Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Eine israelische Stimme der Vernunft

Internationale Politik Eine israelische Stimme der Vernunft

Re: Eine alternative Berichterstattung ist wegen der Zensur notwendig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 11.01.2009, 11:44:31
Auszug aus einem Bericht von Arbeiterfotografie.com:

Reicht inzwischen der lange Arm von Israels Botschaft bis in die ARD-Sendung 'Anne Will'?"

AF, 10.1.2009 -- Thema der Sendung 'Anne Will' am 11.1.2009 im Fernsehprogramm 'Das Erste' sollte Israel/Palästina sein. Die eingeladene palästinensische Professorin Sumaya Farhat Naser teilt am 9.1.2009 mit: "Liebe Freunde, ich werde für drei Tage in die BRD kommen, um an der 'Anne Will Talkshow' teilzunehmen. Thema: Palästina/Israel. Gesprächspartner sind: Herr Joschka Fischer, Herr Avi Primor und Herr Daniel Barenboim. Bitte vormerken: Sonntag, den 11.Januar 2009, ARD um 21:45 Uhr."

Doch dazu soll es nicht kommen. Mohssen Massarrat, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Osnabrück, fragt "Reicht inzwischen der lange Arm von Israels Botschaft bis in die ARD-Sendung 'Anne Will'?" und schreibt am 10.1.2009: "Liebe Freundinnen und Freunde, Anne Will wollte am kommenden Sonntag, 11. Januar 2009, über den aktuellen Krieg in Gaza eine Sendung machen. Dazu hatte sie u. a. Joschka Fischer, Avi Primor, Daniel Barenboim und die palästinensische Professorin Sumaya Farhat-Naser eingeladen. Wie ich aus sicherer Quelle soeben erfuhr, hat die ARD-Leitung die Sendung abgesetzt. Man kommt nicht umhin anzunehmen, dass es Israels Regierung war, die die Absetzung der Sendung durchgesetzt hat. Über den neuen Israel-Krieg darf also in der wichtigsten deutschen Fernsehanstalt nicht frei und kritisch diskutiert werden. So weit ist es also mit der Demokratie in Deutschland. Die deutsche Staatsraison gegenüber Israel schließt offensichtlich auch die Pressezensur, d. h. die selektive Aussetzung eines der wichtigsten Demokratieprinzipien, ein. Die Reichweite dieses Ereignisses ist bedeutsam genug, um Alle, denen die Demokratie am Herzen liegt und für die die demokratischen Prinzipien unverhandelbar sind, zum 'Aufschrei' zu veranlassen. Ich hoffe, es gibt noch genug Menschen in unserm Land, die nicht bereit sind, die Augen vor diesem Angriff auf die Demokratie zu verschließen."
--
marina
adam
adam
Mitglied

Re: Eine alternative Berichterstattung ist wegen der Zensur notwendig
geschrieben von adam
als Antwort auf arno vom 11.01.2009, 11:44:31
Hallo, adam,

[b]Du bist schon eine besondere Marke!

..............
--
arno
geschrieben von arno


Hallo arno,

eine besondere Marke zu sein ist besser, als eine zu hinterlassen! Deine Marke habe ich beschrieben und es steht Dir anheim, dies zu widerlegen.

viele Grüße

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Eine alternative Berichterstattung ist wegen der Zensur notwendig
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 11.01.2009, 11:19:45
@ adam,

es ist daneben, hier Leute anderer Meinung namentlich zu beleidigen. Stellvertretend greife ich nur mal kugelfisch heraus. Er zeichnet sich durch sachliche und inhaltlich gut informierte Beiträge aus. Von ihm habe ich noch keine einzige persönliche Beleidigung eines Mitdiskutanten gelesen, ganz anders als von ... (und hier könnte ich dir eine etwas längere Namensliste liefern).

Ich habe die israelischen Stimmen der Vernunft nicht vergessen. Sie geben Hoffnung, auch wenn von radikaler fundamentalistischer Seite zum Mord gerade an Avnery aufgerufen wird. Ich bin - das ist allerdings auch Faktum - zunehmend verbittert über die Art der Kriegsführung und über die im Laufe meiner Recherchen aufgefundenen Informationen. Zu Beginn des Krieges war mir noch nicht klar, von wie langer Hand dies alles vorbereitet war und wie zielgerichtet dieser Krieg von israelischer Seite provoziert wurde. Was mich zunehmend empört ist auch das Management der Manipulation der öffentlichen Meinung durch die hochselektive Informationsblockade und die Bereitwilligkeit der westlichen Presse und Politiker dieses Spiel mitzuspielen.

