Internationale Politik Erdogan, Diktator oder Menschenfreund ??
Merkel gibt Fehler zu, sie habe falsch gehandelt im Umgang mit der Türkei.
Ich werde Menschen immer bewundern, die so stark sind, dass sie auch Fehler eingestehen können. Es ist auch ein Zeichen von Intelligenz und dass man über etwas nachdachte - nur dann kann man entsprechend revidieren.
Vielen DiskutantInnen auch in diesem Forum würde es gut stehen, diesen Stil nachzuahmen. Aber meist ist dies genau umgekehrt: machen solche Leute"Fehler" und werden sie von anderen darauf aufmerksam gemacht, fahren sie eine richtige Attacke und greifen erst so richtig an. Olga
Vielen DiskutantInnen auch in diesem Forum würde es gut stehen, diesen Stil nachzuahmen. Aber meist ist dies genau umgekehrt: machen solche Leute"Fehler" und werden sie von anderen darauf aufmerksam gemacht, fahren sie eine richtige Attacke und greifen erst so richtig an. Olga
Vielen DiskutantInnen auch in diesem Forum würde es gut stehen, diesen Stil nachzuahmen. Aber meist ist dies genau umgekehrt: machen solche Leute"Fehler" und werden sie von anderen darauf aufmerksam gemacht, fahren sie eine richtige Attacke und greifen erst so richtig an. Olga
Diese, Deine Aussage erinnert mich an eine Person, ich komm nur nicht mehr auf den Namen.
Keiner der ST.ler sollte sich verbiegen, denn das bringt nichts.
Re: Erdogan, Diktator oder Menschenfreund ??
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die türkische Regierung als Terrororganisation zu bezeichnen - das hat schon 'ne besondere Qualität. Immerhin sind die Türkei und die USA NATO-Partner, da kann man sich so seine Gedanken machen, denn immer, wenn aus einem nützlichen guten Schurken über Nacht ein böser Schurke gemacht wird, liegt Brandgeruch in der Luft. Siehe Saddam, Gadaffi, Osama usw.
Die Türkei war Gründungsmitglied der NATO soviel ich weiss und 1949 war die Türkei aussenpolitisch und gesellschaftlich ganz anders ausgerichtet als heute. Ob man wohl bezweifeln kann, dass sie auch mit einer Erdogan-ähnlichen Regierung der NATO beigetreten wäre bzw ob man sie aufgenommen hätte?
Re: Erdogan, Diktator oder Menschenfreund ??
Die Türkei war Gründungsmitglied der NATO soviel ich weiss und 1949 war die Türkei aussenpolitisch und gesellschaftlich ganz anders ausgerichtet als heute. Ob man wohl bezweifeln kann, dass sie auch mit einer Erdogan-ähnlichen Regierung der NATO beigetreten wäre bzw ob man sie aufgenommen hätte?
Auf jeden Fall währe die Türkei auch heute willkommen in der Nato.
Allein der strategische Vorteil in dieser Kriesenregion und der Bosporus machen es zum wichtigen Mitglied.
Die Nato ist kein Wohlfahrtsverein mit hohen ethischen Grundsätzen.
Sie dient einzig und allein dem Zweck der Verteidigung und der Einschüchterung damit es nicht zu unnützen weltumspannenden Kriegen kommt, wie der zweite Weltkrieg zum Beispiel.
Alle anderen kleineren Kriege werden aber trotzdem ungebremst ausgefochten.
Re: Erdogan, Diktator oder Menschenfreund ??
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bleibt die Frage, ob die Türkei das heute selber noch wollen würde.
Re: Erdogan, Diktator oder Menschenfreund ??
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Aber es wird doch immer Zeitgenossen (m/w) geben, die da sagen: Hier stehe och und kann nicht anders!
