Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung

Internationale Politik Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Der-Waldler vom 15.03.2022, 07:42:29
....................
Dieser Mann war richtig verzweifelt und richtigerweise der Meinung, dass man einen Krieg zu beenden habe, wenn man ihn nicht gewinnen könne, und nur noch die Zahl der Toten vermehrt werde.
.................
Hallo @Der-Waldler

Das kann natürlich nur die Ukraine selbst entscheiden.
Im Vorfeld dachten manche die Ukraine würde schnell überrannt werden.

Ich erinnere mich an ein Argument in der Lanz-Sendung, als Lanz dem Botschafter der Ukraine sinngemäß sagte, mit mehr Waffen wird es nur mehr Tote geben.

Mir hatte das damals eingeleuchtet.

Ciao
Hobbyradler
 
Syka
Syka
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von Syka
als Antwort auf Der-Waldler vom 15.03.2022, 07:42:29

@Der-Waldler
Ich sehe nicht, dass die Ukraine gewillt ist den Krieg zu gewinnen. Sie wollen aber sehr wohl ihr Land als eigenes freies Land behalten und sie wehren sich, einverleibt zu werden.
Bis jetzt gelingt es, eine Kapitulation zu vermeiden und deshalb gehen viele Ukrainer auch freiwillig in ihr Land zurück, die im Ausland waren. Ihnen sind die eigenen staatlichen Grenzen wichtig.

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf hobbyradler vom 15.03.2022, 08:11:15

Lieber @hobbyradler,

natürlich kann das nur die Ukraine selbst entscheiden, ich fand die Bemerkungen des Stammtisch-Gastes sehr gut, zumal ich das so noch nie gehört habe (ich habe die Lanz-Sendung nicht gesehen). Und nun sagt @olga64 Ähnliches, und das denke ich so ähnlich auch.

LG

DW


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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Syka vom 15.03.2022, 08:28:27
@Der-Waldler
Ich sehe nicht, dass die Ukraine gewillt ist den Krieg zu gewinnen. Sie wollen aber sehr wohl ihr Land als eigenes freies Land behalten und sie wehren sich, einverleibt zu werden.
Bis jetzt gelingt es, eine Kapitulation zu vermeiden und deshalb gehen viele Ukrainer auch freiwillig in ihr Land zurück, die im Ausland waren. Ihnen sind die eigenen staatlichen Grenzen wichtig.
geschrieben von Syka

Wenn ich den Gast in der Sendung richtig verstanden habe, verstand er unter "gewinnen", dass die Ukraine diese Ziele erreichen kann.

LG

DW
Bias
Bias
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 15.03.2022, 07:42:29
In meiner persönlichen Verzweiflung und Ohmacht stelle ich mir aber allmählich schon auch die Frage, wie viele Menschen in der Ukraine für dieses Heldentum noch geopfert werden müssen (und auch wie viele Russen, die mittlerweile in grosser Anzahl in Zinksärgen ihre Rückreise in ihre Heimat antreten, um den Soldatenmüttern übergeben zu werden)? Wann ist eine Zahl erreicht an Toten und Flüchtenden, dass Heldentum einiger weniger nicht mehr ausreicht, um dies vermitteln zu können? Olga

Liebe Olga,
endlich fragt das mal jemand, danke dafür. Letzten Sonntag war im BR-Sonntags-Stammtisch (sehr empfehlenswerte politische TV-Sendung, Sie werden es kennen, ich erwähne es für andere Leserinnen und Leser!) einer der Gäste der Liedermacher, SPD-Stadtrat (München) und engagierter Helfer in der momentanen Flüchlingssituation in München, Roland Hefter, dabei, der selbst in Polen und  in der Ukraine aktiv war und ist, Hilfstransporte dorthin bringt und Flüchtlinge nach Deutschland holt. Dieser Mann war richtig verzweifelt und richtigerweise der Meinung, dass man einen Krieg zu beenden habe, wenn man ihn nicht gewinnen könne, und nur noch die Zahl der Toten vermehrt werde. Er sagte, er wisse nicht, ob der Krieg in der Ukraine schon so weit sei, er wisse nicht, ob die Ukraine noch eine Minichance auf einen Sieg habe, aber er fürchte, dass dieser Punkt nicht erkannt wird oder nicht erkannt werden will.
Dem möchte ich nichts hinzufügen.
geschrieben von Der-Waldler
Arthur Neville Chamberlain hat 1938 wahrscheinlich ähnlich gedacht, als er nach seiner Rückkehr in Groß Britannien irgendwie stolz auf seine Leistung Frieden für unser Jahrhundert verkündet hat.
Was folgte, ist weitgehend bekannt.

