Internationale Politik Der Terror der 'Friedensmission'
Re: Der Terror der 'Friedensmission'?
- Worte die sich an Karl wenden - meine Ergänzung:
Bleib Du auf Deine Weise Kulturoptimist und ich versichere Dir, daß ich Dir auf meine Weise helfen werde, damit Du es auch bleiben kannst.
--
adam
Über Kulturoptimisten - und wie es zu deren Auffassungen kam:
Als der Mensch noch nackt herumlief, (damit sind wir zurück in jenen Zeiten von Adam und Eva, dies war ja auch naheliegend hier), da kannte dieser noch keine Scham.
Dann kam aber einer von den ersten Modeschöpfern, erkannte darin seine Chance und hüllte den Menschen in seine Kreationen ein. Und siehe da: zur gleichen Zeit ward ein neues Gefühlt geboren: die Scham.
Niemand konnte es begreifen warum fast zeitgleich etwas sehr Ärgerliches geschah: es hüllte sich auch die Wahrheit ein um vor den verhüllten Menschen nicht so nackt und ohne weiteres erkennbar zu stehen - und nun fing eine fast schon verzweifelte Suche nach ihr, der Wahrheit an – so gut schien sie nun verborgen.
Paradox ist es ja schon: der verhüllte Mensch, der nach der nackten Wahrheit sucht.
So nebenbei nannte man diese Suche nach der Wahrheit die man als unabdingbar für ein gutes Leben betrachtete, Philosophie. Diejenigen die sich damit betätigten – nannte man Philosophen.
Und diese – darauf wollte ich eigentlich mit meinem kurzen historischen Rückblick kommen – ja diese teilte man als erstes in zwei große Kategorien ein: Kulturoptimisten und Kulturpessimisten.
Ein kurzes Fazit: es reicht leider nicht aus sich und andere zu entkleiden, um zugleich zum Kulturoptimisten zu mutieren.
--
miriam
Re: Der Terror der 'Friedensmission'?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Stimmt, adam, du hast Pakistan in diesem Zusammenhang angesprochen --- (es fliegt doch immer auf, wenn ich einmal nicht alles gelesen habe.-))
Allerdings sind diese von dir erwähnten Beschimpfungen nur von einem User (der hier doch hinreichend mit seiner so oft einseitigen Betrachtungsweise und seinem Wortschatz bekannt ist) gemacht.
--
mart1
Allerdings sind diese von dir erwähnten Beschimpfungen nur von einem User (der hier doch hinreichend mit seiner so oft einseitigen Betrachtungsweise und seinem Wortschatz bekannt ist) gemacht.
--
mart1
Re: Der Terror der 'Friedensmission'?
- Worte die sich an Karl wenden - meine Ergänzung:
Bleib Du auf Deine Weise Kulturoptimist und ich versichere Dir, daß ich Dir auf meine Weise helfen werde, damit Du es auch bleiben kannst.
--
adam
Über Kulturoptimisten - und wie es zu deren Auffassungen kam:
Als der Mensch noch nackt herumlief, (damit sind wir zurück in jenen Zeiten von Adam und Eva, dies war ja auch naheliegend hier), da kannte dieser noch keine Scham.
Dann kam aber einer von den ersten Modeschöpfern, erkannte darin seine Chance und hüllte den Menschen in seine Kreationen ein. Und siehe da: zur gleichen Zeit ward ein neues Gefühlt geboren: die Scham.
Niemand konnte es begreifen warum fast zeitgleich etwas sehr Ärgerliches geschah: es hüllte sich auch die Wahrheit ein um vor den verhüllten Menschen nicht so nackt und ohne weiteres erkennbar zu stehen - und nun fing eine fast schon verzweifelte Suche nach ihr, der Wahrheit an – so gut schien sie nun verborgen.
Paradox ist es ja schon: der verhüllte Mensch, der nach der nackten Wahrheit sucht.
So nebenbei nannte man diese Suche nach der Wahrheit die man als unabdingbar für ein gutes Leben betrachtete, Philosophie. Diejenigen die sich damit betätigten – nannte man Philosophen.
