Internationale Politik Ein deutscher MP vorm Staatsanwalt

@baerliner,

mir ging es darum, um karin aufzuzeigen, dass es keineswegs erledigt ist.
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eleonore

elo, was will die justiz tun, wenn althaus bei der aussage bleibt, er kann sich an nichts erinnern, was den
unfall betrifft?

ich denke mal, daß dessen anwälte klug genug sind, ihn richtig beraten zu haben.
und an einer "schlammschlacht" wird wohl niemand der beteiligten interesse haben!!

todesfälle sind immer tragisch für die familie und auch für die eventuell "schuldigen".


karin2

Der Skiunfall ist vor allem eine menschliche Tragödie. Eine Frau, Mutter, von Kindern starb. Ihre Familie erlitt einen schmerzhaften Verlust. Althaus wurde schwer verletzt – ob mit dauerhaften Folgen, steht bis heute noch nicht fest. Dieses alles ist meines Ermessens wesentlich bedeutender als die politischen Folgerungen, die sich aus dem Urteil ergeben mögen.

Ob Althaus unter diesen Umständen überhaupt erwogen hatte, in die Politik zurückzukehren, ist ungewiss. Er hat sich meines Wissens selbst dazu bisher nicht geäußert. Aber seit gestern trägt er auch rechtlich die Schuld am Tod eines Menschen. Ob er unter dieser Voraussetzung im August wieder gewählt würde ist schwer zu sagen. Es könnte einen Mitleidseffekt geben, doch ebenso Entrüstung über eine erneute Spitzenkandidatur ist denkbar. So weit sollte es weder Althaus noch seine Partei, die bisher an ihm festhält, kommen lassen. Dabei steht die politische Integrität des Ministerpräsidenten nicht zur Debatte. Doch an das Amt des Ministerpräsidenten und Landesvorsitzenden einer Partei werden zu Recht hohe charakterliche Anforderungen gestellt. Das Althaus in seinen Ämtern bleibt, als sei nichts geschehen, ist für mich schwer vorstellbar.

Der Ministerpräsident diente seiner Partei deshalb am meisten, wenn er seinen Verzicht erklärt und den Weg für einen Nachfolger freimacht. Ansonsten würde in der Landtagswahl nicht über die Zukunft des Landes Thüringen, sondern über die moralische Verantwortung eines Skiunfalls entschieden
Hafel

@ schorch: Wenn im Strassenverkehr zwei Autos ineinander fahren und es gibt keine Zeugen, dann tragen beide Parteien die Schuld zur Hälfte. Ich sehe nicht ein, warum das anderswo nicht auch so sein sollte.

Hier ist es aber anders, lieber Schorch. Der MP ist gegen die Einbahnstraße gefahren! Das haben zumindest die Untersuchungen ergeben und das Gerichtsurteil gestützt.
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hafel

zitat hafel: "Hier ist es aber anders, lieber Schorch. Der MP ist gegen die Einbahnstraße gefahren! Das haben zumindest die Untersuchungen ergeben und das Gerichtsurteil gestützt. "

genauso hab ichs gestern auch in den nachrichten gehört. ich teile auch deinen standpunkt, daß es höchst bedenklich wäre, einen ministerpräsidenten zu wählen, dessen "kopfkrankheit" noch nicht in vollem umfang eruiert werden kann.

Meine Vermutung (nicht mehr) zur Turboverhandlung: Althaus war sich im Klaren, dass er verurteilt wird, weiß auch um seinen Gesundheitszustand und das damit verbundene Unvermögen, als Spitzenkandidat ins Rennen zu gehen, und hat einen Grund für einen geordneten Rückzug gesucht, der es allen Seiten ermöglicht, das Gesicht zu wahren.

Ich halte viel von diesen Politiker, der vielleicht in Jahren eine zweite Chance erhält.