Ich weiß natürlich auch, dass "Heldentum" von der Art, wie es derzeit die Männer und Frauen in der Ukraine leben, seit Jahrzehnten hier nicht mehr gefragt und stattdessen feministische Politik angesagt ist.
Doch was, wenn das Aggressoren mit imperialen Ansprüchen mitbekommen, es als ihre Chance nutzen und ihr Appetit mit dem Erfolg wächst?
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Der-Waldler vom 15.03.2022, 08:36:24

Hallo @Der-Waldler

Das ist auch gleichzeitig das große Drama. Denn es bedeutet jeder Große könnte sich jeden Kleinen nach Belieben greifen.

Die Ukrainischen Politiker haben schon recht wenn sie sagen sie verteidigen auch die Freiheit Europas. Trotzdem möchte ich keinen 3.Weltkrieg.

Jeder wird an sich selbst merken, dass die eigenen Gefühle bzw. Meinungen hin und hergerissen werden, sich teils widersprechen.

Ciao
Hobbyradler
 


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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Syka vom 15.03.2022, 08:28:27
@Der-Waldler
Ich sehe nicht, dass die Ukraine gewillt ist den Krieg zu gewinnen. Sie wollen aber sehr wohl ihr Land als eigenes freies Land behalten und sie wehren sich, einverleibt zu werden.
Bis jetzt gelingt es, eine Kapitulation zu vermeiden und deshalb gehen viele Ukrainer auch freiwillig in ihr Land zurück, die im Ausland waren. Ihnen sind die eigenen staatlichen Grenzen wichtig.
geschrieben von Syka
Liebe Syka
Und das ist mehr als verständlich von einer Demokratie zurück in die Autorität eines Regims, viele russische Bürger bzw. Bürger aus anderen autoritär geführten Staaten haben den Unterschied noch nicht kennen gelernt und das ist die grosse Angst von den Diktatoren.

Man sieht es auch im Taiwan, für Jingping könnte es ein Lehrstück werden was passiert wenn man militärisch in Taiwan intervenieren würde, jetzt hat er mal den Dummen aus dem Kreml vorgeschickt.

Es ist eine wirklich traurige Zeit der Menschen, wo das Mittelalter auf die Moderne prallt.
Man muss nicht jahrzehnte rückwärts schauen, es geht nur um die Zerstörung der Demokratie.
Möge irgendwann in der Ukraine Frieden eintreten.
Phil.
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bias vom 15.03.2022, 08:52:32
In meiner persönlichen Verzweiflung und Ohmacht stelle ich mir aber allmählich schon auch die Frage, wie viele Menschen in der Ukraine für dieses Heldentum noch geopfert werden müssen (und auch wie viele Russen, die mittlerweile in grosser Anzahl in Zinksärgen ihre Rückreise in ihre Heimat antreten, um den Soldatenmüttern übergeben zu werden)? Wann ist eine Zahl erreicht an Toten und Flüchtenden, dass Heldentum einiger weniger nicht mehr ausreicht, um dies vermitteln zu können? Olga

Liebe Olga,
endlich fragt das mal jemand, danke dafür. Letzten Sonntag war im BR-Sonntags-Stammtisch (sehr empfehlenswerte politische TV-Sendung, Sie werden es kennen, ich erwähne es für andere Leserinnen und Leser!) einer der Gäste der Liedermacher, SPD-Stadtrat (München) und engagierter Helfer in der momentanen Flüchlingssituation in München, Roland Hefter, dabei, der selbst in Polen und  in der Ukraine aktiv war und ist, Hilfstransporte dorthin bringt und Flüchtlinge nach Deutschland holt. Dieser Mann war richtig verzweifelt und richtigerweise der Meinung, dass man einen Krieg zu beenden habe, wenn man ihn nicht gewinnen könne, und nur noch die Zahl der Toten vermehrt werde. Er sagte, er wisse nicht, ob der Krieg in der Ukraine schon so weit sei, er wisse nicht, ob die Ukraine noch eine Minichance auf einen Sieg habe, aber er fürchte, dass dieser Punkt nicht erkannt wird oder nicht erkannt werden will.
Dem möchte ich nichts hinzufügen.
geschrieben von Der-Waldler
Arthur Neville Chamberlain hat 1938 wahrscheinlich ähnlich gedacht, als er nach seiner Rückkehr in Groß Britannien stolz Friede für unser Jahrhundert verkündet hat.
Was folgte, ist weitgehend bekannt.