Und diese – darauf wollte ich eigentlich mit meinem kurzen historischen Rückblick kommen – ja diese teilte man als erstes in zwei große Kategorien ein: Kulturoptimisten und Kulturpessimisten.
Ein kurzes Fazit: es reicht leider nicht aus sich und andere zu entkleiden, um zugleich zum Kulturoptimisten zu mutieren.
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miriam
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Oh miriam, ein wunderbarer Geschichtsrückblick!
Wenn Lernen immer so viel Spass machte! Und immer zu weiteren Betrachtungen anregen würde.
Wie die über die mich nun bewegende Frage, warum gerade die Muslime der Verhüllung solch eine Bedeutung beimessen?
Sind sie nun pessimistisch, also Kulturpessimisten, weil sie einsehen, dass es nicht reicht, per Entkleidung zum Kulturoptimisten zu werden?
Und lassen es daher resigniert, das Entkleiden.
Wollen sie das überhaupt, Kulturoptimisten sein?
Es stellt sich doch die Frage, wer die nackte Wahrheit nun eher findet, die Kulturoptimisten, obwohl sich das ja viel dynamischer und damit erfolgreicher anhört, oder die Kulturpessimisten? Trotz der deutlichen Resignation, die im Pessimismus steckt?
meritaton
Das ist ja nicht falsch :
....aber wissen bereits, sofern sie nicht mehr unter den Lebenden weilen, wo und wie falsch sie lagen.
Die Lebenden dagegen liegen sich aber immer noch in den Haaren der „Wahrheit“ und versuchen diese zu spalten.
Kultur ist aber andererseits ein gutes Stichwort, um den Terror der „Friedensmission“ oder wie das sonst noch verniedlicht wird, einer Analyse zu unterziehen.
Dazu muessen wir jedoch das festverwurzelte Herrenmenschen-Denken, ein Relikt der Nazi-Zeit und davor, auch wenn es weh tun sollte, verlassen.
Das unkritische Herabschauen auf „Andere“ mal aussen vor zu lassen, erfordert Muehe und Arbeit, die bis auf seltene Einzelfaelle vom hinterm warmen Ofen aus nicht geleistet wird... nicht geleistet werden kann.
Dies wiederum nutzen Politiker und in deren Gefolge die Einheitsmedien, um die Einheits-„Wahrheiten“ der jeweils geltenden Staatsraeson dem gemeinen Staatsbuerger auf seinem Sofa mundgerecht einzutrichtern. Genauso verlaufen dann die Diskussionen.
Vor Monaten noch war jedes „dritte“ Wort Hamas und das ist jetzt abgeloest durch Taliban. Wie tief kann man eigentlich sinken ??
Afghanistan ist ein souveraener Staat mit dem Souveraen.... dem Afghanischen Staatsbuerger.
Betrachten wir den Terror der „Friedensmission“ doch mal aus der Sicht dieses Afghanischen Staatsbuergers, ob nun Taliban oder andere und ueberspitzen diese Betrachtung etwas.
Vieles, was in Afghanistan als das Gute angesehen wird, sieht die westliche Unkultur als boese/schlecht an und vieles, was in Afghanistan als boese/schlecht gilt, das ist in der westlichen Unkultur das Gute. Obgleich diametral entgegengesetzt wuerde das ein kulturelles Gleichgewicht ergeben.
Nun aber, aus der verwilderten Unkultur (regressive Evolution) des Westens kommend, ueberfallen und besetzen die US mit anderen Schurkenstaaten (NATO) im Gefolge die souveraene Nation Afghanistan und wollen mit Mord und Totschlag die gewachsenen Familienstrukturen und Afghanischen Traditionen durch ihre verwilderte Unkultur ersetzen.
Jedoch die Schurkenstaaten handeln nicht aus kultureller Motivation sondern ausschliesslich aus wirtschaftlicher Motivation.
Und da liegt neben der sonstigen kulurellen Unmoral die moralische Schwaeche des Ueberfalls eines souveraenen Landes.
Zu einer Loesung kann es nur kommen durch bedingnslosen Abzug des marodierenden Militaers der Schurkenstaaten und durch Kompensation der verursachten Schaeden und der begangenen Verbrechen.
So kann man das aus Afghanischer Sicht sehr wohl schon mal sehen und beurteilen.
