Internationale Politik Die französische Präsidentschaftswahl
Genau das, was du forderst, habe ich doch geschrieben, Luchs.
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adam
Deutschland ist allein von der Wirtschaft her zu stark für die zweite Reihe, aber Zurückhaltung täte Europa sicher gut, um Vertrauen aufzubauen.
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adam
Re: Die französische Präsidentschaftswahl
Dann waren wir ja mal einer Meinung, Adam (Meist vergesse ich während des Schreibens,was der andere geschrieben hat)
Luchs35
Luchs35
Die Großregion Elsass, Lothringen und Champagne-Ardennen ist von den etablierten Parteien sehr
enttäuscht. Auch von Macron der als Wirtschaftsminister eine unternehmerische Reformpolitik betrieben hat.
Das wird eine ganz enge Kiste. Da ich an der Grenzregion wohne und Kontakte zu den Lothringer habe, bin
etwas besorgt um Europa.
rotben
enttäuscht. Auch von Macron der als Wirtschaftsminister eine unternehmerische Reformpolitik betrieben hat.
Das wird eine ganz enge Kiste. Da ich an der Grenzregion wohne und Kontakte zu den Lothringer habe, bin
etwas besorgt um Europa.
rotben
Re: Die französische Präsidentschaftswahl
rotben, die Hoffnung stirbt bekanntlich immer zuletzt. Wir haben ja definitiv keine andere Wahl als einfach zu hoffen, dass das zarte Gebäude EU nicht zusammenbricht. Ich fände es einfach schrecklich, wenn die Annäherung der europäischen Länder via EU sich wieder in allgemeine Streitereien auflösen würde.
Luchs35
Luchs35
Die Großregion Elsass, Lothringen und Champagne-Ardennen ist von den etablierten Parteien sehr
enttäuscht.
rotben
Sie müssen dann aber alle "dauerndenttäuscht" sein, denn sie sind doch für ihre "Rechtslastigkeit", also zumindest der Elsass, von den anderen Regionen kann ich's nicht beschwören, schon immer bekannt gewesen, schon als Macron noch gar nicht geboren war!
Edita
"dass das zarte Gebäude EU"
den Begriff find ich köstlich und zutreffend.
den Begriff find ich köstlich und zutreffend.
xxxx Mit einem E. Macron in Frankreich könnte ein Neuanfang gelingen. Er möchte die gemeinsamen Finanzen von Europa stärken, mit einem Finanzminister und einem Parlament für die Eurozone und eine gemeinsame Sicherheitspolitik aufbauen. Das klingt vielversprechend, ist aber mit einer dominanten A.Merkel kaum zu machen. Deutschland ist allein von der Wirtschaft her zu stark für die zweite Reihe, aber Zurückhaltung täte Europa sicher gut, um Vertrauen aufzubauen.[/quote]
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adam
Nicht nur das starke Deutschland (unter welcher Regentschaft auch immer) ist eine harte Nuss für Monsieur Macron. Zuerst mal muss er im Falle seines Sieges in der Stichwahl Mehrheiten in der ebenfalls zu wählenden Nationalversammlung hinter sich bringen.
Die Bewegung En Marche von Monsieur Macron ist eine Art Start-Up;die Delegierten, die er um sich sammeln möchte, werden in einer Art Casting ernannt. Da ist anders als z.B. bei uns, wo der Schwerpunkt dann immer auf den gewählten Parteien und oft vorher bestimmten, oft geeigneten Kandidaten liegt.
Die Machtfülle des französischen Präsidenten ist weltweit die umfangreichste; auch deshalb formieren sich in der Nationalversammlung theoretisch wohl schon heute die "Massen", um die Macron`schen Projekte zu verhindern. Auch die Mehrheiten innerhalb der EU sind nicht so leicht zu knacken, wie sich dies Politiker oft vorstellen. Aber das dürfte er wissen; er war ja schon mal Wirtschaftsminister unter dem glücklosen Monsieur Hollande.
