Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab

Internationale Politik Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaligesMitglied66 vom 16.06.2016, 15:02:23
....Das ging der Wirtschaft Griechenlands nach Einführung des Euro ähnlich, die Folgen sind ständige Mrd. Spritzen zu Lasten auch der deutschen Steuerzahler. ...
geschrieben von ron17

An dem was du bezüglich der Folgen schreibst, ist natürlich nicht das Gebilde EU oder Euro schuld.

Hätten sich unsere deutschen Politiker von Anfang an an die Regeln der EU gehalten, keine finanzielle Unterstützung an andere Staaten zu leisten, wäre das jetzige Dilemma nicht eingetreten. Griechenland wäre sofort wieder zur Drachme zurück gegangen.

Alle, auch die Probleme der Finanzkrise sind durch falsches Verhalten der Politik entstanden und noch nicht ausgestanden. So viele systemrelevante Banken wie vorgetäuscht wurde, gab es nicht. Wenn Spekulanten ihr Geld verlieren ist das für mich ok.

Bei einem Austritt aus der EU hätten wir die identischen Politiker, die für die Probleme mitverantwortlich sind.

Ciao
Hobbyradler
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von Elmos
Für diejenigen, die nach wie vor der Meinung sind, dass die EU gut und richtig ist, aber vielleicht etwas "umstrukturiert" werden sollte. Da gibt es seit diesem Jahr eine sehr spannende Bewegung:

https://diem25.org/

Vielleicht interessiert es ja den Einen oder die Andere (wobei diejenigen das sicher schon kennen).

Liebe Grüße
Andrea
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von lalelu
als Antwort auf hobbyradler vom 16.06.2016, 19:51:31
Zitat von Hobbyradler
Wenn die jetzige Regierung und ihre Vorgänger EU Vereinbarungen gebrochen haben, oder zu schnell neue Mitglieder akzeptierten, bedeutet es diese falsche Handlungsweise zu ändern.

Hallo lalelu,

natürlich ist es so, dass Fehler gemacht wurden und werden. Zu meiner obigen Bemerkung in diesem thread kommt noch die pure Machtpolitik Deutschlands gegenüber anderen Staaten hinzu. Als Bewohner eines kleinen Staates wäre ich auch unzufrieden.


Ich glaube, dass inzwischen die Unzufriedenheit nicht nur bei den Bewohnern kleiner Mitgliedsländer zunimmt, sondern auch bei den Deutschen. In den kleinen Staaten fühlen sich die Menschen bevormundet, in den wirtschaftlich starken wie Deutschland entsteht der Eindruck, dass man überproportional zur Kasse gebeten wird.

Hätten sich unsere deutschen Politiker von Anfang an an die Regeln der EU gehalten, keine finanzielle Unterstützung an andere Staaten zu leisten, wäre das jetzige Dilemma nicht eingetreten.


Ich stimme dir zu und gehe noch weiter: Wäre nicht in so vielen Ländern getrickst, gemauschelt und gelogen worden, um die Stabilitätskriterien zu erfüllen und hätte man von Anfang an konsequent die vorgesehenen Sanktionsregelungen angewandt, wäre der enorme Vertrauensverlust nicht eingetreten. Es wurden munter Defizitgrenzen überschritten, durch „Neuberechnung“ oder Umstrukturierung beschönigt, Sanktionen wurden ausgesetzt, es wurde manipuliert, verschleiert und kein Mensch blickt mehr durch, schon gar nicht Otto Normalverbraucher.

Dass besonders die Menschen in finanzstärkeren Ländern befürchten, dass das eigene Land für die Fehler anderer Länder zur Kasse gebeten wird, fördert auch nicht die Zustimmung zur EU.

Jetzt bestraft die EZB noch die Sparer, indem der Zins fast auf Null gesenkt wird; der Sparerfreibetrag ist für den kleinen Sparer sowieso zur leeren Worthülse verkommen, denn um ihn auszunutzen, müsste man bei den heutigen Zinsen schon ein erhebliches Sümmchen besitzen.

Ich kann mich nur wiederholen: Reformen sind dringend notwendig, wenn man nicht riskieren will, dass aus einer ehemals sehr gut funktionierenden kleinen Gemeinschaft, der EWG, eine inhomogene und völlig zerstrittene EU wird.

Lalelu

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Elenore
Elenore
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Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von Elenore
als Antwort auf hobbyradler vom 16.06.2016, 19:51:31
AW auf: "Ich habe Verständnis dafür ...
Das ist nicht nur in der BRD so. Die Antwort darauf ist AfD und Konsorten, in anderen Ländern anders genannt, doch immer das gleiche Kaliber.
Wenn 'die da oben' zu sehr abheben, den Umstand 'vom Volk gewählt' nur noch auf den Tag der Wahl beziehen, um anschließend munter ihre sehr eigenen Süppchen weiterhin zu kochen, darf man sich nicht wundern. (Klarstellung: Ich bin KEIN AfD-Sympathisant).
Doch die Konsequenz aus diesem 'was geht uns das Volk an - Hauptsache, es macht sein Kreuzchen an der richtigen Stelle' ist nun in ganz Europa zu spüren.
Fazit:
Der Wähler wird für dümmer gehalten, als er ist. Es gibt Protest, und der drückt sich nun mal so aus - was nicht meint, dass ich die populistischen Tendenzen der AfD akzeptiere - doch etwas hat sie verstanden: Sie schaut dem Volk aufs Maul; etwas, das die etablierten Parteien längst nicht mehr tun und die Rechnung wird jetzt serviert ... und das nicht nur in der BRD.
Elenore
olga64
olga64
Mitglied

Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elenore vom 17.06.2016, 10:47:10
Warum betonen Sie mehrfach, kein AfD-Sympathisant zu sein, obwohl Sie deren Argumente doch kopieren?
Ich bin jedenfalls froh, durch ein gütiges Schicksal als Frau in Westdeutschland geboren zu sein und viele Chancen erhielt, mein Leben nach eigener Entscheidung zu gestalten und zu leben und dies in Freiheit, Frieden und auch mit so lebenswertem Auskommen ,dass ich Hunger nur kennenlernte, wenn ich auf Diät war. Mit einem der besten GEsundheitssysteme auf dieser Welt,das bewirkt, dass wir alle immer älter werden (aber nicht fröhlicher, das ist das Problem).
Es gab sicher keine Generation vor uns oder vermutlich auch nach uns, der es so gut ging und geht wie unserer und ich wüsste nicht, worüber ich so lamentieren müssten, wie es einige tun.
Erweisen sich Politiker als unfähig, werden sie nicht mehr gewählt. Das ist in Diktaturen anders: da werden sie einem vorgesetzt und eine Opposition dagegen kommt einem Selbstmord gleich. DAs haben anscheinend viele vergessen, die nicht unter so liberalen Umständen leben konnten wie wir in Westdeutschland und das ist der Punkt ,den ich nie verstehen werden, wenn sich diese Leute danach zurücksehnen. Olga
ehemaligesMitglied66
ehemaligesMitglied66
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Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von ehemaligesMitglied66
als Antwort auf olga64 vom 17.06.2016, 17:35:20
Erweisen sich Politiker als unfähig, werden sie nicht mehr gewählt. Das ist in Diktaturen anders: da werden sie einem vorgesetzt und eine Opposition dagegen kommt einem Selbstmord gleich. DAs haben anscheinend viele vergessen, die nicht unter so liberalen Umständen leben konnten wie wir in Westdeutschland und das ist der Punkt ,den ich nie verstehen werden, wenn sich diese Leute danach zurücksehnen. Olga[/quote]

Richtig Olga,
und wenn die Leute die ihnen vorgesetzten Politiker nicht mehr wollen und die Politik falsch finden, wählen sie eben anders.
Ist das nicht zu verstehen?

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olga64
olga64
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Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied66 vom 17.06.2016, 17:52:29
Na klar habe ich es verstanden. Mit Verlaub: ich lebe ja länger in diesen demokratischen Strukturen als Sie, wenn ich mich nicht irre.
ABer mit der Wahl eines persönlich genehmen Politikers ist es natürlich noch nicht getan, da die Demokratie hier Mehrheitsverhältnisse vorsieht; nur dann kommen die zum Zuge, was ich nach wie vor gerechter als andere Systeme finde. Olga
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied66 vom 16.06.2016, 13:22:15
Die Story mit dem in Frieden leben ist doch ein Schmarrn oder besser lahmes Argument zur Volksstillhaltung.
geschrieben von Ron17
Wenn ich so etwas lese, überkommt mich ein heiliger Zorn. Ich bin derzeit in Polen und wir diskutieren die Folgen des Krieges. Wenn in Europa geschichtslose Gesellen, die trotzdem oder gerade deswegen wieder von der tausendjährigen Heimat quatschen, politisch an Einfluss gewinnen, dann stehen auch die Gespenster der Vergangenheit wieder auf.

Wer die Verdienste der EU kleinredet ist in meinen Augen ein politischer Hasadeur.

Karl
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied66 vom 16.06.2016, 13:22:15
Sind wir vor der EU alle unternährt gewesen, hatten wir eine Wirtschaftskrise? Es wäre interessant zu erfragen, ob die Wirtschaften der EU Mitgliedsländer vor der Eu schon oder erst nach der Eu schwächelten.
geschrieben von Ron17

Ähnliche Dämlichkeiten werden in GB von den Brexit Befürworten geäußert. Von Wirtschaft und Geachichte keine Ahnung, aber fanatischen Nationalismus auf der Fahne.

Muss wirklich an den dramatischen wirtschaftlichen Aufschwung erinnert werden, den wir der EU zu verdanken haben?

Karl
Re: Die Anziehungskraft der EU schmilzt ab
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 19.06.2016, 07:17:45

Ähnliche Dämlichkeiten werden in GB von den Brexit Befürworten geäußert. Von Wirtschaft und Geachichte keine Ahnung, aber fanatischen Nationalismus auf der Fahne.
Karl
geschrieben von karl


Dann solltest Du allerdings auch Mr. Cameron zu den Ahnungslosen zählen, Karl, denn selbiger hat zuerst Stimmung gegen den Verbleib in der EU geschürt. Vielleicht auch nur um besser erpressen zu können, aber die EU als Spielball zu benutzen ist eine Unart die nach hinten losgehen könnte (ich glaube allerdings nicht an einen Brexit).
Bruny

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