--
george
So nebenbei nannte man diese Suche nach der Wahrheit die man als unabdingbar für ein gutes Leben betrachtete, Philosophie. Diejenigen die sich damit betätigten – nannte man Philosophen.
Und diese –
miriam
....aber wissen bereits, sofern sie nicht mehr unter den Lebenden weilen, wo und wie falsch sie lagen.
Die Lebenden dagegen liegen sich aber immer noch in den Haaren der „Wahrheit“ und versuchen diese zu spalten.
Kultur ist aber andererseits ein gutes Stichwort, um den Terror der „Friedensmission“ oder wie das sonst noch verniedlicht wird, einer Analyse zu unterziehen.
Dazu muessen wir jedoch das festverwurzelte Herrenmenschen-Denken, ein Relikt der Nazi-Zeit und davor, auch wenn es weh tun sollte, verlassen.
Das unkritische Herabschauen auf „Andere“ mal aussen vor zu lassen, erfordert Muehe und Arbeit, die bis auf seltene Einzelfaelle vom hinterm warmen Ofen aus nicht geleistet wird... nicht geleistet werden kann.
Dies wiederum nutzen Politiker und in deren Gefolge die Einheitsmedien, um die Einheits-„Wahrheiten“ der jeweils geltenden Staatsraeson dem gemeinen Staatsbuerger auf seinem Sofa mundgerecht einzutrichtern. Genauso verlaufen dann die Diskussionen.
Vor Monaten noch war jedes „dritte“ Wort Hamas und das ist jetzt abgeloest durch Taliban. Wie tief kann man eigentlich sinken ??
Afghanistan ist ein souveraener Staat mit dem Souveraen.... dem Afghanischen Staatsbuerger.
Betrachten wir den Terror der „Friedensmission“ doch mal aus der Sicht dieses Afghanischen Staatsbuergers, ob nun Taliban oder andere und ueberspitzen diese Betrachtung etwas.
Vieles, was in Afghanistan als das Gute angesehen wird, sieht die westliche Unkultur als boese/schlecht an und vieles, was in Afghanistan als boese/schlecht gilt, das ist in der westlichen Unkultur das Gute. Obgleich diametral entgegengesetzt wuerde das ein kulturelles Gleichgewicht ergeben.
Nun aber, aus der verwilderten Unkultur (regressive Evolution) des Westens kommend, ueberfallen und besetzen die US mit anderen Schurkenstaaten (NATO) im Gefolge die souveraene Nation Afghanistan und wollen mit Mord und Totschlag die gewachsenen Familienstrukturen und Afghanischen Traditionen durch ihre verwilderte Unkultur ersetzen.
Jedoch die Schurkenstaaten handeln nicht aus kultureller Motivation sondern ausschliesslich aus wirtschaftlicher Motivation.
Und da liegt neben der sonstigen kulurellen Unmoral die moralische Schwaeche des Ueberfalls eines souveraenen Landes.
Zu einer Loesung kann es nur kommen durch bedingnslosen Abzug des marodierenden Militaers der Schurkenstaaten und durch Kompensation der verursachten Schaeden und der begangenen Verbrechen.
So kann man das aus Afghanischer Sicht sehr wohl schon mal sehen und beurteilen.
--
george
[quote=karl]@ meritaton,
--
Nicht zuletzt haben die Amerikaner, die uns jetzt so kritisieren:(, bis kürzlich noch wie die Axt im Walde ohne jegliches Fingerspitzengefühl agiert. Und die Leute gegen den Westen allgemein aufgebracht.
Der Karren ist verfahren. Allerdings wäre ein sofortiger Rückzug der Alliierten doch sehr verheerend.
Was würden die Taliban wohl sofort tun, wenn sie völlig ungehindert schalten und walten können?
Zerstörung der Buddha-Statuen nur noch die Schulter zucken kann.
fundamentalistischen Glauben?
Und wie schon gesagt: Was ist mit den nicht kompromissbereiten Taliban?
meritaton
Wie schnell Menschen doch vergessen :
Seit geraumer Zeit halten gerade wir Deutsche, die ja nicht operativ an diesem Krieg beteiligt sind (oder sein sollen), gerade den Amerikanern falsche militärische Strategien vor. Natürlich benützten diese die erste Gelegenheit, um den besserwisserischen Deutschen nur plakativ eins auszuwischen.
