Internationale Politik Erdogan ist völlig durchgeknallt

Erdogan hat ja schon folgerichtig "Die Militärs" vor einiger
Zeit geschickt ausgeschaltet und die Zähne des "Tigers" gezogen.
Die prophelaktischen Putschisten sitzen in Haft. Wenn auch in
diesem Falle wünschenswert, dürfte von dieser Seite her kaum eingegriffen werden können. Ata Türk würde sich im Grabe umdrehen,
wüßte er, was aus "seiner" Türkei inzwischen geworden ist.

Gestern gab es auf 3SAT eine interessante Sendung mit dem Titel

Jugendliche und Salafismus - was tun?

Orientierung im Leben

Edita

Danke, dass du das eingestellt hast. (Y) Ich fand beide Teile ausgesprochen interessant insb. auch die Ableitung des Begriffes "Orient-ierung", wollte mich heute auf die Suche machen in der 3sat-Mediathek und war am Überlegen, ob ich den Link hier einstelle oder Karl (als Wissenschaftler) zuschicke. Soweit dazu.

Hab leider nicht viel Zeit grad, aber zum Thema des Threads noch schnell meine Meinung.

Auch auf das Risiko hin, dass mir die Einreise für den nächsten oder übernächsten Urlaub in der Türkei verweigert wird:

Der türkische Staatspräsident ist ein durch und durch opportunistischer, "bauernschlauer" Autokrat, der nicht nur seine Befugnisse als Staatspräsident der Türkei in unerträglicher Weise überschreitet (vermutlich fühlt er sich immer noch als Premier!) sondern der darüber hinaus neben einem bedauernswerten Mangel an Sensibilität auch kaum über poltische Weitsicht verfügt. Überleg grad, ob eine Parallele mit G.W.B. angebracht wäre...

Nicht als Fundamentalist, jedoch mehr und mehr als strammer Islamist macht er sich nicht nur zunehmend auch bei denjenigen Landsleuten unbeliebt, die ihm ihre Stimme gaben - viele u.a. in der Hoffnung auf wirtschaftliche Stabilität - sondern auch zunehmend bei einigen türkischen Medien.

Nachdem Karl dieses Thema einstellte, fand ich heute früh in den Printmedien - außer im Spiegel und Focus - dieses Thema nirgends, hörte auch noch absolut nichts in den Radio-Nachrichten. Also machte ich mich auf die Suche nach dem Artikel in der Hürriyet und wurde (mit heutigem Datum) fündig.

Die Übersetzung der zitierten Sätze trifft es, allerdings wurde das unsägliche Zitat über afp/loe aus dem Gesamtzusammenhang von Erdogans Rede herausgefiltert. Das macht die Aussage letztendlich zwar um keinen Deut besser, aber E. sprach zunächst allgemein von tausendfachen Morden - u.a. eben auch an Kindern in muslimischen Ländern - bsw. durch Schiiten und Terroreinheiten (in Syrien usw.) In diesem Kontext fiel dann das unselige Zitat, in dem die westliche Welt mehr oder weniger pauschal diskreditiert wurde.

Nun ist die Zeitung Hürriyet nicht (mehr) regierungs-, besser gesagt Erdogan-freundlich, und türkische Medien schließen sich hinsichtlich der Berichterstattung mit westlichen Printmedien kurz. So gelangte wohl die Botschaft zunächst an Spiegel und Focus (beides Blätter, über die ich - ganz persönlich - schon geraume Zeit wenig wirklich brauchbare Informationen erhalte leider).

Nichtsdestoweniger waren die geäußerten Worte dieses gleichermaßen von Hybris und Einfalt gezeichneten Präsidenten unerträglich und er gehört m.E. einfach "weg vom Fenster". Nur wird unsere gerechte Empörung da nicht weiterhelfen.

Shen

P.S. Musste in dem Zusammenhang grad an den widerlichen Ausspruch eines (urbayerischen) älteren Dummbeutels an einer Ampel denken, der mir kürzlich - wohl auf Beifall hoffend -, zumurmelte: "Schod, wär oana weniger!", als ein junges afghanisches Mädchen vor uns bei Rot die Straße überquerte. Dass mein "Beifall" darin bestand, auszuspucken, erwähne ich im Grunde nicht gerne, weil ich das unter normalen Umständen verabscheue - jedoch in dem Zusammenhang auch nicht bereue.

Erdogan und Putin haben außenpolitisch gemeinsam, daß sie in Europa mit ihren Vorstellungen gescheitert sind

Man hat die Türkei auch scheitern lassen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es ein strategischer Fehler war, die Türkei in den Beitrittsverhandlungen so hin zu halten. Die Türkei ist als Bindeglied zwischen der westlichen und der islamischen Welt sehr bedeutsam. Sie die Seite wechseln zu lassen, wäre für Europa ein Riesenverlust.

Karl

Ich dagegen bin froh, dass die Türkei, zumindest unter Erdogan, nicht in die EU aufgenommen wurde. Ein Staatsmann, der kategorisch die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ablehnt, der als Idol einen Gottesstaat vor Augen hat und der in der Kurdenfrage versagt, ebenso die Christen in seinem Land nicht schützt, hat meines Erachtens in der EU nichts zu suchen.