Vielleicht war er kein besonders guter Skifahrer und hat die Bergauffahrt als Bremsmanöver versucht? Macht ihn zwar nicht von seiner "Schuld" frei, aber könnte zur Strafmilderung beitragen. Er hat jedoch überhaupt nichts geäußert, sondern das Gutachten vorbehaltlos als Grundlage von Strafverfahren und außergerichtlichen zivilrechtlichen Ansprüchen anerkannt. Was kann man eigentlich mehr erwarten?
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baerliner

Wer aber soll nachrücken, er war noch der Fähigste?
Ich denke er zieht nicht zurück.
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susannchen

Bitte lieber hafel, ich heisse Schorsch, nicht Schorch )

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schorsch

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"Doch an das Amt des Ministerpräsidenten und Landesvorsitzenden einer Partei werden zu Recht hohe charakterliche Anforderungen gestellt. Das Althaus in seinen Ämtern bleibt, als sei nichts geschehen, ist für mich schwer vorstellbar."
( Zitat : hafel )


Auch für mich.
Aber ich sehe noch eine andere Seite in dieser Angelegenheit :
Gerade Althaus ist einer der deutschen Politiker, die sich erst auf die Straße wagen, wenn seine Bodyguards das Umfeld abgeklärt, aufgeklärt und für ungefährlich eingeschätzt haben.
Schon mal beobachtet, wie sich der Gute in seiner
Residenzstadt Erfurt zu Fuß bewegt, wenn es denn absolut sein muß???
Dann laufen vier seiner Bodyguards vor ihm (und seinen Gästen, die er gerne durch die Stadt führt),
wiederum mindestens vier Bodyguards hinter ihm und die gesamte Laufstrecke wird an solchen Tagen von massenhaft jungen Männern belagert, denen man die Wichtigkeit und Brisanz ihres Amtes auf 30 Meter ansieht.
Und ausgerechnet dieser Herr macht ganz allein und ohne Bodyguards eine Skiabfahrt auf einer belebten Piste?? Ohne vier Mann vor sich und mindestens vier hinter sich???
Dabei waren die ja alle mitgereist, so zu sagen in einen gesellschaftlichen Wintersporturlaub.
Gibt es für einen solchen Fall keine Sicherheitsvorschriften, an die sich jeder andere Ministerpräsident eines deutschen Bundeslandes in seinem eigenen Sicherheitsinteresse tunlichst hält??
Oder sind dem Guten bloß mal so die Pferde durchgegangen und er wollte seinen Sicherheitsleuten zeigen, was er auf der Piste so alles " drauf " hat.
Alkohol soll nicht im Spiel gewesen sein. Bei ihm jedenfalls nicht an diesem Neujahrsmorgen.
Waren die Bodyguaeds an jenem Morgen noch schlichtweg besoffen, dass der Gute ohne Schutz auf die Piste musste???
Es ergeben sich für mich noch eine ganze Reihe Fragen, die der Gute wohl im Vorwahlkampf noch beantworten muss.Denn in der heißen Phase des Wahlkampfes könnte jede offen gebliebene Frage eine unerwünschte Antwort für den Thüringer Ministerpräsidenten und seine Partei bedeuten.
Wenn auch die Parteien in Thüringen inzwischen Stillhalten geloben.
Aber dem Wahlvolk wird doch schon mal eine tiefer gehende Frage erlaubt sein?????
Auch wenn das Linzer Gericht im Schnellverfahren ein recht eiliges Urteil gesprochen hat : 33000 Euro für die Tötung eines Menschen im Übermut oder im Bewußtsein der eigenen Macht ist mir denn doch eine ganz billige Show.
Die meißten Fakten in dieser Angelegenheit sind noch nicht auf dem Tisch.
Wollen wir mal sehen, wie es den Verantwortlichen geling, den Mantel des Schweigens über diese Sache auszubreiten....

contraklaus

- "33000 Euro für die Tötung eines Menschen im Übermut oder im Bewußtsein der eigenen Macht ist mir denn doch eine ganz billige Show." -

Ich kenne die Österreichischen Gesetze nicht gut genug. Ein Beispiel aus unserem Land, welches ich HEUTE im Radio gehört habe. Da hat ein junger Mann einen auf der Straße liegenden anderen Mann -trotz guter Sicht und ausreichende Vorwarnung- überfahren. Dann hat er gewendet und ist nochmals drüber gefahren. Nun hat man ihn erwischt und er steht vor Gericht und wenn er die Höchststrafe bekommt, dann sind es 5 Jahre!!!! Auch nicht gerade übbig für ein solche Verbrechen- wie zumindest ich es bezeichne.
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hafel