Internationale Politik Der witzige Herr Böhmermann

Denn Satire ist nicht Comedy und hat erst recht nichts mit Witzen zu tun. Satire will aufrütteln.

Der politische Witz, und um ihn geht es hier,......

...da fragt sich der geneigte Leser, ist der "Erguss Böhmermanns" nun ein Witz oder ist er kein Witz....?

sammy

Lieber Karl,
ich kann ja irgendwie verstehen, dass man diese sehr auf die Spitze getriebene Satire ablehnt.
Aber dass du mich jetzt in diejenigen mit einreihst, die "Rassismus für salonfähig erklären", ist schon ein starkes Stück. Wie oft habe ich dagegen angeschrieben!

Vielleicht liest du einfach mal ganz in Ruhe meine Beiträge und den Kommentar, den ich verlinkt habe. Du gehörst nicht zu denen, denen ich die Intelligenz abspreche, zu verstehen, was ich gemeint habe oder was der Artikel aussagt. Umso mehr wundere ich mich und, ja, ich fühle mich sogar regelrecht gekränkt über deine Beurteilung. Auch Sittingbull reihe ich bei aller Kritik nicht in die Riege der Rassisten ein.

Gruß Marina

P.S. Nach diesen Maßstäben wären auch die Karikaturisten von Charlie Hebdo oder der dänische Zeichner, der mit dem Leben bedroht ist, alle Rassisten. Sie sind nämlich keinen Deut harmloser.

ZITAT: FOCUS

Nach ihrer Talk-Sendung zum Fall Böhmermann am Sonntag gab es offenbar eine Bombendrohung: Das teilte ARD-Moderatorin Anne Will nun in einem Gespräch an der Universität Mainz mit.

Böhmermanns fäkalverbale Erdogan-Schmährede reizt den Spruch «Satire darf alles» bis aufs Äußerste aus, ist diesmal aber plump und hat nichts mit der spitzen Feder eines echten Satirikers gemein .
Man kann dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan einiges vorwerfen: Die Bombardierung der Kurden, die über Öl-Transporte indirekte Finanzierung des IS – aber ob er ein Ziegenficker ist, ist nicht bewiesen. War das nun Satire oder nur eine plumpe, alberne Beschimpfung?

Eine Satire ist als Kunstform geschützt. Sie darf aber auch nicht nur bloße Beleidigung sein. Böhmermann übertritt hier die Grenze des Erlaubten, um zu zeigen, mit wem sich die deutsche Regierung in der Debatte um die Flüchtlingspolitik einlässt. Böhmermanns gewählte, verletzende Form erreichte die gewünschte hohe Aufmerksamkeit, er hat sein Ziel auf jedem Fall erreicht. Mit der Prüfung eines Strafverfahrens wird sich zeigen, wie es Deutschland mit der Freiheit der Kunst hält – sofern man das weit unter die Gürtellinie gehende Schmähgedicht wirklich als Kunst verstehen möchte.
Kunst/Satire sollte aber auch ein Stück Kultur sein…irgendwie…

Luchs35

aber ob er ein Ziegenficker ist, ist nicht bewiesen. War das nun Satire oder nur eine plumpe, alberne Beschimpfung?

Mein Gott, Luchs. Von dir als ehemaliger Journalistin hätte ich nun wirklich angenommen, du würdest verstehen, was der Unterschied zwischen Satire und Report ist. Natürlich hat er das nicht wörtlich behauptet. Eine Satire, die obendrein mit ihrer Doppelbödigkeit gerade den Unterschied zwischen Erlaubtem und Unerlaubtem demonstriert.
Ich geb's auf!
Gut, dass ich ich den nächsten Tagen nicht da bin. Ich brauche dringend wieder Abstand von diesem Portal. Und dann können sich die Gleichgesinnten in vereintem Missverständnis dessen, was gemeint war, zusammentun ohne Störungen.

Ich hoffe nur, dass Böhmermann das alles heil überlebt. Nicht dass er jahrelang wie Salman Rushdie in einem Versteck leben muss. Durch die "Hilfe" von Nichtislamisten.

Die Hauptsache ist doch, dass Du selbst es richtig verstehst, Marina .
Eine Satire lebt von der zugespitzten Realität und nicht von hergeholten Behauptungen, die eigentlich nur und ausschließlich Beleidigungen sind.

Aber Du weißt es sicher besser, das gestehe ich Dir zu

Luchs35

Hätte sich Erdogan im Anschluss an "extra 3" nicht benommen, wie ein überdrehtes Kindergartenkind, hätte B. überhaupt gar keine Veranlassung gehabt, ihm in deftiger Art den "Eulen"-Spiegel vor's Gesicht zu halten. So aber war es schon mal notwendig und an der Zeit.
Und natürlich mussten sämtliche primitiven Vorurteile Türken gegenüber enthalten sein, denn darin bestand ja schließlich der Sinn des ganzen.

"Charlie-Hebdo" ist ohne jeden Zweifel ein rassistisches Hetzblatt, wurde aber aus unerfindlichen Gründen als Symbol der Meinungsfreiheit über den grünen Klee gelobt.

