Internationale Politik Die Troika

Mitglied_81b4260
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Re: Die Troika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf klapperstorch vom 11.03.2015, 13:25:34
Danke carlos, dass du du dir immer wieder die Mühe von ausführlichen Erläuterungen machst....sehr interessant.

Nun, die Troika wird unter anderem Namen die Arbeit fortsetzen.

Ist eigentlich bekannt, dass es nicht nur die durchaus nirgends und von keiner Organisation ernsthaft bekämpfte Steuerflucht gibt, sondern auch im IWF Leute existieren, die keine Steuern zahlen müssen?
olga64
olga64
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Re: Die Troika
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2015, 08:42:42
Das hat dann den entscheidenden Unterschied, dass dies für den IWF und seine Repräsentanten legal ist - in Griechenland und anderen Ländern ist es illegal (bis auf die Reeder in GRiechenland), keine Steuern zu bezahlen.
Aber egal - die Troika, bzw. ihre Nachfolgeorganisation überprüft wieder die griechischen Finanzdetails und es ist richtig so. Wie sollte man es den europäischen Steuerzahlern vermittlen, wenn man den Griechen nach wie vor viel Geld vermittelt, aber kein Interesse daran hat, die Verwendung dafür zu prüfen?
Ich hoffe, dass die Beamten der EZB, des IWF und der EU - früher Troika genannt - nicht mehr mit Polizeischutz durch Griechenland fahren müssen und dass deren Leben bedroht ist, weil sie ihrer Aufgabe nachgehen. Olga
Gambler
Gambler
Mitglied

Re: Die Troika
geschrieben von Gambler
Die Links-Rechts-Regierung in Athen hat die Führung der griechischen Privatisierungsbehörde (TAIPED-HRADF) entlassen.

""" The Hellenic Republic Asset Development Fund (HRADF) was established on 1st July 2011 (L. 3986/2011),
under the medium-term fiscal strategy. The new law aimed to restrict governmental intervention in the
privatisation process, and its further development within a fully professional context. Subsequently, the old
privatisation process under the Law 3049/2002 was abandoned.
The Fund is a “societe anonyme”, of which Hellenic Republic is the sole shareholder
with a share capital of €30 million. The Fund is not a public entity and is governed by private law.
The assets transferred to it by the State do not form part of its share capital."""

Im Angebot

" Athens International Airport S.A. / Hellenic Petroleum (HELPE) (Raffineriebetreiber)
ODIE (Hellenic Horse Racing) / Ellinikon ( Airport ) /LARCO
Athener Wasserver- und Abwassergesellschaft (EYDAP)
Wasserver- und Abwassergesellschaft von Thessaloniki (EYATH)
OLP Hafen von Piräus / OLTHHafen von Thessaloniki
OTE Telefongesellschaft /Vier Airbus Flugzeuge
DEPA / DEFSA Gasversorger / PPC (DEI) Energieversorger
International Broadcast Centre (IBC) /EAS – Hellenic Defence System Rüstungskonzern
ELBO Fahrzeughersteller
Egnatia Av Autobahn
Hellenic Football Prognostics Organisation (OPAP)
ALPHA Bank / National Bank of Greece
Erdgasspeicher im Süden von Kavala
Griechische Lotterie / Staatliche Glücksspielgesellschaft Hellenic Football Prognostics Organisation (OPAP)39 regionale Flughäfen und Flugplätze
Mobile Spectrum /„Mobile Telephony Frequencies
Hellenic Post (ELTA)
zehn Häfen ""