Wenn es ihm nicht gelingt, während seiner evtl. Legislaturperiode erfolgreich zu sein, wird in 5 Jahren Mme le Pen eine weitere Chance erhalten; denn sie bleibt ja. Macron will Reformen und das wollen, wie die Vergangenheit lehrt, die Franzosen überhaupt nicht. Sie werden wieder mit ihren Gewerkschaften und politischen Gruppierungen das Land lahmlegen und damit dringend benötigte Investoren und Arbeitsplatzbeschaffer entsprechend abschrecken. Olga
xxx Ich hoffe die französichen Wähler sind klüger als die spanischen. Die Lage ist bescheiden und kritisch in beiden Ländern, wenn auch zugegebenermaßen Spanien noch deutlicher hinterher hinkt in allem. Aber in beiden Ländern sind die jungen Menschen die benachteiligten.
Und ich hoffe dass Macron der Entrepreneur ist der Rojoy noch nie war, das würde Frankreich helfen.
Bruny
Es ist schwierig bis aussichtslos, die Länder Frankreich und die sehr junge Demokratie Spanien (oder evtl. Griechenland) vergleichen zu wollen.
Zum einen hat der französische Präsident eine sehr viel grössere Machtfülle als dies z.B. in Spanien der Fall ist. Zum anderen zeichnete sich bei der spanischen Regierungsblockade ja nie ab, dass dort ein erfolgreicher oder charismatischer Kandidat zur Verfügung steht. Den jungen Herrn Iglesias der Podemos konnte man sicher nie so bezeichnen, wenn er das Land Venezuela als Vorbild zeichnete, das mittlerweile in einem Bürgerkrieg und Bankrott gelandet ist. Oder Herrn Sanchez, der irgendwann seine Aussichtslosigkeit einsah und in seiner Partei zurücktrat (jetzt aber wieder antreten möchte).
So gesehen waren die Spanier sehr klug, das zu wählen und letztendlich auch zu bekommen, was einigermassen Stabilität garantierte. Und es geht ja wirklich aufwärts mit Spanien, das sollte man schon mal erwähnen und auch den Franzosen wünschen.
WAs man als Aussenstehende(er) (auch Gastseniorin in einem anderen Land) aber unterlassen sollte, ist jegliche Art von Wählerkritik. Die wählen so, wie sie es selbst für richtig erachten und nicht nach der Prämisse, wie andere es richtig fänden, die keinen Einfluss auf dieses Verhalten haben. Olga
Ich kenne das Elsass auch ein wenig aus meiner Zeit in Karlsruhe. Wir hatten in unserem Betrieb viele französische Arbeitnehmer, die jeden Tag aus den grenznahen Orten anreisten (und wir umgekehrt fuhren dort hin, um französische Lebensmittel einzukaufen oder zu essen, was billiger und besser war als in Baden).
Mit diesen Kollegen führten wir auch entsprechende Gespräch und deren oft harte rechte Ansichten hat uns immer gewundert. Wirtschaftliche Not war und ist es sicher nicht bei den Elsässern.
Wie es diese aber bei einem Sieg von Mme le Pen machen würden, ihre deutschen Jobs zu behalten, ist mir schleierhaft. Wenn Madame die Grenzen dicht macht, bedarf es täglicher aufwendiger Prozeduren, um nach Deutschland zu reisen, Arbeitserlaubnis usw. Deutsche Unternehmer würden dies nicht lange mitmachen,davon bin ich überzeugt.
Monsieur Macron hat jetzt aber einen ersten Dämpfer fabriziert und ausgerechnet in seiner Heimatstadt Amiens. Dort will ein Unternehmen die Produktion ins billigere Polen verlager, Hunderte von ARbeitsplätzen sind in Gefahr.
Madame Walküre reiste umgehend dorthin und trat als Mutter der Grande Nation mit umfangreichen Versprechungen auf und gewann das Herz der Arbeiter und evtl. ihre Stimmen für die Stichtwahl.