Linktipp: "Wir müssen eine religiöse Verfassung schaffen"
"Wir müssen eine religiöse Verfassung schaffen", genau das ist schon lange das Ziel von Erdogan, was man aber nur wissen kann, wenn man sich mit ihm u seiner Politik beschäftigt hat. Über die Entwicklung in der Türkei, nämlich zurück zum strengen Islam, hat schon Peter S. Latour gewarnt. Und nicht nur das, so wie Erdoagn jetzt Einfluß nehmen will auf die Meinungsfreiheit in Deutschland, so will er auch in anderen Sachen in Deutschland Einfluß nehmen. Er rekrutiert seine Anhänger in Deutschland genau dort hin, wie er es in der Türkei vor hat.
Weg von Demokratie, weg von einem säkularen Staat, hin zu einer religiösen Verfassung (Scharia). Sein Wunsch ist es, dass die Türken in Deutschland, die Gesetze von Deutschland nicht akzeptieren sollen. So wie es die Hassprediger, die Salafisten auch schon lange predigen. Diese Entwicklung, das man Erdogan die Bühne für seinen Wahlkampf gab, dass man die Salafisten gegen den Staat hetzen läßt, das man zuschaut das IS Kämpfer rekrutiert werden, ist ein Versagen der Regierung in meinen Augen, denn man unterbindet es nicht. Das alles hat bis jetzt kaum interessiert. Und plötzlich, durch Böhmermann, redet man über Erdogan. Plötzlich gibt es einen Aufschrei. Das sagt mir, das sich wahrscheinlich viele nicht wirklich mit der Politik von Erdogan beschäftigt haben, wenn man einen Böhmermann mit einem Schmähgedicht brauch, um auf die Machenschaften von Erdogan aufmerksam zu werden. Es musste also erst was passieren, also die Reaktion von Erdogan auf 3sat. Meine Meinung.
Tina
Allah komme in der aktuellen Verfassung nicht vor, kritisiert Ismail Kahraman. Der türkische Parlamentspräsident will dies ändern - und erntet einen Aufschrei in den sozialen Medien.
Der türkische Parlamentspräsident Ismail Kahraman (AKP) fordert die Streichung des Laizismus-Gebots aus der Verfassung. "In der neuen Verfassung darf es keinen Laizismus geben", sagte er auf einer Konferenz der "Union von Akademikern und Autoren aus islamischen Ländern" in Istanbul. "Wir müssen eine religiöse Verfassung schaffen".
Kaum dass sich diese Forderung verbreitet hatte, ging ein Aufschrei durch die sozialen Medien. Kemal Kilcdaroglu, der Vorsitzende von Atatürks Partei CHP, antwortete noch am Abend: "Dass der Nahe Osten ein Sumpf ist, ist ein Werk von Leuten wie Ihnen, die die Religion instrumentalisieren", twitterte der Oppositionsführer. "Laizismus gibt es, damit jeder seine Religion frei leben kann, Ismail Kahraman!"
Der 75-jährige Kahraman ist ein alter Kämpe der islamistischen Bewegung. Im Februar 1969 führte er mit dem Ruf "Wir haben gegen die Kommunisten den Dschihad eröffnet" einen islamistisch-nationalistischen Mob an, der mit Messern und Knüppeln und unbehelligt von den Sicherheitskräften eine Demonstration linker Studenten auf dem Taksim-Platz in Istanbul angriff und dabei zwei Menschen tötete. Später machte er Karriere als Jurist, ehe er 1996 in den Reihen der islamistischen Tugendpartei erstmals ins Parlament gewählt wurde. Im August 2001, bei der Gründung der AKP, die aus dem modernisierungsfreudigen Teil der Tugendpartei hervorging, war er der Namensgeber: "Partei für Fortschritt und Entwicklung" war Kahramans Idee.