Prospekt Deutsche Bank

Erlöse, Wettbewerb, Wachstum Möglichkeiten der Privatisierung im Eurogebiet

3. Daseinsvorsorge. Vorteilhaft ist prinzipiell auch die Privatisierung staatlicher Leistungen der Daseinsvorsorge, also etwa der Wasserversorgung und -entsorgung, von Einrichtungen des Gesundheitswesens und von nicht hoheitlichen staatlichen Verwaltungsaufgaben.2 Hierbei handelt es sich prinzipiell um private Güter. Zweifelsohne gibt es gerade gegen die Privatisierung in diesen Bereichen Vorbehalte. So ist etwa die Versorgungssicherheit hinsichtlich Angebotsmengen und Qualität ein Thema. Diese sollte der Staat bei der Privatisierung etwa mit Hilfe von Auflagen (Qualitätsstandards, Lieferverpflichtungen) adressieren. In vielen Fällen bietet der Staat herkömmlicherweise Leistungen der Daseinsvorsorge zu günstigen Preisen an, um die Dienste für breite Teile der Bevölkerung bezahlbar zu halten. Dies ist indes kein Argument gegen eine Privatisierung. Die Subventionierung ist ein verfehlter sozialpolitischer Ansatz. Bei der Privatisierung entsprechender Dienste kann darauf verzichtet werden.

Besonders im Bereich der Daseinsvorsorge sollten die (kurzfristigen) fiskalischen Effekte von Privatisierungen gleichwohl nicht überschätzt werden. So dürfte z.B. die Veräußerung nicht kostendeckend wirtschaftender und/oder verschuldeter Einrichtungen (z.B. Krankenhäuser) nur mit entsprechenden Preisabschlägen gelingen. Trotzdem ist auch hier eine Privatisierung i.d.R. sinnvoll. Der Staat kann damit zukünftige Zahlungsverpflichtungen reduzieren. Zugleich erhalten die Einrichtungen die Chance auf eine erfolgreiche Restrukturierung in privater Hand

Und kommen da nicht Erinnerungen an die Treuhand auf

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arno
arno
Mitglied

Re: Die Troika
geschrieben von arno
als Antwort auf klapperstorch vom 11.03.2015, 22:33:20
Moin,

meine Meinung zum Thema ist unten ersichtlich.

Gruß arno
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Troika
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hafel vom 11.03.2015, 13:37:21
"....Carlos, aber hier übertreibst Du gewaltig. Das müsste auch mit weniger Sätzen erklärbar sein." Hafel


Hafel, der von SB eingestellte Film hat 90 Min Laufzeit(war mir zu lang). Die Fassung in der ARD hat 45 Min. Die Informationen sind dicht und es wird nicht viel erklärt. In diesem Dschungel steigt niemand auf Anhieb durch. Alles noch gedrängter zusammenzufassen macht keinen Sinn. Über Schlagzeilenniveau käme man da nicht hinaus.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Troika
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Gambler vom 12.03.2015, 17:13:18
"In vielen Fällen bietet der Staat herkömmlicherweise Leistungen der Daseinsvorsorge zu günstigen Preisen an, um die Dienste für breite Teile der Bevölkerung bezahlbar zu halten. Dies ist indes kein Argument gegen eine Privatisierung. Die Subventionierung ist ein verfehlter sozialpolitischer Ansatz. Bei der Privatisierung entsprechender Dienste kann darauf verzichtet werden." Zitat in Link bei Gabmbler


Es kommen keine großen Erinnerungen an die Treuhand auf.

Es geht nicht um die Transformation der gesamten Wirtschaft, sondern um eine gezieltere effizientere Gestaltung von Angeboten mit weniger Subventionierung durch die öffentliche Hand. Subventionen sind Steuergelder. Dem Staat fehlt das Geld.

U. a. sind die Wasser- und Abwassergesellschaften von Athen und Thesaloniki im Prospekt genannt.

Den Vergleich dazu liefert die Schilderung einer Griechin, die im Nachbarort von uns einen Laden führt. Wir kaufen dort öfter griechische Produkte ein. Sie erzählte uns, dass eine Verwandte von ihr in Griechenland alle drei Monate einen Pauschalpreis von 20 € b für das Wasser bezahlt. Es gibt offensichtlich keinen Zähler, es gibt keine Abwassergebühr, keine Niederschlagswassergebühr. Der Wasserpreis einschließlich Kanalgebühr liegt in unserem Wohnort bei über 4 Euro pro cbm, ohne Niederschlagswassergebühr. In Griechenland herrschen angesichts der Wasserknappheit paradiesische Zustände. Warum mit Wasser sparen, wenn es billig ist? Den Verbrauch messen? Gerne, aber dazu benötigt man Zähler.

Kein Wunder. dass die Preise in Dtld für Wasser viel viel höher sind: Wasser ist ein knappes Gut. Das sollte man in GR wissen, dort ist Wasser knapp.