Monsieur Macron liess sich erst nicht blicken, kam dann aber doch und erklärte, dass er nur das versprechen kann, was er später vielleicht auch halten könne. Dies ist eine völlig richtige Sichtweise, trifft aber das Herz von Menschen nicht, die demnächst ihre Jobs verlieren können. Und dies gerade in der Heimatstadt Amiens.
Hoffentlich erlaubt er sich nicht weitere Schnitzer dieser Art und ermöglicht es somit Madame Walküre, ihm den Stichwahlen-Sieg doch noch zu nehmen. Olga
Mit diesen Kollegen führten wir auch entsprechende Gespräch und deren oft harte rechte Ansichten hat uns immer gewundert. Wirtschaftliche Not war und ist es sicher nicht bei den Elsässern.
Wie es diese aber bei einem Sieg von Mme le Pen machen würden, ihre deutschen Jobs zu behalten, ist mir schleierhaft. Wenn Madame die Grenzen dicht macht, bedarf es täglicher aufwendiger Prozeduren, um nach Deutschland zu reisen, Arbeitserlaubnis usw. Deutsche Unternehmer würden dies nicht lange mitmachen,davon bin ich überzeugt.
Monsieur Macron hat jetzt aber einen ersten Dämpfer fabriziert und ausgerechnet in seiner Heimatstadt Amiens. Dort will ein Unternehmen die Produktion ins billigere Polen verlager, Hunderte von ARbeitsplätzen sind in Gefahr.
Madame Walküre reiste umgehend dorthin und trat als Mutter der Grande Nation mit umfangreichen Versprechungen auf und gewann das Herz der Arbeiter und evtl. ihre Stimmen für die Stichtwahl.
Monsieur Macron liess sich erst nicht blicken, kam dann aber doch und erklärte, dass er nur das versprechen kann, was er später vielleicht auch halten könne. Dies ist eine völlig richtige Sichtweise, trifft aber das Herz von Menschen nicht, die demnächst ihre Jobs verlieren können. Und dies gerade in der Heimatstadt Amiens.
Hoffentlich erlaubt er sich nicht weitere Schnitzer dieser Art und ermöglicht es somit Madame Walküre, ihm den Stichwahlen-Sieg doch noch zu nehmen. Olga
Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Olga, ich habe die beiden Länder nicht verglichen und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass bei dieser Podemos die Liebe zu Franco vertreten war. Dies habe ich hier auch geschrieben.
Und es stand sehr wohl ein charesmatischer und unglaublich kluger Mann den die Spanier hätten wählen können, nämlich bei der Ciudadanos. Aber nachdem diese Partei überwiegend in Barcelona bekannt ist und es nach wie vor ein Konkurrenzdenken und -verhalten zwischen den beiden Metropolen gibt, wählten die Menschen den den sie hatten, mit dem Erfolg dass nichts im Land vorwärts geht, außer der Korruption. Ach ja und natürlich der Bauwirtschaft die Spanien braucht wie einen Kropf. Tausende von Häusern stehen leer, tausende von Ruinen wurde nie fertig gebaut, aber wo lässt sich Geld besser "verwirtschaften" als in der Bauwirtschaft.
Bruny
Und es stand sehr wohl ein charesmatischer und unglaublich kluger Mann den die Spanier hätten wählen können, nämlich bei der Ciudadanos. Aber nachdem diese Partei überwiegend in Barcelona bekannt ist und es nach wie vor ein Konkurrenzdenken und -verhalten zwischen den beiden Metropolen gibt, wählten die Menschen den den sie hatten, mit dem Erfolg dass nichts im Land vorwärts geht, außer der Korruption. Ach ja und natürlich der Bauwirtschaft die Spanien braucht wie einen Kropf. Tausende von Häusern stehen leer, tausende von Ruinen wurde nie fertig gebaut, aber wo lässt sich Geld besser "verwirtschaften" als in der Bauwirtschaft.
Bruny