zu werden. Sehr bald kommen sie allerdings reumütig zurück und bedienen sich wieder der sozialen Segnungen des deutschen Steuerzahlers.
Was mir aber auch auffällt bei unserer Forderung, andere hätten gefälligst unsere Sprache zu lernen - bei Engländern, Amerikanern und auch Franzosen sind wir nicht so streng, oder? Da versuchen dann sogar Deutsche ihre rudimentären Kenntnisse anzuwenden, damit sie "verstanden" werden. Nur bei Türken erheben wir unsere Forderungen - oder sehe ich dies wirklich so falsch? Olga

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