Und auch einige EU-Länder nehmen gerne diese Gelegenheit beim Schopf, denen wir - salopp gesagt - schon lange auf den Geist gehen mit unserer Kraftmeierei und Besserwisserei.
Ist auch mal interessant, zu erfahren, wie unsere verbündeten Länder zu uns stehen - anscheinend überhaupt nicht.
Ich finde es aber von Frau Merkel sehr gut, dass sie es sich in- und extern verbietet, hier Vorverurteilungen zu schaffen und ich glaube nicht, dass einer ihrer männlichen Vorgänger im Kanzleramt diese klare Aussage getroffen hätte.
Die Talibans wurden übrigens vor Jahren gerade von Amerikanern zu dem gemacht, was sie heute sind. Und dass sie trotz jahrelangem Krieg in Afghanistan nie ausgerottet werden konnten, ist doch Beweis dafür, dass dies auch nach dem Auszug der Nato-Truppen nicht geschehen wird.
Am Ende eines jeden Krieges stehen Verhandlungen - in diesem speziellen Falle mit den Talibans. Das wird nicht zu verhindern sein!
--
olga64
Ohne großes Palaver, ganz einfach nur -
DANKE George, für Deinen guten Beitrag.
Gruß Jala
DANKE George, für Deinen guten Beitrag.
Gruß Jala
--
Ich hab es mir jetzt mal angetan, hinter dem warmen Ofen hervor kriechend weit über den Passus mit dem Herrenmenschendenken!!! hinaus mir deine Betrachtungen zu unserer "Unkultur" zu Gemüte zu führen.
Wow, wo hast du denn das gelernt?
Das mit dem Spalten und Vergewaltigen der armen Wahrheit?
Aber du brauchst mir nicht auf die Sprünge zu helfen, ich komme schon noch selber darauf:(
Frau Olga, nach jedem Krieg stehen Verhandlungen?
Also so allgemein gesagt stimmt das sicher nicht.
In der Regel wird eher nicht verhandelt, nämlich wenn der Krieg klassisch durch Sieg der einen und Niederlage der anderen Seite beendet wird.
In Afghanistan möchte der Westen gerne verhandeln, weil der Krieg nun mal nicht das erhoffte Ende gefunden hat.
Sogar mit den angeblich gemäßigten Taliban -irgendwie ein Widerspruch in sich- , was sicher zu begrüßen ist. Denn man sollte immer alles versuchen, um Dinge zu einem guten Ende zu bringen.
Das will, Frau Olga, hier sicher niemand verhindern, seien sie beruhigt.
Vielleicht nützt es ja sogar?
Ich will das gar nicht so pessimistisch sehen.
Und, was die Verbündeten betrifft: Richtig, auch unter "Freunden" sollte man sich nicht die ein oder andere Häme verkneifen. Auch wenn's der Sache insgesamt nicht dienlich ist.
Und die gerügten Sachverhalte sich nicht unbedingt vergleichen lassen. Sei's drum.
meritaton
Ich glaube auch nicht, daß es Verhandlungen mit den Taliban geben kann, so sehr das von westlicher Seite auch gewünscht sein mag. Es ist ja ehrenwert, daß sich der Däne Rasmussen darum bemühen will. Die Taliban verstehen sich aber als "Gotteskrieger", für die gilt nur der Koran - sie halten sich für die Auserwählten, die Menschen weltweit zum Islam zu bekehren. Ihr Denken ist nur davon bestimmt, Allah gefällig zu sein, eigene Verluste sind nicht von Relevanz, weil diese Toten ja schnurstraks als Märtyrer in den Himmel gelangen. Ihr Denken ist für den westlichen aufgeklärten Menschen irrational, diese Fanatiker wollen keine Verhandlungen irgendwelcher Art, ihr Ziel ist doch für sie klar umrissen.