Bruny

Man hat die Türkei auch scheitern lassen.

...scheitert die Türkei nicht an sich selbst, mit einem Erdogan? Ist das Beispiel Ungarn nicht Anschauung genug...?

sammy

Erdogan und Putin haben außenpolitisch gemeinsam, daß sie in Europa mit ihren Vorstellungen gescheitert sind

Man hat die Türkei auch scheitern lassen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es ein strategischer Fehler war, die Türkei in den Beitrittsverhandlungen so hin zu halten. Die Türkei ist als Bindeglied zwischen der westlichen und der islamischen Welt sehr bedeutsam. Sie die Seite wechseln zu lassen, wäre für Europa ein Riesenverlust.

Karl

Die zögerliche Haltung der EU hing ja zum großen Teil mit Erdogan zusammen. Aus seinen Plan, Europa mit Türken zu islamisieren, hat er ja keinen Hehl gemacht. Das hat er öffentlich kund getan und das konnte und kann nicht der kulturelle Sinn der Europäischen Union sein. Europa hat andere kulturelle Wurzeln als die Türkei und wenn ich unser Grundgesetz und die anderen demokratischen Verfassungen der EU-Mitglieder ansehe, ist es auch gut, diese Wurzeln behalten zu wollen und die Errungenschaften zu verteidigen, sei es gegen einen Erdogan oder Putin.

Seien wir froh, daß die Türkei nicht in die EU gelassen wurde, denn wie sich jetzt herausstellt, wollte Erdogan nie Bindeglied zwischen den kulturellen Räumen Europas und Asiens sein. Er träumt von der Wiedererstehungerstehung eines islamischen (islamistischen) osmanischen Reiches. Dafür kann die EU nicht Wasserträger sein.

Im Übrigen bin ich auch der Meinung von Bruny:

Ich dagegen bin froh, dass die Türkei, zumindest unter Erdogan, nicht in die EU aufgenommen wurde. Ein Staatsmann, der kategorisch die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ablehnt, der als Idol einen Gottesstaat vor Augen hat und der in der Kurdenfrage versagt, ebenso die Christen in seinem Land nicht schützt, hat meines Erachtens in der EU nichts zu suchen.

Erdogans Türkei hat mit den Idealen Atatürks nichts mehr gemein. Es bleibt abzuwarten, ob die modern eingestellten Türken sich den kulturellen Rückschritt gefallen lassen. Medea hat zwar recht, wenn sie darauf hinweist, daß Erdogan die Führungsspitze des Militärs in seinem Sinn ausgewechselt hat, aber ob die jetzigen Generale Erdogans Kurs mitmachen, muß trotzdem abgewartet werden.

--

adam

...scheitert die Türkei nicht an sich selbst, mit einem Erdogan? Ist das Beispiel Ungarn nicht Anschauung genug...?

sammy

Hallo Sammy.

Erdogan lebt in seiner persönlichen Überzeugung (Koran),nicht zu unterschätzen, ein sehr großer Teil der türkischen Bevölkerung ebenfalls.

Erdogan verhält sich zu einem Teil wie Gaddafy, Mubarak und andere Riesenresidenz, Luxus enorm, der Mann der Herrscher, die Frau die Dienerin usw.

Ich glaube nicht daß unsere Generation noch den EU Beitritt der Türkei erleben wird. Ich glaube er findet eher Gefallen am System Putin.

Phil.

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Erdogan wurde vorher schon von einigen Usern hier sehr kritisch gesehen und wurden darauf hin beschimpft.
Hier stimmt auch der Ausdruck :Hassprediger

zustimmung, inga.
ich bin noch immer sprachlos ...

m./.
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Hand auf's Herz, Karl: Glaubst Du, dass Erdogan ein Anderer wäre, wenn die EU Beitrittsverhandlungen führen würde? Selbst wenn er sich dann anders verhalten würde, so gewiss nur zum Schein. Der Mann hat in meinen Augen einen miesen Charakter und ist größenwahnsinnig; und das ist unabhängig davon, wie die EU mit ihm umgeht. Ich glaube allerdings, dass Angela Merkel und Andere sein wahres Gesicht schon viel länger kennen als wir. Dass er mindestens zwei Gesichter hat, wissen auch wir seit seinem ersten Auftritt vor Türken in Deutschland. Wir wissen auch, dass er ein Kurdenhasser ist; und schon deshalb könnte ihm die EU keinen Zutritt verschaffen.
Man dreht sich im Kreis, wenn man über diesen Mann und sein Land nachdenkt. Ein Jammer!

Kuckt Euch mal dieses weissagende, vielsagende, hintergründige, spitzbübische, " Lächeln " von Papst Franziskus an, ich möchte zu gerne wissen, was er wohl in dem Moment gedacht hat!!!
Anfühlen tut es sich, wie " wart nur mein Freund, Dir versalze ich die Suppe "!



Die Bildqualität ist leider nicht so gut, trotz Aufhellens!

Edita freut sich!