Da kann Israel Hunderte von Kindern umbringen, aber die Schuld dafür wird ihren Gegnern in die Schuhe geschoben. Eins muss man den Israelis lassen. Sie verstehen es, auf der Klaviatur der Desinformation hervorragend zu spielen. Leider wird aus dem entsetzlichen Verbrechen des Holocaust in Deutschland und in der westlichen Welt die falsche Schlussfolgerung gezogen, nämlich das Verbot der Kritik an Israel. Ohne Ansehen der handelnden Personen, Religionen oder Ethnien muss Unrecht aber immer gebrandmarkt werden und wenn die Nachkommen von Opfern von Gewaltverbrechen selbst neue Gewaltverbrechen begehen, dann schützt sie dies nicht im Zivilrecht vor Strafverfolgung und das muss auch international auf der Ebene der Staaten gelten. Wir machen uns schon wieder schuldig, wenn wir zu den ethnischen Säuberungen in Palästina schweigen.


--
karl

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Eine alternative Berichterstattung ist wegen der Zensur notwendig
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 11.01.2009, 11:19:45
hallo adam Du machst es mir aber sehr leicht zu argumentieren.

Gusch Schalom vertritt die Auffassung, dass Jassir Arafat der einzige Garant eines Friedens im Nahost-Konflikt gewesen sei.

und da ich mich noch gut daran erinnern kann, wie die Israelis diesen "Friendesgaranten" mundtod machten und vollkommen aller Möglichkeiten beraubten -einschließlich seiner Polizei und Telfonverbindung usw,,)
dann kannst Du 1 plus 1 zusammenzählen, welche Taktik Israel (die militanten den Frieden scheuenden Israelis) gewählt hat,,

Friedensgaranten und Friedensnobelpreisträger werden außer Gefecht gesetzt unschädlich gemacht, sogar mittels Attentat zum Tode befrödert ihre Aufrufe werden ignoriert.

Nicht ignoriert werden die -aus der ungeheuren Not und Verzweiflung erwachsenen- Wünsche einiger Palästinenser Israel möge im Meer versinken, Israelis ins Meer getrieben werden..

Diese Worte, so les ich auch hier ab und zu, werden genutzt um eine angeblich ungeheure Gefahr für Israel zu behaupten, Massentötungen unter Palästinensern anzurichten und zu begründen,,

Wenn Dein dreijähriger Nachbarsbub zu Dir sagt: ich schubs Dich in den Teich, wirste darüber lächeln,, es ist wohl sein Wunsch aber,,es wird Dir nix passieren,,er wird nicht zum Mörder an Dir werden

Wenn Du ihn jedoch schubst,,dann wirds für ihn gefährlich,,

aber du wirst dann allen erzählen: er wollte mich ins Wasser schubsen also musste ich in Notwehr handeln,,und hier gibts Leute die glauben Dir,,

übrigens glaub ich beinahe nicht mal, das die hamas außerhalb des Gazastreifens überhaupt irgendeinen gezielten Schuss abgibt, was da so alles danebengeht, da muss wohl Absicht dahinter stehen wenn es nicht Unvermögen ist ?

Wenn die Israelis so oft danebenschießen würden,,, aber nein, wenn Palästinenser in der Nähe oder im Zielgebiet sind, da treffen sie zumeist und ob das durch zielloses Schießen oder ungewolltes Treffen so oft möglich ist ?? ich hab da so meine eigenen Gedanken,,

hugo
hydelber
hydelber
Mitglied

Re: Eine alternative Berichterstattung ist wegen der Zensur notwendig
geschrieben von hydelber
als Antwort auf adam vom 11.01.2009, 11:19:45
@adam, vielleicht passt dir folgender Vorschlag.

Ein "Wort zum Sonntag" :

Diktator - Abschlussrede

ST = Senioren für den Frieden !

--

hydelber
miriam
miriam
Mitglied

Re: Utopie und Realität
geschrieben von miriam
als Antwort auf hydelber vom 11.01.2009, 12:15:17

Danke dir Hydelber, für dieses fast schon historisch zu bezeichnende Ende des Filmes von Chaplin "Der große Diktator". Die Premiere des Filmes fand in Oktober 1940 statt.

Am Ende des Krieges, also Mai 1945, Krieg der ja von Nazi-Deutschland ausging, zählte man neben anderen zahlreichen Opfer, 6 Millionen Juden die vernichtet wurden. (Vernichtet - dies ist das richtige Wort dafür, in einem Interview erklärte mal Thomas Harlan warum dieser Begriff eine andere Bedeutung hat, als z.B. ermordet).

Zurück zur Utopie und der Realität: leider sieht oft die Relation zwischen Utopien, die wir aber unbedingt nötig haben, und der Realität so aus, wie der Vergleich zwischen dem Finale des Filmes und das eigentliche Ende des Krieges und seiner Opfer.