Konvertieren oder den Tod. Mit solchen Leuten lassen sich keine Verhandlungen führen, was soll denn der Westen denen anbieten? Das begreift wohl der am besten, der vor Ort in Afghanistan ist, und das sind die aus verschiedenen Ländern hingeschickten Soldaten. Was dort täglich abgeht, können wir hier in Europa ganz und gar nicht beurteilen. Eigentlich kann es nur noch heißen:
raus aus Afghanistan und das so schnell wie möglich.
M.
Was für ein Glück, dass Medea, die hier berichtet, nicht entscheiden wird, mit wem verhandelt wird und mit wem nicht.
So wie sich nach Medeas Schilderung die Talibans als Auserwählte betrachten, so tun dies die Amerikaner und die Natorverbündeten ebenfalls. Letztere versuchen die Demokratie in dieses seit Jahrzehnten in Kriege involviertes Land reinzubomben.
Unser ehemaliger Kanzler Schröder erklärte vor der letzten Wahl ein klares Nein zum Irak-Krieg; der Preis, den wir dafür bezahlen mussten, ist unser Engagement in Afghanistan. Und ob dies unsere Soldaten, die dorthin geschickt werden (die dies ja grossenteils gegen vermeintlich gute Bezahlung freiwillig tun) wirklich begreifen, sei dahingestellt. Sie wissen genau so viel oder so wenig wie wir als Volk, dem vorgegaukelt wird, dort würde nicht Krieg geführt werden.
Wer am Ende mit wem verhandelt entscheiden wiederum andere - auch solche, die nach dem Krieg sofort ihre wirtshaftlichen Interessen realisiert sehen möchten.
--
olga64
Re: Der Terror der 'Friedensmission'?
Liebe Meritaton - dass du den Hintergedanken hinter dieser kleinen Geschichte die ja auch schon fast ein Hintergedanke ist – entdecken wirst, darüber hätte ich fast mit mir selber gewettet.
Nun, sie ärgert mich schon ewig diese Verhüllung der Frauen, es war für mich eigentlich der Anlass über das Multi-Kulti welches ich sehr begrüßt hatte, etwas mehr nachzudenken. Und letztendlich einzusehen, dass man auf Intoleranz nicht mit Toleranz antworten kann – im Sinne von: sie zuzulassen und dadurch sie auch zu unterstützen. Man würde es ja auf Kosten anderer tun, die darunter leiden uns aber einen naiven Blick in die "Buntheit" einer fremden Kultur ermöglicht.
Dann kam, weit von diesem Thema entfernt, Christos und Jeanne-Claudes Verhüllungskunst – die für mich eher ein Einhüllen ist, welches uns temporär erlaubt andere Formen von Objekten, von Assemblagen, wahrzunehmen. Wie gesagt: nur für einige Zeit. Der Unterschied war sehr groß: da das Verstecken der Formen, dort die Möglichkeit andere Aspekte zu entdecken.
Das war nur der Anfang (durch ein Zusammentreffen zweier Fakten die nur das Eine gemeinsam hatten: die Verhüllung)– und mit der Zeit kamen viele andere Fakten dazu.
Noch ein Aspekt hat meiner Toleranz ein Ende gesetzt. Zwar bin ich überhaupt kein gläubiger Mensch, kann es aber nicht akzeptieren, dass von außen religiöse Symbole die außerdem auch noch Kulturgüter sind und einem Volk wichtig sind, von einer Minderheit zerstört werden. (2001 – wurden die Buddha-Statuen von den Taliban vernichtet).
Keineswegs bin ich für die Fortsetzung der Friedensmission im Afghanistan. Das bedeutet aber auch nicht, dass ich damit die Zukunft des Landes unter den Taliban, nicht mit viel Skepsis betrachte.
George - das mit den Herrenmenschen veranlasste mich zu schmunzeln, persönlich komme ich aus dem wilden Balkan, habe aber auch hier nix von Herrenmenschenmentalität wahrgenommen.
Ich bin genug alt, um diese Mentalität aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges noch in Erinnerung zu haben.
Die Jungs die da im Afghanistan der Überzeugung waren eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, hatten es auch nicht als Herrenmenschen getan.
Denkst du wirklich, dass ich sehr tief sinke wenn ich über Hamas bzw. jetzt über Taliban laut nachdenke?