Also......was hier und " draußen " abgeht, ist albern, lächerlich und zutiefst erschreckend und erschütternd zugleich!
Seit zig Jahrzehnten werden Deutsche, die sich in irgendeiner negativen Form mit Türken auseinandersetzen müssen oder wollen bei nichtzufriedenstellendem Ergebnis mit dem schlimmsten aller deutschen Schimpfwörter belegt, nämlich mit NAZI, sogar türkische Schulkinder betiteln so schon ihre gleichaltrigen deutschen " Sparringspartner ", die ersten Jahre waren alle zuerst erschrocken und sprachlos und so wurde entweder ein
" Disput " beendet, oder es hat dann erst richtig eine ernste Schlägerei angefangen, denn kein einziger Deutscher wollte diese schlimmste aller Beleidigungen auf sich sitzen lassen!
So.....und nun haben Deutsche nach zig Jahren der
Sprachlosigkeit dem verbalen NAZI ein Pendant entgegenzusetzen, nämlch den verbalen Ziegen..... na und?
Wenn Kroaten, Bosnier und Serben " sauer " sind, dann f..... sie des anderen Schwester oder Mutter, auch bei uns Deutschen!

Als ich Böhmermann im Fernsehen gesehen habe, dachte ich auch, daß mußte nun wirklich nicht sein, die unterste Schublade wird gezogen um die Quote anzupuschen, daß daraus die Folge aber bis zu Morddrohungen geht, das ist für mich viel unglaublicher als dieses blöde Schimpfwort, ganz davon abgesehen, wie perfide Erdogan versucht, " uns den Schneid abzukaufen "!

Edita

Na ja Edita, so ganz schweigend reagier(t)en Deutsche ja nie auf Türken, die ja mal - so war es geplant - zu uns kommen und unsere Drecksarbeit machen, für die wir uns schon lange zu gut waren. Dann erdreisteten sich aber viele, hier zu bleiben und von da an mochten wir sie nicht mehr. Wir kannten sie ja eigentlich nie, weil sie in Ghettos lebten, wo wir nie hingingen. Aber das hinderte einige Deutsche nie daran, sie auch zu töten. Ich erinnere nur an Solingen, Mölln und den laufenden NSU-Prozess in München, wo immerhin einige Deutsche mutmasslich Massenmorde an Türken begingen.
Herr Erdogan fand es nicht so richtig gut, dass er u.a. als Ziegenficker bezeichnet wird und Pädophiler usw. Wer möchte das schon, so bezeichnet zu werden und wenn doch, würde er oder sie dann lachend zur Tagesordnung übergehen? Manchmal stelle ich mir vor, Herr B. hätte seine Attacke auf den lupenreinen Demokraten Putin geritten - wie hätte dieser humorvolle Mann wohl darauf reagiert? Schon die Truppen in Bereitschaft gesetzt?
Ich erinnere mich auch noch gut, dass Franz Josef Strauss vor Jahrzehnten karikiert wurde als kopulierendes Schwein - er fühlte sich beleidigt und prozessierte. Der Prozess dauerte 7 Jahre und endete mit einer Geldstrafe gegen den Karikaturisten.
Ich erinnere mich auch an Gerhard Schröder (war mal Kanzler in unserem Land), der sich ebenfalls gerichtlich darüber aufregte als man ihm nachsagte, er würde seine Haare färben.
Bei jedem ist die Schwelle, ab wann er sich ärgert oder beleidigt ist, anders ausgelegt - das Recht, etwas nicht gut zu finden, hat jedoch jeder, unabhängig von seiner Person und Nationalität.
Es ist auch nicht immer alles gut, was unter dem Mäntelchen der Satire verkauft wird, auch wenn sie nicht verboten ist.
Die Causa B. wird nun oft - zu Unrecht wie ich finde - mit Charlie Hebdo verglichen. Ich hoffe für Herrn B. nicht ,dass er ähnlichen Attacken ausgesetzt wird. WEnn er jetzt aber allem fernbleibt, weil er denkt, die Gefahr für ihn würde zu gross sein, erscheint er mir schon ein wenig feige.
Gestern Abend sah ich im ZDF ein Interview von Herrn Kleber mit dem deutschen Anwalt des Herrn Erdogan. Auch das scheint eine Provokation zu sein, weil sich dieser Anwalt vorwiegend im rechtspolitischen Spektrum bewegt. Er wird, wie er sagte, seinen Mandanten Erdogan wegen BEleidigung durch Herrn B. durch alle Instanzen vertreten - es ist gewünscht, dass Herr B. erklärt, solche Beleidigungen nicht mehr zu wiederholen. Ist das wirklich zu viel verlangt?
Die weitere Verfahrensentscheidung wird jedoch weder von Internet-Foren, Wutbürgern, Feuilletons, Talkshows usw. getroffen werden, sondern hoffentlich bald durch unabhängige Gerichte. Dann kommt auch wieder etwas sachliche Ruhe in die Angelegenheit, was dringend nötig wäre, weil unser Land schon noch grössere und wichtigere Probleme zu lösen hat als die Causa B. Olga

Na ja Edita, so ganz schweigend reagier(t)en Deutsche ja nie auf Türken, Olga

Wer sagt das ? Ich glaube daß ich das besser beurteilen kann, ich habe in 34 Jahren mit zig zig hunderten von Türken zu tun gehabt, selbst ich, die ich noch nie auf den Mund gefallen war, bin das erste mal, als vor ca. 33 Jahren das ein kleiner türkischer Rotzlöffel zu mir sagte, und nur weil ich ihn bat, seine im Tanzsaal auf den Boden geworfene Bananenschale wieder aufzuheben, vor Wut heulend zu meinem Mann gelaufen!
Der hat mich aber getröstet und sagte " laß dir doch am A.......lecken, die bezahlen dafür "!

Edita