Ebenso gibt es in Läden und Kneipen nicht immer Registrierkassen. Das soll sich ändern. In dem griech. Laden, den wir öfter aufsuchen, der umgezogen ist, gibt es auch noch keine. Vorläufig wird noch alles auf große Bogen Papier geschrieben. Sie wundert sich auch, dass über eine Grundsteuer große Aufregung herrscht in Griechenland. Die Griechen in Dtld sind diese Steuer gewöhnt. Die Kommunen erheben diese Steuer.

Ein schwieriger Anpassungsprozess für die Griechen.

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Gambler
Gambler
Mitglied

Re: Die Troika
geschrieben von Gambler
als Antwort auf Gambler vom 12.03.2015, 17:13:18
Lt. PN ist der Frontal Beitrag nicht zu empfangen. Neuer Versuch.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Troika
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Gambler vom 12.03.2015, 21:28:23
Gambler, gut, dass du die Filme eingestellt hast. Aber aus ihnen wird klar, dass Krisen und Transormationsprozesse in verschiedenen Ländern niemals identische verlaufen. Prof. Hickel bringt es im Zusammenhang mit der treuhand auf den Punkt. Die Ksotenstruktur bei der DM-Einführung trieb den Betrieb DKK-Scharfenberg in den Ruin. Er war nicht nur nicht mehr wettbewerbsfähig, sondern produzierte mit jeder Produzktionseinheit auc einen Verlustein beträctlicher Höhe. Die DM bezeichnet Hicekl als Urknall. Ein weiterer "Knall" wird nicht erwähnt: Das Wegbrechen der Märkte in Osteuropa. Unabhängig von der DM-Einführung hätte große Schwierigkeiten gegeben (s. Polen ...etc).

Vergessen wird schnell, wie es den Unternehmen mit weißer Ware in der Bundesrepublik ergangen ist. Sie sind fast alle verschwunden. Bei deutschen Produkten steht zwar noch "Made in Germany" drauf, die Kompenenten jedoch großenteils im Ausland gefertigt. Wo Mercedes draufsteht ist vielleicht noch 440 oder 50% Mercedes drin.

Griechenlands Lage ist nicht vergleichbar mit der in der DDR 1990. Sie ist viel besser.

Statistiken:
https://www.google.de/search?q=griechenlands+industrie&biw=960&bih=383&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=7aYCVfWNDIH6PL6TgYgC&ved=0CDQQsAQ

Linktipp
Griechenlands Industrie und Wirtschaft
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Die Troika
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf carlos1 vom 12.03.2015, 21:08:04
Es geht nicht um die Transformation der gesamten Wirtschaft, sondern um eine gezieltere effizientere Gestaltung von Angeboten mit weniger Subventionierung durch die öffentliche Hand.


genau .

es geht um die neoliberale dekonstruktion der errungenschaften der Arbeiterbewegung .

und

Ich lese gerne Deine Beiträge, Carlos, aber hier übertreibst Du gewaltig. Das müsste auch mit weniger Sätzen erklärbar sein.


sollte man meinen .

aber wie soll man tatsachen mit wenigen sätzen die fallhöhe nehmen ?

da braucht es schon der worte viele , um von der wahrheit abzulenken .

sitting bull
Gustav_49
Gustav_49
Mitglied

Re: Die Troika
geschrieben von Gustav_49
als Antwort auf olga64 vom 03.03.2015, 16:15:44
Die Troika - jetzt Institution genannt - ist doch kein Instrument des Herrn Schäuble,bzw. von Deutschland. ES is die berechtigte KOntrollinstanz der EU, der EZB und des IWF. Ist es wirklich illegitim, wenn die Geldgeber wissen wollen, wofür das Geld der Steuerzahler in einem hochverschuldeten und teilweise korrupten Land verwendet wird? Empfinde ich schon als sehr infantil diese Art von Empörung. Olga

Da muss ich der Olga zustimmen! Habt ihr schon gehört, dass Schuhhaus Deichmann 100000 Paar Schuhe nach Griechenland gespendet hat? Sind aber alle zurückgekommen, es waren Arbeitsschuhe!

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