Ich denke eher, dass es einem jeden gestattet ist sich in seinen Überlegungen zu irren - um dann vielleicht das Richtige für sich später herauszufinden.
Gruß in die Runde
Miriam
Nun, sie ärgert mich schon ewig diese Verhüllung der Frauen, es war für mich eigentlich der Anlass über das Multi-Kulti welches ich sehr begrüßt hatte, etwas mehr nachzudenken. Und letztendlich einzusehen, dass man auf Intoleranz nicht mit Toleranz antworten kann – im Sinne von: sie zuzulassen und dadurch sie auch zu unterstützen. Man würde es ja auf Kosten anderer tun, die darunter leiden uns aber einen naiven Blick in die "Buntheit" einer fremden Kultur ermöglicht.
Dann kam, weit von diesem Thema entfernt, Christos und Jeanne-Claudes Verhüllungskunst – die für mich eher ein Einhüllen ist, welches uns temporär erlaubt andere Formen von Objekten, von Assemblagen, wahrzunehmen. Wie gesagt: nur für einige Zeit. Der Unterschied war sehr groß: da das Verstecken der Formen, dort die Möglichkeit andere Aspekte zu entdecken.
Das war nur der Anfang (durch ein Zusammentreffen zweier Fakten die nur das Eine gemeinsam hatten: die Verhüllung)– und mit der Zeit kamen viele andere Fakten dazu.
Noch ein Aspekt hat meiner Toleranz ein Ende gesetzt. Zwar bin ich überhaupt kein gläubiger Mensch, kann es aber nicht akzeptieren, dass von außen religiöse Symbole die außerdem auch noch Kulturgüter sind und einem Volk wichtig sind, von einer Minderheit zerstört werden. (2001 – wurden die Buddha-Statuen von den Taliban vernichtet).
Keineswegs bin ich für die Fortsetzung der Friedensmission im Afghanistan. Das bedeutet aber auch nicht, dass ich damit die Zukunft des Landes unter den Taliban, nicht mit viel Skepsis betrachte.
George - das mit den Herrenmenschen veranlasste mich zu schmunzeln, persönlich komme ich aus dem wilden Balkan, habe aber auch hier nix von Herrenmenschenmentalität wahrgenommen.
Ich bin genug alt, um diese Mentalität aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges noch in Erinnerung zu haben.
Die Jungs die da im Afghanistan der Überzeugung waren eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, hatten es auch nicht als Herrenmenschen getan.
Denkst du wirklich, dass ich sehr tief sinke wenn ich über Hamas bzw. jetzt über Taliban laut nachdenke?
Ich denke eher, dass es einem jeden gestattet ist sich in seinen Überlegungen zu irren - um dann vielleicht das Richtige für sich später herauszufinden.
Gruß in die Runde
Miriam
"Frau Olga, nach jedem Krieg stehen Verhandlungen?
Also so allgemein gesagt stimmt das sicher nicht.
In der Regel wird eher nicht verhandelt, nämlich wenn der Krieg klassisch durch Sieg der einen und Niederlage der anderen Seite beendet wird.
In Afghanistan möchte der Westen gerne verhandeln, weil der Krieg nun mal nicht das erhoffte Ende gefunden hat." meritaton
Also so allgemein gesagt stimmt das sicher nicht.
In der Regel wird eher nicht verhandelt, nämlich wenn der Krieg klassisch durch Sieg der einen und Niederlage der anderen Seite beendet wird.