"Wir müssen eine religiöse Verfassung schaffen", genau das ist schon lange das Ziel von Erdogan, was man aber nur wissen kann, wenn man sich mit ihm u seiner Politik beschäftigt hat. Über die Entwicklung in der Türkei, nämlich zurück zum strengen Islam, hat schon Peter S. Latour gewarnt. Und nicht nur das, so wie Erdoagn jetzt Einfluß nehmen will auf die Meinungsfreiheit in Deutschland, so will er auch in anderen Sachen in Deutschland Einfluß nehmen. Er rekrutiert seine Anhänger in Deutschland genau dort hin, wie er es in der Türkei vor hat.
Weg von Demokratie, weg von einem säkularen Staat, hin zu einer religiösen Verfassung (Scharia). Sein Wunsch ist es, dass die Türken in Deutschland, die Gesetze von Deutschland nicht akzeptieren sollen. So wie es die Hassprediger, die Salafisten auch schon lange predigen. Diese Entwicklung, das man Erdogan die Bühne für seinen Wahlkampf gab, dass man die Salafisten gegen den Staat hetzen läßt, das man zuschaut das IS Kämpfer rekrutiert werden, ist ein Versagen der Regierung in meinen Augen, denn man unterbindet es nicht. Das alles hat bis jetzt kaum interessiert. Und plötzlich, durch Böhmermann, redet man über Erdogan. Plötzlich gibt es einen Aufschrei. Das sagt mir, das sich wahrscheinlich viele nicht wirklich mit der Politik von Erdogan beschäftigt haben, wenn man einen Böhmermann mit einem Schmähgedicht brauch, um auf die Machenschaften von Erdogan aufmerksam zu werden. Es musste also erst was passieren, also die Reaktion von Erdogan auf 3sat. Meine Meinung.
Tina
Wenn die Türkei eine neue Verfassung erhalten sollte, dann macht das am meisten der USA/Israel zu schaffen.
Ich vermisse ein wenig eine ähnliche Aufregung über Ägypten und deren Militärdiktatur und dem Hinwegfegen der früheren, demokratisch gewählten Muslimbrüder.
Saudi-Arabien hat ebenfalls eine islamische Verfassung, aber auch einen Pakt mit der Bevölkerung: diese erhalten (noch) viele Wohltaten, sollen sich aber aus der Politik raushalten. Dies will jetzt zwar der junge Kronprinz ändern, aber ob es ihm wirklich gelingt?
Alles in allem muss man leider nach dem sog. arabischen Frühling sagen, dass die beinharten islamisch geprägten Regierungen stabiler sind als die anderen, wenn man nur Libyen jetzt und gestern vergleicht. Auch das Vorzeige-Tunesien oder Marokko hat seine Tücken - es kann sich schnell wieder alles ändern.
Die Bestrebungen der Türkei könnten sein,dass sie damit mehr Anerkennung bei den islamischen Ländern und REgionen gewinnen, aber auch den Traum mit einer Zugehörigkeit zu Europa langsam aber sicher aufgeben. Wem das mehr schadet, muss die Zeit zeigen. Olga
Saudi-Arabien hat ebenfalls eine islamische Verfassung, aber auch einen Pakt mit der Bevölkerung: diese erhalten (noch) viele Wohltaten, sollen sich aber aus der Politik raushalten. Dies will jetzt zwar der junge Kronprinz ändern, aber ob es ihm wirklich gelingt?
Alles in allem muss man leider nach dem sog. arabischen Frühling sagen, dass die beinharten islamisch geprägten Regierungen stabiler sind als die anderen, wenn man nur Libyen jetzt und gestern vergleicht. Auch das Vorzeige-Tunesien oder Marokko hat seine Tücken - es kann sich schnell wieder alles ändern.
Die Bestrebungen der Türkei könnten sein,dass sie damit mehr Anerkennung bei den islamischen Ländern und REgionen gewinnen, aber auch den Traum mit einer Zugehörigkeit zu Europa langsam aber sicher aufgeben. Wem das mehr schadet, muss die Zeit zeigen. Olga