Internationale Politik Endlich Durchbruch bei den Atomgesprächen mit Iran
Re: Endlich Durchbruch bei den Atomgesprächen mit Iran
Diese Ansicht teile ich mit Dir,Adam. Aber die Verknüpfung von den Vorgängen in Syrien mit jenen Irans werden beide Prozesse vermutlich erschweren. Im Moment ist es einfach mal gut, wenn wenigstens Gespräche in Gang kommen. Was dabei herauskommt, werden wir sehen. Ich hoffe in erster Linie auf ein Abkommen mit Iran, das auch eine Beruhigung für Israel bedeuten könnte, sofern sich dieses sich mal entschließt, selbst zur Ruhe beizutragen.
Syrien dagegen ist bereits so zerrisen, dass es hier einen sehr langen Atem braucht und es womöglich eher zu einer Zerschlagung kommt, die das Land aufsplittert. Ob aber dann Ruhe einkehrt, wage ich trotzdem zu bezweifeln.
Luchs
Syrien dagegen ist bereits so zerrisen, dass es hier einen sehr langen Atem braucht und es womöglich eher zu einer Zerschlagung kommt, die das Land aufsplittert. Ob aber dann Ruhe einkehrt, wage ich trotzdem zu bezweifeln.
Luchs
Im Moment ist es einfach mal gut, wenn wenigstens Gespräche in Gang kommen.
ich hoffe ich habe unrecht ...
aber ich glaube weder der iran- noch der syriendrops ist gelutscht .
das ganze "gesprächstheater" taugt am ende nur zur
"wir haben doch alles versucht"-rechtfertigung eines gewollten angriffskrieges .
die politisch/strategische lage und die rohstoffsituation der beiden länder machen einen
angriff des imperialismus praktisch unausweichlich .
wir werden sehen .
sitting bull
Erst lädt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Iran zur Eröffnung der Syrien-Friedenskonferenz ein und knickt nun auf Drängen der USA und der syrischen Opposition ein. Iran wurde wieder ausgeladen, kein guter Auftakt für das Friedensanliegen!
Dass Iran als engster Verbündeter Assads nur für den Eröffnungstag an den runden Tisch gebeten wurde, hatte auch den Vorteil abzuwägen, was Iran mit seiner Zusage "konstruktiv und positiv" an der Entspannung mitzuwirken, meinte, und welche Vorstellungen dahinter waren.
Mit der Entscheidung, Iran als einer der Hauptakteure in dem Syriendrama wieder auszuladen, ist politische Einsicht auf Kriegslogik gestossen. Denn wer verhandeln will, sollte dies meiner Meinung nach auch mit dem Gegner tun- vor allem, wenn gerade parallel dazu, längerfristige Abkommen mit Iran wegen des Atomprogramms laufen.
Die Ohrfeige für Iran mit dem Einknicken Ban Ki Moons ist eher ein Pyrrhussieg der Kriegslogik, auch wenn man der Ansicht ist, dass diese Verhandlungen über Syrien sowieso nichts bringen. Aber auch kleinste Chancen sollten genutzt und nicht vertan werden.
Ban Ki Moon hat mit seinem Einknicken vor allem vor den USA eher Schaden für die UNO angerichtet.
Luchs
Dass Iran als engster Verbündeter Assads nur für den Eröffnungstag an den runden Tisch gebeten wurde, hatte auch den Vorteil abzuwägen, was Iran mit seiner Zusage "konstruktiv und positiv" an der Entspannung mitzuwirken, meinte, und welche Vorstellungen dahinter waren.
Mit der Entscheidung, Iran als einer der Hauptakteure in dem Syriendrama wieder auszuladen, ist politische Einsicht auf Kriegslogik gestossen. Denn wer verhandeln will, sollte dies meiner Meinung nach auch mit dem Gegner tun- vor allem, wenn gerade parallel dazu, längerfristige Abkommen mit Iran wegen des Atomprogramms laufen.
Die Ohrfeige für Iran mit dem Einknicken Ban Ki Moons ist eher ein Pyrrhussieg der Kriegslogik, auch wenn man der Ansicht ist, dass diese Verhandlungen über Syrien sowieso nichts bringen. Aber auch kleinste Chancen sollten genutzt und nicht vertan werden.
