Internationale Politik Der witzige Herr Böhmermann

Re: Off Topic
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 17.04.2016, 21:31:03
Eine andere Meinung äußern zu dürfen, gehört auch zur Meinungsfreiheit. Und darauf hinzuweisen, dass unser Rechtsstaat erhalten bleiben muss und nicht zu einem Zensur-Staat verkommen darf, gehört auch zur Meinungsfreiheit.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Grimme-Preisträger Böhmie
geschrieben von dutchweepee
Wir kommen jetzt zu einer hochinteressanten Diskussion, karl und ich hoffe alle anderen erkennen das auch.

Wenn mir mein Handy an der Bushaltestelle aus der Tasche fällt, zerbricht und unter die Räder kommt, darf ich spontan und öffentlich anerkannt gröhlen:

"FUCK DIE SCHEIßE!"

...aber wenn mich adam im ST mal wieder als "Größte Enttäuschung des Forums" bezeichnet, oder ich werde auf der Straße von einem Sender zu meiner Meinung über den Mediendiktator Erdowahn befragt, darf ich diese Worte nicht verwenden?

:))))
adam
adam
Mitglied

Re: Grimme-Preisträger Böhmie
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 17.04.2016, 22:59:38
Warum sollst Du das nicht dürfen?

--

adam

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Grimme-Preisträger Böhmie
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 17.04.2016, 23:23:46
Okey Alter ...ich komme irgendwann darauf zurücK, wenn Du wiedermal am Teller drehst!

:))))
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Grimme-Preisträger Böhmie
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf dutchweepee vom 17.04.2016, 23:36:30
Edita
Edita
Mitglied

Re: Grimme-Preisträger Böhmie
geschrieben von Edita
als Antwort auf dutchweepee vom 18.04.2016, 01:37:46
Man kann in diesem Thread sehr gut sehen, daß eigentlich nicht das Thema und sein Kontext diskutiert wird, sondern allein die Verbalinjurien, die für sich genommen auch tatsächlich welche sind, aber in diesem Falle oder in dem Kontext in dem sie angewendet wurden doch eher staatspolitisch raisonierend wirken sollten!

" Ohne Kontext sinnlos

Allerdings begrenzt die Kunstfreiheit ihrerseits wieder das Persönlichkeitsrecht. Um diese Grenze zu bestimmen, genügt es im gerichtlichen Verfahren nicht, ohne Berücksichtigung der Kunstfreiheit eine Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts – hier in der Form einer Beleidigung – festzustellen: Es bedarf vielmehr der Klärung, ob diese Beeinträchtigung derart schwerwiegend ist, dass die Freiheit der Kunst zurückstehen muss.

Eine schwerwiegende Abwägung also – diese wird nun die Staatsanwaltschaft Mainz vornehmen müssen und falls Anklage erhoben wird, das Amtsgericht Mainz zu verhandeln haben. Sie werden nicht umhin kommen, hierbei den weitergehenden Kontext der Äußerungen Böhmermanns, nämlich die überzogene Reaktion des türkischen Präsidenten auf die frühere Satire von extra 3, zu berücksichtigen.
Böhmermanns Gedicht ist ohne diese Vorgeschichte nicht erklärlich, es ist ohne dieses Vorspiel sinnlos. "


" Grenzen der Satire

Böhmermann beabsichtigte offenkundig eine juristische Erprobung der stets im Wandel befindlichen Grenzen der Satire – und zugleich eine Demonstration der Macht, die Satire besitzt. Die Botschaft des Gedichtes lautet demnach an Erdoğan: Wenn die Schmerzgrenze des Präsidenten durch eine relativ harmlose Satire bereits erreicht ist, zeigen wir ihm doch einmal, was verfassungsrechtlich noch alles möglich ist.

"


Im Zweifel für die Freiheit

Edita

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Re: Der witzige Herr Böhmermann
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 17.04.2016, 17:27:27
"Oh Ja! ...marina, das war so gut geschrieben, das könnte von mir sein. Und das ist das höchste Lob, das ich zu vergeben habe."


Welche Ehre für Marina.
Bin echt sauer - diese Ehre hast du mir noch nicht zukommen lassen.
Re: Der witzige Herr Böhmermann
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 17.04.2016, 21:04:13
"Ich bin jetzt 53 jahre alt und habe in aller Welt gewürzte Sprache vernommen - die besten Schimpfwörter, die man in Deutschland nicht sagt, habe ich in Russland gehört,..."


Dir ist schon klar, dass dein kleiner Ausflug in die Welt der Schimpfwörter absolut nichts mit dem zu tun hat, was Böhmermann sich geleistet hat.
Also - als ehemaliger Lehrer würde ich sagen : Thema verfehlt !
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Der witzige Herr Böhmermann
geschrieben von lalelu
Gerade las ich in der Rheinzeitung eine ausgezeichnete Analyse: „Die Grenzen der Satire werden neu ausgelotet“.

Da der Online-Zugriff nur Abonnenten möglich ist und ich mich nicht einer Copyright-Verletzung schuldig machen möchte, indem ich den gesamten Artikel kopiere und hier einstelle, gebe ich nur den Grundgedanken wieder:

Im Artikel wurde die Reaktion auf Böhmermanns Schmähkritik mit den Reaktionen auf Erika Steinbachs Bild „Deutschland 2030, Woher kommst du denn?“ verglichen. (Falls jemand das Bild nicht kennt: Diese Frage galt einem hellhäutigen Kind, das in der Mitte eines Kreises stand und von fremdländischen Kindern umringt war).

Dafür wurde Erika Steinbach quer durch die Medien und die sozialen Netzwerke aufs Übelste beschimpft; man forderte ihren Rücktritt, Solidarisierung mit ihr gab es kaum, von der Freiheit der Satire sprach niemand, sondern das Bild wurde einhellig als Geschmacklosigkeit, als rassistisch usw. verurteilt.

Und jetzt nehme man an Böhmermanns Schmähkritik eine winzige Veränderung vor, streiche überall das Wort Erdogan und ersetze es durch „Flüchtling“......

Ein Moderator, der das getan hätte, wäre von jetzt auf gleich seinen Posten los, und in sämtlichen Medien und den sozialen Netzwerken, einschließlich des ST, gäbe es einen Tsunami der Entrüstung, auch von denen, welche jetzt vehement Böhmermann verteidigen.

Misst man mit zweierlei Maß? Gilt die unbeschränkte Freiheit der Satire generell oder ist sie nur genehm, wenn ein missliebiger Despot die Zielscheibe ist?

Das fragt sich nicht nur der Redakteur Gregor Mayntz, sondern auch Lalelu
Edita
Edita
Mitglied

Re: Der witzige Herr Böhmermann
geschrieben von Edita
als Antwort auf lalelu vom 18.04.2016, 09:27:34

Und jetzt nehme man an Böhmermanns Schmähkritik eine winzige Veränderung vor, streiche überall das Wort Erdogan und ersetze es durch „Flüchtling“......
Ein Moderator, der das getan hätte, wäre von jetzt auf gleich seinen Posten los, und in sämtlichen Medien und den sozialen Netzwerken, einschließlich des ST, gäbe es einen Tsunami der Entrüstung, auch von denen, welche jetzt vehement Böhmermann verteidigen.


Diese winzige Veränderung, so meine ich, ist an den Haaren herbeigezogen und trifft nicht des Pudels Kern, ersetzt man aber "Erdogan" durch Despot - Führer - Menschenverachter - Unterdrücker - Alleinherrscher - Tyrann - .........
und kein Moderator muß um seinen Posten bangen!

Edita

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