Ich weiß natürlich auch, dass "Heldentum" von der Art, wie es derzeit die Männer und Frauen in der Ukraine leben, seit Jahrzehnten hier nicht mehr gefragt und stattdessen feministische Politik angesagt ist.
Doch was, wenn das Aggressoren mit imperialen Ansprüchen mitbekommen, es als ihre Chance nutzen und ihr Appetit mit dem Erfolg wächst?
geschrieben von Bias

Doch was, Bias, frage ich Dich, wenn ein Land zu Hälfte oder mehr entvölkert wird, um zum vaterländischen Ziel zu kommen? "Lohnt" sich das wirklich? Sollte man das "propagieren"?

DW
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf hobbyradler vom 15.03.2022, 08:54:32
Hallo @Der-Waldler

Das ist auch gleichzeitig das große Drama. Denn es bedeutet jeder Große könnte sich jeden Kleinen nach Belieben greifen.

Die Ukrainischen Politiker haben schon recht wenn sie sagen sie verteidigen auch die Freiheit Europas. Trotzdem möchte ich keinen 3.Weltkrieg.

Jeder wird an sich selbst merken, dass die eigenen Gefühle bzw. Meinungen hin und hergerissen werden, sich teils widersprechen.

Ciao
Hobbyradler
 

Absolute Zustimmung. Ich WEISS einfach auch nicht, was richtig ist. Diese sich widersprechenden Gefühle spüre ich dauernd. Aber eines weiß ich: Es ist NICHT "süss und ehrenvoll", fürs Vaterland zu sterben. Wie Brecht zu diesem Thema in einem Schüleraufsatz schrieb, bedeutet Tod immer Leid, Kummer, oft Armut und Verelendung für die ganze Familie und deren Familien. Davon abgesehen, dass für den Toten das Ganze der schlimmste anzunehmende Fall ist.

LD

DW
Bias
Bias
Mitglied

RE: Putins angebliche Entnazifizierung und Entmilitarisierung
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 15.03.2022, 09:02:41

Liebe Olga,
endlich fragt das mal jemand, danke dafür. Letzten Sonntag war im BR-Sonntags-Stammtisch (sehr empfehlenswerte politische TV-Sendung, Sie werden es kennen, ich erwähne es für andere Leserinnen und Leser!) einer der Gäste der Liedermacher, SPD-Stadtrat
Arthur Neville Chamberlain hat 1938 wahrscheinlich ähnlich gedacht, als er nach seiner Rückkehr in Groß Britannien stolz Friede für unser Jahrhundert verkündet hat.
Was folgte, ist weitgehend bekannt.

Ich weiß natürlich auch, dass "Heldentum" von der Art, wie es derzeit die Männer und Frauen in der Ukraine leben, seit Jahrzehnten hier nicht mehr gefragt und stattdessen feministische Politik angesagt ist.
Doch was, wenn das Aggressoren mit imperialen Ansprüchen mitbekommen, es als ihre Chance nutzen und ihr Appetit mit dem Erfolg wächst?
geschrieben von Bias

Doch was, Bias, frage ich Dich, wenn ein Land zu Hälfte oder mehr entvölkert wird, um zum vaterländischen Ziel zu kommen? "Lohnt" sich das wirklich? Sollte man das "propagieren"?
geschrieben von Der-Waldler
Es ist typisch für Dilemmata, dass es für sie keine "guten" Lösungen gibt.
Für die, welche sich darin sehen, gilt es, sich für eines der Übel zu entscheiden.
Die Ukrainer haben sich entschieden.
Wir beobachten und kommentieren von den Rängen her ihre Entscheidung.

Um Deine Frage zu beantworten: Nein, wir (man) sollte es ebenso wenig propagieren wie öffentlich tadeln (zumal dadurch nichts geändert ist)
Für sie gilt aber es zu ihrer getroffenen Entscheidung zu stehen.
Mich bringt der Gedanke an eine durch ihre getroffene Entscheidung frühe Ausweitung des Krieges als mögliche Folge zum Gruseln.

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