Ban Ki Moon hat mit seinem Einknicken vor allem vor den USA eher Schaden für die UNO angerichtet.
Luchs
Re: Endlich Durchbruch bei den Atomgesprächen mit Iran
das ganze "gesprächstheater" taugt am ende nur zur
"wir haben doch alles versucht"-rechtfertigung eines gewollten angriffskrieges .
sitting bull
Solange die Wirtschaft der einflussreichen Staaten von der Rüstungsindustrie lebt, werden sie an einer Friedenslösung nicht interessiert sein. Da ist es doch praktischer, sich nur mit den gleichgesinnten Parteien an einen Tisch zu setzen, als den auch mit anzuhören, den man als Popanz und Kriegstreiber inszenieren möchte.
justus
Ban Ki Moon hat mit seinem Einknicken vor allem vor den USA eher Schaden für die UNO angerichtet.so sehe ich das auch. Dieser Ban Ki Moon hat für mich kein erkennbares eigenes Profil. Er agiert wie eine Marionette.
Karl
Re: Endlich Durchbruch bei den Atomgesprächen mit Iran
Mit der Ausladung der Iraner zur Syrien- Friedenskonferenz durch den wankelmütigen Ban Kii Moon bekommt der Betrachter zumindest einen Vorgeschmack , wie diese Friedenskonferenz laufen und enden kann, abgesehen davon, dass der heutige Beginn ja nur ein winziges Schrittchen zur möglichen Lösung des Konflikts wäre.
Da sitzen neben den Hauptakteuren Länder wie Mexiko oder Montenegro am Verhandlungstisch , während der engste Verbündete, Iran, kurzfristig ausgeladen wird. Was aber die ganze Schieflage noch mehr unterstreicht, denn es sitzen auch die Waffenhändler und Finnanciers der sunnitischen Jihadisten mit am Tisch und unterstrreichen ihre "Unterstützung der syrischen Revolution" . Sie dürften in erster Linie aber ihre eigenen Machtgelüste im Blick haben.
Zudem verlangt Iran nun von Ban Kii Moon eine plausible Erklärung "über die wirklichen Gründe", die den kurzfristigen Sinneswandel hervorgerufen haben und kündigt an, dass damit die Verhandlungen praktisch schon gescheitert seien, da Iran schließlich ein Teil der Lösung sei.
Es liegt auch die Vermutung nahe, dass die USA mit einer Zustimmung zur Teilnahme Irans es sich nicht mit den eng verbündeten Saudis verderben wollte, denn diese hatte im Vorfeld heftig gegen die Teilnahme Irans protestiert.
Tatsächlich dürfte der iranische Präsident Rohani einer der wenigen sein, die noch etwas Einfluss auf den syrischen Präsidenten Assad haben- natürlich ohne seine eigenen Ziele aus den Augen zu lassen.
Vielleicht gelingt es wenigstens dem algerischen Diplomaten Lakhdar Brahimi, der die Friedenskonferenz vorbereitet hatte, mit seinem auch von Assad geschätzten diplomatischen Einfluss auf den syrischen Präsidenten , aber auch auf Teile der Opposition einen kriegsfreien Korridor herzustellen, durch den die schwer leidende syrische Bevölkerung versorgt werden könnte.
An mehr Entgegenkommen - wenn überhaupt- vermag ich nach dem Fiaskoauftakt nicht zu glauben.
Da verdichtet sich bei mir immer mehr der Verdacht, dass ein zerrüttetes Syrien, das durch die Aufgabe seiner Giftwaffen zu einer Art "Partner des Westens" aufgestiegen ist, nur eine Art Vorgeplänkel zu einem Angriff auf Iran sein könnte.
Iran ist ja jetzt mal für ein halbes Jahr "ruhiggestellt".
Luchs
Da sitzen neben den Hauptakteuren Länder wie Mexiko oder Montenegro am Verhandlungstisch , während der engste Verbündete, Iran, kurzfristig ausgeladen wird. Was aber die ganze Schieflage noch mehr unterstreicht, denn es sitzen auch die Waffenhändler und Finnanciers der sunnitischen Jihadisten mit am Tisch und unterstrreichen ihre "Unterstützung der syrischen Revolution" . Sie dürften in erster Linie aber ihre eigenen Machtgelüste im Blick haben.