In Afghanistan möchte der Westen gerne verhandeln, weil der Krieg nun mal nicht das erhoffte Ende gefunden hat." meritaton
Ich habe bei weitem nicht all die guten Beiträge gelesen, die hier geschrieben wurden. Ich steige nur aber mal hier bei diesem Posting ein. Die Formulierung „klassische Kriege“, die meritaton verwendest, erinnert daran, dass der Krieg in den letzten Jahrzehnten schrittweise seine Erscheinungsform geändert hat und wir das unzulänglich zur Kenntnis nehmen. Wir orientieren uns am klassischen Staatenkrieg, der das Szenario des KALTEN KRIEGES noch beherrscht hat. In dieser Form des Krieges treten Staaten als die Inhaber des Gewaltmonopols auf. In den seit vielen Jahrzehnten bereits an den Rändern der Wohlstandszonen ausgefochtenen Kriegen/Konflikten erscheinen immer häufiger parastaatliche, u. U. auch private Akteure: Warlords, Chefs von Guerillagruppen, weltweit operierende Söldnerfirmen, internationale Terrornetzwerke, Mafiagruppierungen und organisierte Kriminalität. Für alle diese Verbände ist „Krieg“ ein dauerhaftes Betätigungsfeld auch als Lebensform für männliches Ego. Viele von ihnen sind „Kriegsunternehmer“, die sich auf unterschiedliche Weise am Absaugen von Gewinnen in der Globalen Wirtschaft und ihren Wirtsländern schadlos halten. Der auf eigene Rechnung geführte Krieg erbringt Einnahmen (Drogen- und Menschenhandel, Schutz- und Lösegelderpressung z.B. bei Piraten, Verkauf von Bohr- und Schürfrechten, Raub von Hilfslieferungen internationaler Organisationen etc.). Hier, in der Finanzierung des Kriege, liegt der Unterschied zu den klassischen Staatenkriegen. Die Finanzierung ist selbst ein Teil der Kriegführung. Genau deshalb ziehen sich diese „neuen Kriege“ über Jahrzehnte hin. Irgendwann beginnen sie aus heiterem Himmel und irgendwann nach langer Zeit erlöschen sie. In Verhandlungen versuchen, der organisierten Kriminalität ihre eigene Lebensgrundlage zu entziehen ist aussichtslos. Wenn das ausgesaugte Terrain erschöpft ist, erfolgt der Wechsel zu einem anderen Schauplatz. Europa wird das noch erlebeen. Die Kämpfer sind schon längst im Lande.
Ideologische Faktoren sind nicht ganz bedeutungslos geworden („Gotteskriegerschaft“), ebenso wenig ethnisch-kulturelle Spannungen. Das zeigen die Balkankonflikte, die Kriege im Kaukasus und in Afghanistan. Sie wären ohne ethnisch-religiöse Gegensätze anders verlaufen oder hätten überhaupt so nicht stattgefunden. Diese Ideologeme sind Hilfsmittel für die Mobilisierung von Unterstützungsbereitschaft und unentbehrlich für die Kriegsparteien. Aber sind sie allein ausschlaggebend? Andere Motivations- und Legitimationsquellen für Gewaltanwendung, wie etwa sozialrevolutionäre Ideen sind an den Rand gedrängt worden.
Die Frage nach Verhandlungen nach Sieg und Niederlage in den neuen asymmetrischen Kriegen (schwach gerüstete Partei A gegen hoch gerüstete Partei B mit Guerrillataktik) stellt sich m.E. nicht. Vergleiche mit der ETA und der IRA gehen auch fehl, da sich diese Organisationen sich staatlich basierter Logistik bedienen können und keine ausschließlich private und kommerzielle Interessen verfolgen. Sie sind in Grenzen politikfähig, während hinter den Talibangruppen nach neuesten Erkenntnissen der UN eher sich herausbildende Drogenkartelle vermutet werden müssen. Auch nach Abzug der ISAF wird es keinen Frieden geben. Der Iran ist nach Aussage von Antonio Maria Costa, dem Chef der Wiener „UN Office on Drugs and Crime“ das weltweit am stärksten von der Drogenabhängigkeit betroffene Land. Bis zu 6% der Bevölkerung sind drogenabhängig. Kein Staat, am wenigsten der Iran(regionale Vormacht) wird eine solche Räuberhöhle in der Nachbarschaft nicht dulden können. Und Russland oder China?
Damit es richtig verstanden wird: Ich spreche nicht für das diktatorische Mullahregime. Dieses Regime ist m. E. aber immer noch, bei aller Radikalität, in seinem staatlichen Handeln eher kalkulierbar als das staatliche Vakuum in Afghanistan. Verhandeln kann man nur mit Staaten nach den klassischen Regeln der Diplomatie und des Völkerrechts. Das Verschwinden der Staaten, ihre Aushöhlung ist das Problem.
Bezug auf Interview Costas in Newsweek International, September 7, 2009
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