Übrigens: wenn man von geschichtlichen Ereignissen spricht, sollte man weiter als nur 60 Jahre zurückgreifen - ein Teil der Ursachen und sogar Verantwortlichkeiten, liegen weiter zurück als diese relativ kurze Zeitspanne.

Wie ich schon mal schrieb: es geht nicht um Schuld, wohl aber um Verantwortung. Zur Verantwortlichkeit gehört auch der Blick etwas weiter zurück.

Gruß von Miriam


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arno
arno
Mitglied

Re: Utopie und Realität
geschrieben von arno
als Antwort auf miriam vom 11.01.2009, 13:10:52
Hallo, miriam,

ich habe gestern in den Fernsehnachrichten gehört, daß Israel
vorhatte, den Iran anzugreifen und daß dieser Krieg deshalb
von Israel nicht gestartet werden konnte, weil die USA keine bunkerbrechenden
Raketen liefern wollten.

Unglaublich!
Man sollte sich fragen, wer eigentlich zu den Schurkenstaaten
zu zählen ist!


Viele Grüße
--
arno
uki
uki
Mitglied

Re: Eine alternative Berichterstattung ist wegen der Zensur notwendig
geschrieben von uki
als Antwort auf hydelber vom 11.01.2009, 12:15:17
Mich würde die Haltung von palästinensischer Seite interessieren, gesetzt den Fall, Israel würde sich auf die Grenzen von 1947 zurückziehen und gleichzeitig würde Palästina als Staat anerkannt. Außerdem müsste noch ein Korridor die Teile Palästinas verbinden.
Aus meiner Sicht könnte nur so ein dauerhafter Frieden, basierend auf gleichen Rechten für Israelis und Palästinensern, eingehalten werden.
Die Anerkennung Palästinas als Staat würde eine Bewaffnung auch nicht ausschließen.

Utopische Vorstellung??
Ich befürchte, ja.
Dazu dann die Frage, woran würde es wohl vor allem scheitern, an den Palästinensern oder an den Israelis oder an beiden??

--
uki
adam
adam
Mitglied

Re: Eine alternative Berichterstattung ist wegen der Zensur notwendig
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 11.01.2009, 12:10:39
@karl,

daß Du Beiträge, die nicht auf Deiner Linie liegen als "daneben" bezeichnest, ist man ja langsam gewöhnt hier im Forum. Sei`s drum. Aber ich habe niemanden beleidigt, sondern die Resultate der Schreiber aufgedeckt, die aber auch garnicht für Friedensbemühungen taugen. Immer wieder zu betonen, wie fürchterlich ich es finde, was in Gaza passiert und daß auch ich der Meinung bin, daß Israel völlig überreagiert (was für mich auch mit zur Erbschaft des George W. Bush gehört, der in vieler Hinsicht eine völlig desolate Welt hinterläßt), bin ich leid. Ich heiße ja nicht Cato. Frieden und Hilfe muß das Motto sein und nicht Rechtfertigung von Gewalt.

@hugo,

Du kannst Dir noch so schöne Beispiele zurechtlegen, Dir noch soviel Gedanken machen. Sie dienen allenfalls Deiner persönlichen Bestätigung ganz allein für Dich allein und wecken beim Leser allerhöchstens Emotionen. Es sind keine Vorschläge dem Töten ein Ende zu bereiten.

--

adam
kugelfisch
kugelfisch
Mitglied

Re: Utopie und Realität
geschrieben von kugelfisch
als Antwort auf miriam vom 11.01.2009, 13:10:52
Zitat miriam:

--Übrigens: wenn man von geschichtlichen Ereignissen spricht, sollte man weiter als nur 60 Jahre zurückgreifen - ein Teil der Ursachen und sogar Verantwortlichkeiten, liegen weiter zurück als diese relativ kurze Zeitspanne.--

und

.--es geht nicht um Schuld, wohl aber um Verantwortung. Zur Verantwortlichkeit gehört auch der Blick etwas weiter zurück.--


Dann schauen wir mal weiter zurück...

Kolonialismus und Israel
James Brooks, 24. Januar 2007

Auszug:

„Vor dem Beginn der europäischen Besiedelung vor einem Jahrhundert lebten Generationen von muslimischen, christlichen und jüdischen Palästinensern im heiligen Land ohne nennenswerte Konflikte zusammen. Mit der Ankunft des Zionismus begann eine Tradition der Intoleranz, die allmählich zu einem Strom vergossenen Blutes anwuchs, der direkt in das Meer von Gewalt und Chaos mündet, das die Region heute prägt.“

Kompletter Artikel von James Brooks s.u.

--
( Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht)
kugelfisch


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