Zudem verlangt Iran nun von Ban Kii Moon eine plausible Erklärung "über die wirklichen Gründe", die den kurzfristigen Sinneswandel hervorgerufen haben und kündigt an, dass damit die Verhandlungen praktisch schon gescheitert seien, da Iran schließlich ein Teil der Lösung sei.
Es liegt auch die Vermutung nahe, dass die USA mit einer Zustimmung zur Teilnahme Irans es sich nicht mit den eng verbündeten Saudis verderben wollte, denn diese hatte im Vorfeld heftig gegen die Teilnahme Irans protestiert.
Tatsächlich dürfte der iranische Präsident Rohani einer der wenigen sein, die noch etwas Einfluss auf den syrischen Präsidenten Assad haben- natürlich ohne seine eigenen Ziele aus den Augen zu lassen.
Vielleicht gelingt es wenigstens dem algerischen Diplomaten Lakhdar Brahimi, der die Friedenskonferenz vorbereitet hatte, mit seinem auch von Assad geschätzten diplomatischen Einfluss auf den syrischen Präsidenten , aber auch auf Teile der Opposition einen kriegsfreien Korridor herzustellen, durch den die schwer leidende syrische Bevölkerung versorgt werden könnte.
An mehr Entgegenkommen - wenn überhaupt- vermag ich nach dem Fiaskoauftakt nicht zu glauben.
Da verdichtet sich bei mir immer mehr der Verdacht, dass ein zerrüttetes Syrien, das durch die Aufgabe seiner Giftwaffen zu einer Art "Partner des Westens" aufgestiegen ist, nur eine Art Vorgeplänkel zu einem Angriff auf Iran sein könnte.
Iran ist ja jetzt mal für ein halbes Jahr "ruhiggestellt".
Luchs
[
Wie wollen Sie dies beurteilen können? Der Generalsekretär der Vereinten Nationen ist Diplomat - und diese Sprache ist anders als z.B. jene in diesem Forum. Auch von seiner Mentalität ist ein Asiate anders als z.B. ein "lauter" Europäer. Wie hätte er reagieren sollen - im Interesse aller Beteiligten? Olga
Dieser Ban Ki Moon hat für mich kein erkennbares eigenes Profil. Er agiert wie eine Marionette.
Karl
Wie wollen Sie dies beurteilen können? Der Generalsekretär der Vereinten Nationen ist Diplomat - und diese Sprache ist anders als z.B. jene in diesem Forum. Auch von seiner Mentalität ist ein Asiate anders als z.B. ein "lauter" Europäer. Wie hätte er reagieren sollen - im Interesse aller Beteiligten? Olga
Re: Endlich Durchbruch bei den Atomgesprächen mit Iran
Im Interesse aller Beteiligten und auch von über 100 000 toten Syriern sollte man von einem UN-Generalsekretär mehr Sorgfalt bei der Vorbereitung einer so wichtigen Friedenskonferenz verlangen können.
Die Mentalitätsfrage eines Asiaten wie Ban Ki Moon ist da so wenig gefragt wie jene seines ghanesischen Vorgängers Kofi Annan,dessen Schuhe ihm allerdings etwas zu groß sind.
Was er hätte tun sollen? Zumindest im Vorfeld die Gesamtsituation mit Gesprächen feststellen und nicht einen der wichtigsten Beteiligten, Iran, erst einladen und dann dem Druck der USA und der Syrischen Opposition mit den Saudis als Sponsoren im Hintergrund nachgeben und wieder ausladen- alles innerhalb von 2 Tagen.
Nachdem sich eine höchst sensible Annäherungsphase zwischen Iran und USA angebahnt hatte, war dies ein sehr zweifelhaftes Verhalten des Diplomaten Ban Ki Moon, gleichgültig, was dahinter steckte. Dieser Affront wäre vermeidbar gewesen.
Luchs
Die Mentalitätsfrage eines Asiaten wie Ban Ki Moon ist da so wenig gefragt wie jene seines ghanesischen Vorgängers Kofi Annan,dessen Schuhe ihm allerdings etwas zu groß sind.
Was er hätte tun sollen? Zumindest im Vorfeld die Gesamtsituation mit Gesprächen feststellen und nicht einen der wichtigsten Beteiligten, Iran, erst einladen und dann dem Druck der USA und der Syrischen Opposition mit den Saudis als Sponsoren im Hintergrund nachgeben und wieder ausladen- alles innerhalb von 2 Tagen.
Nachdem sich eine höchst sensible Annäherungsphase zwischen Iran und USA angebahnt hatte, war dies ein sehr zweifelhaftes Verhalten des Diplomaten Ban Ki Moon, gleichgültig, was dahinter steckte. Dieser Affront wäre vermeidbar gewesen.
Luchs
Re: Endlich Durchbruch bei den Atomgesprächen mit Iran
An er 50. Münchner Sicherheitskonferenz rückte auch der Iran wieder in den Vordergrund. Dabei warb der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif bei seinen Gesprächspartnern um mehr gegenseitiges Vertrauen für die Beratungen im Atomkonflikt und der Syrienfrage, die einer dringenden Lösung bedürfen. Auch er betonte die Notwendigkeit der Normalisierung der Beziehungen zwischen Iran und dem Westen.
Ein hochinteressantes Gespräch führte Außenminister Zarif am Ende der Münchner Sicherheitskonferenz mit dem Journalisten Elmar Thevessen (Phoenix/ Kamingespräch) Zarif gilt als engster Vertrauter von Präs. Rohani und begrüßte das Tauwetter, das seit dem iranischen Regierungswechsel zwischen Iran und dem Westen festzustellen ist. Zafir hat in den USA studiert und promoviert, war dann 5 Jahre Botschafter bei den Vereinigten Nationen, zog sich aber während der Regierungszeit des Rohani-Vorgängers Ahmadinedschad als Professor nach Teheran zurück.
Fünf Jahre lang war er Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York. Während der Amtszeit des Rohani-Vorgängers Ahmadinedschad zog er sich als Professor nach Teheran zurück.
Wer die Möglichkeit hat, die Video- Aufzeichnung "Kamingespräch" (2.1.) bei Phoenix herunterzuladen (45 Minuten), bekommt einen sehr guten Einblick auf die iranische Denkweise über die anstehende Problemlösung des Atomprogramms, aber auch der Syrienfrage.
Luchs
Ein hochinteressantes Gespräch führte Außenminister Zarif am Ende der Münchner Sicherheitskonferenz mit dem Journalisten Elmar Thevessen (Phoenix/ Kamingespräch) Zarif gilt als engster Vertrauter von Präs. Rohani und begrüßte das Tauwetter, das seit dem iranischen Regierungswechsel zwischen Iran und dem Westen festzustellen ist. Zafir hat in den USA studiert und promoviert, war dann 5 Jahre Botschafter bei den Vereinigten Nationen, zog sich aber während der Regierungszeit des Rohani-Vorgängers Ahmadinedschad als Professor nach Teheran zurück.
Fünf Jahre lang war er Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York. Während der Amtszeit des Rohani-Vorgängers Ahmadinedschad zog er sich als Professor nach Teheran zurück.
Wer die Möglichkeit hat, die Video- Aufzeichnung "Kamingespräch" (2.1.) bei Phoenix herunterzuladen (45 Minuten), bekommt einen sehr guten Einblick auf die iranische Denkweise über die anstehende Problemlösung des Atomprogramms, aber auch der Syrienfrage.
Luchs
Re: Endlich Durchbruch bei den Atomgesprächen mit Iran
Nachlieferung des jetzt vorhandenen Gesprächs zwischen dem iranischen Außenminister Zaraif und Elmar Thevessen über das gegenseitige Misstrauen. Denn nicht nur der Westen verfolgt die Gespräche voller Misstrauen, auch der Iran vertraut nicht dem Entgegenkommen des Westens. Es geht dabei um die Überwindung des mangelnden gegenseitiges Vertrauens, aber auch um die Wahrung der verschiedenen Interessen und eine gegenseitige Bestandsaufnahme.
Luchs